Die Stadt könnte ja selber Kindergärten betreiben und sich unabhängig von irgendwas machen. Umsonst kommen die Betreuungsplätze nicht, weder hüben noch drüben.

Botaniker hat geschrieben:Mein lieber Scholly, da soll noch mal einer sagen, den Deutschen seien ihre Pfaffen, Bischöfe und Kardinäle nix wert. Und aus der Nummer kommt man wohl auf absehbare Zeit nicht raus.

Es sind auch nicht die Leistungserstattungen, die Kommunen oder Sozialkassen den kirchlichen Kitas oder Krankenhäusern und Pflegeheimen zahlen. Vielmehr handelt es sich um zusätzliche jährliche Zahlungen aus den allgemeinen Länderhaushalten und somit um Steuergeld aller Bürger auf der Basis von jahrhundertealten Vertragsbeziehungen. Die haben – immer wieder erneuert und finanziell dynamisiert – dazu geführt, dass 2022 aus den Ländern insgesamt 602 Millionen Euro an die katholischen Bistümer und evangelischen Landeskirchen flossen.

https://www.welt.de/politik/deutschland ... .B_CURRENT

Die Staatsleistungen sind das Ergebnis der Säkularisation Anfang des 19Jh. wurde 1803 geschlossen und fand 1919 Eingang in die Weimarer Verfassung und ist bis heute Verfassungsbestandteil. Allerdings schreibt die Verfassung auch die verhandlung über die Einstellung der Zahlungen vor, wo vonman aber seit 1919 abgesehen hat. Man hält sich somit eine stützende Staatskirche, weswegen bei keinem der Beteiligten ein Interesse nach Auslaufen der Zahlungen besteht.
Mit den Staatsleistungen werden vor allem die Gehälter der Kirchenfunktionäre finanziert.

Rohana hat geschrieben:Die Stadt könnte ja selber Kindergärten betreiben und sich unabhängig von irgendwas machen.

Eben.
Niemand verbietet den Kommunen, auf ihren eigenen Grundstücken eigene Einrichtungen zu bauen.
Und dass die Bischöfe (nicht die Pfarrer) aus dem allgemeinen Steueraufkommen bezahlt werden, ist doch hinlänglich bekannt.
Deshalb müssen Bischöfe ja auch bei Amtsantritt "ihrem" Ministerpräsidenten einen Treueeid ablegen.

tyr hat geschrieben:
Die Staatsleistungen sind das Ergebnis der Säkularisation Anfang des 19Jh. wurde 1803 geschlossen und fand 1919 Eingang in die Weimarer Verfassung und ist bis heute Verfassungsbestandteil. Allerdings schreibt die Verfassung auch die verhandlung über die Einstellung der Zahlungen vor, wo vonman aber seit 1919 abgesehen hat. Man hält sich somit eine stützende Staatskirche, weswegen bei keinem der Beteiligten ein Interesse nach Auslaufen der Zahlungen besteht.
Mit den Staatsleistungen werden vor allem die Gehälter der Kirchenfunktionäre finanziert.

Hättest du dir den Artikel mal durchgelesen, hättest du dir die Wiederholung des Inhaltes und deine Halbwahrheiten schenken können.

Genau DAS habe ich beim Lesen des Artikels auch gedacht.

Qtreiber hat geschrieben:Niemand verbietet den Kommunen, auf ihren eigenen Grundstücken eigene Einrichtungen zu bauen.

Genau das ist ja auch das politische Ziel, zumindest von unserer Fraktion. Von zwei auf vier, oder noch besser auf nur einen großen, städtischen Kindergarten umstellen. Damit dieses Erpressen aufhört und die Kirchen sich nicht mehr mit (fast) kostenlosen Federn schmücken können. Die bisherigen Verträge gehen ja noch auf eine Zeit zurück, als das Bereitstellen von Kindergartenplätzen noch keine Pflichtaufgabe einer Gemeinde war.

Allerdings wird es teurer für die Stadt. Denn in den öffentlichen Kindergärten gilt ein anderer Tarifvertrag, der höher ist als die kirchlichen. Und als Kommune darf man nicht handeln bei Bauvorhaben und Einkäufen. Auch so eine Sauerei. Übrigens ist bei den Prokopfkosten der teuerste unserer Kindergärten der Waldkindergarten. Der liegt fast doppelt so hoch wie die städtischen. Da wuseln nur 15 Kinder rum. Deswegen ja am besten nur einen großen, um zumindest bei den Baukosten und der Verwaltung Kosten einzusparen.

Aber allgemein sind die Kosten für die Kindergärten mittlerweile Wahnsinn. Das ist in den letzten zehn Jahren mit über 2Mio € der größte Kostenblock im Haushalt geworden. Und Bund und Land erhöhen regelmäßig die Anforderung und Personalschlüssel, lassen aber die Kommunen komplett auf den höheren Kosten sitzen. Nicht falsch verstehen, Kindergärten sind richtig und wichtig. Aber sie werden, gerade für kleine Kommunen oder ohne nennenswerte Gewerbesteuereinnahmen zu einem finanziellen Problem. Das Ganze ist ein hochsensibles Thema.

Gruß

Vorweg: Ich bin nicht der Fan der Kirche, nur ihr Pflichtverteidiger.

Fassi hat geschrieben:Die bisherigen Verträge gehen ja noch auf eine Zeit zurück, als das Bereitstellen von Kindergartenplätzen noch keine Pflichtaufgabe einer Gemeinde war.

Man kann also sagen, dass die Kommunen sich zu lange auf das Angebot der Kirchen verlassen und dementsprechend geschlafen haben.

Fassi hat geschrieben:Allerdings wird es teurer für die Stadt

Dann weiß ich gar nicht, was das Geschimpfe auf die Kirche soll. Sowas nennt man win-win.

Fassi hat geschrieben:Denn in den öffentlichen Kindergärten gilt ein anderer Tarifvertrag, der höher ist als die kirchlichen.

Das kann ich zwar nicht beurteilen. Beurteilen kann ich jedoch (hab' ne Tochter in dem Beruf), dass Erzieherinnen dermaßen knapp sind. Dann müssten die kirchlichen Einrichtungen (ich weiß, dass die in bestimmten Regionen mehr oder weniger "alternativlos" sind) ja überhaupt keine Kräfte mehr bekommen.

Fassi hat geschrieben: Nicht falsch verstehen, Kindergärten sind richtig und wichtig. Aber sie werden, gerade für kleine Kommunen oder ohne nennenswerte Gewerbesteuereinnahmen zu einem finanziellen Problem. Das Ganze ist ein hochsensibles Thema.

Tja, das kommt davon, wenn die (große) Politik Garantien abgibt, die nicht sie selbst, sondern Andere erfüllen müssen. Aber immer schön schwadronieren: "Arbeit und Familie müssen miteinander vereinbar sein." Ich sehe bei meiner Tochter, was passiert, wenn ein Glied in der Kette ausfällt.....

DWEWT hat geschrieben:Bei denen, die krankheitsbedingt übergewichtig sind, entschuldige ich mich für meine Äußerungen. Das sind aber gerade mal ca. 6 bis 9% der Übergewichtigen. Der Rest ist einfach disziplinlos, faul, verfres.... und und und.

Was ich nun allerdings fragwürdig finde, wenn sich Ricarda Lang hinstellt und über die Notwendigkeit des vorgeschlagenen Werbeverbotes für Süßigkeiten und Co argumentiert.
Da überkommt mich eine Mischung aus Fremdscham und Mitleid...

Durch das Einbringen von persönlichen Erfahrungen könnte RL ihre Argumente stärker und überzeugender machen ...

DonPromillo hat geschrieben:Durch das Einbringen von persönlichen Erfahrungen könnte RL ihre Argumente stärker und überzeugender machen ...

Über Ricardas "Stärke" darf nicht öffentlich gesprochen werden.

Sie hat ja auch nur eine, und die ist schon von Weitem zu sehen

AF85 hat geschrieben:Sie hat ja auch nur eine, und die ist schon von Weitem zu sehen

Das unkontrollierte, undisziplinierte und maßlose Zuleibeführen von Nahrung hat schon bei vielen eine körperliche Katastrophe ausgelöst.

Die linke Sahra Wagenknecht prangert in ihrem aktuellen Video die Bildungsmisere in Deutschland an.

"Selbstverschuldeter Fachkräftemangel - Die deutsche Bildungskatastrophe"

https://www.youtube.com/watch?v=oBRUvMSHsHs

Sie schildert darin auch, wie komplex das Thema ist. Es gibt eben nicht nur eine Ursache für die derzeitige Misere sondern viele. Einige Ursachen hätten meiner Meinung nach die deutschen Regierungen der letzten 30 Jahre beseitigen können. Egal ob CDU, SPD, Grüne oder FDP, keiner hat sich da mit Ruhm bekleckert.
Ich kann mich noch daran erinnern, daß es schon beim Jahrtausendwechsel, also vor über 20 Jahren einen Lehrkräftemangel gab. Damals wurde aber von den Diplom-Absolventen (also z.B. Physik oder Mathematik) noch verlangt, daß sie ihr Studium noch um den Pädagogik-Teil erweitern und dann noch das komplette Referendariat für kleines Geld durchziehen. Das Referendariat wäre wohl auch nochmal 1-2 Jahre gewesen, zusammen mit dem Pädagogik-Kram in Summe 3 Jahre.
Jetzt nehmen sie jeden Quereinsteiger mit Kusshand und schubsen diesen dann unverzüglich vor die Schüler, ohne Hilfestellung und Training. Was sagt die Sahra in ihrem Video: 4 von 5 Grundschullehrern in Berlin haben keine Lehrerausbildung. Dann noch Schreiben nach Gehör und so einen Quatsch.....was soll da raus kommen?

Mein Eindruck, auch von unseren Lehrlingen, von denen sich immer mal wieder welche echt schwer tun: Viele Abiturienten sind nicht mehr studierfähig im MINT-Bereich und viele Oberschüler (oder Real-/Hauptschüler) sind nicht ausbildungsfähig.

Wer erwirtschaftet eigentlich mal meine Rente?

Südheidjer hat geschrieben:
Wer erwirtschaftet eigentlich mal meine Rente?

Ja, gibt eben nicht nur die Gnade, sondern auch den Fluch der späten Geburt.

btw: Von Lehremangel war auch schon zu meiner Schulzeit (von 1964 - 1977) die Rede. Nichts Neues unter der Sonne also.