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Wann ist man ein Waldbauer?

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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41 Beiträge • Seite 2 von 3 • 1, 2, 3
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Re: Wann ist man ein Waldbauer?

Beitragvon jungholz » Mi Jan 30, 2013 22:05

Erstmal danke an alle, jetzt ist es mir schon viel klarer.
Vielleicht weiß auch WaldbauerSchosi noch was?
Grüße jungholz
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Re: Wann ist man ein Waldbauer?

Beitragvon Falke » Mi Jan 30, 2013 22:05

Ich nenne mich Waldbauer, da ich Vollerwerbs *)-(Land-) und Forstwirt mit einem Grundbesitz von knapp 1500 € Einheitswert bin.
Das entspricht tatsächlich einer Waldfläche von etwa 10 ha. Mein Acker ist verpachtet. Im Wald führe ich all die von Robiwahn
genannten Tätigkeiten aus. Ich ernte und vermarkte pro Jahr an die 100 Festmeter Nutzholz (also drei bis vier LKW-Fuhren ...).
Das Brennholz ist dabei Abfallverwertung. Ich denke, ohne eigenen Wald kann man kein Waldbauer sein, da die Verpachtung von Wald,
wie schon geschrieben, sehr unüblich ist. Die Abgrenzung zum bloßen Waldbesitzer sehe ich darin, dass alle Tätigkeiten des Waldbaus
von einem Waldbauern zum Großteil eigenhändig bzw. eigenverantwortlich ausgeübt werden (also nicht an einen Förster oder Forstwirt
delegiert werden).

*) Vollerwerb wird hier so definiert, dass der überwiegende Teil (also zumindest 51 %) des Erwerbseinkommens im Betrieb erwirtschaftet
wird. Das ist bei mir, wenn auch knapp, der Fall ... In Ö. gilt man bis zu einem Grundbesitz von 200 ha Wald als Kleinwaldbesitzer

Gruß
Adi, der Waldbauer.
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Re: Wann ist man ein Waldbauer?

Beitragvon forstulle » Mi Jan 30, 2013 22:23

Robiwahn hat geschrieben:N'Abend

Waldbau ist die Behandlung des Waldes so, das der Wald die ihm zugedachten Funktionen optimal und nachhaltig erfüllen kann. Waldbau ist alles, was Durchforstung, Läuterung, Bestandespflege, Anbau, Ernte usw. umfasst. Also ist auch jeder, der sich damit befasst, also jeder, der im Wald steht und eine Entscheidung fällt, welcher Baum jetzt weg soll oder muss oder wo und was jetzt gepflanzt wird und wie das behandelt wird ein Waldbauer.
Waldbauer sein hat nix mit Waldfläche etc. zu tun. Siehe das folgende Zitat von waldwissen.net:

waldwissen.net hat geschrieben:Waldbau

Waldbau als die klassische Disziplin der Forstwirtschaft hat zum Ziel, das Wachstum von Waldbeständen und Einzelbäumen so zu beeinflussen, dass der Wald die an ihn gestellten Ansprüche besser erfüllen kann. Meistens stehen dabei die Wertsteigerung und die Stabilität gegen Naturgefahren im Vordergrund.


Derjenige, die in dieser Disziplin arbeitet, ist Waldbauer.

Grüße, Robert


Bei dieser Definition fühle ich mich angesprochen. Als Diplom-Forstingenieur habe ich immerhin Waldbau studiert und betreibe ihn heute noch beratend (mangels eigenem Wald).

Als Waldbauern würde ich aber jeden Waldbesitzer sehen, unabhängig von der Fläche seines Waldbesitzes. Und auch unabhängig davon, ob er die Entscheidungen in seinem Wald alleine trifft oder er sich mangels eigenem Wissen Rat holt.
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Re: Wann ist man ein Waldbauer?

Beitragvon Kormoran2 » Mi Jan 30, 2013 22:31

Ulle, ich stimme dir zu 100 % zu. Er kann sich fachlichen Rat von einem Studierten holen. Genau so machen wir es auch. Aber die Verantwortung für Wohl und Wehe liegt beim Waldbauern letztlich.
Von der Waldgröße ist es nicht abhängig, aber er muß die Waldwirtschaft wirklich zum Erwerb des Lebensunterhalts betreiben. Nicht als Hobby.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Wann ist man ein Waldbauer?

Beitragvon forstulle » Mi Jan 30, 2013 22:49

Kormoran2 hat geschrieben:Ulle, ich stimme dir zu 100 % zu. Er kann sich fachlichen Rat von einem Studierten holen. Genau so machen wir es auch. Aber die Verantwortung für Wohl und Wehe liegt beim Waldbauern letztlich.
Von der Waldgröße ist es nicht abhängig, aber er muß die Waldwirtschaft wirklich zum Erwerb des Lebensunterhalts betreiben. Nicht als Hobby.


Es gibt sicher genau so viele Nicht-Studierte, sprich Waldarbeiter/Forstwirte, die Ahnung haben (ich habe das meiste meines Wissens außerhalb des Hörsaals erlangt).

Die Definition "Nicht als Hobby" sehe ich persönlich nicht so eng. Aber Du hast schon Recht, wenn jemand sein Geld mit dem Wald verdienen muss, sehe ich das durchaus als Lesitung an.
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Re: Wann ist man ein Waldbauer?

Beitragvon Kormoran2 » Mi Jan 30, 2013 22:54

Betr. Hobby.
Na ja, irgendwann hört es mit dem Waldbauern aber auch auf.
Bloß, weil ich im Garten 20 m² Kartoffeln anbaue, würde ich mich ja auch nicht mehr als Bauer bezeichnen. Natürlich erleide ich auch Verluste, wenn der Kartoffelkäfer zuschlägt, aber es betrifft wohl nicht meine Existenz, auch nicht marginal.
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Re: Wann ist man ein Waldbauer?

Beitragvon WaldbauerSchosi » Mi Jan 30, 2013 23:02

Hallo,

ich schreib erst jetzt weil ich noch beim Jagdessen war.
(auch so eine spezielle Aufgabe für den Bauern und nicht den Knecht :wink: *scherz*)
Ich seh mich als Waldbauer, aber ich lebe nicht davon. Also Waldbauer kann sich der nennen, der seine Waldfläche, wie Adi schon schrieb, eigenverantwortlich bewirtschaftet, und damit meine ich wirklich seine Fläche. Ob er das jetzt selber mit der MS macht oder den Lohner beauftragt würd ich nicht so eng ansehen, wohl eher ob er wirklich ein Auge auf das ALLER Wichtigste als Waldbauer legt, die Nachaltigkeit. Dass die Enkel auch wieder was davon haben, weil sonst könnte ich mich jetzt auch nicht mit Stolz Waldbauer nennen.
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Re: Wann ist man ein Waldbauer?

Beitragvon kärnten » Mi Jan 30, 2013 23:05

Sehe ich auch so.
Nur weil man einmal mit einer Frau gef....lirtet hat, ist man noch lange kein Frauenheld.
Da gehören schon gewisse Einheiten dazu, bevor man sich als so einer bezeichnen darf.
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Re: Wann ist man ein Waldbauer?

Beitragvon Kormoran2 » Mi Jan 30, 2013 23:10

:lol: :lol: :lol: Und die wären?
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Re: Wann ist man ein Waldbauer?

Beitragvon Falke » Mi Jan 30, 2013 23:11

@Schosi
Nachhaltig ist auch die totale Nichtbewirtschaftung ...
Ich finde, ein guter Waldbauer arbeitet nachhaltig UND mit hoher Wirtschaftlichkeit (also mit hohen Erlösen für seine Tätigkeit).

Gruß
Adi
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Re: Wann ist man ein Waldbauer?

Beitragvon jungholz » Mi Jan 30, 2013 23:13

Und die wären?


na ja wie oben geschrieben:
1-2 LKW voll pro Jahr :-)
Grüße jungholz
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Re: Wann ist man ein Waldbauer?

Beitragvon WaldbauerSchosi » Mi Jan 30, 2013 23:17

Ja Adi du hast recht. Ich hab ja geschrieben dass er die Flächen (eigenverantwortlich) bewirtschaftet, also Gewinn machen will. Aber halt den Aspekt der Nachhaltigkeit nicht vergisst sondern nach diesen arbeitet.
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Re: Wann ist man ein Waldbauer?

Beitragvon Kormoran2 » Mi Jan 30, 2013 23:18

Ach so, ich dachte schon, es käme auf die Höhe der Steuererklärung an. Oder sonstige Dinge....
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Wann ist man ein Waldbauer?

Beitragvon MF Atze » Do Jan 31, 2013 6:53

Denke die Fläche ist nicht entscheidend.
Einen Ansatz gibt es noch von der BG. Hier ist es ja erlaubt im bäuerlichen Wald alleine zu Arbeiten.
Die BG schreibt einen auch gleich als Forstbetrieb an, egal wie groß die Fläche ist.
Vermarkten kann man über die WBV ab 10 Fm. Die bekommt man, wenn auch in zeitlichen Abständen, selbst aus Flächen unter einem Hektar raus.
Noch ein Ansatz zur Fläche:
Früher hat denke ich, hat ähnlich wie in der Landwirtschaft selber, auch eine kleinere Fläche gereicht, um davon zu leben.
Privaten Waldbesitz gab es übrigens schon immer.
Unter dem Strich hätte ich gesagt:
Waldbauer ist der, der sich um seinen eigenen Wald kümmert und ihn bewirtschaftet.
Ein Förster hätte ich da jetzt nicht mit rein genommen.
Vergleichbar wie in der Landwirtschaft, ein staatlicher Berater.

Grüße aus Unterfranken
Das Wichtigste ist, nicht dumm zu sterben. Der Rest ergibt sich von alleine.
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Re: Wann ist man ein Waldbauer?

Beitragvon meyer wie mueller » Do Jan 31, 2013 7:47

Hallo

heutzutage ist der Begriff Bauer und Waldbauer ein unbestimmter Begriff und zumindest juristisch nicht exakt definiert. Wenn wir in die Geschichte schauen, so gibt es dafür aber mehr oder weniger exakte Einteilungen. Und die hängen von der Steuer ab, die jemand zu zahlen hatte.

Colonus = Bauer. Hatte die volle Steuer an den Grundherren zu entrichten. Das war abhängig von der Grundherrschaft an eine bestimmte bewirtschaftete Fläche gebunden.
Semicolonus = Halbbauer. Hatte nur die Hälfte der Steuer das colonus zu zahlen

Köbler = Viertelbauer. Ohne eigenen Anspann (Köbler, abgeleitet von Koben (Schweinekoben) Jemand mit einem ärmlichen Haus, Hütte, Schuppen)

Selgengütler/Seldengütler: Landpächter, meist unfrei (von Sold, Söldner)

Dann gab es noch die Leerhäuser/Traufhäuser in den Dörfern. Das waren Unterkünfte, zu denen kein Land gehörte. Der Besitz endete an der Traufe des Hauses.

Hof: z.B. Bauernhof. Das war ein landwirtschaftlicher Betrieb, der eine Hufe Land hatte. Je nach Herrschaft umfasste eine Hufe zwischen 15 und 20 Morgen, bzw. 25 – 30 Morgen Land. Das war die Größe an Land, die eine Familie bewirtschaften konnte.
Mit Morgen wurden oft Wiesen und Felder bemessen, Tagwerk bezog sich oft auf den Wald, wobei diese Bezeichnungen regional unterschiedlich angewendet wurden.

Als Waldbauern wurden solche Bauern bezeichnet, die so wenig Felder besaßen, dass sie ihren Lebensunterhalt hauptsächlich mit der Waldbewirtschaftung bestritten. Die Feldbewirtschaftung diente meist nur zur Eigenversorgung mit Lebensmitteln. Traditionell wurden Waldbauern als die „armen Bauern“ angesehen, ähnlich wie man Bergbauern auch mit ärmlichen Verhältnissen (Bewirtschaftung von Grenzertragsflächen) gleichsetzte.

Mittlerweile sind die alten Bezeichnungen jedoch in Vergessenheit geraten bzw. sind irrelevant geworden. Ein Bauer ist nach dem allgemeinen Sprachgebrauch ein Landwirt, der seinen Lebensunterhalt aus der selbstständigen Bewirtschaftung von Land bestreitet; Waldbauer wäre also analog derjenige, der von den Erträgen seiner Waldbewirtschaftung lebt.

Die Abgrenzung zum Großgrundbesitzer lässt sich wohl dadurch ziehen, dass der Großgrundbesitzer bewirtschaften lässt und seinen Grund nur noch verwaltet.

Gruß
MwM
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