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Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon meyer wie mueller » Mi Mär 13, 2013 10:19

Hallo

zum Thema Friedwald generell.

Der FriedhofsZWANG in der altherkömmlichen Form wird ´von einem Großteil der Bevölkerung mittlerweile abgelehnt. Gesichtslose Reihen von Gräbern mit möglichst teuren Steinen und Bellis, Gottesaugen, Bedendeckern und Stiefmütterchen auf dem Grab und mit Kohlenstaub schwarz gefärbter Graberde, wo die Omma jeden Tag zum Gießen und zum Schwatz mit der "Nachberi" hinschlappt, sind mittlerweile nicht mehr gefragt. Die Friedhöfe sind schon längst auch auf den Dörfern aus dem Kirchhof in die Feldflur verbannte Orte zur "Totenentsorgung" und einer "modernen Leichenhalle", die mich immer wieder an eine Abschußrampe erinnert.


Immer mehr Tote werden eingeäschert und die Urnen (Pappurne in einem Holzkästchen) entweder in Urnenwände gestellt (nach 20 Jahren werden die dann in der Müllverbrennung als Sondermüll entsorgt) oder unter einer kleine Platte im Boden versenkt. Das ist die Form, die sich mehr und mehr Menschen wünschen und auch von den Angehörigen bevorzugt wird. So ein traditionelles Grab macht in 20 jahren, wenn es durch Friedhofsgärtner versorgt wird, doch erhebliche Kosten.
Und warum sind viele Gemeinde gegen alternative Bestattungsformen oder Friedwälder? Weil dann die traditionellen Freidhöfe sich nicht mehr rechen! Man muss derzeit sich als Angehöriger durch einen Behördendschungel kämpfen, wenn man einen Verstorbenen auf einem anderen, als dem zugeteilten Friedhof bestatten will. Anrecht auf eine Grabstätte hat man nur, wenn der Tote vorher in der Gemeinde gelebt hat!

Selbst auf seinem eigenen Grund darf man sich als "Heide" oder "Ungläubiger" nicht verscharren lassen, wenn man kein Adeliger ist. In vielen anderen Ländern ist das mit dem Friedhofszwang nicht so geregelt wie bei uns. Der Rancher in den USA kann sich seine Grabstätte auf seinem Grund schon zu Lebzeiten aussuchen und kein Kirchen- und Behördenfuzzi kann einem da einreden.
Ich möcht gar nicht erzählen, welchen Kampf wir mit den Behörden ausfechten mussten, damit wir meinem Vater seinen letzten Willen erfüllen konnten, und er in dem Waldfriedhof bestattet werden konnte, den er sich ausgesucht hatte (Ein an den bestehenden Friedhof der Nachbargemeinde angrenzender Friedwald; nur ein Loch im Boden, Urne rein, 30 x 30 cm große Granitplatte drauf und fertig!) Wie schön wäre es doch gewesen, wenn er in seinem eigenen Wald eine Grabstätte hätte finden können!

Was spricht jetzt objektiv gegen eine private Urnen-Begräbnisstätte in einem Wald?
Dagegen stehen nur überkommene Vorstellungen, die von einem großen Teil der Bevölkerung nicht mehr mitgetragen werden.
Die Toten stört es nicht, wenn da mal ein Baum gefällt wird, Brennholz geschnitten wird, oder jemand Pilze sammelt! Oder haben die Lebenden Angst vor den Toten?
Und dass man nur in "geweihter Erde" die Auferstehung abwarten kann, glaubt doch kaum jemand mehr! (nach 20 oder 30 jahren wird die Grabstätte aufgelöst und wenn der Nächste verbuddelt wird, kommen die ausgegrabenen Knochen in den Friedhofskompost! Wo gibt es denn noch ein Beinhaus? Da muss mir niemand was von Pietät erzählen)

Gruß
MwM
meyer wie mueller
 
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon Falke » Mi Mär 13, 2013 10:25

Die "Friedhofskultur" wird oder würde nicht verlorengehen, es wäre einfach eine andere ...
Es ist ja alles im Wandel - sogar Päpste treten neuerdings zurück.

Auf mich wartet hier zwar ein schönes Plätzchen als letzte Ruhestätte (südseitig, direkt an der Kirchenmauer -
ich kann es sogar vom Fenster hier in der PC-Ecke aus sehen ... :roll: ), dennoch könnte ich es mir genauso
gut vorstellen, an einem schönen Fleck in einem meiner Waldstücke begraben zu werden, etwa im "Tannenhain"
oder am "Eichengrund" ...

Die hiesige "Friedhofskultur" führt leider auch die gesellschaftlichen Unterschiede zwischen den Menschen noch über den
Tod hinaus weiter - je reicher im Leben, umso prunkvoller die Grabstätte ...

Ich hab' im Himalaya auch die Verbrennung von Toten gesehen, wo die noch glosenden Überreste in den Fluss geschoben werden,
wo nur ein Stück flussabwärts die Lebenden sich und ihre Wäsche im selben Wasser waschen.
Auch das ist eine Art Friedhofskultur - nur eben eine andere ...

meint
Adi
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon Kormoran2 » Mi Mär 13, 2013 11:47

Hier bei uns ist bereits die ein oder andere Kirche entwidmet worden und an Privatleute verkauft worden. Die richten sich entweder darin eine Wohnung ein oder sie machen ein Lokal draus oder eine sonstige Begegnungsstätte. Im TV wurde eine Familie vorgestellt, die in einer Kirche wohnt. Die Hausfrau läutet immer um 12 und 18 Uhr zum "Angelus"gebet, weil das eine alte Tradition ist.

Adi, ich möchte dir jetzt deinen schönen Grabplatz nicht vermiesen, aber es könnte sein, daß du später dann neben der Dorfdisco begraben liegst. Darfst dich dann nicht beschweren über die heißen Rhythmen, die deine Knochen durchschütteln oder die Kronkorken, die oben herumliegen.... :roll: :mrgreen:
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon country » Mi Mär 13, 2013 11:58

Ich finde das gut für alle die, die sich eine alternative Bestattungsmöglichkeit wünschen.
Mal ganz ehrlich (meine Meinung) das Bestatten auf dem Friedhof ist doch auch nur noch Geldmacherei. Die Kosten sind mittlerweile so enorm das es jenseits von Gut und Böse ist.
Unsere Kids wissen jedanfalls Bescheid was mit meinen Überresten und den Überresten meiner Frau passieren soll. Es ist schonmal def. kein Friedhof oder Wald. Auch keine See oder Windbestattung.
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon yogibaer » Mi Mär 13, 2013 14:17

country hat geschrieben:Unsere Kids wissen jedanfalls Bescheid was mit meinen Überresten und den Überresten meiner Frau passieren soll. Es ist schonmal def. kein Friedhof oder Wald. Auch keine See oder Windbestattung.


Da wirst Du wohl die Rechnung ohne den Wirt machen.
Ich glaub nicht das in Deutschland der Bestattungszwang aufgehoben wird.
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon country » Mi Mär 13, 2013 14:32

Da sollen sie erstmal meine Reste bekommen. Zu was wohne ich direkt an der tschechischen Grenze?
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon yogibaer » Mi Mär 13, 2013 16:16

country hat geschrieben:Da sollen sie erstmal meine Reste bekommen. Zu was wohne ich direkt an der tschechischen Grenze?


Darfst Du in Tschechien überall " Entsorgt" werden ?
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon country » Mi Mär 13, 2013 16:21

Nö, aber die geben dir die Asche wieder mit. Was in Deutschland nicht der Fall ist.
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon Blumenhuhn » Mi Mär 13, 2013 16:32

ich finde die Friedwälder auch toll... ich möchte da später auch begraben werden... am liebesten wäre es mir aber auch das ich es mir aussuchen könnte.. von Beerdigungskultur reden wir doch schon lange nicht mehr... wo sind denn die steine wo noch schöne sprüche aus dem leben der toten eingraviert sind? die sind doch um die 30ér jahre komplett ausgestorben.. ausser teuer ist friedhof doch nichts mehr... nee.. da würde ich lieber unter ner eiche irgendwo im Feld vergraben werden... :klug:
LG Nicole

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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon country » Mi Mär 13, 2013 16:38

Dem stimme ich zu. Es ist nur noch einzig und allein eine provitorientierte Angelegenheit. Und darauf habe ich 0 Bock.
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon yogibaer » Mi Mär 13, 2013 16:59

country hat geschrieben:Nö, aber die geben dir die Asche wieder mit. Was in Deutschland nicht der Fall ist.


Und irgendwann kommt dann ein Behördenbrief wo nachgewiesen werden muß wo die Leichen abgebleiben sind.
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon country » Mi Mär 13, 2013 17:08

Wurde in der Tschechei verstreut. Übrigens ist das Aufbewahren der Asche in D nur eine Owi welche selten mit einer Geldbuße belegt wird. Max kann eine Anordnung der Beisetzung erfolgen. Dafür muß die Asche aber erstmal auftauchen :) Weg ist weg. . Das wird nicht so heiß gegessen wie es gekocht wird. Da ist jeder selbst schuld wer sich den Profithaien unterordnet.
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon Kaninchen » Mi Mär 13, 2013 17:29

Sehr interessant sind die alten Privatfriedhöfe! Wir haben im vorletzten Jahr einen beim Geocachen entdeckt. Sehr hübsch!
Grüßle,
Birgit
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon Forchhammer » Mi Mär 13, 2013 17:59

Dumm wirds dann, wenn in 100 Jahren auch diese Friedwälder wieder aufgelöst werden und hektarweise Wald mit Bronzeplatten etc. verwanzt ist und dann der Forstmulcher kommt......
Von verbrennen lassen halte ich nichts, da man da in einer Fabrikanlage industriell in einer unpersönlichen Standardprozedur "weiterverarbeitet" wurde.
Ich will in 55 Jahren schön von Würmern und allem anderen Gevieche wieder aufgefressen werden, sowie ich auch schon selber viel vom Boden genommen habe.
Selbstverständlich auch zur Unterstützung der Bestattungsunternehmen....... :D
Und: Die Massenweise "Leichen"anhäufung in diesen Friedwäldern wird bei dieser häufig vorkommenden Einstellung auch nicht mehr lange vorherrschen, schliessßlich soll ja auch ein umgrenztes Bestattungsgebiet entstehen. Da wirste dann um den Baum kreishaft Aschelöcher finden.

Und iwan wirds sicherlich auch dadrauf Spezialgebühren geben, wie wirs von unserer Dummregierung kennen
G.O.A.T : Geballte Organisation Aufständischen Terrors (zu deutsch: Ziegen)

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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon Harald » Mi Mär 13, 2013 18:14

judanjo hat geschrieben:Welche Summen tatsächlich an die Waldbesitzer gehen scheint niemand zu wissen. Selbst wenn ein Baum für 650,-- € für 99 Jahre verkauft wird, bekommen "Andere" als der Waldbesitzer dieses Geld, nämlich die Namensgeber der Wälder,die Geschützt sind.
Mich wundert eher dass die Waldbesitzer zusehmend mehr Autos, Busse und Menschen in Ihren Wäldern haben wollen.

Aus unserer Gegend:
Je nach Baum und Anzahl der Plätze wird der Preis festgelegt. Die Spanne reicht von 511 Euro (ein Platz) bis 9520 Euro für alle zwölf Plätze.
Die Nutzungsdauer des Grabes beträgt aktuell 95 Jahre, die Grabpflege übernimmt die Natur. Im Ruheforst sind nur Urnenbestattungen möglich, um das Waldgebiet nicht zu belasten.
Die Anbringung von Namenstafeln mit den Namen der Verstorbenen ist möglich. Die Größe und Form ist einheitlich dezent (Scheckkartenformat). Seit der Eröffnung im September 2008 gab es knapp 300 Beisetzungen.

Also bei pro Jahr ca. 75 Bestattungen runde 40 T€ BRUTTO. Auch wenn NETTO davon nur ein geringer Teil über bleibt, mag das für den Waldeigentümer eine durchaus lukrative Alternative zur Holznutzung sein.

Und moralisch verwerflich finde ich eine Waldbestattung auch nicht.
Ich fordere den sofortigen Rücktritt der Bauernverbandspräsidenten Joachim Ruckwied (DBV) und Walter Heidl (BBV).
Beide sind unfähig, die Bauern ihres Verbandes in der Öffentlichkeit zu vertreten.
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