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Zertifizierung

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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38 Beiträge • Seite 1 von 3 • 1, 2, 3
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Zertifizierung

Beitragvon dnnyfab » Di Nov 24, 2020 22:09

Hallo, was haltet ihr davon, euren Wald Zertifizieren zu lassen? Was gibts für Vor/Nachteile. Wir würden das gern als FBG für unsere Mitglieder machen. So kommt jeder Waldbesitzer an die Flächenprämie und auch in Zukunft vielleicht auch auf diesen CO2 Bonus. Voraussetzung ist ja, das man Zertifiziert ist. Nächstes Problem, ohne Zertifizierung wird es in manchen Sägewerken momentan schwer noch Holz los zu bekommen. Aber die andere Seite, auch angst. Viele Vorschriften. Haut mal in die Tasten, was ihr dazu sagt.

Gruß aus Thüringen
dnnyfab
 
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Re: Zertifizierung

Beitragvon Oberdoerfler » Mi Nov 25, 2020 7:36

Ich lasse mich aus genau den von Dir aufgeführten Gründen jetzt zertifizieren.
Ich hatte es ohnehin demnächst vor, die Waldprämie hat die Sache nur beschleunigt.
Da ich von FSC nicht viel halte, weil die sogar Vorgaben zur Baumartenwahl machen und
den Einsatz von Insektiziden zu stark reglementieren, wird es bei mir PEFC werden.
Kostet etwa 15 Cent je ha und Jahr. Wegen der Regeln von PEFC habe ich keine Bedenken.
Die sind sinnvoll und ich halte sie ohnehin ein, seitdem ich den Wald habe.

Die Zertifizierung nach FSC sehe ich deutlich kritischer. Damit bin ich wohl auch nicht ganz
alleine. Von den 2 Mio. privaten Waldbesitzern in Deutschland hatten sich, als ich leztes Jahr
nachgeschaut habe, keine 100 von FSC zertifizieren lassen.
Oberdoerfler
 
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Re: Zertifizierung

Beitragvon egnaz » Mi Nov 25, 2020 9:42

Bei FSC ist es ähnlich wie bei den Biosiegeln. Vorne liest sich das alles sehr anspruchsvoll, doch wenn man dann hinten bei den ganzen Ausnahmen ist, gibt es zu PEFC auch keinen großen Unterschied mehr.
Gruß Eckhard
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Re: Zertifizierung

Beitragvon haldjo » Mi Nov 25, 2020 9:59

Der Unterschied ist vor allem, dass bei PEFC die Waldbesitzer noch ein Mitspracherecht haben, und das Aufsichtsgremium unahängig ist.
FSC ist eine reine Mafia, ein undurchschaubares Firmengeflecht mit fragwürdigen Hintermännern. Und dazu der einzige Zertifizierer bei dem der Standardgeber auch gleichzeitig sein eigenes Aufsichtsgremium ist. Für mich mehr als fragwürdig, vor allem auch weil die Waldbesitzer bzw. Verbände kein Mitspracherecht haben, nicht mal beratend gehört werden.
Ich empfehle dazu auch das "Schwarzbuch FSC von Hannes Elster".
Auf ins Holz!
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Re: Zertifizierung

Beitragvon Falke » Mi Nov 25, 2020 12:09

So sieht mein PEFC Zertifikat aus.
Das war aber ein nachträglicher Formalakt, beigetreten bin ich dem Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes zusammen mir der Anmeldung zur hiesigen WBV um das Jahr 2000.
Die "Vorschriften" decken sich mit meiner Bewirtschaftungsweise, so what.
Kontrolle hatte ich noch keine.
Dateianhänge
PEFC_Zertifikat_Scan_20201125.jpg
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Re: Zertifizierung

Beitragvon Westerwälder » Mi Nov 25, 2020 12:46

Es gibt neben den verschiedenen Zertifikaten auch den Unterschied ob man nur seine Waldflächen zertifizieren lässt (was recht problemlos über die FBG oder Waldbauverein geht) oder seinen Forstbetrieb.

Das erste hab ich schon seit Jahren und ist eine gute Sache. Das zweite will ich jetzt angehen weil ich einen gewissen Anspruch habe ordentliche und auch möglichst ökologisch und ökonomisch sinnvolle Arbeit zu leisten. Wenn ich dadurch Hilfe bekomme welche Kriterien einzuhalten sind ist das erst mal gut. Wenn ich den Eindruck bekomme das übers Ziel hinausgeschossen wird kann ich immer noch aufhören. PEFC finde ich im Großen und Ganzen bisher ganz sinnvoll.

Gruß
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Re: Zertifizierung

Beitragvon WE Holzer » Do Nov 26, 2020 17:57

Bin über FBG PEFC zertifiziert und jetzt wurde ich durch Losverfahren für das Vorort-Monitoring ausgewählt. Revierförster und FBG übernehmen die Begehung der Waldstücke mit dem Auditor. Wegen Corona wollen sie niemand dabei haben. Ich musste eine Menge Dokumente vorab an FBG Vorsitzenden schicken (Nachweis Zertifikat Pflanzgut, Forstliche Gutachten, Nachweiss über Verwendung von Biokettenöl und Sonderkraftsoff, Jagdpachtvertrag, usw. usw.). Bin mal gespannt.
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Re: Zertifizierung

Beitragvon TMueller » Do Nov 26, 2020 18:19

WE Holzer hat geschrieben:Revierförster und FBG übernehmen die Begehung der Waldstücke mit dem Auditor.

Auditor besichtigt Wald - ich kann es kaum glauben.
Die totale Kontrolle nun auch im Wald. :?
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Re: Zertifizierung

Beitragvon barneyvienna » Do Nov 26, 2020 18:40

@ WE Holzer: danke für die Info ! Was da alles nötig ist.... ich glaub ich lass den Schmonzes. (mal schauen, wie lange ich ohne PEFC-Zertifizierung hier in A durchkomme). Einige (wenige) dicke Kiefern in meiner 2 ha-MK kommen langsam an die 60 cm -Grenze, bei der es dann Abschläge gibt. Eigentlich gehören die raus, aber da es für Kiefern ohnehin wenig Geld gibt, lass ich die wachsen bis zum St.Nimmerleinstag. Unwirtschaftlich, ich weiss...! Dass man als Zertifizierter auch 0,30 €/verkauftem fm abliefern muss, gefällt mir wenig.
Womöglich müsste ich diesen Betrag auch abliefern, wenn ich mein Holz zum selberverheizen verwende, soweit kommts noch. (Tschuldigung, aber dieser Kontrollwahn regt mich etwas auf...) :gewitter:
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Re: Zertifizierung

Beitragvon TMueller » Do Nov 26, 2020 18:47

barneyvienna hat geschrieben:Womöglich müsste ich diesen Betrag auch abliefern, wenn ich mein Holz zum selberverheizen verwende, soweit kommts noch.

In DE muss sogar das eigene Brennholz versteuert werden.
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Re: Zertifizierung

Beitragvon TMueller » Do Nov 26, 2020 18:54

Zwischenfrage:

Kann man als PEFC-Mitglied eigentlich im Nachgang wieder austreten?

Unter welchen Bedingungen?

Müssen dann Förderungen zurückgezahlt werden? Falls ja - wie viele Jahre wird zurückgerechnet?
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Re: Zertifizierung

Beitragvon WE Holzer » Do Nov 26, 2020 19:25

Einige Unterlagen und Nachweise konnte ich nicht liefern. Nachweis Zertifizierung Forstunternehmer und Beauftragungen von Forstunternehmern. Da muss man bei der Beauftragung die Einhaltung bestimmter Auflagen verlangen. Das geht bei uns mündlich. Wenn ich Angebot und Auftrag schriftlich möchte, kommt keiner mehr.
Weiterhin sind Hydrauliköle sind bei mir konventionell. Hatte ich noch gar nicht daran gedacht, Bioöl einzusetzen. Rettungsplan und -Karte habe ich nicht. Hab geschrieben, dass bei mir als Kleinprivatwald die Familie die Lage der Waldstücke kennt und vorab informiert wird wo gearbeitet wird. Handy ist Pflicht. Forsteinrichtungen i.B Verjüngung und Ziele sind auch zu dokumentieren. Da hab ich ein bisschen was dazu geschrieben, z.B. Umbau zu Mischwald mit Laub und Tanne. Punktuell Einbringung klimatoleranter Baumarten.

Bei Begehung vor Ort wird u.a. Naturverjüngung und Totholzanteil überprüft. Wenn der Verbiss bemängelt wird dann habe ich was für die Diskussion mit Jägern.
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Re: Zertifizierung

Beitragvon Obelix » Do Nov 26, 2020 20:44

dnnyfab hat geschrieben: ... ohne Zertifizierung wird es in manchen Sägewerken momentan schwer noch Holz los zu bekommen. ...

Mich wundert, dass das bei so vielen erst jetzt im Zuge der Waldbauprämie aufploppt.

Bei uns in der FBG ist die Zertifizierung schon mind. 5 Jahre durch, weil damals die Säger auf uns zukamen.
Auditoren waren auch schon da und haben mehrere Tage Waldstücke besichtigt. Das war ganz lehrreich und
interessant.

Zu den Austretern:
Die FBG/WBV wird zertifiziert und damit alle Flächen/alle Mitglieder der FBG/WBV.
Die FBG/WBV erhält die Rechnung und das Zertifikat. Nicht der einzelne Waldbesitzer.
Wenn man aus der FBG austritt, ist man m.W. nicht mehr zertifiziert.

Ich bin erschrocken, dass es immer noch einzelne Waldbesitzer gibt, die glauben, ohne FBG/WBV bestehen
zu können. Ich führe das darauf zurück, das man nicht ausreichend tief in der Thematik ist und massive
Veränderungen der letzten ca. 10 Jahre nicht wahrgenommen hat bzw. nicht wahrhaben will.

Ohne FBG/WBV geht m.E. nur ab einer gewissen Größe (ca. 100 ha. aufwärts) oder man muss sich mit
anderen zusammen tun und selbst einen Zusammenschluss (mind. ca. 250 ha.) gründen. Damit sich die
Kosten verteilen und pro ha. in einem akzeptablen Rahmen bleiben.
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Re: Zertifizierung

Beitragvon TMueller » Do Nov 26, 2020 21:19

WE Holzer hat geschrieben:Einige Unterlagen und Nachweise konnte ich nicht liefern. Nachweis Zertifizierung Forstunternehmer und Beauftragungen von Forstunternehmern. Da muss man bei der Beauftragung die Einhaltung bestimmter Auflagen verlangen. Das geht bei uns mündlich. Wenn ich Angebot und Auftrag schriftlich möchte, kommt keiner mehr.
Weiterhin sind Hydrauliköle sind bei mir konventionell. Hatte ich noch gar nicht daran gedacht, Bioöl einzusetzen. Rettungsplan und -Karte habe ich nicht. Hab geschrieben, dass bei mir als Kleinprivatwald die Familie die Lage der Waldstücke kennt und vorab informiert wird wo gearbeitet wird. Handy ist Pflicht. Forsteinrichtungen i.B Verjüngung und Ziele sind auch zu dokumentieren. Da hab ich ein bisschen was dazu geschrieben, z.B. Umbau zu Mischwald mit Laub und Tanne. Punktuell Einbringung klimatoleranter Baumarten.

Bei Begehung vor Ort wird u.a. Naturverjüngung und Totholzanteil überprüft. Wenn der Verbiss bemängelt wird dann habe ich was für die Diskussion mit Jägern.

Ein sehr interessanter Einblick, danke.
Die Auflagen sind weitreichender als gedacht, da braucht man ja schon fast eine Schulung, um auch wirklich alles richtig zu machen.

PS: die Bürokratie scheint bis in den kleinsten Bauernwald vorgedrungen zu sein.

PPS: ein gewisser Prozentsatz an Totholzanteil ist wohl auch Pflicht?
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