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Wartezeit Glyphosat

Hier ist Platz für alles was auf dem Acker wächst ;-).
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37 Beiträge • Seite 3 von 3 • 1, 2, 3
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Re: Wartezeit Glyphosat

Beitragvon countryman » Do Sep 26, 2024 16:24

Es gibt viele Professoren die über Glyphosat ganz genau Bescheid wissen. Konnte Prof. Römheld einen Mechanismus finden, wie der blattaktive Wirkstoff plötzlich bodenwirksam wird?
Hemmstoffe im Wurzelbereich wüchsiger Altpflanzen sind jedenfalls lange bekannt, darauf beruht u.a. die enorme Schadwirkung von Quecke oder Ackerfuchsschwanz, oder andererseits die Unkraut unterdrückende Wirkung von Roggen.
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Re: Wartezeit Glyphosat

Beitragvon Agrohero » Do Sep 26, 2024 16:49

Wie gesagt Glyphosatanwendung ohne Wartezeit notill also mit dreischeibendrille, da gab es im Herbst wuchsdepressionen und eine deutlich schwächere bestockung , aber keine Schädigung.
Im Frühjahr bei Mai und Rüben habe ich solche Beobachtungen nicht machen , da hätte man so etwas auf langsamere Boden Erwärmung , aufgrund fehlender Bearbeitung geschoben.
Bei den Studien sollte man unterscheiden ob sie von Glyphosatgegnern oder neutralen bzw pro Glyphosat Leuten gemacht wurden .
Es sind halt Beobachtungen die ich in der Praxis erfahren habe die später in der lop wissenschaftlich publiziert wurden .
Ich habe meine Schüsse daraus gezogen und bemesse Wartezeit Erfahrungsgemäß lieber etwas länger .
Kurze Frage am Rande in diesem Zusammenhang, wer hat von den Zweiflern hier eigentlich 30 Jahre direktsaaterfahrung?
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Re: Wartezeit Glyphosat

Beitragvon langholzbauer » Do Sep 26, 2024 18:24

Darin wird auch eine wesentliche Ursache liegen.?
Ein NoTillBoden geht im Herbst deutlich früher in die Winterruhe, als ein intensiv gelockerter und dazu noch weniger bedeckter, der von der Herbstsonne deutlich länger aufgewärmt wird.
Ich kenne jetzt den genauen Abbauvorgang des Glyphosats nicht, aber sowohl der chemischen Zerfall, als auch der biologische Abbau brauchen Wärme.
Ähnliches gilt auch für andere chem. PSM.
Deshalb habe ich hier noch nie etwas von deren Einsatz ab Nov. gehalten.
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Wissenschftliche Ursachenforschung

Beitragvon adefrankl » Do Sep 26, 2024 20:45

countryman hat geschrieben:Es gibt viele Professoren die über Glyphosat ganz genau Bescheid wissen. Konnte Prof. Römheld einen Mechanismus finden, wie der blattaktive Wirkstoff plötzlich bodenwirksam wird?
Hemmstoffe im Wurzelbereich wüchsiger Altpflanzen sind jedenfalls lange bekannt, darauf beruht u.a. die enorme Schadwirkung von Quecke oder Ackerfuchsschwanz, oder andererseits die Unkraut unterdrückende Wirkung von Roggen.

Nun eigentlich werden die Fragen im, weiter oben verlinkten, Vortrag, alle behandelt. Hier nochmal der Link:https://www.gkb-ev.de/publikationen/2009/25.11.09-Hohenheim-Landesversuch-Glyphosat-Neumann.pdf
Es wurde zum einen die Anwendung von Roundup Ultra Max, von Clinic sowie von Agil + Basta (als Kontrolle) zu drei Terminen verglichen (18-21 Tage vor Saat, 9-10 Tage vor Saat und 1-2 Tage vor der Saat). Zum anderen wurde der Einfluss von verschiedenen Vorfrüchten und der Vegetationsdichte vorher untersucht. Ein weiterer vergleich war die Entfernung der oberirdischen Blattmasse zwei Tage nach der Anwendung. Weiterhin erfolgten die Untersuchungen an mehreren Standorten mit verschiedenen Bodenarten. (Ziel war den Einfluss auch Hemmstoffen der Vorvegetation dadurch zu identifizieren). Genaueres im obigen Link.
Letztendlich konnte gezeigt werden, dass das Glyphosat in den Wurzelrückständen der Vorkultur die wesentliche Schadursache ist. Weiterhin wurde nachgewiesen, dass es bei den geschädigten Weizenflächen im Wurzelgewebe eine Shikimatakkumulation zu beobachten ist. Das ist genau der Fingerabdruck von Glyphosat. Dies und die Schädigungen konnte auch in Nährlösungskulturen mit extrem niedrigen Glyphosatkonzentrationen reproduziert werden. Dabei lag die Glyphosatkonzentration im oberirdischen Pflanzengewebe unter der Nachweisgrenze! Diesbezüglich lieferten sie auch Daten, die darauf hinweisen, dass sich Glyphosat im Boden bei Direktsaat und regelmäßiger Anwendung anreichert.
Weiterhin wurde gezeigt, dass ein (Mikro-)Nährstoffmangel in diesen Fall nicht die Ursache für die Schädigungen war. Schließlich wurde noch gezeigt, dass Weizen diesbezüglich deutlich empfindlicher ist als Mais und dass Soja noch weniger empfindlich ist. Aber besser selber lesen.
Ich würde sagen, dass die Versuche, bzgl. des Vorgehens und der durchgeführten Untersuchungen, sehr sorgfältig durchgeführt wurden. Nebenbei decken sich deren Resultate auch offensichtlich gut mit den Beobachtungen von Ackerhero.

Glyphosat ist für gewisse Anwendungen (z.B. Queckenbekämpfung) nahezu alternativlos. Aber man sollte auch objektiv die Probleme dieses Mittels klar berücksichtigen. Und dass sind eben zum einen die Probleme beim Nachbau unter gewissen Bedingungen und zum anderen, dass Glyphosat als Komplexbilder auch sehr leicht Mikronährstoffe bindet. Insofern ist es auch gut möglich, dass da Roundup Ready Kulturen dann ärmer an gewissen Mineralstoffen sind. Das sehe ich als ernstzunehmendes Problem (Wohingegen ich, angesichts der Daten, es eher für unwahrscheinlich halte, dass Glyphosat, in den praktisch relevanten Konzentrationen, krebserregend ist.)
Die Geschichte von "Des Kaisers neue Kleider" würde heutzutage mit einer Hausdurchsuchung im Elternhaus des Kindes enden.
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Glyphosat und Zusätze wie SSA

Beitragvon adefrankl » Sa Sep 28, 2024 16:13

Nun zu dem Thema hat die Landwirtschaftskammer NRW mal eine Versuchsreihe durchgeführt. Darüber hat dann Herr Günter Klingenhagen in einem Vortrag (Groitzsch, 10.12.2015) berichtet, mit dem Titel "Optimierung der Wirksamkeit von Glyphosat". Den Vortrag habe ich auf meinen Rechner, finde diesen leider aber nicht mehr im Internet. Die wesentlichen Ergebnisse sind aber auch nachzulesen bei: https://www.topagrar.com/acker/news/gly ... 59946.html
Die wesentlichen Ergebnisse sind:
- Es ist egal, ob man Standard oder Premium Produkte verwendet (Es wurde Taifun forte mit Roundup Power Flex sowie Roundup Rekord vergleichen)
- der Zusatz von SSA bringt auch was bei Premium Produkten (auch bei Quecke!)
- die bessere Aufnahme durch SSA führt keineswegs zu einer schlechteren Dauerwirkung. (So waren 5 l Clinic free solo mit 3 l Clinic free + 10 kg SSA in der Wirkung gegen Quecke vergleichbar)
(98% bzw. 97% Wirkung gegen Quecke 10 Monate nach der Behandlung , 3 l Clinic free wirkten zu 89%, 3l + 0,23 l ph fix zu 94% und 3 l + 0,07 Spray Plus zu 87%. 5l Kyleo zu 94% und 5l Kyleo + 10 kg SSA zu 98%). SSA ist demnach der beste Zusatz (10 kg/ha waren auch besser als 5 kg/ha)
- Regenwasser statt Leitungswasser verbesserte die Wirkung, auch bei Roundup Power Flex. Bei einem weiteren Versuch waren bei der Behandlung mit 1080 g/ha Glyphosat nach 28 Tagen folgende Wirkungsgrade zu beobachten (Regenwasser / Leitungswasser).
Taifun forte: 76%/66%
Taifun Forte + SSA: 86%/84%
Roundup Power Flex: 77%/67%
Roundup Power Flex + SSA: 87%/86%
Nur Mit Leitungswasser betrug die Wirkung bei:
Taifun forte: 66%
Taifun forte+ SSA: 84%
Kyleo: 79%
Kyleo+ SSA: 90%

Weiterhin wurde bei agrowissen mehrfach darüber berichtet, dass eine Behandlung morgens besser wirkt als abends. Und dass eine niedrige Wassermenge die Wirkung fördert.
Insofern ist das Optimum offensichtlich eine Behandlung mit reduzierter Menge, aber mit SSA und Regenwasser und mit niedriger Wassermenge (Vermutlich auch besser feintropfig und eventuell mit Netzmittel). Und Premiumprodukte kann man sich sparen.
Was SSA und rotes Gebiet angeht. So würde ich sagen, dass man die Auslegung anzweifeln kann, dass da 10 kg SSA als Spritzzusatz verboten sind (das würde ich riskieren, aber eventuell anders verbuchen). Denn dann dürfte man im Raps ja auch kein Architekt mit SSA spritzen. Das Argument wäre, dass es hier eben nicht als Düngemittel eingesetzt wird. Und es müsste eigentlich nachvollziehbar sein, dass 2 kg N/ha aus SSA insgesamt für die Umwelt von Vorteil sind, wenn man dadurch 40% weniger Glyphosat ausbringt. Ansonsten könnte man ja vielleicht SSA durch Zitronensäure ersetzen. Aber diesbezüglich sind mir keine Versuchsergebnisse bekannt.
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Re: Wartezeit Glyphosat

Beitragvon Mad » Sa Sep 28, 2024 21:15

Wer sich bezüglich der Wasserkonditionierung weiterbilden möchte, dem empfehle ich den folgenden Artikel: https://www.topagrar.com/dl/2/8/3/2/4/8 ... _01_15.pdf
Bild
Kreuzschiene hat geschrieben:Wenn es bei Raps in Richtung 7 Tonnen Ertrag geht, ist Lager meist nicht zu vermeiden. Ich spreche da leider aus Erfahrung.
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Re: Wartezeit Glyphosat

Beitragvon Bauer Piepenbrink » So Sep 29, 2024 8:36

@ Adlefrank:

Danke für das Teilen. Ich hatte mir auch mal folgendes notiert: 1. Regenwasser bringt grundsätzlich mindestens 10 % mehr Wirkung egal welcher Hersteller. 2. Schon 5 kg SSA bringen auch nochmal 10 % mehr 3. SSA wirkt besser als alle Additive (und ist vermutlich auch viel günstiger)
Aluhut Akbar !
Die Bundestagsabgeordneten sind nicht die Elite des deutschen Volkes, sondern dessen Vertreter. - Michael Glos
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