Dürfen Schweine Topinambur fressen? Fressen sies überhaupt? Das Grüne und/ oder die Knollen? Gibts eine Lieblingszubreitungsart? Gedünstet? Oder das Grün als Silo?

Futterwerte hab ich(könnte sie dann in die Ration einrechnen), Pflanzen inzwischen soviele, das ich sie nur noch großräumig loswerden will....
Aber die Rinder mögen die Pflanze weder obenrum noch untenrum, die Hühner mäklen und mein Mann will davon nichts mehr in der Küche sehen *mir völlig unerklärlich *

ich erinnere mich,dass wir das zeug in den 60er jahren im wildacker gepflanzt hatten---ist aber nix draus geworden,entweder zu dunkel im wald oder vorher ausgebuddelt und aufgefressen.

Die Karnickel mögen die Knollen im Winter sehr gern
das Kraut ist ihnen zu haarig.

Von den Inhaltswerten ist es sicher ein gutes Futtermittel.

Hier ist es inzwischen verboten, Topinambur "in die Natur zu entlassen", und im Garten sind die "gegen Entweichen zu sichern", gelten als invasive Neophyten und richten ganz netten Schaden an wo sie Dominanzbestände bilden.

Meine Schweine fressen die aber (gründlich), so daß die wenigen Versuche, die hier als Futter anzubauen, gleich wieder an ausgebrochenen Schweinen gescheitert sind. Gegenüber, andere Seite Elbe sind aber Ecken, wo nicht mal mehr die Wildschweine gegen das Dreckszeug gegenankommen - und das will was heißen.

Aha - sie fressen es also... gut - sehr GUT.
Es handelt sich um eine "Gartenmüllentsorgungsecke" - vermutlich hat da mal wer das Zeug hingekippt - ich versuche schon lange, die Pflanzen weg zu bekommen.

Größe ist inzwischen mit bischen anderem Gras dazwischen 1 Morgen (2500m²) - Frage - Schweine rein und parzellenweise einzäunen? Oder - Pflanzen ausbuddeln und ins Schweingegehege werfen?
Bei der ersten Variante weiß ich dann aber nicht mehr, wieviel sie fressen, bzw wieviel ich zufüttern muss
Die Pflanzen stehen ca 2m hoch.... seufz.... dürfen die Schweine davon fressen, soviel sie mögen?

Erst roden und kontrolliert zufüttern, und dann die Schweine auf der Fläche die Reste suchen lassen.

Hallo,

mal eine kurze Frage zum "Entweichen". Wie kann und sollte das aussehen, welche Schutzmaßnahmen müssen ergriffen werden, damit die Pflanzen sich nicht unkontrolliert ausbreiten können.

Vielen Dank schon jetzt für eure Antworten.


Dagmar

Topinambur vermehren sich fast ausschließlich vegetativ (eben weil sie hier nicht heimisch sind, und die Samen gar nicht richtig reif werden), d.h. über die Knollen. Um eine Ausbreitung zu verhindern, reicht deshalb eine Wurzelsperre, Blech, Beetumrandung aus Plastik oder ähnliches (kein Holz!)am besten ca 30, besser 40cm tief in den Boden rammen, die Samen mußt Du normalerweise nicht entsorgen (ich weiß allerdings nicht, wie das inzwischen im Rheinland und ähnlich warmen Gegenden ist). Nur an Gewässern (wo Knollen wegschwimmen könnten) muß man mehr tun.

Guckst Du auch da:

4.1 Vorbeugen
Das Ausbringen von gebietsfremden Pflanzen ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz (§41.2) grundsätzlich nicht ohne Genehmigung erlaubt. Wegen der begrenzten Fernausbreitung an gewässerfernen Stellen ist jedoch nicht jeder Verzicht auf die Anwendung dieser alten Nutzpflanze notwendig. In der Nähe von Gewässern sollte aber die Anlage von Wildäckern und das (illegale) Ausbringen von Gartenabfällen mit Topinamburknollen vermieden werden.

4.2 Allgemeine Empfehlungen zur Bekämpfung
Topinambur lässt sich relativ gut bekämpfen, meist stellt sich nach der Bekämpfung jedoch eine ähnliche wuchsstarke Vegetation aus wenigen Arten, z.B. der Brennnessel ein. (...) Der Erfolg von Bekämpfungen liegt vor allem im sorgfältigen Arbeiten: aus übrig gebliebenen Pflanzen können sich die Bestände regenerieren. Bei Flussläufen sollte deshalb, beginnend am Oberlauf, möglichst das gesamte Einzugsgebiet beachtet werden. Besondere Sorgfalt sollte darauf gelegt werden, dass keine Knollenfragmente mit Geräten oder Fahrzeugen weiter ausgebreitet werden.

http://www.floraweb.de/neoflora/handbuc ... rosus.html

Wir haben die früher "Russenkartoffel" genannt. Das schlimmste Unkraut, wenn man nicht aufpasst. Schlimmer als Quecke. Die Mutterknollen stecken jedes Jahr etwas tiefer und man muss jede Einzelne ausgraben. Zerteilt man eine, hat man zwei Mutterknollen, ähnlich wie bei Quecke.

Aber, hat schon mal jemand an eine Behandlung mit Roundup gedacht? Das Zeug macht doch alles tot. Warum nicht auch Topinambur. Schön das Kraut wachsen lassen und einnebeln

Nee, nee, das ist ja gerade der Trugschluß, die meisten invasiven Neophyten reagieren NICHT auf PSM, weder auf RoundUp noch auch andere Totalherbizide (oder sie wachsen z.B. an Gewässern, wo man die nicht einsetzen kann)

Schlimmer als Topinambur ist d. B. der jap. Staudenknöterich, oder auch - superweit verbreitet und ebenso unkaputtbar: Schneebeere - die wird wie Herkulesstaude auch noch von Imkern verbreitet. Ist zwar nicht "schädlich" im eigentlichen Sinn - außer, daß sie nicht gefressen wird - aber wo die steht, steht sie, und kann ganze Gärten schrotten.

Das kommt davon, wenn man die Zusammenhänge im Ökosystem zu wenig beachtet. Die Engländer hatten mal viel Spaß mit einigen "sehr schönen" Rhododendronhügeln. Genau so lange, bis mal jemand auf die Idee kam, daß das ja Monokultur sei und die weghaben wollte. DIE ließen sich spritzen. Nur wuchs dann jahrelang auf den Flächen gleich gar nichts mehr, weil Rhododendron mit einer Sorte Bodenbakterien zusammenlebt, die alle anderen Pflanzen am wachsen hindern.

"Spaß mit dem Ökosystem"

Ne - Topinambour lässt sich nicht "Wegspritzen"
Matie hat das schön beschrieben, oben sitzen die neuen Knollen, unten und immter tiefer die "Mutterknollen" die ziehen sich wie Tulpenzwiebeln immer tiefer.

OT - aber - Herkulesstaude reagiert allergisch gegen Beweidung - Galloways sind da sehr nützlich - die meinen frassen alles restlos weg, waren rein versessen darauf, seit einem Jahr kommt da nix mehr.

*seufz* "Gartenfreunde" - son Thema.... kein Gartencenter gibt einen Warnhinweis nicht Pflanzenreste, Wurzeln oder Samen einfach in die Landschaft schmeissen.... Hier stehen inzwischen an den bekannten Stelle auch Heckenweise Rododendren, Bambus oder Ziergräser, beliebte Wegwerfpflanzen sind auch Mazedonischer Storchenschnabel (jedes Würzelchen wächst an, aber keinerlei Vieh vergreift sich drann) die abgeblühten Reste der Riesenbalsamine... wo die Samen aufgehen, wächst danach nix mehr....
Die Idee - das ist doch alles Natur, das verrottet doch, ist einfach aus den Köpfen nicht raus zu bekommen.

OK - ich rekapituliere:
Erst teilweise absensen, oberes Verfüttern, Knollen nach und nach ausbuddeln und zufüttern, dann die kleinen Helferlein auf dem Rest buddeln lassen.... probieren wirs mal

Das Grünzeug brauchst Du den Schweinen aber nicht reinzuquälen, das schadet nun wirklich mehr als es nutzt (und wirklich sinnvoll sind die Knollen ja auch nicht, Deine Schweine sind ja nicht zuckerkrank...).
Ich denke, Du hast Rinder? Die können das ab ...

Hallo,

danke für die Hinweise. Werde also nur mal eine ganz kleine Fläche abstecken und mindestens 40 cm tief ringsherum absichern.

Kann das auch engmaschiger Draht sein, oder wächst die Topinambur dann dadurch? Holz verrottet ja mit der Zeit, und Stahlwände sind ja vielleicht auch übertrieben. Welches Material eignet sich für eine solche Pflanzensperre am besten.

Reicht zum Beispiel eine stabile Plastikfolie (aus dem Dachdeckerzubehör) aus - oder was ist sonst noch zu empfehlen.

Danke schon jetzt für eure Antworten.


Dagmar

Draht reicht auf keinen Fall, der verrottet zu schnell und ist nicht dicht genug, Holz dito. Folie hält erst recht nicht, auch nicht Teichfolie (remember: Wurzeln können ASPHALT durchwachsen ...)

Am besten sind wirklich (verzinkte!) Bleche - kannst ja oben Bretter dranschrauben, dann schlägt sich das auch besser ein. Oder stabile Plastikplatten (z.B. Acrylglas, oder Dachabdeckungen). Es gibt auch Plastik-Beetumrandungen, die dicht genug sind (von der Rolle)

Wenn die Rinder es fressen würden, würde ich nicht wegen der Schweine gefragt haben. Die Rinder sehen es nicht mal aus dem Augenwinkel an. Die Pferde haben wenigstens mal reingebissen aber "Bäh" gesagt.... Ziegen sollen es wohl fressen - Aber wo nehm ich auf die Schnelle mal Ziegen her und wohin werd ich sie nachher wieder los? Ähm - und wie halte ich sie ohne das sie entfleuchen....

Bleiben nur die beiden Schweinemänner.