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Welche Baumarten pflanzen?

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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38 Beiträge • Seite 1 von 3 • 1, 2, 3
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Welche Baumarten pflanzen?

Beitragvon Oberdoerfler » Sa Apr 21, 2018 7:15

Hallo Forum.
Ich habe seit Friederike eine 1ha Kahlfläche an einem Westhang, die ich im Herbst bepflanzen will.
Der Boden besteht aus 1m Löss über Kalk, es gibt rd. 800mm Niederschlag und die
Höhe ist 300m ü. NN.
Ich bin mir bewusst, dass es eigentlich ein klassischer Edellaubholzstandort ist.
Allerdings möchte von dem Wald die ersten Erträge erwirtschaften, wenn ich in 25 Jahren
in Rente gehe.
Ich hatte bisher an einen Mischbestand aus Douglasie und lindenblättriger Birke gedacht.
Bei der Küstanne bin ich mir wegen der eingeschränkten Verwendungsmöglichkeiten unsicher.
Auf welche Baumarten würdet ihr zurückgreifen?
Vielen Dank für Hinweise!
Oberdoerfler
 
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Re: Welche Baumarten pflanzen?

Beitragvon Quercus_cerris » Sa Apr 21, 2018 14:58

Hallo,
als ewig mitlesender will ich mich auch einmal einbringen.
Die Vorstellungsrunde hab ich noch nicht gefunden, daher nur ganz kurz hier ein paar Angaben zu meiner Person:
Ich bin gelernter und diplomierter Forstwirt, arbeite als Revierleiter bein Staat und bewirtschafte den familiären Wald mit insgesamt 35 ha.

Zu der Frage was man da Pflanzen könnte,
ich würde von der Douglasie Abstand nehmen, DGL mag keinen Kalk und auch keine Standorte die zur Verdichtung neigen und das ist bei Löss meisten der Fall.
Die Neigung der Lössstnadorte zur Verdichtung gefällt auch der Lindenblättrigen Birke nicht, das weiß ich zwar nicht aus eigener Erfahrung aber die Literatur gibt es her.

Wenn es Dein Ziel ist schnelle Erträge zu generiren dann kannst Du es mal mir Tulpenbaum probieren, wobei ich da die Absatzlage auch in 25 Jahren als eher schlecht einschätze.
Mein Vorschlag wäre bei Deiner Zielstellung, 80% Fichte (Pflanzabstand 3x3m und bei 5 m Höhe auf 1500 St./ ha runterpflegen) so bekommst Du einen Fichtenschnellwuchsbestand hin der in 25 Jahren sägefähige Abschnitte liefert. Lass die Rückegassen frei Pflanze da im 4 m Abstand Balsampappel und an die Ränder der Fläche bringst Du ein paar Kirschen, Bergahorne und Ulmen. Diese Mischung fördert die Durchwurzelbarkeit des Bodens, hält ihn fruchtbar und stabilisiert den Bestand.
In diesem Sinne
Q_c
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Re: Welche Baumarten pflanzen?

Beitragvon Ernstfried » Sa Apr 21, 2018 18:08

Wenn es eine "Hang"lage ist, und das Wasser abfliessen kann, und der Eigentümer Maßnahmen unterlässt, die zur Bodenverdichtung führen kann er doch den sichtlich hervorragenden Boden (wo ist das denn ?) mit standortgerechten Baumarten auspflanzen.
Sind Samenbäume in der Nähe für NV ?
Würde nicht einseitig auf eine einzige Baumart setzen. Dann kommt in 20 Jahren ein neuer Käfer (den heute keiner auf dem Zettel hat) und frisst Dir alles auf. Merke: nie alle Eier in einen Korb legen.
Küta habe ich (siehe Holzpreise) aktuell verkauft wie Kiefer. Kein toller Preis, aber irre Masseleistungen.
Würde also ruhig Laubholz (40 %) nehmen, dazu Fi, Dgl, Küta je 20 %.
Balsampappel auf den Rückegassen: als was soll die genutzt und verkauft werden ? Dann kann er doch auch für die Rückegassen Nordmanntannen nehmen, und die im Rahmen einer Vornutzung als Weihnachtsbäume (wenn die bei dem Lößboden nicht durch die Decke gehen) oder Schmuckreisig verwerten.
Mir sind Leute lieber, die "mir" und "mich" verwechseln, als "mein" und "dein"
Ernstfried
 
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Re: Welche Baumarten pflanzen?

Beitragvon Mirdochwurscht1.1 » Sa Apr 21, 2018 21:11

Fichte wird heute zu Unrecht verteufelt.

Wenn ich mich hier in Bayern umsehe, ist nicht die Fichte schuld am Käferproblem, sondern die Pflanzung
oft auf Kiesböden, der Geiz der Altbauern, das man die Fichten viel zu lange stehen ließ weil man nur
Holz entnahm wenn man Geld brauchte oder was bauen wollte.

Das nächste Problem ist die Holzbringung, früher meist Langholz gemacht und mit Rückezange dann
bis zur nächsten Wiese aus dem Wald gezogen und dabei mindestens 20 Bäume am Wurzelauslauf verletzt.

Jede beschädigte Fichte siecht nur noch dahin und ist enorm käfergefährdet. Nur meine eigene
Erfahrung.
AfD tut so manchem Genossen weh :mrgreen:
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Re: Welche Baumarten pflanzen?

Beitragvon Sottenmolch » Sa Apr 21, 2018 22:10

Mirdochwurscht1.1 hat geschrieben:Fichte wird heute zu Unrecht verteufelt.

Wenn ich mich hier in Bayern umsehe, ist nicht die Fichte schuld am Käferproblem, sondern die Pflanzung
oft auf Kiesböden, der Geiz der Altbauern, das man die Fichten viel zu lange stehen ließ weil man nur
Holz entnahm wenn man Geld brauchte oder was bauen wollte.

Das nächste Problem ist die Holzbringung, früher meist Langholz gemacht und mit Rückezange dann
bis zur nächsten Wiese aus dem Wald gezogen und dabei mindestens 20 Bäume am Wurzelauslauf verletzt.

Jede beschädigte Fichte siecht nur noch dahin und ist enorm käfergefährdet. Nur meine eigene
Erfahrung.



Die Fichte wird nicht verteufelt. Es wird angemahnt, dass die Fichte unter den Umständen und der Richtung in die sich das Klima offenbar verändert in großen Teilen Deutschlands nicht mehr Zukunftsfähig ist!

Zudem gibt es in Bayern und dem Rest der Republik Fichtenstandorte, die nicht von Schotter\Kies geprägt sind und ebenfalls Käferprobleme haben (zu hohe Temp. und zu wenig Wasser). Außerdem mussten die "Alten" ihre Wälder nicht in diesem Maße wie heutzutage bewirtschaften, da sie damals allein durch die Landwirtschaft noch gut oder sehr gut leben konnten. Desweiteren werden nicht nur durchs Rücken beschädigte Fichten faul und anfällig für den Käfer, sondern auch viele unverletzte und zwar einfach wegen eines falschen Standortes. Du solltest dir mal überlegen ob die Alten blöd waren und warum sie so gewirtschaftet haben? Wie war die Holznachfrage damals? Welche Sortimente wurden nachgefragt? Wie viele möchtegern Heimwerker und die dazugehörigen Baumärkte gab es? usw.
Nur meine Meinung!

@Oberdoerfler
Aufgrund deiner Angaben 300m NN und 800mm Niederschlag würde ich jedefalls auf Fichte verzichten. Schau dich mal in deiner Gegend um was gut wächst und schau in diese Richtung weiter. Welche Erträge, außer Brennholz erwartest du in 25 Jahren?

Gruß
Sottenmolch
 
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Re: Welche Baumarten pflanzen?

Beitragvon R16 » So Apr 22, 2018 10:31

Servus,

wirf mal die Überlegung Energieplantage in die Runde.
Mit 25 jährigem Bestand kann ich mir keine "lohnende" Vermarktung vorstellen, außer du setzt deine Arbeit für Null ein :roll:
Wie schauts mit Unkrautdruck aus? Wenn der hoch ist, da wünsch ich Dir viel Spaß bei Pflanzabständen von 3x3 Metern.

Sottenmolch hat geschrieben:Außerdem mussten die "Alten" ihre Wälder nicht in diesem Maße wie heutzutage bewirtschaften, da sie damals allein durch die Landwirtschaft noch gut oder sehr gut leben konnten


Die Zeit, die du ansprichst, da war für die Landwirt- bzw. Forstwirtschaft "die Welt noch in Ordnung". Da wurde bei Investionen, egal ob baulich oder in Maschinen, mit z.B. 100 od. 200 FM was ausgerichtet, heute ist es nur noch ein Tropfen auf den heißen Stein.
Die Preise für land- und forstwirtschaftliche Produkte passen einfach nicht mehr mit den restlichen Kosten zusammen, aber das ist wieder ein ganz anderes Thema.
„Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“ (Albert Einstein)
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Re: Welche Baumarten pflanzen?

Beitragvon Sottenmolch » So Apr 22, 2018 11:29

@R16

Das ist vollkommen richtig und genau das wollte ich auch andeuten. Denn der Geiz der Altbauern, wie es Mirdochwurscht schreibt, den gab es auch damals nicht mehr und nicht weniger als heute.
Damals war die Nachfrage nach Holz in Menge, Sortiment und Qualität eine ganz andere als heute, nur dass das Mirdochwurscht wohl noch nicht mitbekommen hat!
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Re: Welche Baumarten pflanzen?

Beitragvon Mirdochwurscht1.1 » So Apr 22, 2018 12:15

Die Altbauern hatten keinen Druck Holz zu entnehmen. Damals war ein guter Bestand einer in dem wuchtige Bäume standen.

Ich denke, viele von Euch die Waldflächen von euren Vorfahren übernommen haben werden mir Recht geben, das die Fichtenwälder
zumindest hier in Bayern überaltert waren/sind.

Der eigene Wald war jahrzehte oder jahrhunderte lang die Sparkasse des Land- oder Forstwirtes.

Die Nachfrage nach Fichtenholz ist heute mehr auf geringe Durchmesser ausgerichtet wie noch vor 30 Jahren. Die meisten großen
Sägewerke arbeiten mit Spaneranlagen und benötigen fast gleiche Stammdurchmesser und werden meist mit Fixlängen beschickt.

Gattersägen werden immer weniger, da die kleinen Säger wegen dem zertifizierungswahn und der Veredelung als KVH, BSH, Duoholz
und der damit verbundenen vorangehenen Holztrocknung den maschinellen Aufwand nicht mehr stemmen können.Früher hatte man
aus einem großen Stamm 6 Sparren rausgesägt, heute werden aus den kleinen Querschnitten max, zwei Hölzer gesägt/gefräst.

Aus den kleinen geforderten Holzquerschnitten werden heute auch sehr oft nur Brettlamellen für die BSH-Industrie erzeugt.

Wie gesagt, die großen Stämme gehen vielleicht noch als Schreinerblochware aber auch hier z.B. im Fensterbau werden immer
mehr verleimte Hölzer aus kleinen und noch jungen Stammdurchmessern angefragt.

Die Fichte hat auch künftig einen großen Markt, aber fast nur noch als standardisierter Querschnitt für die Industrie.

Sowas will heute keiner mehr. Problem im aktuellem Holzbau sind eine geforderte Luftdichtheit der Gebäudehülle zu erreichen
und mit großen massiven Querschnitten und fingerbreiten Rissen ist das nicht mehr zu bewerkstelligen.

https://www.bauexpertenforum.de/threads ... lem.75944/

Und wenn man sich die landwirtschaftlichen Bauten heute ansieht werden nur noch Industriehallen, vielleicht mit BSH-Bindern, aber
meist verzinkte Stahlhallen von den Landwirten bevorzugt. Das man hier das eigene Holz nicht mehr unterbringt ist klar.
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Re: Welche Baumarten pflanzen?

Beitragvon buntspecht » Do Apr 26, 2018 18:24

Komisch, der letzte hier errichtete (Offen-)Stall ist aus Rundholz gebaut, komisch. Und der Bauherr hat nicht mal eigenen Wald, noch mehr komisch :wink:
Alle Kinder sind klug, solange sie klein sind, aber bei der Mehrzahl bleibt es beim Kinderverstand.

Jüdisches Sprichwort
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Re: Welche Baumarten pflanzen?

Beitragvon Falke » Do Apr 26, 2018 18:32

Komisch auch, dass der TE sich nicht mehr für sein Thema interessiert ... :|

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Re: Welche Baumarten pflanzen?

Beitragvon Oberdoerfler » Fr Apr 27, 2018 16:41

Sorry, dass ich mich erst jetzt zurück melde, aber ich war im Urlaub ohne Mailempfang.

Vielen Dank für die vielen Antworten. Das hilft mir schon deutlich weiter.
Das die Douglasie auf Kalkstandorten nicht so gut zurecht kommt, habe ich auch schon gehört, hoffte allerdings
dass der eine Meter Löss darüber das Problem entschärft. Die Fläche ist übrigens in Südniedersachsen.
Fichte zu pflanzen kommt auf keinen Fall in Frage.
Gründe:
1. Fichte wird auf Kalk rotfaul. Habe ich auf der Fläche selbst erlebt.
2. Käferproblem mit der Fichte. Hat man evtl. mit der Douglasie auch, aber nicht in dem Umfang.
3. Klimawandel. Douglasie ist gegen Extremwetter (geringe Niederschläge) toleranter als Fichte.
4. Douglasie liefert einen deutlich besseren Zuwachs.
5. Douglaise hat das deutlich härtere Holz, das deutlich besser bezahlt wird als Fichte.

Bei dem Tulpenbaum habe ich Bedenken wegen des Absatzes in 25 Jahren. Die Verwendungsmöglichkeiten sind
doch recht eingeschränkt.

Nicht nur auf eine Baumart zu setzen ist grundsätzlich sicherlich richtig, aber ich habe an der Stelle nur den einen ha Fläche.
Wenn ich ernte, muss ich mindestens eine LKW-Ladung zusammenbekommen, sonst wird es schwer mit der
Vermarktung. Es sollten also maximal zwei Baumarten werden.
Ich hatte auch schon über die Esskastanie nachgedacht, allerdings leidet die in Norditalien wohl unter einem
Pilz, der die Bestände auf großer Fläche absterben lässt. Deswegen scheidet die auch aus.

Aufgrund der Hinweise werde ich wohl doch auf die Küstentanne im Reinbestand zurückgreifen.

Vielen Dank nochmal an alle, die geschrieben haben!
Oberdoerfler
 
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Re: Welche Baumarten pflanzen?

Beitragvon MF-133 » Fr Apr 27, 2018 19:30

Auf nem Hektar würde ich mit zwei oder drei Baumarten hantieren.
Man weiß nicht, was die Zukunft bringt....

Küstentanne bringt nur gutes Geld, wenn die Jahresringe nicht zu groß sind.

Wenn es sich für mich mal anbieten sollte, probier ich Bornmüller-Tanne. Und Fichte nicht verteufeln.

Viele Probleme mit Fi sind Folge von Pflanz- und Durchforstungsfehlern.
MFG
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Re: Welche Baumarten pflanzen?

Beitragvon Oberdoerfler » So Apr 29, 2018 7:04

Ja, mir wären zwei Bauarten auch lieber. Ich finde nur keine.
Nach der Bornmüller-Tanne habe ich recherchiert. Zunächst war
ich begeistert und dachte: "Das ist die Lösung!".
Dann habe ich den Satz gelesen: "Je alkalischer der Boden, desto
schlechter ist ihr Wachstum." Damit schied sie auch aus.

Die Fichte hatte ich vorher auf dem Standort. Wird leider rotfaul.
Auch der Spruch: "Wenn die Fichte fällt, fällt sie ins Geld." stimmt
bei mir leider nicht. Ich habe für das B/C-Sortiment Langholz noch 58 €
frei Waldstraße bekommen. (Aufgearbeitet habe ich es selber.)
Deswegen nehme ich von der Fichte Abstand.

Die Küstentanne scheint der beste Kompromiss zu sein. Vielleicht
kann ich die Jahrringbreite steuern, indem ich eng begründe und
nur vorsichtig läutere.
Oberdoerfler
 
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Re: Welche Baumarten pflanzen?

Beitragvon Falke » So Apr 29, 2018 9:44

Ich verstehe diese Suche nach (relativ exotischen) Baumarten nicht wirklich ...

Was für Baumarten wachsen denn rund um deinen ha Kahlfläche - also max. 50 m entfernt?
So gravierend anders können dort die Boden- und Klimaverhältnisse ja nicht sein, dass der Artenmix nicht auch auf deiner Fläche gedeihen könnte.

Natürlich ist es reizvoll, andere, bisher nicht vorkommende Baumarten zu pflanzen - aber nur als Beimischung in niedrigen Prozentsätzen, meine ich.

Was ich auch nicht versteh', wie du in 25 Jahren nach der Pflanzung auf einer Kahlschlagfläche echte Erträge erwirtschaften willst?!

Pflegedurchforstungen im Stangenalter (und mehr wie 10...20 cm BHD kannst du da noch nicht erwarten) kosten idR mehr, als sie im Moment bringen.

nix für ungut
Adi
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Re: Welche Baumarten pflanzen?

Beitragvon Oberdoerfler » So Apr 29, 2018 20:51

Klar gibt es einheimische Pflanzen, die dort gut wachsen würden.
Es werden aber immer weniger mit teilweise unsicherer Zukunft.
Beispiele:
Bei der Buche erzählte der Revierleiter aus dem benachbarten Kommunalforst,
dass er dort mehr Kalamitäten (Buchenkomplexkrankheit) hätte als in der Fichte.
Hinzu kommt, dass der Staat bei uns massiv den Buchenanbau ausbaut. Obwohl
die Nachfrage eher im Nadelholz liegt. Es wird also zu einem Überangebot in der Buche
kommen.

Die Esche ist abgängig wegen des Eschentriebsterbens.

Die Ulme kommt wegen des Splintkäfers nicht in Frage.

Sobald sich der Asiatische Laubnutzholzborkenkäfer weiter verbreitet, wird auch
der Ahorn großflächig absterben.

Die einzigen heimischen Laubbaumarten, die aus meiner Sicht noch in Frage kämen,
sind Kirsche, Elsbeere und Speierling. Bis die wirklich positive Deckungsbeiträge
abwerfen, dauert es mindestens 80 Jahre.

Da setze ich eher auf die Küstentanne, mit der ich dann vielleicht die Möglichkeit habe,
meine Rente ein wenig aufbessern zu können.
Oberdoerfler
 
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