Wieviel Ster Holz kann man aus einem ha Wald pro Jahr machen ohne das der Bestand weinger wird ?
Ausgangslage Bayerischer Wald, 500 Höhenmeter, mittlerer Bestand ( Bäume mit 100 Jahren und auch welche die vor 30 Jahren neu angebaut wurden )

Hallo vw333, willkommen im Forum !

In Österreich liegt der durchnittliche Zuwachs bei 9 Vfm (Vorratsfestmeter) pro ha und Jahr.
In meinem Wald (440 m Seehöhe, Schotterboden, Fichte/Kiefer/Laubholz) wird er auf 11...12 Vfm geschätzt.

Die Volumensangabe Ster wird eher für (meterlanges) Brennholz verwendet. Der Umrechnungsfaktor Fm zu Ster (Rm)
liegt irgendwo zwischen 1,4 und 1,5 ... (mit selteneren Ausreißern nach oben oder unten).

Gruß aus Kärnten
Adi

also wir haben 2,5 ha im Besitz und ich wollte mir einen scheitholzofen mit 30 kw zulegen, daher meine frage.
meint ihr das das anfallende holz reicht um ein zweifamilienhaus damit durch den winter zu bringen ?

Ist eigentlich alles gesagt.

Der neue User (willkommen übrigens auch noch von meiner Seite) wird wohl Brennholz für den Eigenverbrauch machen (wollen) und will wissen wie viel geht.

Bitte klär uns auf

edit: er war schneller

Es kommt natürlich darauf an welcher Bestand auf der Fläche steht. Wieviel Bäume man überhaupt schon ernten kann.

vw333 hat geschrieben:mittlerer Bestand ( Bäume mit 100 Jahren und auch welche die vor 30 Jahren neu angebaut wurden )

Ich glaub da stimmt das schon ... der ist gut gemischt und die alten haben ja einen schönen Zuwachs.

Ja, der Zuwachs dürfte reichen ! Ich schätz' mal den Verbrauch auf etwa 30 Ster pro Jahr, das wären dann etwa 20 Festmeter.

Da könnte man auch noch hin und wieder einen schönen Baum, anstatt ihn zu Brennholz zu verwursten, zur Säge bringen ...

meint
Adi

also es ist ein schöner mischwald mit sehr schönen alten buchen ( 100 - 150 jahre ) aber auch neuanplanzungen die mittlerweile 30 jahre alt sind. von uns wurde der wald stehts pfleglich behandelt, und es kam nie zu einem kahlschlag. die anpflanzung war eine angrenzende wiese von einem halben ha. das wird wahrscheinlich eh nur brennholz da es nur fichte ist und viel zu nah gepflanzt wurde (vater). aber der andere wald ist wirklich quer gemischt von buche über fichte zu ahorn und kiefer. die großen und alten bäume blieben immer stehen da sie meinen vater zu schade waren für brennholz ( außer bauholz für unseren dachstuhl ) es wurde eigentlich nur schadhaftes holz oder schneebruchholz rausgemacht, nie das ein gesunder baum zum opfer fiel, außer es erwischte ihn beim fällen der schadhaften.

also meint ihr das mir unser bisschen wald für meine heizung ausreicht ?

zum heizen langen Dir die 2,5 ha locker,
bei gutem wirtschaften bleibt bestimmt noch Holz übrig.
Verheizt wird bei mir nur was für die Brennholzkunden nicht schön genug ist.
Mit 20 Ster heize ich 330 m2 Wohnfläche über Einzelöfen ohne Zusatzheizung und habs immer schön warm.

Weihnachtliche Grüsse

ludwig94428

Wenn eh nur das nötigste entnommen wurde und die Anpflanzung zu eng ist, dann kannst gleich mal ein paar FM rausmachen.

Eigentlich sollte die Fläche locker für dich reichen. Aber wenn dann doch zu wenig Brennholz für dich übrig bleibt weil du "zuviel" Wertholz im Bestand hast sollte es doch wohl kein problem für dich sein etwas Brennholz "dazu" zu kaufen. Selbst wenn du 10 RM (oder was auch auch immer) dazu kaufst, ist das doch billiges heizen. Oder nicht?

Also, ich bin da eher skeptisch. Ich glaube nicht, dass 2,5 ha ausreichen um deine HV-Heizung Jahr für Jahr zu füttern, ohne den Bestand zu verringern. Das sollte dich aber nicht von deinem Vorhaben abhalten. Ich kenne Leute, die haben überhaupt keinen eigenen Wald und besitzen auch eine Scheitholzheizung. Als Selbstwerber kommt man ja auch günstig zu Brennholz und du hast noch zusätzlich einen gesunden "Grundstock".

Gruß
Brotzeit

Moin

Anders rum gefragt, womit heizt ihr jetzt ?
Wieviel Öl- oder Gasverbrauch habt ihr ?
Plant ihr neben der neuen Heizung auch noch was energieeinsparendes am Haus ein?
Wenn keine Energieeinsparmaßnahmen geplant sind, könnt ihr grob und ziemlich einfach den aktuellen Ölverbrauch auf Brennholz umrechnen. 1Ster Buchenbrennholz erspart ca. 200l Heizöl.

Adi hat ja schon den Zuwachs/ha genannt, ich würde vor allem empfehlen, die guten Bäume ins Sägewerk zu bringen und für den eigenen Ofen das Abfallholz aus dem Wald (Kronen, Dürre, Windbruch etc.) sowie zur Not halt zugekauftes Brennholz nehmen. Aber eben nicht aus falschem Stolz aufs eigene Holz gutes Wertholz durch den Ofen schieben, da kannst auch gleich Fünziger-Noten zum Anzünden nehmen.

Auf 2,5ha bei 8Vfm/ha/a Zuwachs macht das 20Vfm je Jahr, verteilt auf einige Baumarten. Da kann man alle 5 Jahre ne richtige Durchforstung machen und und bringt sicher 2 Lkw-Ladungen Schnittholz (mit je ca. 30fm) zusammen, die bei momentanen Preisen im Sägewerk ca. 80-90Euro/fm bringen.

Grüße, Robert

Ich würde auch nicht pauschal sagen, dass die 2,5 ha für ein Zweifamilienhaus ausreichend sind. Hier im Spessart liegen die Zuwächse um 5 bis 7 fm pro ha und Jahr. Wenn du ähnliche Zuwächse hast, wird das schon knapp mit der Selbstversorgung - aber das kommt natürlich auch noch auf die Fläche deines Hauses, die Dämmung und dein Heizverhalten an.

Hallo zusammen,

ich schätze es wie Adi bereits genannt hat, ein. Wir haben selbst seit mehreren Jahren einen Scheitholzkessel kombiniert mit Solar für Warmwasser und Heizung. Bei unserer Wohnfläche von ca. 250 m² brauchen wir ca. 15 Ster Holz. Vorwiegend Hartholz. Und es ist im ganzen Haus mollig warm. Muss aber dazusagen, wir haben das komplette Energieprogramm ebenfalls bei der Heizungserneuerung gleich mit durchgezogen, wie neue Fenster, Dämmung Fassade und Dach usw. Es ist schon ein gewaltiger Unterschied zu vorher.
Als kleiner Tip: nimm keinen zu kleinen Kessel und auch die Pufferspeicher sollten großzügig dimensioniert sein (bei uns ca. 2700 Liter). Damit haste Ruhe und mußt im Winter nur einmal anheizen ohne groß nachzulegen.

Noch schöne Weihnachten ans Forum.

AndiCarver100