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Respekt

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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49 Beiträge • Seite 1 von 4 • 1, 2, 3, 4
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Respekt

Beitragvon abu_Moritz » Mi Feb 18, 2009 12:28

habt ihr beim Fällen eines alten Baumes Respekt vor diesem,
er ist meist ein vielfaches älter als wir selber, hat 2 Weltkriege überlebt, und muss heute sterben.
Ich habe letztes Jahr 3 schöne Birken in einem Baufeld umgesägt, am nächsten Tag lagen auf den Baumstümpfen 3 Kränze - das hat mich schon etwas bewegt und gefreut daß es Menschen gibt die um die Bäume auch trauern.
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Gruß Jo


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wir sind ganz normale Menschen, haben nur ein paar mehr Kettensägen...
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Beitragvon MF 2440 » Mi Feb 18, 2009 13:01

Nein eigentlich nicht, das wäre ich eine zu große psychische Belastung bei unserer Menge, die wir umschneiden. Ausnahmen sind vielleicht große Bäume, die einen Stockdurchmesser von über 90cm haben, da hat man ein wenig respekt beim umschneiden aber auch nur, das er richtig fällt und nichts mitnimmt
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Beitragvon Robiwahn » Mi Feb 18, 2009 13:04

Moin

Auf jeden Fall seltsame Gefühle, wenn so ein alter Baum fällt und der Boden bebt. So ein kleiner Rückschauflasch über die Geschichte der letzten 100-300 Jahre schleicht sich dann bei mir manchmal auch ein und vorher bekommt so ein richtig alter Baum auf jeden Fall noch ne Gedenksekunde an die abschließende Kontroll- und Konzentrationssekunde vor dem Fällschnitt angeschlossen.

Vielleicht waren deine Kranzniederleger ja auch solche städtischen "Baumfreunde", die am liebsten gar keinen Baum wegmachen lassen möchten. Z.B. sowas:

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Grüße, Robert
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Beitragvon lucki » Mi Feb 18, 2009 13:26

Respekt - natürlich. Und Nachdenklichkeit.

Letztes Jahr sind hundertzwanzigjährige randständige Fichten und Kiefern bei mir gefällt worden. Von den Kiefern hat mir früher meine Mutter oft erzählt, wie ihre Brüder schon Pläne für ihre Verwendung gemacht haben, einer hat Zimmermann gelernt. Bald darauf sind alle drei Brüder zum Militär eingezogen worden und in Russland gefallen. Jetzt, über sechzig Jahre später, sind die Bäume gefällt worden. Das lässt einen nicht kalt. Die Bäume haben mich immer begleitet. Wenn ich zum Wald gefahren bin mit dem Deutz, hab ich sie als erstes gesehen aus der Ferne. Das ist, wie wenn ein altes Haus abgerissen wird. - Jetzt muss erst langsam wieder etwas neu entstehen..

Viele Grüße

Lucki
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Beitragvon forstbetriebwf » Mi Feb 18, 2009 13:47

Also mir erging das mal in meiner Lehrzeit so,da wurde eine Uralte Eiche gefällt,echt ein riesiges Ding,wurde damals als Funierholz genommen,und der Wurzelstock zu einem Tisch für eine Wanderhütte verarbeitet.Ich weiß noch gut das zu der Zeit trotz MS der letzte Schnitt mit einer großen Drummsäge gemacht wurde.Na auf jedenfall denkt man da schon mal darüber nach was so ein Baum alles mitgemacht hat. Das war Anfang 1970 den Tisch gibt es heute noch.
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Re: Respekt

Beitragvon Malte » Mi Feb 18, 2009 14:17

abu_Moritz hat geschrieben: Ich habe letztes Jahr 3 schöne Birken in einem Baufeld umgesägt, am nächsten Tag lagen auf den Baumstümpfen 3 Kränze
Solche Birken und Fichten, auch stärkere, habe ich dieses Jahr etliche weggenommen, ohne Respekt, Trauer oder so etwas. Und es folgen noch einige.

Irgendwann haben sie in den Wohnanlagen eine Höhe oder Wuchsform erreicht, wo sie weg müssen. Oder sie haben Fäule. Und Kriege haben sie auch nicht gesehen.
Die meisten davon hat ein Arbeitskollege (Rentner) in den 50/60ern als Neubaubepflanzung gesetzt. :lol:
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Beitragvon Haamitverbundner » Mi Feb 18, 2009 14:28

Der richtige Bauer heult auch nicht herum, wenn er eines seiner Tiere zur Schlachtbank führt.
Sterben gehört nunmal zum Leben dazu.

Wer das nicht kann, der sollte sich einen anderen Beruf suchen.

MfG
Erlahmt des Bauern fleiß`ge Hand,
gerät in Not das ganze Land.
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Beitragvon Miststreuer » Mi Feb 18, 2009 14:35

Man kann doch wieder neue Bäume pflanzen. Das ist der Lauf des Lebens.....
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Beitragvon Christian_S » Mi Feb 18, 2009 14:35

Wir haben letztes Jahr eine Buche mit >90cm BHD verarbeitet. Vielleicht 30cm vom Kern stießen auf Krampen und Drahtreste. Man kann sich jetzt ja mal überlegen, in welchem Jahr dort wohl ein Zaun angeschlagen war.

Wer bis zu diesem Zeitpunkt keinen Respekt gezeigt hat, kommt spätestens in solchen Momenten ins Grübeln. Ich fühle ich mich dann jedenfalls ziemlich klein und unbedeutend !!!

Es gibt bei den Indianern übrigens einen schönen Brauch bei der Jagd: Erlegtem Wild wird erklärt warum es geschossen wurde und wozu es verwendet wird. Das ganze dient nicht als Entschuldigung, sondern es zeigt den Respekt vor dem Tier indem man erklärt, warum sein Tod notwendig war und das es nicht sinnlos sterben musste.

Seitdem ich diesen Brauch kenne, muss ich immer daran denken, wenn ich mit der Säge an einem großen Baum stehe.


Gruß
Christian
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Beitragvon forstbetriebwf » Mi Feb 18, 2009 15:27

Ich finde das auch wenn man einen Baum fällt der schon 100 oder mehr Jahre da steht,dann macht man sich Gedanken,aber jeder denkt darüber anders.Wenn man bedenkt wieviele alte Bäume es gibt die ein paar Hundert jahre auf dem Buckel haben.Wäre schon Intressant wenn die reden könnten!
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Beitragvon Malte » Mi Feb 18, 2009 15:33

forstbetriebwf hat geschrieben: die ein paar Hundert jahre auf dem Buckel haben.Wäre schon Intressant wenn die reden könnten!
Den Dialekt würde doch heutzutage gar keiner mehr verstehen!
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Beitragvon Hinterwälder » Mi Feb 18, 2009 15:35

Hallo Haamitverbundner,
als Bauer heult man sicher nicht jedem Tier nach wennes geschlachtet wird. Aber wenn eine Kuh mit der man alles erreicht mit 18 Jahren und der höchsten Lebensleistung der Rasse zum Schlachter geht, da macht das Herz schon weh. Bei einem Baum ist mir dies noch nicht passiert.
Gruß aus dem Südschwarzwald
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Beitragvon Malte » Mi Feb 18, 2009 15:39

*Zustimmmodus an*
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Beitragvon Kormoran2 » Mi Feb 18, 2009 15:57

Ist wohl eine Frage der Sentimentalität des Einzelnen.
Man kann da wie ein Schlachter rangehen, der beim Töten höchstens mal auf die Uhr guckt, wann denn Feierabend ist.
Oder man kann da rangehen wie die Esoteriker, die mit Jeder Pflanze reden während sie sie gießen und vorsichtig abstauben.

Ich denke schon mal, wenn der Baum reden könnte, dem ich jetzt die scharfe Säge an die Rinde setze, dann würde er jetzt wohl ganz laut schreien. Aber das läßt mich dann auch wieder kalt. Sonst könnte ich ja im Sommer nicht mehr wöchentlich den Rasen mähen. Was wäre das wohl für ein Geschrei wenn die Gräser eine Stimme hätten!
Aber: Kleine Kinder schreien auch beim Haareschneiden. Deshalb: Egal. Muß ab.
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Beitragvon Robiwahn » Mi Feb 18, 2009 16:45

Moin

Jeden Baum absolut gefühllos umhacken wie der Schlachter oder sich als Baum-Aktivist an Bäumen festketten, die Straßen weichen sollen, sind vielleicht die beiden Extreme. Aber dazwischen ist doch noch viel Platz für die eine oder andere Art von "Respekt" vor dem einzelnen, alten Baum. Z.B. wenn man im Wald vor dem Überhälter steht, der schon der 2. oder 3. Generation den Samen geliefert hat. Bei solchen Überhältern setz ich nicht mehr die Säge an, die dürfen meiner Meinung nach in Ruhe altern und absterben. Oder wenn man im Tropenwald vor den Bäumen mit 2-3m BHD steht, die nochmal 10-15m über die geschlossene Kronendecke hinausragen. Ich nenne sie immer die "Großväter des Waldes" und hatte in Ecuador mal die Gelegenheit, in die Krone von sowas hochzuklettern. Wenn man dann am Morgen über den dampfenden Amazonaswald schaut, da wird einem schon anders.
Ich bin deshalb kein Baumschützer oder Esoteriker geworden und werde auch weiterhin rel. gefühllos Bäume umsägen, aber manche besondere Bäume bekommen halt die entsprechende schon angesprochene "Gedenksekunde" von mir.

Grüße, Robert
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