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Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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40 Beiträge • Seite 3 von 3 • 1, 2, 3
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon Kaninchen » Mi Mär 13, 2013 18:38

Ich werde mal ins Meer geworfen! Umweltverschmutzung? :mrgreen:

Meinen Spaß hatte ich wenigstens schon! :D Ich hatte an einem heißen Sommertag einen Termin in Travemünde bei einer Seebestattungsreederei.
Als ich klingelte, öffnete ein schmucker Kapitän, der zu mir sagte: "Entschuldigen Sie bitte, dass ich so leger angezogen bin."
Ich selbst hatte auch nur ein Sommerkleid an und antwortete: "Na, wenn Sie mich nicht heute schon ins Wasser schmeißen!" :mrgreen:

Ich hab einen Vorsorgevertrag gemacht, weil ich nicht möchte, dass meine Familie mal nicht weiß, was sie mit mir machen sollen.
Vorteil ist u.a.: Ich hab jetzt schon meinen Gedenkstein in Brodten! :lol: Wer kann das schon von sich behaupten? :lol:
Grüßle,
Birgit
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon buntspecht » Mi Mär 13, 2013 19:41

Hmmmm,

ich empfinde Friedwälder als einen ruhigen und besinnlichen Ort um Mitmenschen eine letzte Ruhestädte zu geben.

Auf Friedhöfen in größeren Städten werden Urnenwände und Nischen angelegt, warum dann nicht gleich "auslagern"?

Im Friedwald am Schwanberg bin ich ab und an. Den Baum finde ich immer noch. Jeder Besuch ist in einem anderem Licht und die Bäume zeigen ein anderes jahreszeitliches Stadium. Der Wald selbst ist hinter einer großen Obstwiese auf der Kuppe des Bergs gelegen und mit einem herrlichen Buchenmischwald bestockt. Im Winter entdeckt man Wildspuren und eine zusammengebrochene Buche. Man kann an den dort ruhenden Zeitgenossen denken oder auch sich der üppigen Natur erfreuen. Warum nicht? Da gibt es aber auch keine Platten auf dem Urnengrab oder ähnliche einbauten. Warum auch? Theoretisch wären die Pappurnen auch bereits nach 5 Jahren aufgelöst und somit ohne einen Plan oder die vereinzelten Namensschilder an den Bäumen, mit Alunägeln befestigt, die Stellen nicht mehr zu finden.

Deswegen geht aber noch lange kein örtlicher FH in den Konkurs. Das ist, wenn es dann doch passiert, ein gesellschaftliches Problem unserer Neuzeit, aber nicht eines Friedwaldes.

Ich werde als Asche unter Linden und Ahörnern (Ahorne hört sich doof an) stattlichen Ausmaßes auf einem kleinen Friedhof mit vielleicht 50 Grabstellen neben einigen dort schon Ruhenden aus der Familie irgendwann mal in ferner Zukunft, aber mit tödlicher Sicherheit, wieder als Blatt vom Baum segeln :wink:

Gruß vom Buntspecht
Alle Kinder sind klug, solange sie klein sind, aber bei der Mehrzahl bleibt es beim Kinderverstand.

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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon MF-133 » Mi Mär 13, 2013 21:50

Lieber im Friedwald enden, denn als Soylent Green...
Ich finds an sich keine schlechte Idee. Allerdings müssten die Schwermetalle aus der Asche raus. Der Rest ist guter Dünger (Phosphor!) Und pietätlos find ich das auch nicht: Wir sind Teil des Netzwerkes der Natur, aus der wir stammen und zu der wir wieder zurückkehren.
Nutzungseinschränkungen des Waldes find ich unnötig und sinnlos. MFG
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon Kormoran2 » Mi Mär 13, 2013 22:15

Ich bin ja eigentlich ein Fan der Seebestattung, wie auch Kaninchen schrieb.
Ich wurde einmal in Warnemünde Zeuge, wie am Kai ein Leichenwagen vorfuhr und die Urne auf einen Kutter verladen wurde. 5-6 Leute in schwarz waren anwesend und dann legte der Kutter ab.

Ich finde die Vorstellung schön, als Asche den Strömungen der Meere übergeben zu werden und so - wenigstens in kleinen Partikeln - vor England, Amerika und Australien meine letzte Ruhe zu finden. Man weiß ja, das manche Flaschenpost 30 oder 50 Jahre braucht ehe sie an einem anderen Kontinent ankommt. So wäre das dann auch mit mir. Aber meine Familie hat schon gesagt, daß sie das blöde finden würde. Da hätten sie keinen Ort zum Trauern. Naja, wenigstens wollen sie trauern. Das beruhigt mich.

An zweiter Stelle wäre dann auch die Bestattung in meinem Wald an einer ganz bestimmten Stelle, wo ich den Blick über den kleinen Ort und das ganze Tal habe.

Aber ich weiß, daß da die örtliche Friedhofssatzung einen Riegel vor legt.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon Kaninchen » Do Mär 14, 2013 0:08

Na, deine Verwandten brauchen ja bloß eine Kutterfahrt machen, dann können sie dich auch besuchen und haben dann vielleicht auch noch etwas Spaß dabei! :wink: Wer sagt denn, dass der Tod immer nur mit Traurigkeit verbunden sein muß?

Ist es nicht viel schöner, wenn man mit einem lachenden oder wenigstens lächelndem Auge an den Verstorbenen gedenkt?

Also, ich möchte nicht, dass meine Verwandten trauern! Viel schöner fände ich, wenn sie sich mit einem herzlichen Lachen an mich erinnern! :lol:
Grüßle,
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon Kormoran2 » Do Mär 14, 2013 0:51

Das finde ich auch ganz wichtig.
Ich kenne auch Verblichene, die in ihren letzten Tagen eine solche Depression verbreitet haben, daß womöglich mancher gesagt hat "Gut, daß es zuende ist".

Natürlich gibt es ganz schlimme, tödliche Krankheiten, daß einem wirklich nichts Positives mehr einfallen kann. Aber es ist doch nicht immer so. Manche Menschen verfallen in großes Selbstmitleid, wenn sie den Tod nahen fühlen, obwohl sie sich über ihr Leben eigentlich nicht beklagen könnten.
Alles Weltliche wird ihnen unwichtig, die Enkelkinder sind ihnen unwichtig, auch die früher geliebten Sportergebnisse sind ihnen unwichtig. So jedenfalls möchte ich nicht davon gehen.

Wenn es irgendwie geht, werde ich meine Zufriedenheit mit dem gehabten Leben ausdrücken, nicht alles schlechtmachen, was diese Welt ausmacht. Ich würde den Zurückbleibenden Mut machen, auch ein zufriedenes Leben zu haben.

Idealerweise möchte ich noch einmal etwas Lustiges erzählen und dabei aushauchen. Und auf meinem Begräbnis sollen sie auch lachen und Witze machen, aber bitte doch nicht über mich. :D
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon Kaninchen » Do Mär 14, 2013 4:48

Warum nicht? Man muß ja auch über sich selbst lachen können. Du lachst dann einfach von oben mit! :lol:

Wenn ich an Verstorbene denke, dann denke ich immer an schöne Momente, z.B. worüber wir zusammen gelacht haben oder wenn sie mir etwas sehr Persönliches erzählt haben, an Momente, in denen sie einem besonders nah waren.

Bei meinem Vermieter, der jetzt auch schon über 6 Jahre tot ist, seh ich den gedanklich immer noch über den Hof laufen und sich um alles kümmern. Ich erinnere mich gerne an ihn. Was manche nicht verstehen oder makaber finden, ist, dass meine Vermieterin seine Ansage auf dem AB nie gelöscht hat. Seine Stimme begrüßt so immer noch jeden Anrufenden. Ich finde das schön!

Ich war vor ein paar Jahren bei einer Trauerfeier von einer Kollegin. Die war richtig schön! Sie war konfessionslos, also auch eine Trauerfeier ohne Gottgelobe u.ä. dafür mit Musik aus "der Herr der Ringe", da sie den Film besonders mochte und vor allem die Musik. Da hab ich dolle geweint, weil es für sie so "passend" war. :( Erst fand ich es sehr traurig, dass unser Chef nicht den A**** in der Hose hatte zur Trauerfeier zu erscheinen - nach über 20 Jahren Zusammenarbeit. Mittlerweile denke ich: Gut so! Der W***** hätte das Besondere der Feier eh nicht verstanden. :roll:

Bei einer Trauerfeier sollten auch wirklich nur die Leute zugegen sein, die dem Verstorbenen nahe stehen, alle anderen sollen woanders rumheucheln.

Okay das war jetzt alles sehr off topic :oops: Passt aber vielleicht doch zur "Trauerkultur". :wink:

Back to topic:
Ich finde es schön, dass mein Vater in einem Ruhwald bestattet worden ist. Denn meine Eltern wohn(t)en 200 km weit weg von mir. Ich hätte dort kein Grab pflegen können. Nun ist er hier in der Nähe in einem Ruhwald, die Stätte daneben ist für meine Mutter reserviert. Von "unserem" Baum bis zum Strand sind es nur gut 150 Schritte. Ich gehe gerne dorthin, weil es für mich und meinen Hund immer ein schöner Ausflug ist. So kann ich das Angenehme mit dem "Ehrfürchtigen" verbinden, bzw. muß mich nicht fürchten, denn Vadern hat einen schönen Platz inmitten der Natur gefunden, die er sehr liebte. :D

Etwas makaber mag natürlich erscheinen, dass auch meine Mutter den Baum besucht, unter dessen Krone sie mal liegen wird. Aber sie mag den Platz, den ich ausgesucht habe.
Grüßle,
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon Kaninchen » Do Mär 14, 2013 5:00

Ach ja: Wichtiger ist es, sich um die Menschen zu kümmern, die noch leben. Das wird leider zu oft vergessen.
Grüßle,
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon judanjo » Do Mär 14, 2013 14:55

Zitat: "Also bei pro Jahr ca. 75 Bestattungen runde 40 T€ BRUTTO. Auch wenn NETTO davon nur ein geringer Teil über bleibt, mag das für den Waldeigentümer eine durchaus lukrative Alternative zur Holznutzung sein."
Moin Zusammen, und da liegt der Denkfehler. Die Namensgeber z.B. einmal FriedWald oder RuheForst sind die Gewinner. Der Rest macht doch "auch nur seine Arbeit", wie z.B. Urnengrab ausheben. Wer hat denn die ganze Werbung finanziert? Wer schickt die Leute los um Vorträge zuhalten? In diesem, bis zudem Zeitpunkt als vor 10 Jahren im Reinhardswald/Hessen der erste FriedWald eröffnet wurde, sensiblen Bereich gab es keine Werbung. Wer nur die leisete Ahnung hat was Marketing und Werbung kostet, der weiss welche Summen da hinein gesteckt wurden und deshalb sind nicht die Waldbesitzer oder das Finanzamt die Verdiener, sondern FriedWald u. co. Um noch auf die Steuern zu kommen. Alle Friedhöfe die sich nicht selber tragen werden aus Steuermitteln finanziert. Letzlich, je mehr Bestattungswälder entstehen und dort Urnen beigesetzt werden, je mehr Friedhöfe werden bis zum letzten Tag, nämlich dann wenn die letzte Grabstätte eingeebnet wird, finanziert werden müssen. Gruß vom Friedhof
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon yogibaer » Do Mär 14, 2013 15:33

Hallo judanjo,

falls Du es noch nicht mitbekommen hast, in Deutschland herrscht freie Marktwirtschaft. Es gibt zwar noch einige staatliche oder kirchliche Monopole aber es werden immer weniger und mit der Bestattung in Friedwäldern ist schon eines davon gelockert worden.
Zur Frage des Verdienstes der Friedwaldbetreiber, oder wie sie sich auch noch nennen.
Ein Waldbesitzer der den Plan hat einen solchen zu Betreiben wird wohl eine Wirtschaftlichkeitsrechnung erstellen. In dieser Rechnung befinden sich dann auch die Lizenzgebühren. Wenn er dann ausgerechnet hat das es sich für ihn nicht lohnt, wird er wohl von diesem Vorhaben Abstand nehmen.
Wer macht schon gerne Miese?
Zu den Steuern, auch Friedwald usw. müssen ihre Einahmen versteuern.

Da ich eine naturverbundene Person bin möchte ich auch einmal im Friedwald bestattet werden.

Gruß Yogi
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