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So unökologisch wie möglich aufforsten

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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32 Beiträge • Seite 1 von 3 • 1, 2, 3
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So unökologisch wie möglich aufforsten

Beitragvon Elrohir » Fr Apr 10, 2015 16:25

Ein Teil meiner Flächen befinden sich in einem FFH-Gebiet, darunter ein Schlag von 12 ha. Davon sind 2 ha Holzung, der Rest Acker und Grünland. Auf den 2ha standen früher Lärchen, die mein Vater vor knapp 10 Jahren abgeholzt hat. Seitdem wurde auf der Fläche nicht viel gemacht, durch Anflug sind Birken und Erlen gewachsen. Am liebsten wäre es mir die Fläche in Grünland umzuwandeln, was aufgrund des Schutzstatus aber kaum möglich ist. Nun muss ich aber die Fläche aus verschiedenen Gründen wieder aufforsten und bin nun am überlegen, was für mich das sinnvollste wäre.

Um mir für die Zukunft alle Optionen offen zu halten, wäre es das sinnvollste es so aufzuforsten, dass es zwar legal ist, es gleichzeitig aber ein Graus für jeden Umweltschützer wäre. Gedacht habe ich z.B. an eine schöne Fichten-Monokultur. Damit wären die Chancen in Zukunft doch noch einmal was anderes mit der Fläche machen zu dürfen in jedem Fall deutlich höher, als wenn ich z. B. Erlen anpflanzen würde.

Im Idealfall brauche ich also Pflanzen die
1. günstig sind
2. mit dem Boden (ehemaliges Niedermoor daher sehr nass) zurechtkommen
3. nicht gegen Wildverbiss geschützt werden müssen

Ideen?
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Re: So unökologisch wie möglich aufforsten

Beitragvon wiso » Fr Apr 10, 2015 16:38

Elrohir hat geschrieben:Im Idealfall brauche ich also Pflanzen die
1. günstig sind
2. mit dem Boden (ehemaliges Niedermoor daher sehr nass) zurechtkommen
3. nicht gegen Wildverbiss geschützt werden müssen

Ideen?


Ja:
Elrohir hat geschrieben:...durch Anflug sind Birken ... gewachsen...


Sind billig, um nicht zu sagen umsonst, kommen mit feuchten Standorten klar und Wild ist in der Regel auch kein Thema.

Allerdings seh ich persönlich deine Chancen, die Fläche irgendwann mal umwandeln zu können, gegen null, egal was du dort aktuell tust.
wiso
 
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Re: So unökologisch wie möglich aufforsten

Beitragvon Elrohir » Fr Apr 10, 2015 16:58

Das Problem bei den Birken ist, das ein generelles Verschlechterungsberbot gilt. Heißt: Wenn ich das jetzt einfach wachsen lasse, entsteht dort ein relativ naturnaher Birken-Erlen-Mischwald. Alles was aus ökologischer Sicht schlechter wäre, dürfte ich dann nicht mehr machen. Also z.B. auch nicht abholzen und dann z.B. Eschen als Wertholz anpflanzen. Wäre eine Verschlechterung gegenüber dem vorherigen Zustand (dem Birken-Erlen-Wald) und damit verboten. Also auch wenn ich mich vom Umwandlungsgedanken verabschiede, muss ich trotzdem aufpassen um die Fläche zumindest forstwirtschaftlich in Zukunft noch vernünftig nutzen zu können.
Elrohir
 
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Re: So unökologisch wie möglich aufforsten

Beitragvon wiso » Fr Apr 10, 2015 17:21

Dann hau die Erlen raus und mach "Birkenwertholzmonokultur" :mrgreen:
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Re: So unökologisch wie möglich aufforsten

Beitragvon adefrankl » Fr Apr 10, 2015 17:32

Elrohir hat geschrieben:Ein Teil meiner Flächen befinden sich in einem FFH-Gebiet, darunter ein Schlag von 12 ha. Davon sind 2 ha Holzung, der Rest Acker und Grünland. Auf den 2ha standen früher Lärchen, die mein Vater vor knapp 10 Jahren abgeholzt hat. Seitdem wurde auf der Fläche nicht viel gemacht, durch Anflug sind Birken und Erlen gewachsen. Am liebsten wäre es mir die Fläche in Grünland umzuwandeln, was aufgrund des Schutzstatus aber kaum möglich ist. Nun muss ich aber die Fläche aus verschiedenen Gründen wieder aufforsten und bin nun am überlegen, was für mich das sinnvollste wäre.

Um mir für die Zukunft alle Optionen offen zu halten, wäre es das sinnvollste es so aufzuforsten, dass es zwar legal ist, es gleichzeitig aber ein Graus für jeden Umweltschützer wäre. Gedacht habe ich z.B. an eine schöne Fichten-Monokultur. Damit wären die Chancen in Zukunft doch noch einmal was anderes mit der Fläche machen zu dürfen in jedem Fall deutlich höher, als wenn ich z. B. Erlen anpflanzen würde.

Im Idealfall brauche ich also Pflanzen die
1. günstig sind
2. mit dem Boden (ehemaliges Niedermoor daher sehr nass) zurechtkommen
3. nicht gegen Wildverbiss geschützt werden müssen

Ideen?


Also ich kenne mich mit den genauen Rechtsfragen nicht aus. Aber was die Anforderung in der Überschrift betrifft muss ich unter diesen Umständen an Kurzumtriebsplantagen denken (Birken, Pappeln, ...). Aber da dürfte die Hauptfrage sein, ob dies rechtlich geht.
Die Geschichte von "Des Kaisers neue Kleider" würde heutzutage mit einer Hausdurchsuchung im Elternhaus des Kindes enden.
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Re: So unökologisch wie möglich aufforsten

Beitragvon Elrohir » Fr Apr 10, 2015 17:45

KUP sind in FFH-Gebieten grundsätzlich nicht erlaubt.
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Re: So unökologisch wie möglich aufforsten

Beitragvon baer » Fr Apr 10, 2015 20:22

Hallo

Wie sieht es aus mit der Japanlärche. Sie wächst schnell, besonders in der Jugend. Dazu vielleicht noch etwas Douglasie oder Küstentanne. Alle drei Baumarten zählen als Fremdländer, werden aber vom Staatsforst gepflanzt. So als optische Leckerbissen könnte man noch Roteiche einstreuen.....

Vorteil wäre für mich die bessere Wuchsleitung als einheimische Baumarten.
Schutzargument: Die Baumartenwahl wurde im Hinblick auf den drohenden Klimawandel getroffen.

Es grüßt der baer
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Re: So unökologisch wie möglich aufforsten

Beitragvon Ugruza » Fr Apr 10, 2015 21:29

Mir ist irgendwie klar, dass Wirtschafswald irgendwann einmal etwas erwirtschaften sollte, aber wenn ich die Überschrift Lese, wird mir trotzdem mulmig. Ich bin sicher kein Öko Freak, aber sollte man nicht auch im Wirtschafswald versuchen, zumindest ansatzweise ökologisch und nachhaltig Forstwirtschaft zu betreiben?

Lg Ugruza
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Re: So unökologisch wie möglich aufforsten

Beitragvon Kormoran2 » Fr Apr 10, 2015 22:06

Vordergründig könnte man denken, dass die Fichte die Wirtschaftlichkeit auf die Spitze treiben könnte. Aber da sind schon die Bodenverhältnisse dagegen. Fichte braucht zwar Feuchtigkeit, aber keine Staunässe. Da faulen sie noch im Kindesalter weg.
Selbst wenn das Bodenproblem nicht existieren würde, bleibt die Fichte als relativ sturmanfälliger Baum insbesondere in geschlossenen Beständen, die gern umfallen wie die Dominosteine.

Die maximale Wirtschaftlichkeit ist eben bei einem stabilen Wald gegeben. Ansonsten wären ja alle Waldbauern blöde, die rein von ihrem Wald leben und lauter Mischwälder anlegen. Die machen das doch nicht aus Jux und Dollerei! Oder glaubst du, ich fände es besonders wirtschaftlich, Eichen und Buchen anzupflanzen, die erst in 150 Jahren erntereif sind? Sie sorgen aber für die nötige Stabilität!

Vom heutigen Erkenntnisstand aus ist es unsinnig Fichtenmonokulturen anzupflanzen insbesondere bei sich anbahnendem Klimawandel. Und zwar aus Wirtschaftlichkeitsgründen! Ok, man kann es versuchen. Aber das ist Zockerei, dennn wahrscheinlich wirst du scheitern. Der normale Mensch lernt aus seinem Scheitern....siehe Foto!
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Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: So unökologisch wie möglich aufforsten

Beitragvon Braveheart » Fr Apr 10, 2015 22:11

Aber ich kann bei der wachsenden Zahl der Verbote und Vorschriften nur zu gut verstehen, dass man sich ernstlich Gedanken machen muß, wie man bei der nächsten Generation erklären will, das sie auf dem dann eigenen Land nichts mehr erwirtschaften darf, sondern nurnoch Steuern zahlen soll, Verbote und Gebote erfüllen darf... :roll:

Wo führt das hin?

Zu ebenjenen Trotzreaktionen!!!

Aber ich erwische mich schon selbst dabei :regen:
Every man dies, not every man really lives. - NEVER BACK DOWN -
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Re: So unökologisch wie möglich aufforsten

Beitragvon WaldbauerSchosi » Sa Apr 11, 2015 5:43

Die Fichten werden wohl, bei einem Sturm wie ihn wir letzte Woche erlebten, einfach samt Wurzelteller umfallen...

weil: unökologisch wie möglich und nicht Standortangepasst
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Re: So unökologisch wie möglich aufforsten

Beitragvon Ugruza » Sa Apr 11, 2015 5:46

Braveheart hat geschrieben:Aber ich kann bei der wachsenden Zahl der Verbote und Vorschriften nur zu gut verstehen, dass man sich ernstlich Gedanken machen muß, wie man bei der nächsten Generation erklären will, das sie auf dem dann eigenen Land nichts mehr erwirtschaften darf, sondern nurnoch Steuern zahlen soll, Verbote und Gebote erfüllen darf... :roll:

Wo führt das hin?

Zu ebenjenen Trotzreaktionen!!!

Aber ich erwische mich schon selbst dabei :regen:


Das kann ich auch verstehen, und dennoch sollte man in einem sehr sehr langfristigen Projekt, wie es der Wald nunmal ist, versuchen, das Beste draus zu machen. Ich denke Trotzreaktionen sind bei Umtriebszeiten von einigen Menschengenerationen wohl nicht angebracht.

Lg Ugruza
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Re: So unökologisch wie möglich aufforsten

Beitragvon Welfenprinz » Sa Apr 11, 2015 6:08

Zu verstehen ist die Einstellung auf jeden Fall, ja.
Aber wenn etwas gewiss ist, dann das Politik nichts stetiges ist und jeder Wahn vorüber geht. (also kernkraft war in den 50er Jahren noch etwas von dem man erwartete, dass die Energie in Zukunft umsonst und unbegrenzt zur Verfügung stehtHeute tot.. und die SPD hat mal für Arbeitnehmerrechte gestanden und Schröder hat die Hartz gesetze gemacht. zeitraum dazwischen jeweils: 40 - 60 Jahre :mrgreen: ).

Warum nicht den Birkenwald?
Erstansiedlungspflanze mit kurzer Nutzungsdauer wäre noch Robinie. Aber geht die auf dem Standort?
Norden, Süden, Westen, Osten, schöne Welt, doch voller Pfosten.
Pfosten, die die Zäune halten, Zäune, die die Menschen spalten.
Hoffnung bleibt, dass diese Pfosten eines Tages mal verrosten.
http://pulseofeurope.eu
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Re: So unökologisch wie möglich aufforsten

Beitragvon Waldgoischt » Sa Apr 11, 2015 6:37

Mein tipp:
Hau Fichten rein, lass sie sobald das gewinnbringend möglich ist einmal maschinell durchforsten und hau sie dann sobald du Probleme mit Sturm oder Käfer bekommst, was Erfahrungsgemäß ab 60 jahren los geht, weg. Somit hast du schon ordentlich Geld verdient während die anderen Standorts- und Klimawandelfetischisen noch tief defizitär in ihrem Birken- und Erlen- Brennholzgelumpe rumsägen.

Das einem heutzutage jeder dahergelaufene, fachunkundige Ökofaschist auf dem eigenen Grund und Boden reinpfuschen kann und auch noch darf geht mir gewaltig gegen den Strich.
Im Übrigen sind Fichten im sg. Moorrandgebiet durchaus Standortsgemäß, und wenn er die Fläche am liebsten umwandeln würde gehe ich davon aus das es sich nicht um einen Standort handelt wo der Wasserstant schon oben Aufsteht.
Für die Region Allgäu und Oberschwaben gilt Fichte-Moorrand noch als Waldentwicklungstyp, auch mit den Klima-Prognosekarten der FVA mit noch vertretbarem Risiko.
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Re: So unökologisch wie möglich aufforsten

Beitragvon borger » Sa Apr 11, 2015 6:47

Robinie,
also wenn da vorher Lärchen gewachsen sind, sollte die Robinie auch gehen. Gerade von „Öko-Weltrettern“ oft gehasst, sie greifen in ihrer Verzweifelung bei der Beseitigung sogar zum ansonsten stets verteufelten Glyphosat.
Dabei liefert sie gutes Holz und ist gerade im Jugendstadium sehr schnellwüchsig. Sie blüht auch schon nach wenigen Jahren und ist eine gute Trachtpflanze für die Bienen.
Für den angestrebten Verwendungszweck scheinen mir diese Eigenschaften ideal zu sein.
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