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Rentabilität und Landwirtschaft

Ein interessanter Schwerpunkt der immer mehr an Bedeutung gewinnt und in einem Landwirtschaftsforum nicht fehlen sollte.
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36 Beiträge • Seite 1 von 3 • 1, 2, 3
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Rentabilität und Landwirtschaft

Beitragvon Mario_Balotelli » Di Jul 03, 2012 8:15

Hallo Landtreff Forum !

Hier eine Frage von einem angehenden BWL Studenten, wieso werden in der Landwirtschaft Investitionen getätigt, trotz geringer/negativer Rentabilität ?

- niedrige Erlöse für Erzeugnisse
- steigende Betriebs- und Produktionsmittelkosten
- voraussichtlicher Subventionsabbau
- unkalkulierbares Wetter- und Ernterisiko
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Re: Rentabilität und Landwirtschaft

Beitragvon vatti67 » Di Jul 03, 2012 9:18

Weil es die vollkommenen Märkte und vollständig rationalen Marktteilnehmer aus den BWL-Elfenbeintürmen im echten Leben nicht gibt.

Sage ich als BWL-Absolvent und Steuerberater. Überdenke Deinen Studiengang solange Du noch kannst. Er hat mit der Wirklichkeit nicht sehr viel gemeinsam.
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Re: Rentabilität und Landwirtschaft

Beitragvon Manfred » Di Jul 03, 2012 13:42

Das Problem ist nicht landwirtschaftsspezifisch. In der Landwirtschaft fällt es nur mehr auf, weil sie stärker in der Öffentlichkeit steht und die Investitionskosten je Arbeitsplatz je nach Sparte sehr hoch sind.
Im Handwerk, kleineren Fertigungsbetrieben und bei diversen Selbständigen wird genauso "widersinnig" investiert.
Liegt auch dran, dass sich Hobby und Beruf nicht trennen lassen.
Ein im Unternehmen rational entscheidender und kühl rechnender Manager fährt evtl. privat einen dicken Wagen und baut eine Burg von Haus. Beides braucht er nicht, will es aber haben. Der Bauer trennt nicht zwischen Unternehmen und privat und fährt dafür den Traktor 2 Nummern zu groß oder mit unnötiger Sonderausstattung oder baut einen optisch aufwändigen Stall, der sich harmonisch ins Gesamtbild seines Hofes einfügt statt einfach eine häßliche aber billige Halle hinzuklatschen.
Jeder wie er mag.
Bin trotzdem der Meinung, dass in der Landwirtschaft zu viele falsche (Investitions)entscheidungen getroffen werden. Mit etwas mehr Vernunft würde es für alle Beteiligten wirtschaftlich besser laufen. Den Unterschied zwischen "haben wollen" und "brauchen" zu lernen ist dabei genau sich wichtig wie den zwischen "mehr Umsatz" und "mehr Gewinn".
„Alles, was wir hören, ist eine Meinung, keine Tatsache. Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit.“ Mark Aurel
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Re: Rentabilität und Landwirtschaft

Beitragvon Mario_Balotelli » Di Jul 03, 2012 16:41

Manfred hat geschrieben: ...die Investitionskosten je Arbeitsplatz je nach Sparte sehr hoch sind.


Wie hoch kann die Investitionssumme pro Arbeitsplatz und Sparte in der Landwirtschaft den sein ?

Manfred hat geschrieben:...Bin trotzdem der Meinung, dass in der Landwirtschaft zu viele falsche (Investitions)entscheidungen getroffen werden. Mit etwas mehr Vernunft würde es für alle Beteiligten wirtschaftlich besser laufen. Den Unterschied zwischen "haben wollen" und "brauchen" zu lernen ist dabei genau sich wichtig wie den zwischen "mehr Umsatz" und "mehr Gewinn".


Kannst Du das näher konkretisieren? Geht es um Angebots- und Nachfragedruck auf der Erzeugerseite herauszunehmen ?
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Re: Rentabilität und Landwirtschaft

Beitragvon Mario_Balotelli » Di Jul 03, 2012 16:48

schimmel hat geschrieben:...also meine Kunden investieren zum wiederholten Mal, weil es sich rentiert.


Für Dich rentiert es sich auf jedenfall. Aber rentiert es sich auch für die Kunden ?

schimmel hat geschrieben:...weiß nicht wo du dein Wissen her hast? :?


Allgemeine mediale Wahrnehmung,

wie "Bauern fordern kostendeckende Preise"

oder "Wetter macht Landwirten einen Strich durch die Rechnung"

und nicht zu vergessen, der große Milchlieferstreik.
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Re: Rentabilität und Landwirtschaft

Beitragvon Cairon » Di Jul 03, 2012 17:05

Was mich bei dieser Frage wundert ist, wenn sich Investitionen in der Landwirtschaft generell nicht rentieren, warum gibt es dann überhaupt noch Landwirte, müssten die nicht schon alle bankrott sein? So hoch kann die Summe der Quersubventionierung ja nicht ausfallen?
Zuletzt geändert von Cairon am Do Jul 05, 2012 13:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Rentabilität und Landwirtschaft

Beitragvon Manfred » Di Jul 03, 2012 17:16

Ich habe die Frage so verstanden, dass er nicht generell die Rendabilität der Landwirtschaft anzweifelt sondern fragt wieso es so viele Landwirte gibt, die trotz gerninger Renditen oder rechnerischer Verluste investieren.
Und das sind ja nicht wenige. Ist natürlich auch eine Frage, wie man Rendite definiert. Wenn man gerne für lau arbeitet und für das Eigenkapital gerade noch eine Verzinsung unter Marktniveau erreicht, ist das auch ein rechnerischer Gewinn. Und in genau dem Kreislauf stecken viele Landwirtschaftsbetriebe. Die wären finanzell besser dran, wenn sie ihr Geld zur Bank brächten und den lieben langen Tag müßiges Nichtstun üben würden. 1 Mio. Eigenkapital in Hofgrundstück, Gebäuden, Maschinen und Umlaufvermögen, 70 Stunden Woche, 25.000 Euro Gewinn. Wenn kennt diese Beispiele nicht? Und vom Gewinn müsste man dann in vielen Fällen noch den entgangenen Pachterlös für das Eigenland abziehen.
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Re: Rentabilität und Landwirtschaft

Beitragvon Jochens Bruder » Di Jul 03, 2012 17:20

Cairon hat geschrieben:Was mich bei dieser Frage wundert ist, wenn sich Institutionen in der Landwirtschaft generell nicht rentieren, warum gibt es dann überhaupt noch Landwirte, müssten die nicht schon alle bankrott sein? So hoch kann die Summe der Quersubventionierung ja nicht ausfallen?

Das ist wie bei den Handwerkern: Die leben auch alle vom Zusetzen, aber die Menge bringt es... :lol:

Aber mal im ernst, bei Millionen-Investitionen z.B. in megagroße Tierställe, Biogas oder PV wird man erst in 10-20 Jahren wissen ob die sich wirklich rechnen da sich die Kalkulations-Parameter im Laufe der Zeit stark ändern werden.
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Re: Rentabilität und Landwirtschaft

Beitragvon Paule1 » Di Jul 03, 2012 19:50

:prost: Wenn es die "DUMMEN" Bauern nicht gäbe könnten die anderen nicht so billig in Sauß und Brauß leben :prost:

Und damit die Bauern immer schön DUMM bleiben und es nicht merken gibt es Subventionen für Ställe und Biogasanlagen, bei den letzteren verlieren die "DUMMEN" Baueren sogar noch ihre Betriebsflächen an die Bank, denn die betonierte Hofstelle will sowieso keiner haben :mrgreen: :mrgreen:
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Re: Rentabilität und Landwirtschaft

Beitragvon Jochens Bruder » Di Jul 03, 2012 20:17

Paule1 hat geschrieben::prost: Wenn es die "DUMMEN" Bauern nicht gäbe könnten die anderen nicht so billig in Sauß und Brauß leben :prost:


Stimmt. Der deutsche Bauer als solcher ernährt nicht nur selbstlos die Bevölkerung mit GVO-Soja, Reis und Bananen, er produziert auch noch extrem billigen BGA- und Solarstrom und sorgt so dafür dass alle Bürger Millionäre sind.

Das ist barmherziger als Mutter Theresa, also eigentlich ein klarer Fall für den Nobelpreis. 8)
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Re: Rentabilität und Landwirtschaft

Beitragvon Mario_Balotelli » Do Jul 05, 2012 13:37

schimmel hat geschrieben:...Ich glaube nicht, dass du BwL studierst, ich glaube du bist ein fake!


Wissen muss man es - Glaube gehört in die Kirche und nicht in meine Unterrichtsstunde !
(Zitat eines ehemaligen Lehrers)

schimmel hat geschrieben:...und der Milchlieferstreik ist hier in der Gegend nie ein Thema gewesen...


Ist nicht Kern der Theamtik, aber sehr unsolidarisches Verhalten dieser Gegend.
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Re: Rentabilität und Landwirtschaft

Beitragvon Mario_Balotelli » Do Jul 05, 2012 13:50

Manfred hat geschrieben:...Ich habe die Frage so verstanden, dass er nicht generell die Rendabilität der Landwirtschaft anzweifelt sondern fragt wieso es so viele Landwirte gibt, die trotz gerninger Renditen oder rechnerischer Verluste investieren.


Ja genau, es geht nicht um Liquidität sondern um Rentabilität.

Cairon hat geschrieben:...Was mich bei dieser Frage wundert ist, wenn sich Institutionen in der Landwirtschaft generell nicht rentieren, warum gibt es dann überhaupt noch Landwirte, müssten die nicht schon alle bankrott sein?


Ein unterschreiten der Rentabilitätsschwelle führt ja nicht zur Zahlungsunfähigkeit eines Unternehmens.
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Re: Rentabilität und Landwirtschaft

Beitragvon Cairon » Do Jul 05, 2012 14:03

Cairon hat geschrieben:...Was mich bei dieser Frage wundert ist, wenn sich Institutionen in der Landwirtschaft generell nicht rentieren, warum gibt es dann überhaupt noch Landwirte, müssten die nicht schon alle bankrott sein?


Ein unterschreiten der Rentabilitätsschwelle führt ja nicht zur Zahlungsunfähigkeit eines Unternehmens.[/quote]

Ein langfristiges Unterschreiten der Rentabilitätschwelle führt über kurz oder lang zu mangelnder Liquidität, es sei denn es besteht die Möglichkeit der Quersubventionierung. Ist längere Zeit keine Rentabilität gegeben wird das betriebliche Eigenkapital aufgezehrt. Ist das Eigenkapital verbraucht kommt es zur Betriebsaufgabe oder gar zur Insolvenz.
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Re: Rentabilität und Landwirtschaft

Beitragvon Mario_Balotelli » Fr Jul 06, 2012 12:49

Was ist eine Rentabilitätsschwelle ?

Ein Produktionsverfahren ist als rentabel zu bezeichnen, wenn alle eingesetzten Produktionsfaktoren angemessen entlohnt werden. Die Rentabilitätsschwelle entspricht der Summe der variablen und festen Kosten (Gesamtkosten, pagatorische und kalkulatorische Kosten). Im Punkt der Rentabilitätsschwelle ist der Unternehmergewinn gleich „Null“. Wird die Rentabilitätsschwelle überschritten, so werden alle eingesetzten Produktionsfaktoren angemessen entlohnt, d.h. das Verfahren kann längerfristig rentabel betrieben werden. Die Rentabilitätsschwelle wird deshalb auch als Unternehmerschwelle (Betriebsoptimum; Break-Even-Punkt) bezeichnet.
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Re: Rentabilität und Landwirtschaft

Beitragvon Mario_Balotelli » Fr Jul 06, 2012 12:50

Was ist eine Gewinnschwelle ?

Gewinnschwelle ist in der der Punkt, an dem Leistungen und Kosten (ohne kalkulatorische Kosten für eigene Produktionsverfahren) eines Verfahrens/Betriebszweiges gleich hoch sind und somit weder Verlust noch Gewinn erwirtschaftet werden. An der Gewinnschwelle ist der Deckungsbeitrag aller abgesetzten Produkte identisch mit den Fixkosten (ohne Entlohnung der eigenen Produktionsfaktoren). Wird die diese überschritten, erzielt das Unternehmen Gewinne, entsprechen diese den kalkulatorischen Kosten zur Entlohnung der eigenen Produktionsfaktoren, so ist die Rentabilitätsschwelle erreicht.
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