Hallo Kollegen,
ich hab da mal ne Frage.
Ich besitze ein kleines Waldstück von 3ha im nördlichen Oberfranken (Bayern). Bestand ist hinsichtlich der Altersklassen gut gemischt (bis zu Fichten Klasse 5), Baumarten ca. 80% Fichte, 10% Kiefer, den Rest teilen sich Buche, Eiche, Birke und ein paar Exoten. Boden ist Muschelkalk!
Auf der letzten Drückjagd habe ich mich mit ein paar Förstern über Waldumbau unterhalten. Tenor war: lass Dich vom Staatsförster beraten, auch hinsichtlich staatlicher Förderung. Gesagt, getan.
Der Förster nahm sich fast 3 Stunden Zeit für mich, die Beratung war erstklassig!
Mir ist klar, daß der Staat unter dem Dogma der "Klimaveränderungshysterie" ein Interesse an einer Lenkung zugunsten der Laubhölzer und bestimmter Nadelholzarten (außer Fichte) hat. Ich möchte das Thema "Klimaveränderung" hier nicht diskutieren, da dies in meinen Augen ideologisch motiviert ist, denn Klimaveränderungen gibt es Tag für Tag seit Bestehen dieser Erde. Und wenn man bedenkt, daß vor gut 20 Jahren eine kommende Einszeit proklamiert wurde, so ist es doch erstaunlich, daß alle paar Jahrzehnte eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird.
Da ich aber mit dem Waldumbau eine richtungsweisende Entscheidung für die nächsten 80-100 Jahre lege, mache ich mir schon ernsthaft Gedanken.
Die Empfehlung des Försters lautete: auf einem ca. 4000qm großen Streifen in meinem Wald (Fichtenaltbestand mit dichter Baumkrone) sollte ich leicht durchforsten, danach einen Wildzaun ziehen (ohne Zaun kommt bei mir eh kein einziger Laubbaum hoch!), und mit 75% Buche und 25% Tanne bepflanzen. Die Fördergelder würde fast die gesamten Kosten für Zaun (wenn ich diesen günstig beziehen kann) und Pflanzen (ca. 600 Stk.) abdecken.
Klingt zunächst gut.
Dann sprach ich mit meinem erfahrenen Waldbauernnachbarn, welcher Vorsitzender der hiesigen Waldkooperation ist. Dieser wiederum sieht diese Maßnahme (Buche/Tanne) skeptischer, denn die Fichte ist und bleibt nunmal unser "Brot und Butter"-Baum.
Klar ist, daß meine Fichten eine gute Verjüngung produzieren, welche auch von selbst hochkommt, d.h. in den restlichen ca. 2,6ha wäre die Fichte weiterhin gut vertreten.
Um es vorweg zu sagen: mein Ziel ist ein stabiler Mischwald, der Erträge erwirtschaftet.
Wie sind Eure Erfahrungen hinsichtlich Waldumbau und Förderungen und wie beurteilt Ihr das Konzept des Försters?
Vielen Dank, Gruß und Wmh! Fritz
