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Wie wird die fichtenlose Zukunft aussehen?

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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37 Beiträge • Seite 1 von 3 • 1, 2, 3
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Wie wird die fichtenlose Zukunft aussehen?

Beitragvon Kormoran2 » Sa Jul 18, 2020 23:10

Das Aussterben der Fichte in unseren Breiten betrachte ich als gesetztes Faktum. Zunächst betraf es mehr die tieferen Lagen, jetzt betrifft es auch schon die Höhenzüge und sogar andere Nadelbäume.
Es ist also nur noch eine Frage der Zeit, dass Mitteleuropa ohne Fichten auskommen muß. Möglicherweise auch ohne Lärchen, Douglasien, Kiefern, Tannen.

Angenommen, jegliche gesunde Restbestände sind längst durch die Sägen gegangen. Die Käferhölzer wurden verwertet, nach Fernost verkauft, durch die Öfen gejagt oder pelletiert. Der deutsche Wald und sicherlich auch die Wälder der benachbarten Länder liefern keinen Baustoff Holz mehr.

Die Säger sehen schon jetzt mit großer Sorge auf diese Zukunft. Aber das ist nicht unsere Sorge. Man hat sogar die gesamte deutsche Stahlverarbeitungstechnik in Container gesteckt und nach Fernost verkauft. Also wird man das auch mit den Sägewerken machen können.

Aber sie werden natürlich kämpfen und es wird ja auch der Bedarf nach Holz bestehen bleiben.

Bloß - was geben wir den Sägern zum Sägen und was können wir produzieren, ohne dass es von Schädlingen gefressen wird? Können Laubholzarten diese Nische einnehmen? Aber man hört ja auch vom Buchensterben aufgrund der Trockenheit. Und bestimmt lassen die Hiobsbotschaften für andere Baumarten nicht lange auf sich warten. Die Eschen sind quasi schon erledigt. Wir haben zwar noch eine von vorher 15 alten Eschen rund um unser Haus. Aber auch diese verbliebene zeigt schon die ersten Anzeichen, dass sie bald verschwunden sein wird.

Man hört überhaupt nichts über irgendwelche Baumarten, die für uns Waldbauern normal nicht beachtenswert sind. Birke geht ja gerade noch. Kann man vielleicht als Furnier verkaufen oder als schönes Kaminholz. Und was ist mit Erle, Espe, Weide und Kollegen. Die wachsen wie verrückt, aber wer braucht sie? Eiche und Buche wachsen sehr langsam, verlangen also im Endeffekt einen hohen Preis, und der macht sie ungeeignet für massenhafte Verwendung in der Baubranche. Ganz abgesehen von der technischen Verwendbarkeit.

Welchen sinnvollen wirtschaftlichen Zweck (außer Naturschutz) können unsere Wälder in Zukunft erfüllen? Sollen wir Freizeitparks machen im Sinne von Bikerparadies etc. ? Wanderparadiese mit Kassenhäuschen am Waldeingang? Sollen wir uns um Verträge zur CO2-Bindung bemühen? Also alles mit Paulownien bepflanzen, die als CO2-Fresser bekannt sind?

Für mich ist sonnenklar: Es wird nicht verkauft! Und wenn die Flächen kahl sind wie die Glatze von Yul Brynner. Es wird nicht an die Finanzhaie verkauft.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Wie wird die fichtenlose Zukunft aussehen?

Beitragvon Südheidjer » So Jul 19, 2020 0:09

Ich hoffe, daß es nicht so dunkel werden wird, wie von dir beschrieben. Die Fichte wird über kurz oder lang in den Hintergrund gedrängt werden, aber ich glaube, daß es weiter Fichten geben wird. Nur vermutlich nicht mehr hektarweise als Mono-Kultur sondern als Beimischung.
Je nach Standort wird es bestimmte Baumarten geben, die sich durchsetzen werden. Wie das zukünftig mit der Vermarktung und z.B. der Produktion von Bauholz aussehen wird, werden wir sehen.
Bzgl. eine Vergütung des CO2-Bindung sollten die Verbände und die Politik mal in die Puschen kommen. Wald dient auch den Menschen als Erholung. Die Erhaltung und Förderung sollte also auch etwas von den "Nutzern" mitgetragen werden. Momentan "konsumiert" die lieben Mitbürger nur und man muß sich als Waldbesitzer noch dumme Sprüche und Empfehlungen anhören.

Und es wollen nicht nur Finanzhaie kaufen. Ich hätte an Stücken, die gut zu den eigenen Waldflächen passen, auch Interesse. Nur nicht zu Mondpreise, die aktuell aufgerufen werden.
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Re: Wie wird die fichtenlose Zukunft aussehen?

Beitragvon T5060 » So Jul 19, 2020 1:11

Die Fichte und die Eiche ernähren den Wald, ohne wird aus dem Wirtschaftswald dann ein Urwald
[ :klee: Ein Botaniker ist sowas wie ein Cowboy, der auf einem Pony reitet :-) :klee: ]
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Re: Wie wird die fichtenlose Zukunft aussehen?

Beitragvon 210ponys » So Jul 19, 2020 7:11

niemand hat einen Plan was die Bäume der Zukunft sein werden bei uns gibt es sogar so bekloppte wo wieder Fichte pflanzen...
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Re: Wie wird die fichtenlose Zukunft aussehen?

Beitragvon dappschaaf » So Jul 19, 2020 7:29

Hallo,

Südbayern übernimmt den fichtenmarkt. Dort sind quasi die Holz bauern von heute die öl Scheichs von morgen.

Gruß dappschaaf
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Re: Wie wird die fichtenlose Zukunft aussehen?

Beitragvon bastler22 » So Jul 19, 2020 8:38

Da wird viel Quatsch geschrieben.
Es wird weiterhin Fichte geben, halt nicht auf ungeeigneten Standorten. Und anders als Kormoran schreibt, gibts ja nicht nur Eiche und Buche als Schnittfähiges Holz.
Sicher wird die Tanne bedeutsamer, derzeit muss man Preisabschläge dafür in Kauf nehmen, das wird dann halt nicht mehr so ein und auch Lärche und Douglasien liefern Schnittholz.
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Re: Wie wird die fichtenlose Zukunft aussehen?

Beitragvon Westerwälder » So Jul 19, 2020 10:19

Ich denke auch, dass es regional unterschiedlich sein wird. Alle die denken das ihre noch verbliebenen Fichten (Südbayern?) später mal in Gold aufgewogen werden, müssen sicher auch lernen mit der Realität umzugehen. Das Schnittholz wird wie früher schon aus verschiedenen Nadelhölzer kommen. Kiefer ist sehr anpassungsfähig und die anderen bereits genannten Arten auch. Es gibt viele Regionen in Europa die schon immer ohne Fichte ausgekommen sind.

Wenn die großen Säger sich von der Fichte abwenden (müssen) weil nicht genug Menge beikommt und auf andere Nadelhölzer umstellen ist der Drops gelutscht.

Die Fichte wird einfach an Bedeutung verlieren, sie war dann mal eine Holzart die zu anfällig war.

Ein Unternehmer der sich nur auf ein Produkt festlegt geht halt ein hohes Risiko ein.

Meint der
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Re: Wie wird die fichtenlose Zukunft aussehen?

Beitragvon Oberdoerfler » So Jul 19, 2020 10:42

Ich freue mich auf die neuen Waldbilder. Wo vorher Fichte im Reinbestand hunderte ha am Stück stand, macht jetzt jeder auf seinen paar ha was anderes. Und alle mischen.
Der Wald wird auf jeden Fall bunter und interessanter. Ich habe noch keine Baumart gesehen, die großflächig als Fichtenersatz gepflanzt wird. Auch die Douglasie nicht. Das ist gut so.
In meiner Nachbarschaft sehe ich auf einmal Hemlocktanne und Mammutbaum. Super. Bin gespannt, wie die sich entwickeln.
Für die Nadelholzsäger wird es einige Jahre Durststrecke geben. Auch für die Forstunternehmer. Einen neuen Harvester würde ich mir jetzt nicht kaufen.
Die nächsten Jahre wird Kulturpflege ein großes Thema werden.
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Re: Wie wird die fichtenlose Zukunft aussehen?

Beitragvon Ugruza » So Jul 19, 2020 13:10

@ Kormoran: du denkst nach all deinen Schäden vielleicht zu viel in die falsche Richtung. Sei doch etwas optimistischer! Es wird weiter Fichten geben, auch für die Sägeindustrie. Die Sortimente ändern sich doch schon jetzt, weniger starkes Holz, mehr Leimbinder von den Zerspanern aus schwachem Holz. In meiner Gegend auf über 1500m gibt es riesige Fichtenbestände ohne Käferproblematik. Weiter unten im Tal gibt es bei uns dann halt den Buchen, Tannen Fichten oder Eichenmischwald - so what - die Sägefähigen Hölzer bestehen weiter, nur Mut ;)

Lg Ugruza
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Re: Wie wird die fichtenlose Zukunft aussehen?

Beitragvon Kormoran2 » So Jul 19, 2020 22:20

Ich wünsche denen, die ihre Fichtenbestände momentan noch gesund erhalten konnten, dass es so bleiben wird.
Aber was forstliche Prognosen diesbezüglich angeht, haben wir auch schon gelernt. Hieß es früher, der Käfer bleibt in den tieferen, wärmeren Lagen, so wurde diese Lehrmeinung nun komplett über den Haufen geworfen. Hier im Sauerland sind jetzt auch Höhenlagen von 600 m betroffen.

Wer jetzt in solchen Regionen noch stur Fichte pflanzt, dem ist nicht zu helfen. Irgendwas an Holzarten wird schon gedeihen, das ist mir klar. Aber klar ist auch, dass wir wirtschaftlich gesehen zunächst mal einer Zeit ohne die gewohnten Wertschöpfungen vor uns haben. Im Gegenteil, es muß investiert werden. Der eine investiert in Pflanzen, der andere nur in Zeit und läßt kommen, was kommen will.
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Re: Wie wird die fichtenlose Zukunft aussehen?

Beitragvon Kormoran2 » So Jul 19, 2020 23:18

Gerade lese ich: "Immer mehr Waldbesucher fragen: Wo sind denn hier die Fahrgeschäfte?"
https://www.gmx.net/magazine/regio/bayern/fahrgeschaefte-touristen-bayerischen-wald-34898836
Vielleicht liegt ja da unsere Zukunft. Für Wanderer alle paar Kilometer einen kleinen Freizeitpark bieten mit Achterbahn, Pommesbude und Biertheke.
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Re: Wie wird die fichtenlose Zukunft aussehen?

Beitragvon Zement » Mo Jul 20, 2020 9:12

Deutsche Wälder sind schön ..... Kahl , kaputt durch , ja durch was ? Suchen wir nicht die Schuldigen und stecken nicht die Köpfe in den Boden , nein schauen wir nach oben !
Spannen wir Seile in luftige Höhe von Baum zum Baum und es entsteht ein Hochseilgarten über Hunderte Hektar's . :mrgreen:
Olli der Astroturfing
https://www.youtube.com/watch?v=UTPS14A37_s
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Re: Wie wird die fichtenlose Zukunft aussehen?

Beitragvon 2250 » Mo Jul 20, 2020 10:44

Vielleicht muss man noch ein Schritt weiter denken.
Man macht aus dem Wald Grünland Acker oder Weihnachtsbaumkulturen oder Windräder oder Photovoltaik Parks oder oder oder.
Früher gab es auch nicht soviel Wald.
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Re: Wie wird die fichtenlose Zukunft aussehen?

Beitragvon langholzbauer » Mo Jul 20, 2020 14:43

Definitiv sollte die Alternative Windkraft für Kahlflächen noch mal wohlwollend geprüft werden!
Wenn der Wald eh schon weg ist, dann kann da auch erst mal durch Windkraftnutzung Einkommen für die Waldbesitzer generiert werden bis wieder Holz auf den Flächen wächst.
Bauer aus Leidenschaft für Land und Wald...
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