So wie sich die Futterpreise entwickelt haben, wären 1,60 auch nicht unberechtigt ...

Moin,

Tendenz am Freitag, 04.02.2011

+ 0,12 - 0,15 Euro/kg SG

Gruß

Rasenfreak

Feed: ISN - schweine.net - News
Posted on: Monday, January 31, 2011 2:49 PM
Author: ISN - schweine.net - News
Subject: Schlachtschweine sind gesucht – Weiterer Preisanstieg gefordert

Die aktuelle Marktsituation entspannt sich zusehends. Die Abgabebereitschaft der Erzeuger ist zu Wochenbeginn nicht so hoch wie erwartet, so dass das Angebot an schlachtreifen Schweinen in Deutschland nicht übermäßig ausfällt.

Die Schlachtunternehmen bestellen zügig. Wie aus dem Markt zu hören ist, werden Schlachtschweine bereits mit deutlichen Zuschlägen über dem aktuellen Preisniveau gehandelt. Alternativ wird für Schlachtschweine bereits für die Lieferung zu Wochenbeginn der neue Vereinigungspreis zugesagt.

Auch am Ferkelmarkt entspannt sich die Situation zusehends. Das verfügbare Ferkelangebot reicht vielfach nicht aus um die lebhafte Nachfrage von Seiten der Mäster komplett zu bedienen.

Hintergrund für diese geradezu euphorische Stimmung sind zum einen die wieder angelaufenen Fleischexporte nach Russland und die gute Nachfrage der Schlachtunternehmen. Zum anderen tragen der Monatsanfang mit gesteigerter Kaufbereitschaft der Verbraucher und auch die Einführung der Privaten Lagerhaltung dazu bei.

Aber nicht nur aus der Perspektive der aktuellen Marktsituation am Schlachtschweinemarkt, sondern auch aufgrund der Kostenbelastung der Schweinehalter ist ein Preisanstieg dringend notwendig. Eine aktuelle Berechnung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat ergeben, dass unter Berücksichtigung der Vollkosten ein Preis von 1,70 EUR/kg SG erforderlich ist, um kostendeckend zu wirtschaften. Neue Futterkontrakte können nur zu höheren Preisen abgeschlossen werden.

Angesichts der Erlössituation in der Schweinehaltung im Zusammenhang mit der optimistischen Marktsituation fordert die ISN einen deutlich spürbaren Preisanstieg für die kommende Notierung.

1,70 trämt weiter

für 1,45€ sind die schweine bei der Internetbörse gehandelt worden.!! Langsam aber sicher kommen wir zur 1,6€ euro hin!!

KY-125 hat geschrieben:für 1,45€ sind die schweine bei der Internetbörse gehandelt worden.!! Langsam aber sicher kommen wir zur 1,6€ euro hin!!

glaubst du wirklich das 1,6 drin sind???

ja muss! Wie soll man denn noch zu 1,50 Schweine mästen bei Getreidevorkontrakten für 2011 bei 20,50 für Futterweizen!
Ganz blöd sind wir Landwirte und Schweinemäster ja auch nicht!
Auf jeden Fall steht bei mir mein Maststall leer wenn nicht mindestens 1,60 im Sommer gezahlt werden! Sonst verkauf ich das Getreide! Und so denken hier sehr viele!

Typisch Landwirte.
Kaum geht der Preis hoch, glauben alle das es immer so weiter gehen wird.
Das gleiche war vor ein paar Wochen bei den Bullen.
Es ging immer hoch hoch hoch, bis iwann ein Einbruch kam.
Wenn man Gutes Geld mitnehmen kann, dann MACHT es, und vertrödelt nicht.
Ich denke mit 1,5 € kommen hier viele gut hin. Wer nicht, soll es sein lassen.
Das ist Markt. Spekuliert nicht immer auf den letzten Cent.

Vor allen Dingen wer sagt dir denn im Vorraus das im Sommer 1,60 € gezahlt werden? Ist doch immer reine Spekulation.

erzähl nicht so einen Mist @tröntken!! Nun erklär du mir mal wie ein Betrieb mit neuem Stall und zukauf Ferkel und Futter bei 1,50 also ca.140 Euro pro Schwein noch überleben will!
Ferkelkosten 50 €
Futterkosten 75 €
Stallplatzkosten 10 €
Vermarktung Transport 3-5 €!!!!
Und diese Preise sind real, auch im Münsterland! Oder gehen da alle nach der Devise was Interessieren mich Tilgung ich zahle doch lieber nur meine Zinsen!

tröntken hat geschrieben:Wenn man Gutes Geld mitnehmen kann, dann MACHT es, und vertrödelt nicht.
Ich denke mit 1,5 € kommen hier viele gut hin. Wer nicht, soll es sein lassen.

Rechne mal durch - damit kommst du derzeit nicht hin. Nicht bei den Futterpreisen.
Und komm mir jetzt nicht mit "ich hab doch sowiso eigenes" ... das ist Quark, denn du könntest es ja auch verkaufen.

Wenn du mal Vollkosten rechnest, wirst du irgendwas zwischen 1,60 und 1,70 brauchen.

In der Ecke habt ihr wenigstens keinen riesigen Verlust, der noch vor ein bis zwei Wochen da gewesen wäre.
Klar, sind die Futterkosten gestiegen, einige haben Kontrakte, andere nicht.
Wenn ich Vollkosten rechne brauch ich auch für die Milch 40ct, für Bullen weit über 4 € usw.

Aber ich hasse die Mentalität das bei eig. zufriedenstellenden Preisen alle schreien "wir müssen viel mehr haben",
und sich dann wundern, wenn es den doch mal runter geht.

Ihr müsst euch vorstellen, wenn es wirklich 1,7 € oder 40ct geben würde, dann würden nur noch Investoren riesige Ställe bauen, und eben alles Geld da raus holen. Da aber OttoNormalLandwirt sich nicht einen Std. Lohn von über 25 € ansetzt, dann muss er sich auch mit weniger begnügen.

Ich sag einfach zu den aktuellen Preise, dass wir noch mal mit nem blauen Auge davon gekommen ist.
(MEINE MEINUNG!)

tröntken hat geschrieben:In der Ecke habt ihr wenigstens keinen riesigen Verlust, der noch vor ein bis zwei Wochen da gewesen wäre.

Ja. Sehr tröstlich.
Aber von "wenigstens keinen Verlust haben" kann man nicht leben.
Und dafür kann man nicht den riesen Aufwand treiben.
Und das ganze Risiko tragen.
Alle anderen arbeiten ja auch nicht 'for nothing'.
Ich denke, wir haben es nicht nötig, aus lauter Nächstenliebe und weil es ja sein muss das alles auf uns zu nehmen.

Aber ich hasse die Mentalität das bei eig. zufriedenstellenden Preisen alle schreien "wir müssen viel mehr haben",

Es geht hier nicht um eigentlich zufriedenstellende Preise. 1,40 ist nichtmal eigentlich zufriedenstellend.
3 DM hatten wir schon in den 80er Jahren - bei deutlich geringeren Kosten.

Ihr müsst euch vorstellen, wenn es wirklich 1,7 € oder 40ct geben würde, dann würden nur noch Investoren riesige Ställe bauen, und eben alles Geld da raus holen. Da aber OttoNormalLandwirt sich nicht einen Std. Lohn von über 25 € ansetzt, dann muss er sich auch mit weniger begnügen.

Otto Normallandwirt ist nicht nur sein eigener Arbeiter - er ist auch Unternehmer.
Er hat verdammt viel Kapital in seiner Firma stecken.
Und das sollte sich ebenfalls verzinsen, genauso wie eine Reserve für die Risiken da sein muss und eine Vergütung seiner unternehmerischen Leistung.
Und - in welchen anderen Branchen geht der Betriebsleiter denn mit unter 25,- / Stunde nach hause?

Fakt ist, das bei den vorherschenden Preisen weder eine Kapitalverzinsung stattfindet, noch bleibt irgendetwas als "Stundenlohn" über.
Vielerorts wird von der Substanz gelebt.

Teures Hobby!

Fakt ist, das bei den vorherschenden Preisen weder eine Kapitalverzinsung stattfindet, noch bleibt irgendetwas als "Stundenlohn" über.
Vielerorts wird von der Substanz gelebt.

Da hast du natürlich völlig recht, es sind weniger als 25 % der Landwirte die einen Unternehmergewinn erwirtschaften.
Aber es steht jedem Landwirt frei, ob er weiter wirtschaftet oder etwas anderes macht.
Aber auch Betriebe ohne Unternehmergewinn sind ja durchaus überlebensfähig, bei Landwirten ist die Eigenkapitalveränderung aussagekräftiger. Wenn man z.B 50 ha Eigenland im Kreis Borken hat und keinen Unternehmergewinn, dan bleiben einem am Ende doch 80000€ zum leben (50000 Pacht; 30000 Arbeitslohn).
Vollkostendeckung haben wir leider meistens nicht in der Landwirtschaft, aber deshalb sind Landwirte ja nicht gleich arm.

Und ich denke langfristig passt sich der Preis dem Angebot an und jeder muss selbst entscheiden ob er weiter macht.

MfG

tröntken hat geschrieben:
Ihr müsst euch vorstellen, wenn es wirklich 1,7 € oder 40ct geben würde, dann würden nur noch Investoren riesige Ställe bauen, und eben alles Geld da raus holen. Da aber OttoNormalLandwirt sich nicht einen Std. Lohn von über 25 € ansetzt, dann muss er sich auch mit weniger begnügen.

Im Grund genommen hast du ja recht. Bei den Schweinen gab es da mal den Schweinezyklus. Der Preis stieg und ging wieder runter. So konnte man die im durchschnitt noch gut wirtschaften. Momentan ist das ganze Gefüge aber total aus dem Ruder. Die Futterkosten sind ja auch nicht seit gestern hoch. So langsam zogen die Preise auch an weil viele kleinere die Stelle einfach leer stehen lassen haben. Dann kam Dioxin und haut gerade in dem ungünstigsten Zeitpunkt rein.

Wer einen Schweinestall bauen will baut einen, unabhängig davon ob der Preis hoch oder tief ist. So war es zu mindestens in Zeiten des Schweinezykluses.