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Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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40 Beiträge • Seite 1 von 3 • 1, 2, 3
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Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon judanjo » Di Mär 12, 2013 9:50

Hallo Forumsbesucher, ich bin Friedhofsverwalter und beobachte seit längerem dass immer mehr Bestattungswälder entstehen.
Ist das im Sinne der Forstwirte und Jäger? Wenn immer mehr Flächen für Betattungen frei gegeben werden. Manchmal bis zu 30ha.
Langfristig bedeutet dies, dass dort keine Holzbewirtschaftung und Jagd durchgeführt werden darf.
Die Waldflächen werden bis 99 Jahre für Bestattungen freigehalten. Ich finde es geht auch Euch etwas an, dass Beerdigungen nur
auf Friedhöfen stattfinden sollen. Ich bin gespannt ob dies ein Thema für Euch ist.
Mit freundlichem Gruß
Johann H.
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon Schwarzwälder Fuchs » Di Mär 12, 2013 10:00

Dass Beerdigungen nur auf Friedhöfen stattfinden sollen, hat für dich wahrscheinlich nur einen wirtschaftlichen Grund. Genau dasselbe gilt für die Friedwaldbesitzer.
Ohne Moos nichts los. Ich persönlich finde es toll und werde mich für den Friedwald entscheiden.
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon Kuhkalb » Di Mär 12, 2013 11:09

Warum sollen sich Waldbesitzer dagegen wehren? Das geschieht meist sogar in deren (wirtschaftlichem) Interesse. Mit regulär betriebener Forstwirtschaft holst du bei weitem nicht so viel Geld von der Fläche bei minimalstem Verwaltungsaufwand. Ähnlich verhält es sich mit Windkraftanlagen welche auf Forstflächen instaliert werden. Man nennt das ganze auch forstliche Nebennutzung.

Hast du Angst um ausbleibende Kundschaft oder das aufgrund veringerter Nachfrage deine Stelle durch evt. Zusammenlegungen in Gefahr ist?

Falls du dir ernsthaft Sorgen darum machst, dass Waldflächen aus forstwirtschaftlicher Nutzung genommen werden dann sei besser besorgt um weitere Errichtungen von Nationalparks in Deutschland! Hierbei geht es nicht nur um eine Zurückhaltung von nachwachsenden Rohstoffen vom Markt und den daranhängenden Arbeitsplätzen sondern auch um die ausbleibenden Einnahmen des Landes.
Zitat eines ehemaligen bayrischen Politikers und Waldbesitzer zu diesem Thema:" ...Das ist Verschwendung von Volksvermögen....".

Gruß
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon judanjo » Di Mär 12, 2013 11:25

Sicherlich geht es um den Erhalt der Friedhöfe, um die Friedhofskultur. Welche Summen tatsächlich an die Waldbesitzer gehen scheint niemand zu wissen. Selbst wenn ein Baum für 650,-- € für 99 Jahre verkauft wird, bekommen "Andere" als der Waldbesitzer dieses Geld, nämlich die Namensgeber der Wälder,die Geschützt sind.
Mich wundert eher dass die Waldbesitzer zusehmend mehr Autos, Busse und Menschen in Ihren Wäldern haben wollen. Auch wenn ich Friedhofsverwalter bin, habe ich eher den Gedanken den bisher geschützten Raum auch geschützt zu lassen. Autobahnen, Industrie, Landwirtschaft und Siedlungen sind bereits genug da und es werden mehr.
Gruß vom Friedhof
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon Holzer73 » Di Mär 12, 2013 11:39

Wenn die Menschen verrückt werden, dann zuerst im Kopf!
Mehr muss man dazu nicht sagen!
Gruß holzer73

Nicht der Gewinn, sondern die Zufriedenheit des Kunden ist Ziel unseres Tun´s.
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon chili » Di Mär 12, 2013 12:08

Kuhkalb hat geschrieben:Falls du dir ernsthaft Sorgen darum machst, dass Waldflächen aus forstwirtschaftlicher Nutzung genommen werden dann sei besser besorgt um weitere Errichtungen von Nationalparks in Deutschland! Hierbei geht es nicht nur um eine Zurückhaltung von nachwachsenden Rohstoffen vom Markt und den daranhängenden Arbeitsplätzen sondern auch um die ausbleibenden Einnahmen des Landes.
Zitat eines ehemaligen bayrischen Politikers und Waldbesitzer zu diesem Thema:" ...Das ist Verschwendung von Volksvermögen....".

Gruß


Ich denke, weder die Friedhofwälder noch die Nationalparks sind das Problem... Das Problem ist eher der zunehmende Privatwaldbesitz von Leuten ohne landwirtschaftlichem Bezug, die Wald nur als Brennholzlieferant betrachten.
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon all.dra » Di Mär 12, 2013 12:24

Ich bin echt begeistert vom Konzept "Friedwald"

Ich sehe auch nicht, wiso ein paar Messingtafeln mit Namen und Geburtsdatum und Sterbedatum einer schonenden Waldbewirtschaftung und auch einer bejagung entgegen stehen sollten.

Was mir am Friedwald besonders gefällt ist die Klassenlosigkeit.
Jeder bekommt am ende des Tages das gleich große Messingtafel, egal ob reich oder arm.
Die Grabpflege wird von der Natur übernommen.

Ich hoffe wirklich, das es in unserer Gegend, bis es bei mir so weit ist, auch einen Friedwald gibt.

mfg
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon Kuhkalb » Di Mär 12, 2013 14:40

Flächen welche als "Waldfriedhof" genutzt werden stehen nicht in regulärer Nutzung (allerdings fallen hier in besonderem Maße Verkehrssicherungsmaßnahmen an). Die Bejagung, sofern sie dort überhaupt durchgeführt wird ist sehr warscheinlich auch eingeschränkt.

Den Post von Chilli kann ich mal gar nicht verstehen bzw. einordnen. Das einzige was ich daraus entnehmen kann ist Neid. Wenn der eigene Wald nur zum Erwerb von Brennholz dient und dabei die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden ist es doch erst mal gar nicht so schlecht, es gibt genung Klein- und Kleinstprivatwald in Deutschland der nicht bewirtschaftet wird. Was das ganze nun mit landwirtschaftlichen Hintergrund zu tun hat entzieht sich meiner Kenntnis, schließlich handelt es sich hier um Forstwirtschaft.

Das die breite Maße der Bevölkerung in Deutschland den Wald nicht als Produktionsfläche sieht, denke ich dürfte den meisten fachkundigen klar sein. Viel mehr sehen sie die Erholungs- und Schutzfunktionen von Wald als Primäre Aufgabe des Waldes.

Ach das auch der Staat vom Friedwald profitiert (in Form von Steuereinnahmen) sollte in Zeiten von leeren Kassen vielleicht auch nicht ganz vernachlässigt werden.

Gruß
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon Kaninchen » Di Mär 12, 2013 16:15

Ich selbst habe meinen Vater im Ruhwald Brodau bestatten lassen.
Ich denke für den Waldbesitzer ist das ein guter Nebenerwerb. Schließlich verschlingt ja auch die Verwaltung und Unterhaltung eines so großen Gutes eine Menge Geld. Da muß man sich schon etwas einfallen lassen.
Ich wüßte auch nicht, warum das einer Waldnutzung und Bejagung entgegen stehen sollte.
Das sind ja nicht alle Bäume in einem Wald zur Ruhe geweiht. In Brodau sind das nur bestimmte Gebiete, nicht gleich der ganze Wald.
Zuletzt geändert von Kaninchen am Di Mär 12, 2013 21:52, insgesamt 1-mal geändert.
Grüßle,
Birgit
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon WaldbauerSchosi » Di Mär 12, 2013 20:46

Ausserdem wird ja da niemand "am Stück" vergraben sondern natürlich nur als Urne.
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon Falke » Di Mär 12, 2013 22:39

Selbst wenn 1 m² pro Urne veranschlagt wird, und alle Deutschen auf einmal sterben und dort begraben werden,
wäre noch kein Promille der deutschen Waldfläche "verbraucht" .... :roll: :|

Adi
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon Badener » Mi Mär 13, 2013 8:18

Falke hat geschrieben:Selbst wenn 1 m² pro Urne veranschlagt wird, und alle Deutschen auf einmal sterben und dort begraben werden,
wäre noch kein Promille der deutschen Waldfläche "verbraucht" .... :roll: :|

Adi


Stand nicht mal in einem anderen Fred, dass in Bayerns Wälder mehr Bäume stehen als es Menschen auf der Erde gibt?
Da könnte jeder einen eigenen Baum haben :D

Mal ehrlich, zwingen kann mich niemand zu etwas. Und so lange es nicht wirklich großen wirtschaftlichen Nutzen hat, wird nichts in unserem Wald vergraben. Wobei ich für meine früh verstorbene Tante auch einen Mammutbaum gepflanzt habe, aber natürlich hat sie auch ein Grab auf dem Friedhof, der allerdings 15km weit weg ist.

Zudem ich der Meinung bin, dass die Menschen sich nicht am Steilhang begraben lassen wollen. Stelle ich mir komisch vor auf dem felsigen Boden ein Loch zu graben :?

Gruß
Zu fällen einen schönen Baum, braucht es eine halbe Stunde kaum.
Zu wachsen bis man ihn bewundert, braucht er - bedenke es - ein Jahrhundert.

"Froh schlägt das Herz im Reisekittel, vorausgesetzt man hat die Mittel."
Wilhelm Busch
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon judanjo » Mi Mär 13, 2013 9:31

Moin Zusammen, Kuno aus Büttenwarder würde sagen: " Muss mal Nachdenken Brakelmann!" :klug:
Ich denke die Friedhöfe sind auf jedenfall besser zu erreichen als ein Baum in einem Wald.
Was mich noch wundert ist wie schnell die Tendenz zur Verbrennung geht. Ein Stück Holz steck
ich in den Ofen, aber einen Menschen? Mir geht es um die gesamte Friedhofskultur in Deutschland
und diese wird verloren gehen wenn immer mehr Bestattungswälder entstehen. Mich wundert es wie leichtsinnig
wir mit unseren geerbeten Gütern umgehen. "Übermorgen" wird es diese Kulturgüter nicht mehr geben.
Gruß vom Friedhof, ein Teil der Geschichte
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon SHierling » Mi Mär 13, 2013 9:54

Ich finde die Idee insofern gut, als dann nicht alle Leichen auf einem Haufen landen. Allerdings sollte man das so gestalten, daß nicht irgendein "Wald-Friedhofs-Tourismus" entsteht - also Bestattung im Wald, aber keiner weiß, wo, und gut ist.

Nachher geht bl0ß das Eingeschleppe von irgendwelchen Neophyten los, und das Wild wird zu jeder Jahreszeit gestört, das sollte alles vermieden werden. Wer den Platz, an dem das Fleisch seiner Verwandten vergammelt, ständig angucken will, sollte auf dem Friedhof bleiben.
Zuletzt geändert von SHierling am Mi Mär 13, 2013 10:21, insgesamt 1-mal geändert.
Ich esse Fleisch, und ich weiß, warum.
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Re: Sollen deutsche Wälder Friedhöfe werden?

Beitragvon Seven-fifty » Mi Mär 13, 2013 9:58

Hallo, in die Runde.

Was man bei der Diskussion auch nicht vergessen sollte: Es eignet sich nicht jegliches Gelände zum Friedhof.......... es gibt Böden, die keine Verwesung zulassen oder so stark einschränken dass die betreffenden Gemeinden Probleme mit "Wachsleichen", Grundwasserschutz etc. haben.
Asche ist in diesem Sinne "neutral" und "problemlos", so hart wie das nunmal klingt.

Weiter ist zu bedenken, dass die "Grabpflege" wie sie früher üblich war, heute nicht immer so gewährleistet ist wie "damals". Die "Jungen" wohnen teilweise sehr weit von den "Eltern" weg und damit auch letztlich von deren Gräbern. Macht es "Sinn", dass die "Jungen" jedesmal das Grausen bekommen, wenn sie an die Verstorbenen denken und eben daran dass das Grab mal wieder dringendst einer Pflege bedarf -- also nur zu den Gräbern reisen um dort zu arbeiten anstatt "still zu gedenken"?

Denke, zwei "Argumente" die das schnelle Aufkeimen der Friedwälder stützen.

Viele Grüße an alle hier
"Seven-fifty"
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