Freakshow hat geschrieben:
Genau das ist das eigentliche Problem: mit so einem Stallneubau öffnest du die Büchse der Pandora und keiner kann dir vorher sagen wer noch so alles daher kommen wird um dir dein Leben zu versüßen. Bei Anwohnern z.B. weiß man nie, da steht einer mal mit dem falschen Fuß auf und ab geht die Post.

ich hab das hier ganz anders beobachtet (wir haben hier keine hohen tierzahlen):
wer offen auf die leute zugeht,der wird zwar kritisch beäugt,aber es gibt keinen wirklichen widerstand.
anders bei denen,die besonders arrogant,mit aberwitzigen tierzahlen und der betonung auf "ichichichich muss aber wachsen", auftraten,keinerlei kompromis,auch verbal eingehen wollten,hatten schon verloren,gingen juristisch in die vollen,was nur geld gekostet hatte,um dann hinterher durch zureden klein beizugeben.

Das schlimme und ist halt, dass man bis vor fünf Jahren einen Stall auch noch relativ gut verkaufen konnte. Nicht selten sogar zum herstellungskostenpreis. Oft sogar darüber.

Ställe mit Luftwäscher sind heute jedoch unverkäuflich!
In Ostdeutschland kann man fünf Jahre alte Ställe mit 3000 Mastplätzen und top Technik für 200€ den Platz kaufen.

Soviel dazu was heute ein Stall noch wert ist. Bei verpachtungen sieht das ähnlich aus. Wer 20€ pro Mastplatz will muss die Gülle selbst aufnehmen.

Das ist aber eine Milchmädchen Rechnung. Wenn du fremdguelle aus der Nachbarschaft aufnimmst kannst du mitunter schon 10€ bekommen.
Bei 30qm pro ha und 1,5qm pro Mastplatz nimmst du dem Pächter also für 15€ Gülle ab. Damit ist dein Maststall nurnoch 5€ pro Mastplatz und Jahr wert!

Das ist einfach alles eine sehr sehr heikle Kiste.
Vor allem da man aktuell sehr sehr günstig Ställe pachten kann wenn man das unbedingt meint.

Es ist für mich natürlich auch nachvollziehbar wenn man viel geld für eine Genehmigung ausgeben hat, dass man dann loslegen will. Nur ist der erste Schaden oft der billigste!

Nimm dein geld und steck es in Optimierungen. Vor allem beim Futter ist viel zu holen. Besonders das Thema Fermentation und Maissilage sind hoch interessant.
Energie einsparen bringt auch oft was. PV anlagen, Mietshäuser oder was auch immer können auch interessant sein.
Mit dem Unterschied dass das Risiko deutlich geringer ist.

Bauer Hans, die Anwohner waren doch nur ein Beispiel, die Liste lässt sich doch fast beliebig weiterführen.

Hier erwartet keiner mehr einen Aufschwung bei den Schweinen. Was ist denn die Lösung? Verpachten und auf dem Sofa liegen? Da hätte ich derzeit mehr über, denke aber das die pachtpreise bald schon anders aussehen. Oder einfach nebenbei arbeiten?

Das Thema lautet Familienvermögen sichern und ausbauen.
Das kann natürlich auch bedeuten den Hof in Nebenerwerb zu machen und arbeiten zu gehen.
Je nachdem wie gross man ist.

Ich weiss jetzt ja nicht was bei dir an Fläche dahinter steckt. Sind die 2000 Mastplätze gewerblich?
Gabs da Mal Sauen bei dir?

Arbeiten gehen war in der Vergangenheit nicht das schlechteste.

Kannst aber natürlich auch in Eigenleistung Wohnhäuser hochziehen oder sanieren. Damit kann man bei uns zumindest noch nen roi von 10 Jahren schaffen.

Schwein geht immer und die Moslems wo ich kenne essen auch alle Würstchen und trinken Bier, weil das Allah hier nicht sieht

Allerdings würde ich jetzt erst mal das vom Land Berlin angestrengte Urteil abwarten.

Nur wo will das Urteil hin ? Ausgestaltete Buchten als Teilspaltenboden ?

Ich kenne noch die "Dänische Aufstallung" auch da lagen die Schweine auf dem blanken Beton, das Stroh war dort auch immer weg.

M.E. wird das Gericht an der Belegdichte und dem Luftraum rumschrauben, ggf. an der Bestandsgröße, mehr Spielzeug.

Tieflaufställe oder Aussenklimaställe sind aus tierwohlsicht keine Verbesserung, auch wenn es für den Laien so aussieht.

Wer bereits heute eine veritable Größe hat, sollte sich auf den Ausbau des nichtlandw. Familienvermögens beschränken und dieses auch zusammenhalten.

In dem Zusammenhang weise ich auf ein Seminar im März hin :
https://www.svkonline.de/fileadmin/user ... _19_1_.pdf

cthu hat geschrieben:Da hätte ich derzeit mehr über, denke aber das die pachtpreise bald schon anders aussehen. Oder einfach nebenbei arbeiten?

Glaubst du das wirklich? Ich denke die 1 vor der Pachtsumme pro ha wird auch in den nächsten 10 Jahren unser Begleiter sein.
Was spricht denn gegen Nebenbei Arbeiten gehen, wenn der Job flexibel ist?

Wann wurde denn die Genehmigung erteilt? Die mögliche Zeitspanne bis zum Bau würde ich auf das Maximum ausreizen. Vielleicht wissen wir in 2,5 oder 10 Jahren ob und welche Tierhaltung in Deutschland noch gewünscht/erlaubt ist. Bei 2000 MP und sicherlich auch ein paar Hektar Ackerbau sollte ein gewisses Level an Arbeit schon vorhanden sein und warum nicht 2,5 oder 10 Jahre außerhalb des Betriebes Erfahrungen und Eindrücke sammeln.
Auch wenn es viele Landwirte beunruhigt wenn mal mehr als 10.000€ auf dem Bankkonto sind, ist es nicht verwerflich etwas Geld anzusparen. Vielleicht ergeben sich in den kommenden Jahren wieder mehr Chancen in der LW.

Allgemein glaube ich dass schon heute bei einer Baugenehmigung Dinge wie Auslauf und Festfläche berücksichtigt werden sollten, wenn auch nur als mögliche Erweiterung.

Auf der anderen Seite wirst du heute bei der Antragstellung wohl keinen positiven Bescheid mehr bekommen

60 Hektar eigen, den Rest zugepachtet. Gülle kann ich günstig in der Gegend lassen. Vielleicht alles verpachten. War denke ich im schnitt der letzten Jahre am lukrativsten. Obwohl wir meiner Meinung nach auch 2 sehr gut Jahre hatten.