Hallo!
Ich bin ein angehender Hobbywinzer aus Österreich. Ich habe ein Grundstück in der Südsteiermark, auf dem sich einige alte Rebstöcke befinden, das ich wieder auf Vordermann bringen möchte, und in den nächsten Jahren wieder vollständig mit Reben kultivieren möchte. Bevor dies aber sowit ist, möchte ich mich um die bestehenden rebstöcke kümmern.
Die Rebstöcke sind mindestens 40 Jahre alt und wurden jahrzehntelang nicht gepflegt. Dementsprechend verwildert und verwahrlost war und ist auch ihr Zustand. Ich weiß nicht um welche Rebsorte es sich dabei handelt, ich tippe aber auf Riesling. Ich habe diese Woche alle Rebstöcke auf dem Grundstück radikal zusammengestutzt:
Die, die tot waren, habe ich ganz entfernt, Stämme die krank oder trocken aussahen, habe ich bis zu einem kleinen Stumpf zusammengestutzt und den Rest der Stämme habe ich so weit zusammengeschnitten, bis überwiegend vitales Holz zu sehen war. Die „Wunden“ habe ich mit Schutzpaste bestrichen.
Ich habe von jedem einzelnen Stammquerschnitt Bilder gemacht. Es sind sehr viele Bilder, aber vielleicht hat ja jemand von Euch Zeit, drüber zu sehen! Ich würde gerne wissen, welche Rebstöcke ich besser ganz entfernen sollte, welche ich weiter zurückstutzen sollte, und welche gute Aussichten auf eine "Wiederbelebung“ haben. Zu jedem Bild habe ich Anmerkungen gemacht, was mir bei dem jeweiligen Rebstock aufgefallen ist.
Die häufigsten Symptome und Auffälligkeiten an den Stämmen und Stammquerschnitten waren:
#A) Ein dunkel umrandeter Hohlraum in der Mitte des Stammes
#B) Ein dunkel gesäumter Riss entlang der gesamten Länge des Stammes
#C) Rindenlose Stämme
#D) Stämme aus Hartholz, ohne oder mit kaum Jungholzanteil.
#E) Morsche, aufgebrochene tw. mit Moos bewachsene Stellen an der Basis.
Falls jemand Diagnosen oder gar Therapien für diese Symptome hat - nur her damit!
Hier die Bilder:
Rebstock #1
>> Im Querschnitt zieht sich eine dunkelbraune morsche Stelle bis zum Boden hin. Handelt es sich hierbei um einen Pilzbefall? Soll ich den Rebstock komplett entfernen?
Rebstock #2
>> In Ordnung? Ist es normal, dass das Holz in der Mitte hohl ist (2. Bild)?
Rebstock #3
>> Dieser Stock sah sehr marode aus und ich schnitt ihn bis zu einem Stumpf zu. Wie viele andere Rebstöcke fängt er sich von ganz unten an zu spalten und das Holz zwischen diesen beiden Teilen wirkt morsch. Was tun mit solchen gespaltenen Stämmen? So belassen oder ganz entfernen?
Rebstock #4
>> Das Holz des Stammes ist dunkel und hart - Ist ein solches Holz überhaupt noch vital, oder ist es schon abgestorben? Der Stamm ist bei diesem Rebstock auch gespalten. Es gibt einen Seitentrieb, der recht weit unten ansetzt. Kann ich den belassen oder ist es wahrscheinlich, dass es sich dabei um einen Unterlagstrieb handelt? Falls ich ihn belassen kann, was mache ich mit dem verbliebenen Stumpf? Einfach stehen lassen?
Rebstock #5
>> Auch hier bis zu einem Stummel zurückgeschnitten. Gespaltener Stamm und dunkles Holz. Belassen oder Entfernen?
Rebstock #6
>>Hier ist ein jüngerer Stamm neben dem alten ausgetrieben. Der jüngere sieht sehr viel vitaler aus. Kann ich den belassen oder besteht dann akute Reblausgefahr?
Rebstock #7
>> Auch hier 2 Stämme nebeneinander. Welcher der „Originalstamm“ ist, kann ich nicht sagen, sie sind beide ungefähr gleich dick. Beide entfernen oder den vitaleren belassen?
Rebstock #8
>> Hier wieder ein gespaltener Stamm. Belassen oder entfernen?
Rebstock #9
>> Dieser Stamm sieht recht vital aus – ist jedoch wie manche anderen Stämme auch im Zentrum hohl und das Holz ist tw. dunkelbraun gefärbt. Ist das ein Hinweis auf Parasiten?
Rebstock #10
>> Hier dasselbe wie bei Rebstock 9. Macht aber auch einen vitalen Eindruck
Rebstock #11
>> Hier ein Vollständig gespaltener Stamm, der sich zu 2 unabhängigen Stämmen entwickelt hat. Da sie beide beinahe ohne Rinde waren habe ich sie bis auf einen Stumpf zurückgeschnitten. Hoffnungsloser Fall?
Rebstock #12
>> Hier 2 Stämme. Leider sieht man den hinteren schlecht. Der ist auf einer Seite aufgebrochen und um diesen Spalt dunkelbraun verfärbt, ähnlich Rebstock 13. Was tun in so einem Fall?
Rebstock #13
>> Auch hier eine dunkelbraune Verfärbung, jedoch nicht an der Seite, wo das Holz gespalten ist. Zusätzlich eine Hohlraum in der Mitte des Stammes. Mögliche Ursache? Entfernen?
Rebstock #14
>> Aufgrund des schlechten Zustandes bis auf einen Stumpf zurückgeschnitten. Auch hier war das Holz gespalten und dieser Spalt zieht sich bis an die Basis durch, wo er in eine morsche, moosbewachsene Stelle mündet. Kann man das irgendwie behandeln oder ist da ausreissen angesagt?
Rebstock #15
>> Dieser sieht sehr vital aus
Rebstock #16
>> Hier ein Stock dessen Austrieb Wurzeln geschlagen hat. Ich habe diesen Austrieb wie auch den Stamm enfernt. Beide Wurzelstöcke aber belassen. Beide entfernen oder den Originalstock belassen?
Rebstock #17
>> Dieser ist für das geschätzte Alter der Anlage von über 40 Jahren viel zu schlank. Möglicherweise ein Unterlagsaustrieb? Entfernen? Oder abwarten, wie er sich entwickelt?
Rebstock #18
>> Hier ein typischer gespaltener Stamm: Ein Riss zieht sich durch den ganzen Stamm durch. Da er recht vital aussieht, habe ich ihn fast in voller Länge belassen. Geht das in Ordnung oder soll ich Stämme mit solchen Rissen ganz zurückschneiden oder gar den Rebstock komplett entfernen, oder aber den Riss mit Schutzpaste bestreichen?
Rebstock #19
>> Hier ein Stock mit mehreren Stämmen. Der Hauptstamm weist auch einen Riss auf. Ein Seitentrieb ist in der Mitte hohl. Hauptstamm belassen? Hauptstamm entfernen? Alles entfernen?
Rebstock #20
>> Auch hier wieder ein Hohlraum in der Mitte, ansonsten wirkt der Stamm sehr vital.
Rebstock #21
>> Dieser sieht sehr vital aus, ist jedoch so schlank, dass es sich um einen Unterlagsaustrieb oder Ausläufer handeln könnte.
Rebstock #22
>> Hier etwas ganz neues: Ein sehr großer, morscher Hohlraum in der Mitte des Stammes, der bis an die Basis geht. Der Nebenausläufer sieht vital aus. Was tun mit dem kaputten Teil?
Rebstock #23
>> Ganz zurückgestutzt, da der Stamm keine Rinde mehr hatte und trocken und abgestorben wirkte.
Rebstock #24
>> Dieser macht einen vitalen Eindruck
Rebstock #25
>> Sieht auf den ersten Blick sehr vital aus, hat jedoch ein unschönes Loch im Stamm (Bild 2& 3) Was könnte die Ursache sein? Gefährlich?
Rebstock #26
>> Der einzige Stamm mit abgehender Rinde, den ich belassen habe, weil er noch recht vital wirkte. Stehen lassen?
Rebstock #27
>> Hier ein ganz marodes Exemplar von dem nur noch ein Stumpf übrig blieb.
Rebstock #28
>> Nicht ganz so marode aber selbe Konsequenz
Rebstock #29
>> Hier eine marode Basis mit vitalem Trieb. Belassen?
Rebstock #30
>> Sieht vital aus, ist jedoch verdächtig schlank
Rebstock #31
>> Abgestorbener Haupttrieb wurde entfernt. Seitentrieb sieht noch recht vital aus. Belassen?
Rebstock #32
>> Hier ein ganz knorriger Vertreter einer gespaltenen Basis. Der Stamm schaut – bis auf die hohle Stelle in der Mitte – jedoch gesund aus.
Rebstock #33
>> Ähnlich wie #32 jedoch war der Stamm nicht mehr sehr vital, weswegen ich ihn entfernte
Rebstock #34
>> Der Stamm ist innen morsch – bis in den Boden. Entfernen?
Rebstock #35
>> Die letzten 4 Reben sind Isabella/Concord – Direktträger. Bis auf einigen Rissen in den Stämmen wirken sie sehr vital.
Rebstock #36
Rebstock #37
Rebstock #38