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Trend der Brennholzpreise

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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38 Beiträge • Seite 3 von 3 • 1, 2, 3
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Beitragvon Landeiohneeiland » Do Jan 24, 2008 14:27

Hallo zusammen,

da die Diskussion zwischenzeitlich ziemlich emotional ist, versuch ich mal etwas sachlich an die Problematik heranzugehen.
Durch die stete Zunahme von Pelletsheizungen, Biomassenheizkarftwerken und Feststoffbrennöfen (Holzvergaser) verliert das Brennholz immer mehr von seinen "Exotenstatus" und wird langsam aber sicher ein Wettbewerbsenergieträger. Bezogen auf die Heizleistung kann man davon ausgehen, daß 1 srm Brennholz (Nadelholz) ungefähr 110l Heizöl entsprechen. 110l Heizöl kosten heute inkl. Steuer EUR 74.- (3.000l Abnahme). Für 1 srm Nadelbrennholz (ofenfertig) erziele ich heute EUR 50.- (inkl. Steuer). D.h. daß die gleiche Heizleistung beim Brennholz 32% weniger kostet, was aufgrund des ungünstigeren Handlings, des Lagerbedarfs und der Besteuerung beim Heizöl soweit (noch) in Ordnung ist. Wenn der Ölpreis wieder steigt wird das Brennholz aber nachziehen, da sich die Nachfrage erhöhen wird.
Im Anschluß noch ein weiterer Gedanken:
Für 1fm Rundholz (Nadel) kann man z.Zt. im Durchschnitt ca. 80.-EUR erzielen. Aus 1fm Rundholz lassen sich ~2srm Brennholz machen was wiederum einen Erlös von 100.-EUR bringt. Bei einer professionellen Aufarbeitung von 1fm Rundholz zu Brennholz fallen ungefähr 20.-EUR Kosten an. Also wird, wenn die Nachfrage nach Brennholz steigt und der Preis ebenfalls auch der Rundholzpreis anziehen, sonst wird das Rundholz noch zu Brennholz verarbeitet.
Ich glaube auch, daß sich die Lücke zwischen Brennholz und Öl noch weiter schließt und sich auch dadurch das Brennholz noch verteuern wird. Ausgehnd von obiger Überlegung passiert das auch, wenn der Dollar steigt, da dann das Rohöl und somit das Heizöl teurer werden.
Diese Entwicklungen sind natürlich negativ für alle, die Brennholz kaufen müssen und an die tiefen Preise der Nachlotharzeit gewöhnt waren.
Den Holzproduzenten wird diese Entwicklung sicherlich entgegenkommen, da sie nach fast 20Jahren Sturmholzbedingter Dumpingpreise auch wieder ein vernünftiges Einkommen erzielen können. Wer sich jetzt einen weiteren Sturm wünscht, damit die (Brenn)holzpreise am Boden bleiben denkt relativ kurzfristig, da sich diese Effekte nur in die Zukunft verlagern werden.
Daß der Holzbedarf gravierend steigt sieht man übrigens beim Rundholzpreis, der ca. 1 Jahr nach Kyrill schon fast wieder da ist wo er vorher war, bei Lothar hat das viel länger gedauert und während es nach Lothar flächendeckend Einschlagstopps gegeben hat wurde nach Kyrill immer noch viel eingeschlagen. Unerwartete Stürme bringen nur das Nachhaltigkeitskonzept aus dem Ruder, langfristig muß man sich auf steigende (Brenn)holzpreise enstellen.

Gruß
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Beitragvon Robiwahn » Do Jan 24, 2008 17:37

Hey ihr Brennholzer

Macht mal die Augen auf, es gibt noch mehr Verwendungsmöglichkeiten, als Holz zu verbrennen. Man kann daraus u.a. Papier, Parkett, Laminat, Faserwerkstoffplatten, Schnittholz, Häuser, Furniere, Möbel und noch ungefähr 1000 andere schöne Dinge machen.
Die Industrie hat in den letzten Jahren gigantische Verabeitungskapazitäten aufgebaut, ihr macht euch keine Vorstellung. Pff, ein paar Festmeter mehr oder weniger, die haben Verträge für x mal 100000fm mit den Landesforstverwaltungen und die wollen bedient werden, deswegen bekommt ihr nichts. Und die brummende Konjunktur (in Dtl. und vor allem in der ganzen Welt) tut ihr übriges.
Ganz zum Schluss und fast nebenbei kommen die energetischen Verwerter, aber in der Gesamtmasse verschwinden die noch, ziehen aber genauso kräftig an. Jeder eurer Kunden ist einer, der die Nachfrage hochtreibt, das heißt Marktwirtschaft und Angebot und Nachfrage sind das Grundprinzip der freien Marktwirtschaft. Das ich als gelernter Ossi euch das allerdings erklären muss, verwundert mich etwas.

Grüße, Robert
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Beitragvon karl01 » Do Jan 24, 2008 18:25

hab heute morgen 100fm buche und eiche angeboten bekommen
als langholz am weg für 40euro den meter
karl
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Brennholzpreisdumping

Beitragvon landyjoerg » Fr Jan 25, 2008 10:27

Hallo zusammen.

noch Mal kurz zum "Kyrill-Effekt": ich denke auch, dass der preissenkende Effekt solcher Ereignisse temporär und mengenmässig begrenzt ist. Ich habe zwar keinen eigenen Wald, aber wenn, dann würde ich mein Holz auch nicht verschleudern, schon aus folgenden Gründen.
Der Waldbesitzer ist durch die Sturmschäden schon mehr als genug geschädigt. Das Holz hätte als Nutzholz, Bauholz, etc. mehr eingebracht, so gebrochen und gesplitterthat es nur noch Brennholzwert. Der Sturmwurf hätte planmässig noch ein paar Jahre/Jahrzente stehen bleiben müssen, um Gewinn zu bringen. Es entgeht ihm also der zukünftige Zuwachs.
Des weiteren sind die Aufarbeitungskosten (ca € 25,-/RM) mindestens gleich oder bei Sturmwurf eher höher. Damit kann das Brennholz auch nicht billiger werden. Soweit aus der Sicht des Besitzers.
Aus meiner Sicht ist es so, dass ich stehendes oder ggf. Windwurf für bis zu € 10/RM zahlen muss. Dazu kommen noch die o.g. Aufarbeitungskosten, die ich ja, wenn ich es nicht als Hobby verstehe, für mich auch rechnen muss. So bin ich schon € 35,- los bis das Holz in Meterstücken auf meinem Anhänger ist. Dann noch heimfahren, sägen, spalten, usw. ... So kommt dann ein Endpreis zustande.
Auf der anderen Seite gibt es dann aber auch solche, die nach dem Motto arbeiten: "es reicht mir schon, wenn ich meinen Diesel, Sprit und Öl wieder hereingeholt habe und hauptsache das Holz ist raus aus..." Punktuell, mal hier und da einen Ster an Freunde verkauft, schadet das auch nicht. Wenn aber viele solcher "Des Holz kost' mich doch mich nix"-Anbieter immer wieder Niedrigpreise machen, entsteht beim Verbraucher der Eindruck, das wäre ein Regelpreis. An niedrige Preise gewöhnt sich der Mensch halt schneller als an hohe :wink: Mit o.g. Beispielkalkulation hat das dann aber nix mehr zu tun.
@Robiwahn: ... und die Konkurrenz kommt auch noch dazu- stimmt, wobei die von Dir genannten Verwendungszwecke jeweils bestimmte Anforderungen stellen: Papier, Parkett, Laminat, Faserwerkstoffplatten, Schnittholz, Häuser, Furniere, Möbel ... Als Sturmholzverwendung würde mir jetzt nur Spanplatte (Faserwerkstoffplatten?) einfallen, evtl. noch teilweise Papierholz, wenn es nicht zu lange liegt. Alles andere wird doch eh aus Stammholz gewonnen, welches für Brennholz zu schade ist, oder?

Viele Grüsse Jörg
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Beitragvon schuelerlotse » Fr Jan 25, 2008 19:14

Mir war von vornherein klar, dass diese Diskussion um Brennholzpreise polarisiert und zwei Meinungen aufwirft.

@ radup:

Dass man nicht alle Bewohner mit dem Brennstoff Holz nach Ausgang von Öl und Gas bedienen kann, wird wahrscheinlich allen klar sein. Unnötig, dies überhaupt zu erwähnen.

@ 1peso:

Dass du durch den letzten Sturm 40 ha Wald verloren hast, ist für dich wirtschaftlich gesehen natürlich sehr ärgerlich. Aber mit welcher Berechtigung soll ich wirtschaftlich finanzielle Einbußen in Kauf nehmen und du nicht? Das musst du mir erklären, wenn ich als Verbraucher mehr Geld denn je für das Holz zahlen soll.
Nachvollziehen kann ich, dass ein solcher Sturm den einen oder anderen Waldbesitzer an den Rande der Existenz bringen kann. Aber auch hier reden wir von Wirtschaft, Angebot und Nachfrage.
Du vertrittst deine Meinung und ich meine. Und mein Ziel ist es, meine Kosumgüter so günstig wie möglich zu erwerben.


Ich habe zuvor schon erwähnt, dass ich der Forstwirtschaft die Einbußen der letzten Jahre mit den jetztigen Einnahmen nicht madig reden möchte. Aber wenn Preise teilweise um 100% erhöht werden, dann bin ich auf die Rechtfertigung wirklich gespannt.

Und die Heizung kann nicht ausbleiben, egal ob mit Holz, Öl oder Gas. Wo wir wieder auf die Abhängigkeit zurückkommen.
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Beitragvon tobi600 » Fr Jan 25, 2008 19:55

Also bei uns liegt der Polderpreis für Buche auch bei 60 Euro. Dafür hab ichs vor 3 Jahren verkauft!!!
Allerdings liegt der Preis für fertiges, trockenes Buchenholz bei ca 80-90 Euro. Die Gewinnspanne ist deutlich gesunken.
Ich kaufe kein Polderholz. Ich hab jetzt Reisschläge, wo Stammenden (Fichte) von Vollerntern drin liegen: Die sind bis zu 150cm lang und teilweise 80cm im Durchmesser.
Ich hab letztens ca 40 Raummeter für 10 Euro bekommen. Jetzt bin ich an einem neuem Stück mit ca 80-100 Metern, das war auch nicht viel teurer. Hat 2 Vorteile: Ich muß mich icht mit dem Entasten der blöden Kronen rumärgern und es ist noch preiswert.
Eine Husqvarna 395XP und ein Kegelspalter (bitte keine Kommentare) sowie Kreissäge hinterm Trecker tun ihr Übriges....
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