Moin moin,
bei mir ist die Schulzeit noch nicht sehr lange her (Abi 2011)
Meine Erfahrungen waren nahezu durchweg positiv.
In der Grundschule waren wir 2 lautstarke "Bauernkinder", die sich so leicht nichts sagen haben lassen und wenn man es irgendwie schafft, seine Herkunft mit stolz zu tragen, dann bin ich auch der Meinung, dass man dem Mobbing entgehen kann.
Als ich auf das Gymnasium kam, war ich dann der einzige "Bauer". In meiner Klasse war das zwar bekannt, aber es wurde selten darüber gesprochen, außer es passte in Erdkunde oder Biologie grade zum Thema.
Einer aus der Paralellklasse hatte mich und ein paar andere aus meiner Klasse zwar aufm Kieker und meinte uns ständig zu penetrieren, das hielt bei mir allerdings nur n paar Wochen an. Später, als wir in der gleichen Klasse waren, verstanden wir uns sogar recht gut.
Zu Zeiten der Oberstufe hat mir die Schulzeit eigentlich am meisten Spaß gemacht, die Schule selbst nicht, aber das drumherum.
Die Leute im Jahrgang waren alle freundlich, mit denen, die einen selbst nicht symphatisch waren, musste man ja keinen sonderlichen Kontakt pflegen.
Man war gern genommen als Experte in gewissen Themen des Unterrichts. Eines (verschneiten) Tages kam ich mit dem Trecker zur Schule und da hab ich erst gemerkt, dass gar nicht alle wussten, dass ich aus der Landwirtschaft komme. In Folge dieser Aktion konnte ich dann allerdings ein paar Probefahrten mit den Mädels abgreifen . Ein Lehrer war bissl stinkig (bla bla, bei so wenig Parkplätzen mit so nem riesen Trecke ankommen), den konnte ich aber auch schnell zur Ruhe bringen.

Alles in allem wurde auf das Thema in meiner Schulzeit selten eingegangen, und noch seltener mit negativen Gedanken. Ich persönlich hatte es also nicht sonderlich schwer. Sonstige Bauernkinder, die in anderen Jahrgängen waren, waren, soweit ich weiß, auch alle gut integriert. Was ein Satz....
Da wurde bei uns an der Schule eher aufgrund des Aussehens gemobbt, gut und einige haben sich selbst durch ihr verhalten ausgegrenzt. Ich bin der Meinung, zumindest in meiner Region, dass die Bauernkinder alle völlig normal in der Schule integriert sind, nicht mehr oder weniger als Kinder aus anderen Herkünften. gibt auch viele hübsche Bauerntöchter hier, was auch die nicht-bauernkinder gemerkt haben
Viel gerede, viel Bla Bla....so sind meine persönlichen Erfahrungen

Janina hat geschrieben:Zurückmobben das klappt am besten meiner Erfahrung nach.

Richtig!Nur wer Kämpft wird ein Krieger!

New Holland hat geschrieben:Einer aus der Paralellklasse hatte mich und ein paar andere aus meiner Klasse zwar aufm Kieker und meinte uns ständig zu penetrieren, das hielt bei mir allerdings nur n paar Wochen an. Später, als wir in der gleichen Klasse waren, verstanden wir uns sogar recht gut.

Das hätte er bei uns in der Schule mal versuchen sollen. Der wäre im jungen Alter gestorben...

Hallo,
hatte früher in der Schule (Realschule) auch oft Probleme. Wurde immer Drecksbauer genannt und wenn irgendetwas gestunken hat hatten sie immer direkt einen Schuldigen. Nur dann in der 8. Klasse wurde alles anders, so bescheuert es auch klingt Landwirtschaftssimulator kam auf den Markt und spätestens ab LS 11 haben ca. 2/3 meiner Klasse (auch die die immer geschimpft haben) LS gesuchtet und ich wurde plötzlich respektiert. Natürlich ging die LS-Zeit auch schnell wieder vorbei nur der Respekt blieb und einige hatten auch Interesse an der Landwirtschaft.

Mfg MF4255

Berufsschule war bei uns ganz super wir waren grad mal 12-14 Mann und die beliebteste Klasse an der ganzen Schule bei den Lehrern. Erster Satz immer wenn die Lehrer rein kamen "So Männer hier darf man das wenigstens sagen ach ja und ne Dame"

Und als BGJ´ler weiß man ganz genau an welchen Tagen welche Lehrer da sind, ratet mal wer dann auf den Lehrerparkplätzen geparkt hat? Währ ja Verschwendung um die schönen Parkplätze. Und mit den Konrektor (unser Deutschlehrer) waren wir sozusagen per du.
Supergut kam immer an wenn alle aufgestanden sind sobald ein Lehrer ins Zimmer trat das war anscheinend nicht Standard da hast gleich nen Stein im Brett.

Meine Haupt- und Realschulzeit war Mitte bis Ende der Neunziger in einer Oberpfälzer Stadt (ca. 40000 Einwohner). Das war die absolute Hochzeit der Asylanten und Spätaussiedler. Mein Gott, was ist da alles an den Schulen abgegangen...
Wir vom Dorf sind da aus dem Staunen nicht mehr rausgekommen. Die Lehrer haben teilweise echt gefährlich gelebt, wenn du bei dem Klientel nicht durchsetzungsstark bist, dann ist das der brutalste Höllenjob auf Erden...
Habe einige Psychowracks gesehen
Wir "Deutsche" (egal ob vom Dorf oder nicht) mussten uns auch relativ ruhig verhalten, sonst waren die Pausen und der Schulweg nicht ganz ungefährlich bzw. ein nachmittäglicher Stadtbummel ausgeschlossen...

....so darf man aber nicht schreiben, das ist politisch unkorrekt.

Migranten sind als kulturelle Bereicherung anzusehen und ihre Arbeitskraft dient dazu den Wohlstand im Land zu erhalten. Daher sollte man das Verhalten, der vielleicht traumatisierten Asylanten, ein wenig begreifen und akzeptieren.
Wenn mal dabei ein Einheimischer totgeprügelt wird, so soll man nicht immer gleich losschimpfen, sondern auch den kulturellen Hintergrund betrachten.

kärnten (von den Kärntner Grünen)

Wir haben das Thema leider gerade in der Familie, denn meine 14-jährige Nichte wird in der Schule gemobbt und beklagt sich, dass sie keine Freundinnen hätte. Kürzlich heulte sie eine halbe Stunde im Auto, weil sie nicht in die Schule rein gehen wollte. Keinem in der Klasse fiel auf, dass sie so viel zu spät kam und verheult war. Mädels in dem Alter sind ja leider auch sehr wechselhaft! Kürzlich schrieb ihr eine, sie wäre ihre beste Freundin, am nächsten Tag schaute sie sie nicht mal an.
Problem dabei ist: Sie wohnt in Australien, hat beide Staatsangehörigkeiten, aber wird in der Schule als Deutsche behandelt. Kürzlich sagte ein Junge zu ihr, "sie solle doch da bleiben wo "Adolf" herkommt". (Der Name ist der LT-Zensur zum Opfer gefallen. )
Mit so etwas umzugehen fällt Erwachsenen vielleicht leicht, wir haben nur ein müdes Lächeln für so eine Ignoranz. Aber ein Mädchen in ihrem Alter, die selbst auch Australierin ist, die trifft so was mit aller Macht.
Ich versteh das auch gar nicht, denn sie ist so ein liebes Mädel und hatte in früheren Jahren auch immer Freundinnen. Sie ist aber auch nicht so oberflächlich wie viele in ihrem Alter. Vielleicht ist es das?
Das Ganze hat jetzt schon gesundheitsbedenkliche Ausmaße genommen, denn bei ihr wurde Magersucht diagnostiziert. Sie hat nur noch einen BMI von 14. Sie bricht schon hin und wieder zusammen, weil auch der Ruhepuls extrem niedrig ist.
Sie will im Sommer nach Deutschland kommen, denn hier fühlt sie sich wohler. Ich hoffe, sie kommt früher, denn meiner Meinung nach muß sie dringend aus diesem Umfeld raus!
Sorry, dass es so lang geworden ist, aber ich mußte mir das grad mal von der Seele schreiben. Meine Nichte kommt eh so dolle nach mir und deshalb kann ich mich in sie einfühlen und hab Angst, dass sie untergeht.

In Australien wird man als Deutsche gemobbt?
Ich war ja schon einigemale in Australien (nicht Austria) und sah dort eine kulturelle Vielfalt worin der echte Aussie (wer auch immer das ist) eher die Minderzahl war.
Als Deutscher könnte man ja in der Umgebung Adelaide wohnen, da ist ja fast Deutsch die Amtssprache.

Es liegt schon am Menschen selber, ob er gemobbt wird oder nicht, die Nationalität spielt eher eine untergeordnete Rolle - jedenfalls in Australien.
Man muss dem Kind von daheim aus ein hohes Selbstbewusstsein einreden und keinesfalls nur mit Samthandschuhen anfassen (wurde hier im Forum schon als Kinderquäler betitelt), dann kommt die notwendige Härte bei den Kindern von alleine. Meine Kleinen werden hart erzogen und nicht wie Waschlappen, mal sehen ob die dann auch gemobbt werden. Mit 4 will ich meinen Sohn dann in eine Thai-Boxschule schicken, damit er mal lernt wofür Fäuste zu gebrauchen sind.
Die Zeiten haben sich geändert, die Erziehungsmethoden sollten angepasst sein.

Ja, weil du mal in Australien warst, wirst du sicher wissen wie es sich dort lebt!

Warum nicht?
Ich weiss von vielen Länder wie man dort lebt.

Kaninchen, Du schreibst nun mit jemanden der seit der Lehre weltweit auf Montage (nur am Montag) arbeitet. Derzeit schon bereits seit 5 Jahren in Madrid (kann Dir sogar sagen wie man dort lebt falls Du es wissen willst).
Bin kein Hausmütterchen, sondern ein Global-Player......

Janina hat geschrieben:Zurückmobben das klappt am besten meiner Erfahrung nach.

So einfach ist das leider nicht. Meiner Erfahrung nach kann "zurück mobben" auch beim Schulleiter enden..

Für die sensiblen unter uns ist das aber immer einfach gesagt. Kenne auch einen Fall, da wurde die betroffene Person so lange gemobbt das ein Schulwechsel das Ende vom Lied war. Die Verblödung unter uns macht eben auch in Schulen keinen halt.

kärnten hat geschrieben:Warum nicht?
Ich weiss von vielen Länder wie man dort lebt.

Kaninchen, Du schreibst nun mit jemanden der seit der Lehre weltweit auf Montage (nur am Montag) arbeitet. Derzeit schon bereits seit 5 Jahren in Madrid (kann Dir sogar sagen wie man dort lebt falls Du es wissen willst).
Bin kein Hausmütterchen, sondern ein Global-Player......

Wenn du meinst.... , dann bilde dir weiter was drauf ein auf den "global player".
Wenn du mich fragst, hast du 0 Ahnung, weil du eben nur zur Arbeit im Ausland bist und nicht dort aufgewachsen.
Meine Nichte wohnt nunmal nicht in Adelaide, sondern mitten in der Pampas.

ich bilde mir ja nichts darauf ein (schrieb ich das etwa?).
Im Gegenteil, ich bin nicht froh fast mein ganzes Leben in irgenwelchen Ländern verbracht zu haben, anstatt in meiner schönen Heimat.
Ein Zustand, denn ich heuer beenden will (meine Firma weiss noch nix).

Ich habe natürlich sehr viel Ahnung, weil in manchen Ländern lebte ich ja seit Jahren. Gerade im täglichen Arbeitsleben sieht man die Realität welche einem am Ballermann in El Arenal verborgen bleibt. Ich finde nicht, dass man in einem Land aufgewachsen sein muss, um davon Ahnung zu haben. In Kärnten gibt es womöglich 70% der Leute, die keine Ahnung haben, wie schön und lebenswert Ihr Land doch ist und wollen raus in die weite Welt.

Mir kann die weite Welt jedoch gestohlen bleiben, hab nun genug gesehen.

Ich schrieb übrigens auch nicht Adelaide - sondern Umgebung von Adelaide......kleiner Unterschied.
Zur Umgebung von Adelaide gehört z.B. auch das berühmte Barossa Valley mit seinen vielen deutschen Winzern.

Es gibt sicher Kinder und Jugendliche, die nie in die Gefahr geraten gemobbt zu werden. Ganz einfach, weil sie eine gewisse Ausstrahlung und/oder eine körperliche Dominanz und/oder Attraktivität haben. Für die meisten gilt das jedoch nicht. Ein "peinlicher Zwischenfall" (was auch immer...) und man ist heutzutage schnell in der "Opfer"-Rolle...
Aus der wieder rauszukommen ist ganz schwierig, weil viele (die selber gemobbt werden) halt froh sind, dass die negative Aufmerksamkeit jetzt auch mal auf anderen liegt und dann (meist richtig krass) mitmobben. Vielleicht auch aus einem gewissen "Rachegefühl" heraus, obwohl das Opfer ja nix dafür kann...
Schuld ist meiner Meinung nach die Kuschelpädagogik. Mobbingtäter müssen sofort und sehr hart bestraft werden. Schulausschluss, Sozialdienst, mit Eltern zur Polizei, etc.
Aber viele Lehrer und Schulleiter haben resigniert bzw. ihnen fehlen die rechtlichen Mittel, um diese Maßnahmen durchsetzen zu können.
Die Folge: Ein Klima der Angst an vielen deutschen Schulen, psychische Erkrankungen, schlimmstenfalls Suizide, spätere Arbeitsunfähigkeit, etc...