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Wie wird die fichtenlose Zukunft aussehen?

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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37 Beiträge • Seite 2 von 3 • 1, 2, 3
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Re: Wie wird die fichtenlose Zukunft aussehen?

Beitragvon Argos » Mo Jul 20, 2020 14:56

Ganz Fichtenlos wird die Zukunft nicht werden in den nächsten Jahrzehnten. Aber sie wird wohl auf ungeeigneten Standorten (das werden fast alle sein die derzeit im Durchschnitt unter ~ 800mm Niederschlag pro Jahr abbekommen) wegsterben oder nur als Mischbaumart fast ein Nieschendasein führen, ähnlich wie heute z.B. die Vogelkirsche. Wertholzproduktion wird wird dort aber eben auch gehen.

Ich denke da gibt es ein paar Möglickeiten die vorallem davon abhängen welche Richtung die Politik in den nächsten Jahren vorgibt...

entweder eine ordentliche Flächenprämie (und dafür Naturschutzauflagen)
oder
größerer Fokus auf Energieholz, evtl. wieder mehr Bewirtschaftung als Nieder bzw. Mittelwald
oder
Prämie für Mischwälder/Co2/Artenvielfalt
oder
Spezialisierung auf Laubholz Wertholz den entsprechenden Standort und eine gewissen Größe vorrausgesetzt. Eiche, Kirsche, Nuss, Elsbeere, Edelkastanie usw. bieten da einiges an Möglichkeiten bei teils ähnlichen Produktionszeiträumen wie die Fichte. Mit deutlich mehr Aufwand verbunden und ein größere Streit mit den JABs vorprogrammiert aber am Ende auch mit deutlich mehr Ertrag. Der Vorteil dieser Bäume ist sicher das man da wohl nie in das Thema kommt das der Aufarbeitungspreis über dem Holzpreis liegt.

ich fürchte es wird auf jeden Fall reichlich Mühselig weil viel Papierkram auf uns zu kommt wenn das über Förderungen läuft.

Uns Waldbesitzern wird nichts anderes Übrigbleiben als auf mgl. viele verschiedene Bäume zu setzen.


Bauholz wird von den anderen Nadelbäumen kommen. Das wird kein riesiges Thema sein. Und der Standort Deutschland wird für die Nadelholzsäger weiter interessant bleiben. Auch in Deutschlands hohern Mittelgebirgen und den Alpen, in Skandinavien sowieso wird weiter Fichte funktionieren.

An das Thema Wind im Wald wird sich kaum eine Regierung herantrauen. Das kriegen die selbst bei uns in Thüringen mit R2G nicht auf die Kette. Das kostet 1. viel Geld und 2. noch mehr Wählerstimmen auch bei den grünen.
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Re: Wie wird die fichtenlose Zukunft aussehen?

Beitragvon Ernstfried » Mo Jul 20, 2020 15:02

Kormoran, Du scheinst ja ziemlich getroffen zzu sein durch die aktuelle Trockenheit, Käferkalamität etc.
Kann es sein, daß Du jetzt in eine sehr pessimistische Gesamt-stimmung versunken bist ?
Wenn wir tatsächlich kurzfristig in eine Klima-katastrophe hineingeraten, die weder Fichte noch Lärche, Dgl usw in unseren "Wäldern" ermöglicht, dann werden wir vermutlich noch ganz andere Themen auf dem Zettel haben als "Freizeitpark", nämlich: Sicherstellen der Grund-Ernährung, Schutz vor Völkerwanderung usw

Wir müssen bei den Diskussionen immer auch die Zeitachse berücksichtigen.
Was wir heute waldbaulich machen (können), gilt schließlich "nur" für die nächsten Jahrzehnte oder Jahrhunderte, nicht Jahrtausende.
Wenn wir heute also frühere Fichten-monokulturen mit einem Mix aus (heimischen) Nadel- und Laubhölzern aufforsten, mit einem Anteil der führenden Holzbaumarten von maximal 33 %, dann haben wir vermutlich schon sehr viel richtig gemacht, um den Wald für die nächsten Jahrzehnte krisenfest aufzustellen.
Mir sind Leute lieber, die "mir" und "mich" verwechseln, als "mein" und "dein"
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Re: Wie wird die fichtenlose Zukunft aussehen?

Beitragvon westfale2030 » Mo Jul 20, 2020 15:13

Wenn wir das Klima retten wollen brauchen wir mehr Wald und nicht weniger.
Bei weiter fallendem Grundwasserspiegel und steigenden Temperaturen ist das wie die Quadratur des Kreises.
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Re: Wie wird die fichtenlose Zukunft aussehen?

Beitragvon langholzbauer » Mo Jul 20, 2020 16:08

Wenn wir jetzt in den Käferregionen resignieren, so wie es Kormi beschreibt, dann gehen wir in die Geschichte des Waldbaues ein.
Aber leider als Gegensatz zu Carlowitz. :(
Die Fichte hat ihre Berechtigung und Überlebenschancen auf allen Standorten, welche in der Vergangenheit regelmäßige Niederschläge von mindestens 700mm jährlich erreichten.
So einige aktuelle Probleme beruhen wohl auch auf aprupten Änderungen in der Bewirtschaftungsweise in den letzten Jahren.
Wenn Bäume in der Jugend nur Dichtstand gewohnt waren vertragen sie im Alter keinen Freistand.
Das sieht man auch aktuell bei vielen , zu spät , weit gestellten Buchen, die auch jämmerlich verrecken.

Der Wald der Zukunft muss dringend vielfältiger werden.
Das erfordert aber auch mehr und qualifiziertere Pflege, als sie in Vergangenheit vielerorts geleistet wurde.
Wenn diese nicht pünktlich durchgeführt wird, dann entstehen nur" zu viele Energiewälder" die mit europäischen Lohn- u.Sozialkosten ein Zuschuß-bzw.Verlustgeschäft für die Besitzer werden.
Die Fichte hat als 2.Generation bzw. Welle nach z.B. Kirsche oder profan Birke eine gute Chanche als Zeitmischung in sehr vielen zukünftigen Edellaubholzbeständen.
Und um die Wuchseigenschaften der einzelnen Baumarten zu nutzen, muss man sie aber kennen.
Deshalb wird auch im Waldbau die Qualifizierung der Entscheidungsträger immer wichtiger!
Es kann schief gehen, sich auf die zwar fundierte, aber einzige Meinung des Revierförsters zu verlassen.
Wenn dieser in Rente geht, müssen wir und unsere Nachfahren die Konsequenzen ausbaden.
Leute! Macht die Augen auf!
Schaut Euch auf möglichst vielen ähnlichen Standorten um und bildet Euch weiter!
Die Natur zeigt uns täglich neue Wege....
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Re: Wie wird die fichtenlose Zukunft aussehen?

Beitragvon Grimli » Mo Jul 20, 2020 17:28

Leute blickt mal die Realität...die Fichte hat hier Totalschaden in NRW.

Heißst aber nicht das es bei Neuanflanzung in 80 Jahren keine soliden Fichtenbestände in NRW geben wird. Dem Borkenkäfer geht vielleicht in ganz kurzer Zeit die Nahrung aus und danach könnte Ruhe sein !

Der Kupferstecher macht aber auch vor Jungbeständen keinen halt ! Ihr könnt euch gerne mein Schlachtfeld anschauen im 25 jährigen Bestand !
Und das ist der Punkt weshalb die Sägewerke für die nächsten 50 Jahre kein Sägeholz bekommen werden wie sie es gewohnt waren. Das ersetzt man auch nicht mit Kiefern Holz. Vielleicht für 10 Jahre aber nicht für 50, 60 , 70 Jahre !

Das geht hier um ein paar hundert Tausend Festmeter jährlich die in NRW ganz einfach auch an Zuwachs in den nächsten Jahrzehnten fehlen werden. Kyrill war ja nur temporär im Vergleich dazu. Es hat den Zuwachs von mehreren Jahren weg gehauen aber keine Gesamtbestände an Holzvorräten im gesamten Bundesland

Schnellerwachsende Baumarten wie Douglasie und Küstentanne können dieses Loch schließen aber auch frühestens in 30 Jahren mit ersten Verwertbaren Beständen aber dann doch noch geringsten Mengen bei der 1 und 2 Durchforstung, das werden alles keine Endbestandshiebe werden. Sehr viel Zuwachs wird auch im Bestand verbleiben.
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Re: Wie wird die fichtenlose Zukunft aussehen?

Beitragvon Südheidjer » Mo Jul 20, 2020 17:32

Zement hat geschrieben:Deutsche Wälder sind schön ..... Kahl , kaputt durch , ja durch was ? Suchen wir nicht die Schuldigen und stecken nicht die Köpfe in den Boden , nein schauen wir nach oben !
Spannen wir Seile in luftige Höhe von Baum zum Baum und es entsteht ein Hochseilgarten über Hunderte Hektar's . :mrgreen:


Ich finde deine Aussage ziemlich anmaßend. Ich vermute, du hast noch nie Wald durch Kalamitäten verloren, geschweige denn 2 x wie beispielsweise bei Kormoran durch Kyrill und Borkenkäfer.

Zum Thema: Hatte hier nicht mal wer ("egnaz" ?) Bilder eingestellt von Kiefer im Vergleich zur Küstentanne ?
Mir ist so dunkel in Erinnerung, daß nicht nur die Bilder des KüTa-Waldes, sondern auch die Wirtschatlichkeitsberechnung interessant aussah.
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Re: Wie wird die fichtenlose Zukunft aussehen?

Beitragvon TMueller » Mo Jul 20, 2020 17:49

Kormoran2 hat geschrieben:Birke geht ja gerade noch.

Ich dachte, gerade die Birke braucht viel Wasser!?
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Re: Wie wird die fichtenlose Zukunft aussehen?

Beitragvon langholzbauer » Mo Jul 20, 2020 18:09

Jede Pflanze braucht Wasser!
So wie Buche kann auch Birke durch frühzeitigen Blattabwurf mal ein trockeneres Jahr überbrücken.
Viele haben noch nicht richtig begriffen, dass wir nun das 3. Jahr zu wenig Bodenwasser haben.
Hier sterben auch immer mehr Kiefern und Eichen.
Das ist eine "Rezession" der Natur.
Aber gleichzeitig überleben neben den sterbenden Trockenbaumarten auch mehrere Individuen der Feuchtbaumarten.
Wenn wir es schaffen davon möglichst viele vor Schädlingsbefall zu schützen, muss uns um die Zukunft des Waldes keine Bange sein.
20 bewahrte eigene Bäume bringen mehr genetische Vielfalt als 2000 neue Setzlinge von der gleichen Baumschule. Egal welche Baumart.
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Re: Wie wird die fichtenlose Zukunft aussehen?

Beitragvon Zement » Mo Jul 20, 2020 18:35

Südheidjer hat geschrieben:Kalamitäten

Ich hab ein Laubwald und standfesten Boden .
Die Bilder von Kyrill-schäden waren furchtbar . :cry:
Olli der Astroturfing
https://www.youtube.com/watch?v=UTPS14A37_s
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Re: Wie wird die fichtenlose Zukunft aussehen?

Beitragvon westfale2030 » Di Jul 21, 2020 10:22

Ich hab vor 8Jahren Auf einer 1ha Großen Kiefernparzelle die besten Exemplare als Samenbäume stehen lassen , eingezäunt und seitdem nichts mehr gemacht. Ergebnis: z.T. haben sich Kiefern durchgesetzt, an vielen Stellen ist Birke, an anderen Stellen Robinie und einige Traubeneichen. Ich schau einfach mal zu, wie sich das alles weiterentwickelt und tue weiterhin nichts.
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Re: Wie wird die fichtenlose Zukunft aussehen?

Beitragvon Argos » Di Jul 21, 2020 11:59

westfale2030 hat geschrieben:Ich hab vor 8Jahren Auf einer 1ha Großen Kiefernparzelle die besten Exemplare als Samenbäume stehen lassen , eingezäunt und seitdem nichts mehr gemacht. Ergebnis: z.T. haben sich Kiefern durchgesetzt, an vielen Stellen ist Birke, an anderen Stellen Robinie und einige Traubeneichen. Ich schau einfach mal zu, wie sich das alles weiterentwickelt und tue weiterhin nichts.


Hört sich doch nach einem schicken Bestand an. Ich würde mir an deiner Stelle überlegen ob ich da nicht noch ein paar Tannen oder je nach Standort eine andere Schattenbaumart unter halbwegs lichte Flächen pflanze und auch ansonsten das ganze noch mit 2-3 Baumarten anreichere. Da reichen ja pro Baumart im Zaun 15 Stück. Einfach zwecks Risikostreuung,
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Re: Wie wird die fichtenlose Zukunft aussehen?

Beitragvon DST » Di Jul 21, 2020 12:00

Weltweit gesehen gibt es viele Länder die relativ wenig Wald, bzw gutes Nutzholz haben.

Der Mensch nimmt halt das was er hat und baut dementsprechend.

Ob mit oder ohne Fichte, das Leben geht auch in Mitteleuropa weiter.


Was zukünftig bei uns noch wächst können unsere Enkel beurteilen,
wir müssen jetzt die Versuchsflächen dafür anlegen.

Dann brauchts noch Glück....
Erfahrungen macht man erst dann wenn man Sie bereits gebraucht hätte.......
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Re: Wie wird die fichtenlose Zukunft aussehen?

Beitragvon Barbicane » Di Jul 21, 2020 17:15

DST hat geschrieben:
Was zukünftig bei uns noch wächst können unsere Enkel beurteilen,
wir müssen jetzt die Versuchsflächen dafür anlegen.

Dann brauchts noch Glück....


Die Versuchsflächen und wissenschaftliche Arbeiten dazu gibt's zum Glück schon länger.

https://www.lwf.bayern.de/wissenstransfer/versuchsgarten-grafrath/index.php

http://www.lwf.bayern.de

Dieser Versuchswald ist wirklich sehenswert finde ich.
Sowas gibt's bestimmt nicht nur in Bayern.
Erfahrung ist das, was man bekommt, kurz nachdem man es gebraucht hätte.
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