schakschirak hat geschrieben: Die Frage handelt von der Ethik und nicht um finanzielle Aspekte.

ETHIK und FINANZEN hängen UNMITTELBAR zusammen

1. Nebenerwerb
2. Nein
3. Ja, jährlich ca 20HA Mais und 30 HA Grünland zweiter und dritter Schnitt
4. Nein, aber eine gute und sichere Zusatzeinnahme.
5. Jaein, Natürlich wäre es mir lieber die Erzeugnisse für die Ernährung zu Produzieren,
allerdings wird man durch die geringe Erzeugerpreise dazu genötigt Alternativen zu suchen.
Sprich, das was Wirtschaft.-und arbeitstechnisch mehr Sinn macht wird bevorzugt, Ethik hin oder her.
6. Ja, allerdings nur in Verbindung mit Nutzung aller regenerativen Ressourcen. So könnte eventuell die Atomkraft
zumindest zum großen Teil ersetzt werden.

Ich finde das Thema relativ spannend, auch weil dies auch eine Frage der Generationen ist. Ich denke die älteren haben etwas mehr Probleme ihre Produkte für die Stromerzeugung einzusetzen.
Für mich ergeben sich durch die Belieferung der BGA folgende Vorteile:
- Der Aufwand für mich hält sich in Grenzen
- Gülle kann bei der Anlage geholt werden. Somit kann der Zukauf von Düngemittel reduziert werden.
- Mais ist eine gute Ergänzung der Fruchtfolge
- Nach der Heuernte (wird verkauft) habe ich mit dem Grünland keine Arbeit mehr.
- Durch den Einsatz meines Schleppers (inkl. Mir) bei der der Maissilage für die BGA kann ich dessen Auslastung erhöhen, und Spaß macht es auch.

hans g hat geschrieben:

schakschirak hat geschrieben: Die Frage handelt von der Ethik und nicht um finanzielle Aspekte.

ETHIK und FINANZEN hängen UNMITTELBAR zusammen

Ich würde behaupten das eine schliesst das andere aus.
Ich erklärs mal nochmal.
Aus ethischen Gründen dürfte und müsste kaum ein Mensch weltweit verhungern, wär sogar möglich das zu regeln.
Aus ethischen Gründen müsste/würde ich meine selbst erzeugten Lebensmittel kostenlos und auf eigene Transportkosten in die Hungerländer wie jetzt ins Überflutungsgebiet Pakistans karren da diese Kosten kein anderer übernimmt. Ist aus finanziellen Gründen nicht möglich, da ich in kürzester Zeit insolvent wäre. Stattdessen landet ein Teil meiner produzierten Lebensmittel auf der Müllhalde, weil wir Europäer schlichtweg "überfressen" sind.
Selbiges gilt für Biogasbetreiber, denen ich nicht den geringsten Vorwurf mache. Der Staat hat in diesem Sektor eine Lücke geschaffen, die von ihnen geschlossen wird.
Ändert trotzdem überhaupt nichts an meiner beschriebenen Vorstellung von Ethik ( Lehre vom richtigen handeln und WOLLEN ). Ich handle bewusst falsch, weil ich dazu gezwungen bin. Aber ich gebs wenigstens zu und lüg mir nichts vor. Deshalb mein klares JA zu Frage 5

schakschirak hat geschrieben:Ändert trotzdem überhaupt nichts an meiner beschriebenen Vorstellung von Ethik ( Lehre vom richtigen handeln und WOLLEN ). Ich handle bewusst falsch, weil ich dazu gezwungen bin. Aber ich gebs wenigstens zu und lüg mir nichts vor. Deshalb mein klares JA zu Frage 5

Schak, ich hatte dich für intelligenter gehalten.
Man kann Ethik nicht an lokalen "Bambivorstellungen" festmachen, imho ist deine Art von Ethik sogar überkommen, kolonialistisch und bei "Walt Disney" anzusiedeln.
Ohne dir zu nahe treten zu wollen, umfrag dich mal bei Leuten die schon jahrzehntelang in der Entwicklungshilfe tätig sind.
Die haben nämlich ne ganz andere Meinung "vorort" als jene die sie hier beim Spendensammeln bei unserm Bambibürgertum verbreiten.

euro hat geschrieben:Ohne dir zu nahe treten zu wollen, umfrag dich mal bei Leuten die schon jahrzehntelang in der Entwicklungshilfe tätig sind.

Diese Leute haben mir folgendes berichtet: Afrika zu "entwickeln" habe, im Gegensatz zu Lateinamerika oder Asien keinen Sinn. Die "von der Hand in den Mund"-Mentalität der Bewohner mache es unmöglich. Beispiel: ein befreundeter Forstmann war in Liberia. Er sollte den Menschen vor Ort unter anderem das Reusenfischen beibringen. Das Fischen als Solches haben sie wohl begriffen, aber sie haben sich schlicht geweigert, es zu tun. Das lag daran, daß einige Zeit zuvor wegen einer akuten Hungersnot ein Container aus Bremerhaven mit Fisch dort ankam. Daran erinnerte man sich und sagte dem Forstmann, wozu Fischen gehen wenn ohnehin bei Hungernot der Fischcontainer kommt? Es gab noch weitere Beispiele, die irgendwie alle darauf hinausliefen, daß die Afrikaner Soforthilfe als Einladung aufgefaßt haben, keine Entwicklungshilfe anzunehmen. Noch ein Beispiel: der Forstmann hat mit einem Afrikaner zusammen studiert. Dieser Afrikaner soll ein äußerst intelligenter, zielstrebiger und kultivierter Mann gewesen sein. In Afrika besuchte der Forstmann seinen Kommilitonen. Dort war von den in Deutschland gezeigten Eigenschaften nicht mehr viel zu bemerken. Darauf angesprochen erwiderte der Afrikaner, er sei doch nicht bescheuert und würde seine Leute spüren lassen, daß er in Deutschland eine gute Ausbildung genossen habe. Dann müsse er nämlich seine Großfamilie ganz alleine ernähren, das würden die selbstverständlich von ihm erwarten und würden allesamt nicht einen Finger mehr zum Lebensunterhalt rühren. Traurig, nicht wahr? Der Forstmann zog sich nach vielen Jahren resigniert aus der Entwicklungshilfe zurück und sagte, man könne ebensogut einen hohen Zaun um Afrika ziehen, es habe einfach keinen Zweck, Geld und gute Worte dorthin zu verschwenden, der Kontinent geht so oder so den Bach runter.

vor jahren hatte sich mein"schweineberater"mit familie für 2-3 jahre nach AFRIKA in den ENTWICKLUNGSDIENST gemeldet und den aufbau einer hühnerfarm zu LEHRZWECKEN geleitet---nach der rückkehr aus einem 3 monatigen zwischenurlaub in D mussten sie feststellen,dass das LETZTE huhn der station in den TOPF gewandert war

euro hat geschrieben:

schakschirak hat geschrieben:Ändert trotzdem überhaupt nichts an meiner beschriebenen Vorstellung von Ethik ( Lehre vom richtigen handeln und WOLLEN ). Ich handle bewusst falsch, weil ich dazu gezwungen bin. Aber ich gebs wenigstens zu und lüg mir nichts vor. Deshalb mein klares JA zu Frage 5

Schak, ich hatte dich für intelligenter gehalten.
Man kann Ethik nicht an lokalen "Bambivorstellungen" festmachen, imho ist deine Art von Ethik sogar überkommen, kolonialistisch und bei "Walt Disney" anzusiedeln.
Ohne dir zu nahe treten zu wollen, umfrag dich mal bei Leuten die schon jahrzehntelang in der Entwicklungshilfe tätig sind.
Die haben nämlich ne ganz andere Meinung "vorort" als jene die sie hier beim Spendensammeln bei unserm Bambibürgertum verbreiten.

Gleich mal vorweg, ich kenn Leute die in der Entwicklungshilfe tätig sind und vermute langsam das hier einige User den Begriff Ethik überhaupt nicht kennen, bzw. völlig falsch definieren
Nochmal kurz zur Info. Ich hab nichts gegen Biogasanlagen, hatte schon selbst überlegt darin einzusteigen, da diese Entwicklung vor der Regierung vorgegeben wird.
Mir ist selbstverständlich klar, das wir Europäer die Hungersnöte selbst mitverschuldet haben, hab ich hier im Forum auch schon erwähnt.
Vor allem liegt das an unserer Überproduktion in der EU, allen voran durch das ständig geduldete Überliefern der Milchquote. Mit dem Ergebnis das unsere Erzeugerpreise im Keller landen, in Drittländer die Landwirtschaft durch unsere subventionierten günstigen Exporte ruiniert wird bzw. nicht auf die Beine kommt. Nicht zuletzt deshalb meine altbewährte Signatur und meine jahrelange Predigt, endlich die Exportsubventionen durch professionelle Entwicklungshilfe ( u.a. Aufbau deren eigener Landwirtschaft, Bewässerungsanlagen usw. ) langsam zu ersetzen, da diese Länder selbst total handlungsunfähig sind ! Allerdings erst dann, wenn die ihre eigene Landwirtschaft aufgebaut haben und das wird noch dauern. Wäre dies endlich vollzogen spricht nichts gegen einen Abwurf der Lebensmittel in eine Biogasanlage oder auf einer Müllhalde. Nur soweit sind wir noch lange nicht oder werden das nie erreichen da der politische Wille fehlt, sieht man ja an der Abschaffung der Milchquote. Hier muss ein Umdenken stattfinden. Und solange die ihre Landw. nicht aufgebaut haben, gehören keine Lebensmittel in die Stromerzeugung.
Es gibt für diese Probleme eine Lösung, aber die Politiker gehen ihren eigenen Weg. Somit wird sich an der Unterversorgung der 3 Welt oder Katastrophengebieten wie jetzt Pakistan in absehbarer Zeit nichts ändern.
Da sich nichts ändern wird, werden die weiterhin am Hungertuch nagen, während wir nicht wissen wohin damit und unsere Lebensmittel irgendwo entsorgen. Das halte ich für ethisch bedenklich.
Ich hab das hier im Thread in meinem ersten Beitrag schon geschrieben. Man kann versuchen dies einem Verhungerndem zu erklären, warum bei uns Nahrungsmittel auf der Müllhalde und in der Güllegrube landen, während er draufgeht. Nur der wird das absolut nicht verstehen.
Ich nehm mich da als Milcherzeuger nicht aus, hab ich auch an einem Beispiel im letzten Beitrag erklärt.

Ändert dennoch nichts daran, dass ich diese Gesamtsituation in unserer inzwischen globalen Welt für aktuell ethisch sehr bedenklich halte, deshalb wird sich meine hier beschriebene Philosophie von Ethik in absehbarer Zeit sicherlich nicht ändern. Werden meine angesprochenen Punkte irgendwann (?) umgesetzt, siehts anders aus.

Schack, Liebster:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 95,00.html

xy, das ist eine Momentaufnahme wie vor 2 Jahren. Weizenpreis damals 24 Euro, 12 Monate später 9 Euro.
Somit wenig aussagekräftig.
Und nebenbei, was die Aigner erzählt kann eh nicht für voll genommen werden.

Mein Cousin ist nun schon seit 31 Jahren als Missionar
in Afrika tätig. Mittlerweile schon seine 4. Station in Mosambik.
Seine Aufgabe ist es in den Missionsstationen
eine landwirtschaftliche Produktion zum Eigenverbrauch und
zur Beköstigung der Schüler aufzubauen. Das größte Problem
vor Ort ist die mangelnde Infrastruktur. Du kannst nichts einkaufen
und transportieren,weil die Wege zu schlecht sind, und du kannst deine Produktion, bei
guter Ernte, nicht verkaufen, weil es auch keine Aufkäufer gibt.
Es gibt keinen Raiffeisenverbund. Man denke hier auch mal 50 - 100 Jahre
zurück. Die aufgeblasenen Sprechblasen würden viel bescheidener ausfallen.
Andere Faktoren spielen selbstverständlich auch eine Rolle, aber die beste
Entwicklungshilfe ist das vermitteln von Bildung und Aufbau einer Infrastruktur
im Straßenbau Elektrizität Trinkwasserversorgung etc. Und wenn es zur Missionsstation
paßt wird dort auch eine Biogasanlage zur Stromproduktion betrieben.

Gruß Gockel

Ich könnte mir keine Zusammenarbeit, insbesondere im Maisanbau, mit der BGA nicht mehr vorstellen. Ich Baue auf 60% der Ackerfläche nur für diese an, und habe meinen Betrieb im Haupterwerb. Rinder versorg ich nur noch über Gründland. Ohne die BGA würde es auch umgehen, zuvor ists auch gegangen, aber mit geht es einfach leichter, besser und Nervenschonender. Der Preis stimmt, und der Service sowieso, egal wie weit der Mais entfernt ist, und das sind bei mir teilweiße bis zu 20KM vom Acker zur Anlage, er wird Anstantslos Geholt und der gleiche Preis bezahlt. Geld ist nach 10 Tage ohne nachfragen und nachforschen automatisch aufm Konto, Besser gehts nicht. Zuvor hatte ich schon Milchbauern Mais verkauft, da heißts halt dann nachm freundlichen nachfragen wann er denn bezahlen würde "ja wenns Milchgeld da ist".... Sowas kann ich gut verstehen, nur leider nützt mir das auch wenig. Viele Milchbauern, das muss man ganz ehrlich sagen, stehen dann am Feldrand und machen dir den Mais schlecht, nach dem Motto eigentlich müsstest froh sein dass ichn hol.... das gibts bei der BGA nicht, da intressierts nicht wie er dasteht, gezahlt wird nach Gewicht. Also ich sehe absolut nur Vorteile darin, es sind ganz andere Geschäftspartner wie andere Bauern, mit denen machts Spaß zusammen zu arbeiten. Und am Endefekt was mit meinem Mais passiert, ob der zu Futter oder Strom gemacht wird, ist mir doch so scheißegal, Hauptsache es läuft.

Und ich sehe ja insgesamt, auch wenn ich absolut kein Grüner bin, die Zukunft der Bauern in Regenerative Energien, Raps für Kraftsoff, Mais und andere Feldgewächse zur Stromerzeugung, da geht die Entwicklung hin, Außer es kommt noch irgendwann ein Deutschlandweites umdenken in Sachen "Lebensmittel müssen Billig sein", aber das mag ich leider bezeifeln.

Viele Milchbauern, das muss man ganz ehrlich sagen, stehen dann am Feldrand und machen dir den Mais schlecht, nach dem Motto eigentlich müsstest froh sein dass ichn hol.... das gibts bei der BGA nicht, da intressierts nicht wie er dasteht, gezahlt wird nach Gewicht.

Ganz logisch eigentlich, hast du was was "nicht" so gefragt iast kommen die feilschenden Käufer, und das und das passt nicht, am besten zahlst ihnenen noch was dafür das sie es mitnehmen.Ist das Produkt hingegen gefragt, ändert sich das, bis ,übertrieben geschrieben, jeder Schrott* für ein Heidengeld weggeht...
Kenn das aus anderen Bereichen zur Genüge.Mir persönlich ist ein geschäft das tschackatschacka abgeht auch lieber als ewig nölende Geschäftspartner denen geschenkt aucch noch zu teuer wäre, klare Preise,klare Abmachungen, und das Geschäft steht.(selbst wenn der Preis mal nicht 100% passt).Aber dieses erst nen hohen Preis bieten (damit mman bevorzugt wird), und dann nachher nölen und jammern und bekritteln, das ist einfach nur .


*jetzt nicht auf deinen Mais bezogen,ok?

^^... ne, mein Mais ist jetzt heuer doch noch überdurchschnittlich schön gworden, zumindest da wo die Wildschweine nicht zu Werke waren^^ Aber selbst heuer, wo der Preis allgemein Hoch ist, und Mais sehr gefragt, würd ich mit keinem anderen Bauern Geschäfte machen wollen, selbst beim schönsten Maisfeld stehen dann noch viele dran und nölen rum....

Hat der Schak nen Sprung in der Schüssel?
Normalerweise gehört er doch der "Unsere- subventionierten - Überschußexporte - machen- 3.welt- Märkte - kaputt"- - Dummlall- Fraktion an. Nach seinem Geschwätz darf man die Überschüsse aber auch nicht verheizen. MANN.. wann merken die Leute eigentlich endlich was da für ein Quatsch verbreitet wird????? Mich kotzen solche selbstgefälligen und sich selbst lobhudelnden ("Was bin ich doch für ein guter Mensch") Phrasen mit Verunglimpfung der anderen Landwirte dermaßen an.. ich könnte solchen Dummlallern pausenlos in die Fresse hauen. schak.. ich kann dich nicht leiden. PUNKT!
Vor 100 Jahren dienten TROTZ Hunger hierzulande 30% der Pflanzen der Energiegewinnung. So ein Hafermotor der damaligen Landmaschinen funktioniere nicht mit Diesel..

H.B. hat geschrieben:1) H
2) Nein
3) Bedingt
4) Nö .... Angebot und Nachfrage ...
5) Quatsch
6) Bedingt

Schließe mich der Meinung an außer Punkt 5: Ethik und Moral fängt da an wo Verstand aussetzt. Ist doch der ewige dünnsch... werden Nahrungsmittel geliefert ruinieren wir ihr Märkte. Nutzen wir unsere Äcker zur Energieerzeugung, verhungern sie angeblich weil unser Missionare sie nicht mehr Füttern können ja und im nächsten Augenblick sollen wir unsere Märkte öffnen, damit sie das was sie an Nahrung produzieren können, an eine Kaufkräftige Kundschaft bringen können, statt ihr eigens Volk zu ernähren. das zum Thema Ethik.

Wer denen helfen will soll endlich mal sein " Moralmoduss" einschalten und den Handel mit den korrupten Regimen oder Warlords einstellen,den Menschen zeigen das man es auch bei ihnen ernst meint mit, Demokratie und Menschenrechte.
Wenn´s nur so einfach wäre