uns ist das auch schon passiert: halbwüchsiges Rind entkam beim Austrieb. Das Tier lief, durch unsere Fangversuche noch angetrieben, zuletzt 20 km weit und dauernd riefen Leute an, die es irgendwo gesehen haben. War ja auch schlimm, hätte sonstwas pssieren können. Einfangen ließ es sich nicht, da es sämtliche Absperrungen NULL akzeptierte, auch keinen Strom.
Betäuben ging auch nicht, da wir so weit gar nicht ran kamen (und selbst wenn wir mal ein "zahmes" tier mit tierarzt nebst Blasrohr betäuben wollen, geht das auch irgendwie nicht, die springen immer wieder auf).
Auch das "Judastier" *, die ihm aus dem Stall bekannte Kuh nebst Kalb im Wald in seinem "Revier" im Pferch aufstellt, brachte nichts.
Was dann letztlich zum Erfolg führte: Die Färse stellte sich an eine andere Herde ran. Zum Glück blieben die Besitzer der anderen Herde gelassen (Seuchen, ich hab nen Haufen Zettel abgeliefert mit diversen Bescheinigungen, Ausbruchgefahr.....) und erlaubten es, dass wir das Tier dort zur Ruhe kommen ließen. Dennoch ging sie in der Koppel ein und aus wie es ihr beliebte. Fangen ging dort aber auch nicht, weil sie über den Draht sprang und durchkroch. Vielleicht hätten sie die Färse im Herbst mit eintreiben können, bis dahin hätte sie sich sicher beruhigt. Hab sie auch zum Kauf angeboten, war ne schöne Limousinfärse Hätte sie sicher preiswert abgegeben
Wir ließen sie dann 2 Wochen in Ruhe, diese Zeit brauchte ich auch, um an eine Schießerlaubnis zu gelangen (Jagdbehörde). Der letzte Termin wurde dann mit dem dortigen Jäger und einem Fleischer aus der Nähe gemacht. Sie war auch da zum Termin (sie machte Mittagsschlaf!!) und alles ging gut aus für uns. Der Besitzer der anderen Herde war auch da und hat gleich eine Blutprobe genommen.

Ist vielleicht bei EINEM Rind einfacher als bei ner Herde: schon das "ranstellen" an eine andere Herde und auch das Schießen. Aber vielleicht geht es ja doch? Bloß die Tiere nicht sonstwohin treiben, vielleicht kann man doch abwarten. Was ich sagen will: selbst wenn Ihr schießen müsst, weils nicht anders geht, müsst Ihr einigermaßen verläßlich sagen können, wo das stattfinden soll und wann und durch wen. Wegen der Jagdreviere und der Sicherheit. Deshalb Ruhe reinbringen. Auch wenns Nervenkrieg ist.

Auf jeden Fall wünsche ich Euch viel Glück bei der Aktion und bitte berichte, wie es augegangen ist!
*Fleischrinderjournal 2/2011, S. 16-18: Entlaufenen Rindern überlegt begegnen

phenacetin hat geschrieben:
Betäuben ging auch nicht, da wir so weit gar nicht ran kamen (und selbst wenn wir mal ein "zahmes" tier mit tierarzt nebst Blasrohr betäuben wollen, geht das auch irgendwie nicht, die springen immer wieder auf).

Hallo

Nee, mit Blasrohr ist da auch auf mehr als 30m nicht mehr, da muss Jemand mit Betäubungsgewehr dran, der auch die Dosierungen gut kennt und das regelmäßiger machen muss, als Normalotierarzt.
Dazu kommt, dass das Narkosemittel bei aufgeregten Tieren oft erst später wirkt und sich das oft nur schwer rechnen lässt mit eventuellem Nachdosieren.
Das kann der Sven hervorragend, auch bei Zootieren usw. Nur, ob er das Gewerbe aktuell noch macht und auch bis Thüringen, das ist die Frage.
Einfach mal anrufen, würde ich sagen, der kennt vielleicht auch über die Polizei dort einen vorort, obwohl er m.W: immer sehr weiten Einsatzbereich hatte.
Das sind dann die Jungs, die u.A. auch schon möglichst flott ausgebrochene Rinder, Schafe oder Hunde auf gesperrten Autobahnen auf den Punkt flachlegen mussten, oder sonst irgendwo, wo wegen dem Risiko oder aus anderen Gründen nicht scharf geschossen werden sollte.

Teuer ist das ohne Frage. Muss man mal sehen, was mehr Aufwand und Kosten gibt vorort.
Wenns denn genehmigt wird und örtlich paßt, würde ich eine Ansitzjagd und --Schluß mit Zebu--da wohl auch vorziehen.
Keine Ahnung, was Zebus kosten und was es da noch für Hintergründe gibt, die dagegen sprechen könnten.


Was ist das denn für ein Gelände, wo die Biester sich aktuell tummeln?
Wald?
Feldflur?
Wie siehts mit Straßen da aus?

Wenn ich recht informiert bin, kann man ausgebrochenes Damwild quasi "abtreten". Man verzichtet auf den Besitz der Tiere, die möglichen Einnahmen aus dem Fleischverkauf, ist aber auch aus der Haftung durch entstandene Schäden raus.
1. geht sowas auch bei Rindern ? (wahrscheinlich eher nicht......)
2. haftet der Besitzer für durch die Tiere verursachte Schäden ?
3. wie lange haftet der Besitzer für Schäden, wenn eben NICHT alle Tiere eingefangen, betäubt oder erschossen werden können.

Da tun sich ja wieder juristische Abgründe auf

Qtreiber hat geschrieben:Wenn ich recht informiert bin, kann man ausgebrochenes Damwild quasi "abtreten". Man verzichtet auf den Besitz der Tiere, die möglichen Einnahmen aus dem Fleischverkauf, ist aber auch aus der Haftung durch entstandene Schäden raus.

Ja, weil die auch als heimisches Wild vorkommen können.Allerdings gelten da auch dann die jagdlichen Schonzeiten, was auch nochmal Ärger schaffen kann (ich weiß sicher, dass es in Absprache geht....via untere Jagdbehörde und schriftlicher Erklärung, bis dahin HAFTET auch da der Besitzer noch)

Qtreiber hat geschrieben:1. geht sowas auch bei Rindern ? (wahrscheinlich eher nicht......)

Ganz sicher: NEIN. Es sei denn, es wollte konkret Jemand kaufen/haben, der wär aber ja so mit dem Klammersack gebeutelt.Die Schießerlaubnis muss erstmal her.

Qtreiber hat geschrieben:2. haftet der Besitzer für durch die Tiere verursachte Schäden ?

Ja. Bzw. dessen Betriebshaftpflicht, je nach dem.

Qtreiber hat geschrieben:3. wie lange haftet der Besitzer für Schäden, wenn eben NICHT alle Tiere eingefangen, betäubt oder erschossen werden können

.
Gute Frage.....wüsste ich auch gern, ob da dann irgendwann mal irgendwas mit Stichwort "herrenlos" und "Suche aufgegeben" geht....ich glaubs kaum. M.W. ist das nur bei Wildtierarten möglich und ich fände das auch so logisch, aber da kann ich mich täuschen.
Das spielt vielleicht höchstens in dem Moment umgekehrt dann mal eine Rolle, wo es Jemand einfängt und gern behalten will,und der Besitzer sich nie wieder drum bemüht hat.

Qtreiber hat geschrieben:Da tun sich ja wieder juristische Abgründe auf

Sonst bräuchts auch keine Haftpflichtversicherungen für Nutztierhatungen.

Moorfee hat geschrieben:Sonst bräuchts auch keine Haftpflichtversicherungen für Nutztierhatungen.

Naja, die kann ja auch ganz nützlich sein, obwohl keine Tiere ausgebrochen sind.....
Ich nehm mit meinen Rindern z.B. ja auch ganz GEPLANT am Straßenverkehr teil

Qtreiber hat geschrieben:

Moorfee hat geschrieben:Sonst bräuchts auch keine Haftpflichtversicherungen für Nutztierhatungen.

Naja, die kann ja auch ganz nützlich sein, obwohl keine Tiere ausgebrochen sind.....
Ich nehm mit meinen Rindern z.B. ja auch ganz GEPLANT am Straßenverkehr teil

Wie das ? Wie ein Wanderschäfer mit Hunden ? Zahme Herde ? Viehtriebwagen ?komm lass jucken !

Jet 3 hat geschrieben:Wie das ? Wie ein Wanderschäfer mit Hunden ? Zahme Herde ? Viehtriebwagen ?komm lass jucken !

Wie ein Ochsengespann, bzw. Rinder als Zugtiere zum Beispiel....
Hätte dazu aber auch grade eine Frage: Deckt das eine normale, landwirtschaftliche Betriebshaftpflicht ohne Sonderregelung heutzutage überhaupt noch ab?
Wenn dann doch sicher nur konkreter für landwirtschaftliche Arbeiten?
Oder auch z.B. die Teilnahme an Festumzügen o.Ä.?

Traktorist6 hat geschrieben:Hallo ich bräuchte mal eure hilfe den meine rinder sind abgehauen es handelt sich um zwerg zebus und da es mit normalen einfangen nicht klappt wollte ich fragen ob mir jemand sagen kann wo ich betäubungs mittel herbekomme die die kühe über das futter aufnehmen also schießen klappt ja auch nicht weil die so scheu sind. da ich ja weiß wo sie sind ist das die letzte möglichkeit mit den futter also daNKE JETZT SCHON MAL UND AM BESTEN FIRMEN WO ES DAS GIBT KÖNNTE IHR MIR AUCH MITTEILEN WEN IHR DAS Wist

Da kann nur der Tierarzt mit Betäubungsgewehr helfen.

TLH hat geschrieben:

Ein FERT!!! Für sowas nimmt man ein FERT! Oder eine andere Kuh ....

ich glaub ich träum..... von SHierling eine Kuh zum reiten
also ja mit einem Rind wär das schon eine feine Sache, wenn die Zwergzebus allerdings nur halb so drauf sind wie die, die ich von hier kenne: schießen! (Ausnahmegenehmigung übers VetAmt)

Also bevor das jetzt noch jemand ernst nimmt: das sollte ein Witz sein. - TA oder den nächsten Halter von Gatterwild, immobilisieren, und wenn das nicht klappt - Jäger. Fertig. Wir sind hier nicht im Wilden Westen (ich sowieso nicht, aber andere Leute eigentlich auch nicht), das sind Neozoen, die sind "entwichen", und sowas ist verboten. Guten Appetit.

das sind Neozoen, die sind "entwichen", und sowas ist verboten

ob die das wissen?
hat die Geschichte denn schon ein Ende?

Moorfee hat geschrieben:Hätte dazu aber auch grade eine Frage: Deckt das eine normale, landwirtschaftliche Betriebshaftpflicht ohne Sonderregelung heutzutage überhaupt noch ab?
Wenn dann doch sicher nur konkreter für landwirtschaftliche Arbeiten?
Oder auch z.B. die Teilnahme an Festumzügen o.Ä.?

Landwirtschaftliche Arbeiten und die - unbezahlte - "Ausübung des Brauchtums" mit Gespannen sind auch heute noch in einer ldw. Betriebshaftpflicht "serienmäßig" enthalten. Für das darüber hinausgehende habe ich eine Zusatzversicherung.