Guten Tag,
ich bin neu hier im Forum und stelle mich kurz vor. Ich bin knapp über 60 Jahre und lebe zusammen mit meiner Frau in einem stillgelegten Bauernhöfchen ganz im Südwesten , kurz vor Basel. Wir halten seit fast 20 Jahren hobbymäßig ein paar Ziegen, machen Heu und den Stall selbst, haben hobbymäßig einen 55-PS Eicher und helfen schon immer bei Weinbauern und Vollerwerbslandwirten im Dorf, wenn eine Hand fehlt. Ich selbst bin noch seit über 10 Jahren im Leitungteam einer Bio-Streuobstwiesen-Initiative mit 130 Hochstamm-Bäumen und heuer über 7tsd. Liter Saft. Das Land um uns ist der Übergang von der kiesigen, flachen Rheinebene ins "Vorgebirge". Sehr viel Weinbau am Hang, in der Ebene Mais, Gerste, Weizen. Heu wird bei trocknem, kleinsteinigem Untergrund innert 3 Tagen resch.
Grundsätzlich stehen die Bäume in Reihen, und die Flächen können mit dem kleineren Traktor und Geräten geringer Ausladung befahren werden. Die Flächen direkt unter den Kronen halten wir mit einem Handgeführten Mulcher frei. Die Bahnen zwischen den Bäumen werden 2-3 mal im Jahr (je nach Vegetationsstärke) von einem kommunalen Mulcher runtergeholt. An der größten der insges. 5 Steuobstflächen führt eine "Hundekack-Strecke" vorbei, so dass ans Heuen (auch mangels Befahrbarkeit mit großen Maschinen) nicht zu denken ist.
Meine Frage bezieht sich auf die Pflege der Wiesenflächen unter und zwischen den Obstbäumen (deswegen "Grünlandforum" und nicht Obstanbau): Nachdem ein kommunaler Fendt mit 2,5 m breitem Mulcher eine Wiese mit 75 cm hohem Bewuchs runtergemulcht hat, gibt es in dieser "Pampe" wohl kein einziges lebendes Insekt oder Ei-Ablage mehr. Das ist alles durch. Eine braune verfilzte Masse. Da ist es lustig, dass wir Bienenhotels installiert haben, Schmetterlingsstreifen anlegen etc.
Wie kann also in solchen Fällen eine Wiesenpflege vor sich gehen, so dass das Gras geschnitten, aber weder vermulcht noch abgefahren wird? Diese Problematik scheint man allgemein auch für Straßenränder zu sehen, da Mulchen "alles tot macht", Schneiden aber die Vielfalt von Pflanze und Tier besser unterstützt.
Wenn ich nun alle 3-4 Wochen mit einem Trommelmäher (1,65 m?) die Flächen abfahren würde, könnte ich einerseits auch unter den Bäumen mähen. Anderseits wird das Mähgut ja immer im Schwad abgelegt - was hier ausdrücklich unerwünscht wäre. Auch ein Heck-Balkenmäher für den Dreipunkt wäre theoretische eine Option?
Wie kann man eine Wiese pflegen und auf Biodiversität achten, ohne zu mulchen?
Herzlichen Dank für Hilfe oder Eure Gedanken und Ideen!
Johannes