In welchen Zeitabständen sollte die Weide gewechselt werden um den Parasitendruck zu minimieren?
Reicht es wenn ich die Schafe nach 6 Wochen wieder auf das "alte" Stück lasse? Ich habe zwischendurch 75 kg ungelöschten Kalk auf die 900 m2 gestreut.

Durch den doch ausgibigen Regen ist das Gras prächtig gewachsen und ich ich möchte nicht dass es wieder zu alt ist.

Gruß Hartmut

Moin Hartmut,

die Parasiten überleben auf den Zwischenwirten (Moosmilbe) deutlich länger.
Wichtig ist zum Beispiel eine Wurmkur zwei Tage vor einem Weidewechsel zu machen, damit die Reste auf der alten Weide und nicht auf der neuen ausgeschieden werden.

Und genau das ist grundfalsch. Dieses Verfahren erzeugt massive Resistenzen und wird seit Jahren nicht mehr empfohlen. Wenn entwurmen bei Weidewechsel, dann auf der frischen Weide.

Gruß

Hallo Fassi, ich habe die 7 vor 4 Wochen entwurmt als eines Durchfall bekommen hat (neuling-braucht-rat-bei-durchfall-t120106.html?hilit=durchfall'''').
Wie sich jetzt nach Deiner Antwort rausstellt, schlechtes Timing da ich sie erst danach auf die neue Fläche gestellt habe.
Wie lange sollte man den nun warten bis man die Tiere wieder auf die alte Fläche stellt? Gruß Hartmut

Hallo Fassi,

den Tipp hab ich von meinem Tierarzt, dem ich aber sowieso nicht mehr vertraue da ich meine Probleme mit seiner Hilfe nicht in den Griff bekommen habe.
Es war für mich aber eigentlich plausibel dass die Tiere das auf der alten Weide ausscheiden sollen.
Kannst du noch erläutern warum das falsch ist?

Edit: Habe unter dem Begriff "dose and move" einiges gefunden.
Das wird tatsächlich schon lange nicht mehr empfohlen...


Gruß,

6-7 Wochen sind ok, wobei ich mir darum nie wirklich nen Kopf gemacht hab. Die Larvenstadien halten tw. länger durch und ganz wurmfrei ist ein Schaf eh nie.

Das Entwurmen und sofortige Umtreiben macht man nicht mehr, weil eine Wurmkur nie alle Würmer abtötet. Es wird immer einen geringen Prozentsatz geben, die gegen das Mittel resistent sind. Treibe ich direkt nach der Wurmkur um, so erfolgt eine Neuansteckung nur durch resistente Würmer. Die nichtresistenten sind ja abgetötet und ihre Nachkommen auf der alten Weide. Daher steigt die Anzahl der resistenten Individuen der Populationen, da quasi unbewusst auf Resistenz selektiert wurde. Das ist, vereinfacht ausgedrückt, das Problem mit Dose and Move.

Gruß

Danke Fassi!

Da frage ich mich doch wie lange mein Tierarzt sich nicht mehr fortgebildet hat wenn er mir immer noch zu "dose and move" rät.

Fassi hat geschrieben:6-7 Wochen sind ok

Bei dem Dauerregen sind die doch alle nach 3 Tagen ersoffen!

Was Schafe angeht, haben die meisten deutschen Tierärzte im Studium mal gehört, dass es sowas gibt, außer sie hatten einen Professor mit Interesse an Schafen. Am Rande auch mal die wichtigsten Krankheiten, wie aktuell deren Therapie war, hängt scheinbar auch vom Alter des Profs ab. Und das wars mit Schafen (und auch Ziegen) für die restliche Laufbahn. Es gibt ja auch nicht wenige Tierärzte, die immer noch eine Wurmtablette je ausgewachsenen Tier und ne halbe pro Lamm verordnen. Eine Tablette hat aber nur Wirkstoff für 50kg Lebendgewicht, dh viele Schafe sind damit gnadenlos unterdosiert und die Resistenz nimmt ihren Lauf.

Gruß