Ich vernasch' das junge Gemüse nicht, - das solln ma andere machen
Gibt immer 'nen optimalen Erntezeitpunkt, und der ist oft sicherlich nicht dann erreicht, wenn die meiste Masse erwachsen ist
Aber massiv auf Ertrag zu verzichten ist doch auch blöd!
Der Hauptunterschied zw. etwas, was möglicherweise kaputtgehen könnte und etwas, was unmöglich kaputtgehen kann, besteht darin, daß sich bei allem, was unmöglich kaputtgehen kann herausstellt, daß es unmöglich zerlegt oder repariert werden kann.
Vielleicht kann man die Gemüsegröße differenziert betrachten...?
Für Minigemüse zahlen manche Restaurants extrem hohe Preise (schmecken tun die auch nicht unbedingt besser)
Manche Gemüsesorten werden deutlich schlechter ab einem Zeitpunkt X. Zum Beispiel Stangenbohnen. Auch Auberginen, aber das hat sich noch nicht rumgesprochen, dass die kleinen delikater sind. Auch Zucchini sind berühmt dafür, dass sie ab Bananengröße nur noch schlechter werden.
Manche Gemüsesorten machen einfach weniger Arbeit, wenn sie groß sind und schmecken dadurch nicht schlechter: Kartoffeln (wenn sie geschält und zerkleinert werden vorm Garen), Paprika, Zwiebeln, Tomaten für Suppen und Saucen.
Wenige Gemüse wachsen züchtungsbedingt extrem groß (Superschmelzkohlrabis) und bleiben dennoch zart. Da sie aber extrem unhandlich werden, wird die einkaufende Durchschnittshausfrau nach einem ersten Test davon die Finger lassen. Kommt der Kohlrabi aus dem eigenen garten, ist man leidensfähiger.
Bei bestimmten Sorten wiederum macht der Verbraucher die Erfahrung, dass Größe die Qualität mindern kann. Dicke Spargel sind öfter hohl als dünne, große (besser gesagt: stark stickstoffgedüngte) Selleries schlechter lagerfähig als kleine.
ich glaube, Kleingärtners Stolz auf sein Riesengemüse ist einfach unserem "höher, schneller, weiter" - Denken geschuldet und der Tatsache, dass man sich ständig im Wettbewerb mit dem Gartennachbar sieht.
Dagegen gibt es eine kleine Edelfressfraktion, die lieber Schalotten als große Zwiebeln pult, Delikatesserdbeeren den Giganten vorzieht, Cornichons statt Schlabbergurken wählt.
naja, das ist alles relativ.
Ich hab Superschmelzkolrabi, die sind nicht gigantisch, aber da sie hier lange wachsen, bis sie normalgroß sind, haben sie den anderen Sorten vorraus, das sie nicht holzig werden. Zum Essen haben sie dann 15-20cm im Durchmesser.
Möhren lieben meinen Boden - leider ist da nicht so arg viel Boden bis zum gestein, daher gibts da uralt"kreiselförmige" Möhren, davon hat gelegentlich eine einen größten oberen Durchmesser von 10cm - bei 15cm Länge.
Gurken - da mögen wir sehr gerne Senfgurken... warm geschmort sehr gut zu Rindfleisch und das muss ja auch mal irgendwann gegessen werden die Gurkensorte kommt aus Österreich, gedeiht bei jedem Wetter, aber macht Riesengurken - die sind bis 50cm lang und gut 15cm dick bis sie reif sind. Zum Glück werden sie nicht bitter.
Cornichons hab ich auch, die sind winzig... die stehen genau daneben.
Kürbise werden im allgemeinen riesig bis gigantisch, genau am selbem Platz - der jedes Jahr wechselt.
Und Bohnen hab ich immer in großen Haufen... egal ob Busch oder Stangenbohne..
Nur Kohl, der gedeiht nicht hier!
Ich vermute, das die Sorte ganz entscheidend zur Gemüsegröße beiträgt - wenn man richtig ernährt und gießt. Saatgut für alte Sorten bringen manchmal auch riesige Früchte bzw gigantischen Ertrag.
Mir ist egal ob Diktatur des Denkens von rechts oder von links kommt - ich denke immer noch was ich will!