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Staatsforst und die unendliche Gier.....

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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30 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2
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Staatsforst und die unendliche Gier.....

Beitragvon Husqvarna353 » So Jan 01, 2012 12:29

Hallo und ein gesundes neues Jahr.
Heute vormittag ging ich mit meinem Hund im Staatsforst spazieren. Auf einmal hörte ich Motorengeräusche auf mich zu kommen. Erst dachte ich, das es der Schneepflug wäre, denn im Fichtelgebirge gibt es noch reichlich Schnee. Nein, es war ein Rückezug der sich auf dem aufgeweichten Untergrund in Richtung eines Rotwildeinstandes durchwühlte........

Es ist Sonntag und gleichzeitig ein Feiertag!

Haben die es wirklich so nötig?????
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Re: Staatsforst und die unendliche Gier.....

Beitragvon ARAG » So Jan 01, 2012 13:30

ich denke mal das war ein unternehmer, von den staatseigenen angestellten wirst du an solchen tagen nichts finden. also müsste der thread heissen: forstunternehmer und die unendliche gier....
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Re: Staatsforst und die unendliche Gier.....

Beitragvon Jet 3 » So Jan 01, 2012 15:11

oder "freier Unternehmer der von Beamten so unter Druck gesetzt wird und darum am Feiertag arbeiten muss "
Das hat nichts mit Gier zu tun ,die Forstdienstleister MÜSSEN kämpfen ,der Wettbewerb ist hart !
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Re: Staatsforst und die unendliche Gier.....

Beitragvon Redriver » Di Jan 03, 2012 21:29

Hallo,
ich denke auch das der Rückezug vom privaten Unternehmer gefahren wurde. Es ist traurig wenn durch Kokurenz und Wirtschaftlichkeit auch am Sonntag gefahren werden muß.
Aber wenn der Kellner mir am Sonntag mein Schnitzel zum Tisch bringt weil meine Frau nicht kochen wollte hat auch niemand Mitleid mit ihm. Es ist sein Job!
Ob Gier oder nicht seh ich als zweitrangig, schlimmer ist wie die Staatswälder wegen angeblicher Wirtschaftlichkeit geleert werden weil die Staatsforsten gewinnbringend
arbeiten müssen. Es wird hier auch in gewisser Weise Allgemeingut verhöckert.
Wissen ist Macht, nichts wissen macht auch nichts.
Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten!
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Re: Staatsforst und die unendliche Gier.....

Beitragvon Robiwahn » Di Jan 03, 2012 21:54

Redriver hat geschrieben:...
Ob Gier oder nicht seh ich als zweitrangig, schlimmer ist wie die Staatswälder wegen angeblicher Wirtschaftlichkeit geleert werden weil die Staatsforsten gewinnbringend arbeiten müssen. Es wird hier auch in gewisser Weise Allgemeingut verhöckert.


Sorry, aber hast du Belege für deine Anschuldigungen ?

Im Staatswald herrscht genau wie in allen Wäldern Dtl. das Nachhaltigkeitsprinzip. Das steht in jedem Waldgesetz an ziemlich vorderer Stelle und jeder Förster bekommt das in der Ausbildung von Anfang an eingetrichtert. Das ist quasi unsere Berufsehre. Und unabh. vom Gesetzeskram werden die Hiebssätze im Staatswald durch die sog. Forsteinrichtung auf meist 10J. im voraus festgelegt. Die Förster können mal in nem Jahr mit guten Holzpreisen den Hiebssatz etwas nach oben nehmen oder mal ne Nutzung, die eigentlich erst in 1-2 Jahren ansteht, vorziehen, aber großflächig den Nachhaltshiebssatz aushebeln, ist nicht drin.

Womit du Recht hast, das staatl. Wälder im Durchschnitt lichter sind als Privatwälder, also weniger Vorrat aufsteht. D.h. aber nicht, das hier nicht nachhaltig gewirtschaftet würde. Weniger aufstockender Vorrat heißt auch mehr Licht und damit mehr Zuwachs je Jahr und je Baum. D.h. wiederum, das der Zieldurchmesser eher erreicht wird. Und es ist eher so, das viele Privatwaldbesitzer den Wald lieber dicht halten und sich lange, dünne Stangen züchten. Dabei verschenken sie aber Zuwachspotential und erreichen ihre Zieldurchmesser erst später. Nebenbei heißt lange, dünne Stangen Windwurf-/Bruchgefährdung, zumindest bei der allseits beliebten Fichte.

Grüße, Robi
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Re: Staatsforst und die unendliche Gier.....

Beitragvon Kormoran2 » Mi Jan 04, 2012 1:35

Gerade im letzten Absatz kann ich Robi unbedingt zustimmen. Die Züchtung von Zahnstochern bringt nur die Gefahr von Wind- und Schneebruch, bewirkt aber letztlich kaum noch Zuwachs im gesamten Volumen.
Nach einer Durchforstung machen die Zahnstocher - wenn sie denn noch nicht zu alt sind - plötzlich wieder riesige Sprünge im Dickenwachstum. Man sagt ja, daß nach 6 Jahren das entnommene Holz-Volumen durch vermehrtes Dickenwachstum wieder aufgeholt wird. Mann kann also alle 6 Jahre durchforsten ohne das aufstehende Volumen zu verringern.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Staatsforst und die unendliche Gier.....

Beitragvon LKW-Stefan » Mi Jan 04, 2012 8:04

ob Sonntag oder "gewöhnlicher" Tag - spielt für mich genausowenig eine Rolle.
Gearbeitet wird, wenn die Arbeit da ist. Als Selbstständiger hab ich da eine
andere Auffassung als manche die schon ab Freitag 12 Uhr aufn Sofa liegen
bis Montag früh 8 Uhr :lol: :lol:

Vielleicht war die Maschine am Freitag kaputt, wurde den Samstag über repariert
und damit bis Montag früh das Holz am Wegrand liegt, musste eben eine Sonntags-
Schicht eingelegt werden :wink:
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Re: Staatsforst und die unendliche Gier.....

Beitragvon Forstjunior » Mi Jan 04, 2012 8:41

Also ich kann nur feststellen, dass im Staatsforst in den letzten Jahrend deutlich mehr durchforstet wird als früher. Jetzt stellt sich mir die Frage ob denn früher die Förster alles falsch gemacht haben und die jungen jetzt zur Auffassung gekommen sind, dass dies so besser sei. Ich sehe es so, dass es rein um das Geld geht, was momentan zu verdienen ist. Aber dass die paar Mücken im Vergleich zu den Billionen die mittlerweile ausgegeben werden nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, welcher in Sekunden verpufft wird dabei vergessen. Wenn erstmal alles weg ist dann wirds schwierig. Aber dass können dann ja andere lösen....sprich der kleine Mann...
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Re: Staatsforst und die unendliche Gier.....

Beitragvon schlossapfel » Mi Jan 04, 2012 8:49

Ich sehe das Problem hier in der Gegend nur in den Privatwäldern, nicht in der Landesforst.
Entweder werden in den privaten Wäldern Zahnstocher gezüchtet (Gier nach Anzahl von Bäumen ohne Ahnung von Waldwirtschaft) oder grad jetzt im Namen der "Naturverjüngung" Kahlschläge gemacht ohne nachzuarbeiten (Gier nach Geld). Bestätigt wird mir das durch den Rücker-Fahrer, mit dem ich oft unterwegs bin (Taifun-Besitzer) und somit auch viele private Bestände sehe im Umkreis von 20-30km.
Gruß
Schlossapfel
"Tom"

....im "Forums-Urlaub"
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Re: Staatsforst und die unendliche Gier.....

Beitragvon Rübezahl » Mi Jan 04, 2012 9:00

Lustige Einstellung, dass weil das Nachhaltigkeitsprinzip gesetzlich geregelt ist, es im Staatsforst auch angewandt wird. Da ich ganz guten Einblicke in die Gemeindehaushalte unseres Kreises habe kann ich so viel sagen: Der Staat, egal ob Gemeindenoder "der Staat" geht mit dem Allgemeinkapital seiner Bürger um wie Hund.

Und auch im Taunus ist es definitiv so, dass es dort im Staatswald wahnsinnige Windwurfflächen gibt. Es ist eben günstiger, einen Unternehmer mit Prozessor in einenen Schlag zu schicken als eigene Rotten von Waldarbeitern zu beschäftigen.

Da sieht es im fürstlichen Privatwald schon besser aus, es kommen, dort wo es sinnvoll ist, Pferde zum Einsatz und der Wald wird so gepflegt, dass er auch für die nächste und übernächste Generation noch Gewinn abwirft.

Grüße

Lukas
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Re: Staatsforst und die unendliche Gier.....

Beitragvon Robiwahn » Mi Jan 04, 2012 9:08

Forstjunior hat geschrieben:... Jetzt stellt sich mir die Frage ob denn früher die Förster alles falsch gemacht haben und die jungen jetzt zur Auffassung gekommen sind, dass dies so besser sei...


Ich würde nicht sagen, das sie alles falsch gemacht haben und wir heute 100x schlauer sind. Aber einige Fehler wurden schon gemacht in den vergangenen 200 Jahren (z.B. Stangenzucht, Fichtenanbau wo Fichte nicht hingehört, Monokulturen, großflächige Kahlschläge), wo jetzt seit. ca. 30Jahren wieder versucht wird, die gerade zu rücken. Und es gab auch schon früher Förster, die sich gegen die allgemeinen Anweisungen von oben gewehrt haben und ihre eigenen Vorstellungen durchgesetzt haben. Diese bzw. ihre Wälder werden dann heute oft als Anschauungsobjekt für die neuere Waldbaustrategie genutzt. Und auch heutzutage gibt es durchaus Diskussionen zwischen Vertretern der alten Schule und der Moderne über die richtige Strategie, da ist auch intern nicht alles eitel Sonnenschein.

... Wenn erstmal alles weg ist dann wirds schwierig. Aber dass können dann ja andere lösen....sprich der kleine Mann...


Aber das wird ja nicht passieren. Wald muss Wald bleiben und wird auch Wald bleiben. Und wir haben seit Jahren steigende Vorräte, sowohl im Staats- als auch Gemeindewald. Gut, das liegt auch an der Alterstruktur der dt. Wälder, aber von Holznot oder gar Waldzerstörung sind wir mehr als weit entfernt.

Grüße, Robi
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Re: Staatsforst und die unendliche Gier.....

Beitragvon ARAG » Sa Jan 07, 2012 19:24

Rübezahl hat geschrieben:Und auch im Taunus ist es definitiv so, dass es dort im Staatswald wahnsinnige Windwurfflächen gibt. Es ist eben günstiger, einen Unternehmer mit Prozessor in einenen Schlag zu schicken als eigene Rotten von Waldarbeitern zu beschäftigen.


was hat ne wahnsinnige windwurffläche mit falscher bewirtschaftung aus heutiger sicht zu tun? windwurf ist ja nicht erwünscht, da der holzpreis gleichzeitig auch im keller ist. übrigens: windwurf entsteht meist dann, wenn der bestand schon die letzten jahrzehnte falsch behandelt wurde (z.b. fichtenmonokultur wo durchforstungen wg. defizitären eingriffen immer aufgeschoben wurden und dann muss man auf einmal stark anstatt mäßig + oft rein oder wo der käfer vorher gewütet hat)
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Re: Staatsforst und die unendliche Gier.....

Beitragvon Kormoran2 » So Jan 08, 2012 1:36

Ich glaube, daß die schlechten Holzpreise in den letzten 30 Jahren auch mitverantwortlich dafür sind, daß der vernünftige Waldbau unterblieben ist. Jede Maßnahme, die der Förster oder der Privatwald-Besitzer veranlaßt hat, war immer ein Zuschußgeschäft. Und wer hat schon Lust, auf lange Sicht ständig Zuschußgeschäfte zu betreiben. Da kann man natürlich heute feststellen, daß vielerorts rechtzeitige Durchforstungen unterblieben sind.

Wenn es nicht so wäre, daß die Holzpreise enorm angezogen sind, würde der Trend der Verwahrlosung der Wälder auch weiter um sich greifen. Keiner hat Lust, auf Dauer ein Verlustgeschäft zu pflegen. Weder der Staat, die Gemeinden noch die Privaten. Die Wertschätzung der Wälder lag jahrzehntelang brach und gewinnt erst in neuester Zeit endlich wieder an Bedeutung. Man kann nicht erwarten, daß die zerstörten Strukturen sich so schnell wieder erholen. Wer pleite gegangen ist bleibt pleite. Der Betrieb ist zerschlagen.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Staatsforst und die unendliche Gier.....

Beitragvon Jet 3 » So Jan 08, 2012 8:57

Manche sehen halt den Wald vor lauter Bäumen nicht :? und ich kenn mich zu wenig aus .
Denke so schlecht haben unsere Vorfahren in Deutschland nun auch nicht gewirtschaftet ,gesunder Waldbestand ist da ,grosse Holzvoräte auch .
Für Naturereignisse (Sturm,Trockenheit ,Borkenkäfer)können wir direkt(indirekt vielleicht schon )auch nix .
NACHHALTIGKEIT in Deutschland war schon vor Generationen ein Thema ,da gabs das Wort noch gar nicht .
In anderen Ländern Europas ,weltweit sowiso, war oder ist sogar heute das noch kein Thema .
"klugscheissmodus aus"
Schaden wir dem Ökosystem Wald wenn wir zunehmend alles Restholz energetisch verwerten ?Verarmt der Waldboden dadurch ?
Immer mehr CO 2 in der Luft ,eine Frage die sich mir stellt ,wirkt wie fürs (Holz)Wachstum ?
Wie ein Turbolader ???????????????
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