Nee, vom Verbraucher.
Edith, das ist kein Spott . Es ist arrangieren mit den Tatsachen. Mit der Tatsache, dass die Kaufentscheidung in diesem unseren Lande zu 70 - 80 % nach dem Preis gefällt wird.

Man muss da überhaupt nicht lange drum herum reden, der Großteil der Verbraucher frisst lieber billig als hochwertig. Die folge sind dann die so genannte "Massentierhaltung" gegen die JEDER ist ( ). Man muss aber auch nicht drum herum reden dass unter solchen Umständen keine höherwertige Qualität erzeugt werden kann. Die einzigen die reich dabei werden sind die großen Schlachthöfe..alle anderen sind die "Deppen".

Wenn der Verbraucher anfängt umzudenken kann in allen Bereichen der Lebensmittelerzeugung Geld verdient werden..vorher nicht.

Dann gebt dem Verbraucher doch die Möglichkeit,
selbst zu bestimmen, welche Kategorie Fleisch er kauft.
So wie oben beschrieben.

Dann aber mit vernünftiger Kontrolle und lebenslangen Berufsverbot
für diejenigen, die bescheissen.

Ich habe ehrlich gesagt, keine Ahnung was Fleischwaren so kosten - auch wenn ich jede Woche einkaufen gehe....
Aber ich weiß wem ich mein Vertrauen schenke.
(Dem der oft Kontrolliert wird und bei dem ein Qualitätsmangel etc. sofort in der Zeitung stände)

Ich würde vernünftig produziertes Fleisch auch zu einem Mehrpreis
kaufen, wenn dies entsprechend kontrolliert würde.
Das Vertrauen ist zur Zeit eher gering in die Erzeuger und Kontrollorgane.

hektik-elektrik hat geschrieben:Dann gebt dem Verbraucher doch die Möglichkeit,
selbst zu bestimmen, welche Kategorie Fleisch er kauft.
So wie oben beschrieben.

.

Das geht jetzt ein bisschen an der Realität vorbei.
Diese 70 oder 80 % von denen ich sprach bedeuten nicht, dass 7 von 10 so einkaufen, 2 so und 1 noch anders.

Die wirklichen reinen Puristen sind wenige < 10% zusammen. Veganer, Allergiker, Bio zu 100%.

Der grosse Rest ist sozusagen "Mischveerbraucher". Kantine,caterer, TK-Pizza wegen Zeitmangel, Goldene Möwe mit den Kindern........ aber wenn am Wochenende selbst gekocht wird Einkauf im Reformhaus oder auf dem Wochenmarkt/Bauernladen.
Und bei dem Gros dieses Verzehrsmosaiks hast Du nur eine eingeschränkte "Selbstbestimmung" des verbrauchers. und dieses gros wird nun mal auch -logisch- vom Gros der Produktion bedient.

Haltungsformen sind unter anderem ein Grund dafür, warum gewisse Eigenschaften sind wie sie sind. Da kann man noch 5 Seiten mit füllen, billige Ware haben nicht den selben Qualitätsstandard wie die, die etwas mehr kosten..deswegen sind sie billig. Und die jenigen die diese Waren kaufen juckt auch die bessere Eigenschaft nicht, denen geht es ausschließlich ums Geld..aber auch damit kann man noch 5 Seiten füllen..

Nö..mit verarschen hat das nichts zu tun, das sind Tatsachen..auch wenn der eine oder andere das nicht wahr haben will. Wenn meine Schweine anders gehalten werden, anders gefüttert und dann eventuell auch noch eine andere Rasse sind, dann SIND da Unterschiede. Teilweise sogar für Architekten erkennbar..ohne große Ahnung von Fleisch und dessen Eigenschaften zu haben.. .

VERARSCHT hingegen wird man täglich in der von Dir so gelobten Industrie....und das sogar gesetzlich "erlaubt".. .

PS: Ich brauche mir nichts zu WÜNSCHEN....ich kann und will mit meiner Firma keine Millionenstädte abdecken, mein Kundenstamm wächst aber trotzdem...muss ich ein Glück haben so viel dämliche Verbraucher um mich herum zu haben..

Bauer Harms hat geschrieben: gleicher Rasse, gleichen Alters und gleicher Fütterung nur mit unterschiedlicher Haltung niemals einer objektiven Differenzierung standhalten würde, DAS bleibt Glauben!

Ich rede auch nicht ausschließlich von der Haltung, die ist mit anderen verschiedenen Kriterien EIN Bestandteil um zu einem solchen Ergebnis zu kommen. Ob Du vor 100 Jahren irgendwann mal Schweine schlachten durftest spielt doch keine Rolle, ich hab eine Ausbildung gemacht, war auf FACHschulen und WEIß, ja richtig, ich WEIß (hat nichts mit Glauben zu tun) Dinge die man damals noch nicht wusste... .

Harms, dann solltest Du doch auch erkennen, dass die heutigen Mastschweine einfach nicht mehr für alle Wurstsorten geeignet sind. Nen wirklich gutes Wurstschwein muss(!) einmal Geburtstag gefeiert haben. Nur honoriert einem das Tönnies nicht (mehr) und die Generation nach etwa 1980 geboren ist der Milchsäurenachgeschmack in der Wurst normal. Aber hier spezialisiert sich ein Mäster auf die Direktvermarkter und kleineren Traditionsmäster. Und den Unterschied schmeckt man in der Wurst (neben den Tütengewürzen).

Gruß

Deswegen bleibt es aber trotzdem so , dass die Genetik einen grösseren Einfluss hat als die Haltungsform.
Ein Pietrain wird auch in Weidehaltung nur eine Fettauflage aber keinen von Fettadern durchzogenen Schinken bilden wie ein Ammerländer Edelschwein in Stallhaltung ohne Geburtstag. Und einen Schwarzbunten Kleiderbügel kannst Du 5 Jahre auf die Weide jagen, da kriegst Du nie ein dryagedribeyetbonedingenskirchen wie aus einem hereford aus dem Stall.

Jetzt ist es aber genug .....

Dann bin ich ja nicht der einzige. Hab vorhin auch einen Beitrag 6 mal abgeschickt.

ICH zwinge hier garnichts auf, das ist Aufgabe der Grünen. Ich halte bloß fest dass man mehr Geld ausgeben muss wenn man Fleisch von höherer Qualität haben will. Wenn ich meine Ware zu höheren Preisen verkaufen würde als andere Waren weil die Viecher in den Schlaf gestreichelt wurden wäre das Verbraucher Verarschung....in etwa so wie auf abgepackter Ware oft mit Produkten ohne Zusatz und Konservierungsstoffen geworben wird.. .

ICH verkaufe aber meine Waren zu einem höheren Preis weil die Erzeugung mehr Geld kostet und gleichzeitig Eigenschaften erzeugt werden, die zwar von fast jedem erwünscht sind, zu den Preisen aber nicht gekauft werden. Jeder normal denkende Landwirt würde wenn er entprechend bezahlt wird wahrscheinlich genau so oder so ähnlich handeln... .

Aus reiner nächstenliebe wohl nicht..nein..

Edith51 hat geschrieben:In diesem Forum habe ich mich angemeldet um mehr über die Landwirtschaft zu erfahren Ich lebe zwar auf dem Land, aber mit welchen Schwierigkeiten die Bauern kämpfen, bekommt man ja so genau nicht mit.

Dann lese ich ein Zeitlang im Forum und ärgere mich schon über den Spott über die Billigfresser. Ich kenne Bauern, die alles aus einem Tier heraus pressen, Hauptsache billig. Dann aber auch sehr viele, die mit viel Herzblut dabei sind. Aber im Endeffekt kommt nicht mehr bei denen an, die versuchen gute Ware zu liefern. Da läuft in meine Augen etwas falsch.

Bio Fleisch gibt es hier bei uns nicht, sondern eher die Richtung, man kennt den Bauern, der diesmal seine Tiere an die Metzgerei verkauft hat. Tolles Fleisch

Klar gibt es Regeln für Alle, aber von wem wurden diese Regeln aufgestellt, von euch Bauern ?

Erstmal finde ich es gut das du mehr über die Landwirtschaft erfahren willst.

Mich würde aber interessieren was du unter "alles aus einem Tier herauspressen" verstehst und was hat das mit "Hauptsache Billig" zu tun?

Was machen die, die mit "Herzblut" dabei sind, anders?

Kann meinem Vorredner nur beipflichten und möchte ergänzen, dass "Bio" keinesfalls das Non plus ultra ist.

Frag doch einfach mal beim Landwirt um die Ecke, ob du mal gucken kannst und wenn dir etwas komisch oder nicht richtig vorkommt, dann frag nach, aber nicht gleich verschreckt mit falschem Eindruck abhauen (das machen die Meisten).


Vielen Dank für deinen Beitrag!