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Zwischenfrucht für Stoppelweizen

Hier ist Platz für alles was auf dem Acker wächst ;-).
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63 Beiträge • Seite 2 von 5 • 1, 2, 3, 4, 5
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Re: Zwischenfrucht für Stoppelweizen

Beitragvon xaver1 » Do Aug 22, 2019 12:30

bauer hans hat geschrieben:
bauer hans hat geschrieben:Ramtillkraut,draufstreuen und anwalzen.

mein erstversuch mit ramtillkraut ist "in die hose gegangen".
da steht ne menge ausfallgerste,aber nur sehr wenig ramtillkraut.
die behauptung,das aus indien stammende ramtillkraut würde sich sehr schnell entwickeln und die gerste unterdrücken,stimmt nicht.
die mischung aus buchweizen,phacelia und kresse steht wesentlich besser da.


@Bauer Hans
Den Post vom 5.Juli hab ich wie eine Empfehlung gelesen :oops: .
(Habs eh nicht nachgemacht :mrgreen: ).

mfg
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Re: Zwischenfrucht für Stoppelweizen

Beitragvon Hosenträger » Do Aug 22, 2019 17:24

Hat jemand schon Roggen/Wickengemenge getestet? Soll angeblich gut Unkraut unterdrücken, viel organische Masse machen, und den Boden reichlich durchwurzeln. Vor der Saat schlegeln, Pflugfurche, gute Gülle auf abgetrockneten Boden geben und schon müßte man doch für Mais eigentlich gute Voraussetzungen geschaffen haben. :prost: Oder ist das alles nur Phantasie?
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Re: Zwischenfrucht für Stoppelweizen

Beitragvon johndeere820 » Do Aug 22, 2019 18:41

Hosenträger hat geschrieben:Hat jemand schon Roggen/Wickengemenge getestet? Soll angeblich gut Unkraut unterdrücken, viel organische Masse machen, und den Boden reichlich durchwurzeln. Vor der Saat schlegeln, Pflugfurche, gute Gülle auf abgetrockneten Boden geben und schon müßte man doch für Mais eigentlich gute Voraussetzungen geschaffen haben. :prost: Oder ist das alles nur Phantasie?


Warum das Geld für Wickroggen ausgeben, wenn am Ende eh gepflügt werden soll? Gülle am besten vor der Maissaat in den stehenden Wickroggen fahren. Wenn Glyphosat + Direktsaat/Strip-Till keine Option ist, dann die Zwischenfrucht mit Fräse oder Grubber flach umbrechen. Dann bleibt die gute Bodenstruktur erhalten und du hast zusätzlich noch etwas Pflanzenmaterial als Erosions- und Verdunstungsschutz. Man muss ja nicht alles so machen, sondern kann sich auf einer kleinen Fläche rantasten. Gegebenenfalls auch mit verschiedenen ZWF-Mischungen experimentieren.

https://www.youtube.com/watch?v=S47PjOpU1gA
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Re: Zwischenfrucht für Stoppelweizen

Beitragvon Hosenträger » Do Aug 22, 2019 22:05

johndeere820 hat geschrieben:
Hosenträger hat geschrieben:Hat jemand schon Roggen/Wickengemenge getestet? Soll angeblich gut Unkraut unterdrücken, viel organische Masse machen, und den Boden reichlich durchwurzeln. Vor der Saat schlegeln, Pflugfurche, gute Gülle auf abgetrockneten Boden geben und schon müßte man doch für Mais eigentlich gute Voraussetzungen geschaffen haben. :prost: Oder ist das alles nur Phantasie?


Warum das Geld für Wickroggen ausgeben, wenn am Ende eh gepflügt werden soll? Gülle am besten vor der Maissaat in den stehenden Wickroggen fahren. Wenn Glyphosat + Direktsaat/Strip-Till keine Option ist, dann die Zwischenfrucht mit Fräse oder Grubber flach umbrechen. Dann bleibt die gute Bodenstruktur erhalten und du hast zusätzlich noch etwas Pflanzenmaterial als Erosions- und Verdunstungsschutz. Man muss ja nicht alles so machen, sondern kann sich auf einer kleinen Fläche rantasten. Gegebenenfalls auch mit verschiedenen ZWF-Mischungen experimentieren.

https://www.youtube.com/watch?v=S47PjOpU1gA

Hallo johndeer820!
Wickroggen soll angeblich sehr viel organische Substanz bilden. Welche beim unterpflügen gut mit Erde vermischt wird. Der Pflug lockert sehr viel Erde, so kann das Zeug gut umgesetzt werden, und der Mais profitiert von den freigesetzten Nährstoffen genau so wie von der abgebauten organischen Substanz. Daß Wickroggen teurer ist als anderes Saatgut, ist korrekt. Wer aber Geld sparen will, soll erst mal nachdenken ob er/sie bei den Pachten nicht deutlich mehr einsparen kann! :klug: Nur so als Anregung.
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Re: Zwischenfrucht für Stoppelweizen

Beitragvon böser wolf » Fr Aug 23, 2019 6:44

@hosenträger,
ich weiß das es bei den biokollegen anders ist , aber als konvi baue ich zwischenfrüchte für den boden und nicht für die nährstoffversorgung der nachfolgenden kultur !
ich wiß auch nicht ob wickroggen die richtige wahl ist , denn die wicke kommt erst sehrspät zum tragen , und ich denke es wird dann etwas spät für den mais
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Re: Zwischenfrucht für Stoppelweizen

Beitragvon Hosenträger » Fr Aug 23, 2019 7:33

Hallo böser Wolf!
Die DVO wird uns nichts anderes übrig lassen, als Nährstoffe zusätzlich in den Boden zu bringen. Vorausgesetzt man strebt brauchbare Erträge an. Deshalb auch die Frage wer es schon gemacht hat und welche Erfahrungen gemacht wurden. Ich habe von den Bio`s z.B. eine Bodenbearbeitung(mit der Saatbeetkombination) nach der Saat (bis 6 Tage) bei Mais übernommen. Das wirft so manche Fragen von anderen Bauern auf, aber ich machte bisher gute Erfahrungen. Nach meiner Meinung gibt es so einiges, was man als konventioneller Betrieb sich von den Öko`s abkupfern kann. :D
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Re: Zwischenfrucht für Stoppelweizen

Beitragvon böser wolf » Fr Aug 23, 2019 8:28

Hosenträger hat geschrieben:Hallo böser Wolf!
Die DVO wird uns nichts anderes übrig lassen, als Nährstoffe zusätzlich in den Boden zu bringen. Vorausgesetzt man strebt brauchbare Erträge an. Deshalb auch die Frage wer es schon gemacht hat und welche Erfahrungen gemacht wurden. Ich habe von den Bio`s z.B. eine Bodenbearbeitung(mit der Saatbeetkombination) nach der Saat (bis 6 Tage) bei Mais übernommen. Das wirft so manche Fragen von anderen Bauern auf, aber ich machte bisher gute Erfahrungen. Nach meiner Meinung gibt es so einiges, was man als konventioneller Betrieb sich von den Öko`s abkupfern kann. :D

über den tellerrand schauen und von den bios lehren , da bin ich ganz bei dir , aber über den tellerrand schauen sollte man auch bei der bodenbearbeitung und da hat der user johndeere820 einen interessanten link gepostet , schälung und flächenrotte !
in jedem fall müßte man so einen aufwuchs mulchen vor der schälung .
mich würde mal interessieren ob so eine schälung mit flächenrotte auch mit einem flachscheidenden grubber, natürlich ohne walze , funzen würde , denn eine einmischung ist systembedingt nur minimal über 90 % des aufwuchses würden obenaufliegen bleiben , aus bodenschutzaspekten von vorteil , aber wie siehts bei dem system flächenrotte aus ?
inzwischen ist diese flächerotte eine echter hype .
weil direktsaat politisch gewollt eh bald geschichte ist bin ich nicht ganz uninterssiert an der geschichte !
böser wolf
 
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Re: Zwischenfrucht für Stoppelweizen

Beitragvon johndeere820 » Fr Aug 23, 2019 9:12

böser wolf hat geschrieben:
Hosenträger hat geschrieben:Hallo böser Wolf!
Die DVO wird uns nichts anderes übrig lassen, als Nährstoffe zusätzlich in den Boden zu bringen. Vorausgesetzt man strebt brauchbare Erträge an. Deshalb auch die Frage wer es schon gemacht hat und welche Erfahrungen gemacht wurden. Ich habe von den Bio`s z.B. eine Bodenbearbeitung(mit der Saatbeetkombination) nach der Saat (bis 6 Tage) bei Mais übernommen. Das wirft so manche Fragen von anderen Bauern auf, aber ich machte bisher gute Erfahrungen. Nach meiner Meinung gibt es so einiges, was man als konventioneller Betrieb sich von den Öko`s abkupfern kann. :D

über den tellerrand schauen und von den bios lehren , da bin ich ganz bei dir , aber über den tellerrand schauen sollte man auch bei der bodenbearbeitung und da hat der user johndeere820 einen interessanten link gepostet , schälung und flächenrotte !
in jedem fall müßte man so einen aufwuchs mulchen vor der schälung .
mich würde mal interessieren ob so eine schälung mit flächenrotte auch mit einem flachscheidenden grubber, natürlich ohne walze , funzen würde , denn eine einmischung ist systembedingt nur minimal über 90 % des aufwuchses würden obenaufliegen bleiben , aus bodenschutzaspekten von vorteil , aber wie siehts bei dem system flächenrotte aus ?
inzwischen ist diese flächerotte eine echter hype .
weil direktsaat politisch gewollt eh bald geschichte ist bin ich nicht ganz uninterssiert an der geschichte !


Fräse oder modifizierte Kreiselegge soll wohl am besten funktionieren, weil der Aufwuchs besser mit Erde vermischt wird, als mit dem Grubber. Denke aber, dass dein kürzlich erworbener Horsch FG da auch funktionieren kann. Gibt in der Facebook Gruppe "Bodenfruchtbarkeit" auch Bilder vom Umbruch winterharter ZWF mit dem Grubber. Wichtig ist, dass möglichst flach und ganzflächig abgeschnitten wird. Kann mir auch vorstellen, dass eine Spatenrollegge hinter dem Grubber das Arbeitsergebnis noch positiv beeinflussen kann.
Ich möchte eigentlich zukünftig den Ackerbau in Richtung no-till lenken, aber ohne Glyphosat wird das schwierig. Im Hinterkopf sollte man solche Methoden schon haben, denke ich.
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Re: Zwischenfrucht für Stoppelweizen

Beitragvon johndeere820 » Fr Aug 23, 2019 9:19

Hosenträger hat geschrieben:Hallo böser Wolf!
Die DVO wird uns nichts anderes übrig lassen, als Nährstoffe zusätzlich in den Boden zu bringen. Vorausgesetzt man strebt brauchbare Erträge an. Deshalb auch die Frage wer es schon gemacht hat und welche Erfahrungen gemacht wurden. Ich habe von den Bio`s z.B. eine Bodenbearbeitung(mit der Saatbeetkombination) nach der Saat (bis 6 Tage) bei Mais übernommen. Das wirft so manche Fragen von anderen Bauern auf, aber ich machte bisher gute Erfahrungen. Nach meiner Meinung gibt es so einiges, was man als konventioneller Betrieb sich von den Öko`s abkupfern kann. :D


Die DVO wird dazu führen, dass wir uns mal intensiv mit der Nährstoffeffizienz auseinander setzen (sollten). CULTAN wird da vielleicht für einige interessant. Die Aufbereitung von Wirtschaftsdüngern bringt da einige Vorteile mit sich. Und schlussendlich bringt die Bodenuntersuchung nach Albrecht/Kinsey bzw. Düngung anhand der KAK und Basensättigung auch eine höhere Nährstoffeffizienz. Die intensive Bodenbearbeitung fördert vor allem die Mineralisation und damit den Humusabbau. Der Effekt ist somit gegenteilig zu dem von dir gewünschten Ergebnis: deine Nährstoffe werden ausgewaschen oder verschwinden durch Erosion. Das Einpflügen von hohen Mengen an organischer Substanz führt im Boden unter schlechten Bedingungen nicht nur zu einer Matte, die die Wurzelausbildung in die Tiefe behindert, sondern auch zu einem anaeroben Milieu und damit zu Fäulnisprozessen. Da können die Nährstoffe kaum vernünftig umgesetzt und pflanzenverfügbar gemacht werden. Wichtiger, als große Mengen zusätzlicher Nährstoffe in den Boden zu bringen sind mMn zwei Dinge: erstens ein aktives Bodenleben und vor allem funktionierende Nährstoffkreisläufe im Boden. Zweitens eine gute Wurzelentwicklung der Haupt- und Zwischenfrüchte. Statt mit dem Pflug also das Werk der Zwischenfrucht und das Bodenleben zu zerstören, sollte der Weg hin zu Alternativen gehen, die genau da ansetzen, wo wir mit dem Pflug oder Grubber eben nicht mehr weiterkommen.
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Re: Zwischenfrucht für Stoppelweizen

Beitragvon Hosenträger » Fr Aug 23, 2019 10:20

Hallo johndeere820!
Dass wir uns mit verschiedenen Produkten und Wirtschaftsweisen auseinandersetzen müssen ist hoffentlich jeden klar. Die von dir beschriebenen Nachteile des Pflügens ist für schwere kalte Böden mit (zu) vielen Niederschlägen richtig. :regen: Wir haben aber Geneisverwitterungsböden. Die Niederschläge im Sommer sind auch nicht übermäßig. Wir haben schon mal ein kleines Feld komplett mit 10-20 cm mit Mist bedeckt, und ein gepflügt. Man kann sich vorstellen wie "toll" das Pflügen war! Das interessant war aber, dass bei der nächsten Pflugfurche so gut wie nichts mehr zu finden war. Das nennt man aktives Bodenleben! Und der Silomais war auch nicht der schlechteste. :oops: Der Hintergrund dieser Tat war nicht das Düngen oder die Frucht, sondern es ist ein extrem steiniges Feld. Beim ablesen produziert man ja nur weitere Steine. Deshalb wurde der Mist dort ausgebracht. Die Steine verschwinden natürlich deshalb nicht und auflösen tun sie sich auch nicht, aber der Boden wurde flauschiger, und so machen die Steine weniger Probleme. Und ja das muss man öfters machen, um die Fluffigkeit zu erhalten. 8)
Nach meinen Erfahrungen auf unseren Böden ist eine Pflugfurche im Frühjahr vor Mais ertragssteigernd. Er läuft schneller auf, hat eine bessere Jugendentwicklung und ist bei der Ernte ramiger (20-30cm höher). Das kann schon auf anderen Böden und anderen Klima anders sein, aber grundsätzlich erwärmt sich frisch geackerter Boden besser, und gibt dem Mais eine Starthilfe: :prost:
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Re: Zwischenfrucht für Stoppelweizen

Beitragvon johndeere820 » Fr Aug 23, 2019 18:38

Hosenträger hat geschrieben:Hallo johndeere820!
Dass wir uns mit verschiedenen Produkten und Wirtschaftsweisen auseinandersetzen müssen ist hoffentlich jeden klar. Die von dir beschriebenen Nachteile des Pflügens ist für schwere kalte Böden mit (zu) vielen Niederschlägen richtig. :regen: Wir haben aber Geneisverwitterungsböden. Die Niederschläge im Sommer sind auch nicht übermäßig. Wir haben schon mal ein kleines Feld komplett mit 10-20 cm mit Mist bedeckt, und ein gepflügt. Man kann sich vorstellen wie "toll" das Pflügen war! Das interessant war aber, dass bei der nächsten Pflugfurche so gut wie nichts mehr zu finden war. Das nennt man aktives Bodenleben! Und der Silomais war auch nicht der schlechteste. :oops: Der Hintergrund dieser Tat war nicht das Düngen oder die Frucht, sondern es ist ein extrem steiniges Feld. Beim ablesen produziert man ja nur weitere Steine. Deshalb wurde der Mist dort ausgebracht. Die Steine verschwinden natürlich deshalb nicht und auflösen tun sie sich auch nicht, aber der Boden wurde flauschiger, und so machen die Steine weniger Probleme. Und ja das muss man öfters machen, um die Fluffigkeit zu erhalten. 8)
Nach meinen Erfahrungen auf unseren Böden ist eine Pflugfurche im Frühjahr vor Mais ertragssteigernd. Er läuft schneller auf, hat eine bessere Jugendentwicklung und ist bei der Ernte ramiger (20-30cm höher). Das kann schon auf anderen Böden und anderen Klima anders sein, aber grundsätzlich erwärmt sich frisch geackerter Boden besser, und gibt dem Mais eine Starthilfe: :prost:


Die Nachteile des Pfluges gelten auf allen Böden unter allen Bedingungen. Es gibt quasi keinen Standort, an dem es nicht zu Wind- oder Wassererosion kommen kann oder wo die Bodenbiologie den Pflug überlebt.

Den Effekt der besseren Bodenerwärmung und der zügigen Jugendentwicklung von Mais kann ich nicht von der Hand weisen. Aber gerade in den letzten Jahren kann man die Nachteile des häufigen Pflugeinsatzes auf vielen Flächen deutlich sehen, egal ob es extrem nass war wie in 2017 oder staubtrocken wie in 2018. Nackter Boden bedeutet immer auch, dass viel Wasser verdunstet. Im Sommer heizt sich der Boden auf, was dazu führt, dass das Bodenleben abstirbt. Gerade wenn es warm bzw. heiß ist gehen wir ja auch nicht ohne Kleidung den ganzen Tag in die pralle Sonne, oder? Genauso wie wir uns bedecken, sollte auch der Boden so lange wie möglich bedeckt sein.
Auch wenn der Ertrag kurzfristig mit dem Pflug am höchsten sein kann, bedeutet das nicht, dass der Gewinn auch am höchsten ist. Wir müssen uns langsam mal vom Höchstertrag als erstrebenswertes Ziel lösen und stattdessen daran arbeiten, mit weniger Input (also weniger Kosten) langfristig ein stabiles Ertragsniveau zu halten, was vielleicht nicht im Bereich des maximal möglichen Ertrags liegt. Dabei hilft der Fokus auf den Boden, der sich mittelfristig richtig auszahlen kann: no-till, Zwischenfrüchte, weitere Fruchtfolgen, guter Kompost, gezielte Beweidung (Mob Grazing, holistic management) usw. können dazu beitragen, den Input in Form von Dünger und PSM nach einigen Jahren deutlich zu verringern.

Das Problem mit den kalten Böden erledigt sich teilweise mit zunehmender Aktivität des Bodenlebens, kann aber auch durch Maßnahmen wie Bio-Strip-Till optimiert werden. Es gibt kein Problem, für das es keine Lösung gibt, aber einen Haufen vermeidbarer Probleme, die der Pflug und auch intensive Bodenbearbeitung mit Grubber, Scheibenegge und Co. mit sich bringen. Mit Bodenbearbeitung, hohen Düngemengen und intensivem chemischen Pflanzenschutz bekämpft man immer nur Symptome, nie die eigentliche Ursache der Probleme: die geringe Bodenfruchtbarkeit und ein schlechtes Bodenleben (kleines Pilz:Bakterien-Verhältnis, Fäulnisprozesse, schlecht funktionierende Nährstoffkreisläufe usw.).

Zu den Steinen noch ein kleines Video:

https://www.youtube.com/watch?v=zq7MtjuM2rI
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Re: Zwischenfrucht für Stoppelweizen

Beitragvon Hosenträger » Fr Aug 23, 2019 20:15

johndeere820 hat geschrieben:
Hosenträger hat geschrieben:Hallo johndeere820!
Dass wir uns mit verschiedenen Produkten und Wirtschaftsweisen auseinandersetzen müssen ist hoffentlich jeden klar. Die von dir beschriebenen Nachteile des Pflügens ist für schwere kalte Böden mit (zu) vielen Niederschlägen richtig. :regen: Wir haben aber Geneisverwitterungsböden. Die Niederschläge im Sommer sind auch nicht übermäßig. Wir haben schon mal ein kleines Feld komplett mit 10-20 cm mit Mist bedeckt, und ein gepflügt. Man kann sich vorstellen wie "toll" das Pflügen war! Das interessant war aber, dass bei der nächsten Pflugfurche so gut wie nichts mehr zu finden war. Das nennt man aktives Bodenleben! Und der Silomais war auch nicht der schlechteste. :oops: Der Hintergrund dieser Tat war nicht das Düngen oder die Frucht, sondern es ist ein extrem steiniges Feld. Beim ablesen produziert man ja nur weitere Steine. Deshalb wurde der Mist dort ausgebracht. Die Steine verschwinden natürlich deshalb nicht und auflösen tun sie sich auch nicht, aber der Boden wurde flauschiger, und so machen die Steine weniger Probleme. Und ja das muss man öfters machen, um die Fluffigkeit zu erhalten. 8)
Nach meinen Erfahrungen auf unseren Böden ist eine Pflugfurche im Frühjahr vor Mais ertragssteigernd. Er läuft schneller auf, hat eine bessere Jugendentwicklung und ist bei der Ernte ramiger (20-30cm höher). Das kann schon auf anderen Böden und anderen Klima anders sein, aber grundsätzlich erwärmt sich frisch geackerter Boden besser, und gibt dem Mais eine Starthilfe: :prost:


Die Nachteile des Pfluges gelten auf allen Böden unter allen Bedingungen. Es gibt quasi keinen Standort, an dem es nicht zu Wind- oder Wassererosion kommen kann oder wo die Bodenbiologie den Pflug überlebt.

Den Effekt der besseren Bodenerwärmung und der zügigen Jugendentwicklung von Mais kann ich nicht von der Hand weisen. Aber gerade in den letzten Jahren kann man die Nachteile des häufigen Pflugeinsatzes auf vielen Flächen deutlich sehen, egal ob es extrem nass war wie in 2017 oder staubtrocken wie in 2018. Nackter Boden bedeutet immer auch, dass viel Wasser verdunstet. Im Sommer heizt sich der Boden auf, was dazu führt, dass das Bodenleben abstirbt. Gerade wenn es warm bzw. heiß ist gehen wir ja auch nicht ohne Kleidung den ganzen Tag in die pralle Sonne, oder? Genauso wie wir uns bedecken, sollte auch der Boden so lange wie möglich bedeckt sein.
Auch wenn der Ertrag kurzfristig mit dem Pflug am höchsten sein kann, bedeutet das nicht, dass der Gewinn auch am höchsten ist. Wir müssen uns langsam mal vom Höchstertrag als erstrebenswertes Ziel lösen und stattdessen daran arbeiten, mit weniger Input (also weniger Kosten) langfristig ein stabiles Ertragsniveau zu halten, was vielleicht nicht im Bereich des maximal möglichen Ertrags liegt. Dabei hilft der Fokus auf den Boden, der sich mittelfristig richtig auszahlen kann: no-till, Zwischenfrüchte, weitere Fruchtfolgen, guter Kompost, gezielte Beweidung (Mob Grazing, holistic management) usw. können dazu beitragen, den Input in Form von Dünger und PSM nach einigen Jahren deutlich zu verringern.

Das Problem mit den kalten Böden erledigt sich teilweise mit zunehmender Aktivität des Bodenlebens, kann aber auch durch Maßnahmen wie Bio-Strip-Till optimiert werden. Es gibt kein Problem, für das es keine Lösung gibt, aber einen Haufen vermeidbarer Probleme, die der Pflug und auch intensive Bodenbearbeitung mit Grubber, Scheibenegge und Co. mit sich bringen. Mit Bodenbearbeitung, hohen Düngemengen und intensivem chemischen Pflanzenschutz bekämpft man immer nur Symptome, nie die eigentliche Ursache der Probleme: die geringe Bodenfruchtbarkeit und ein schlechtes Bodenleben (kleines Pilz:Bakterien-Verhältnis, Fäulnisprozesse, schlecht funktionierende Nährstoffkreisläufe usw.).

Zu den Steinen noch ein kleines Video:

https://www.youtube.com/watch?v=zq7MtjuM2rI

Also so neu ist die Erfindung des Pfluges nun auch wieder nicht. Würde die Bodenbiologie tatsächlich zerstört, wären die Menschen doch schon vor Jahrtausende ausgestorben. :lol: Von 0 Erosion kann man träumen, ist aber genau so unmöglich wie man die Plattentektonik auch nicht aufhalten kann. Gegen Verdunstung hilft ein Eggenstrich. Schon bleibt das Wasser wo es sein soll! :D Das im Sommer sich der Boden aufheizt, ist doch ganz natürlich! Dafür ist es ja Sommer und warm. Würde sich da das Bodenleben schon verabschieden, gäbe es wohl nirgends auf der Erde noch Bodenleben. :roll: Dass wir die Höchsterträge nur noch in der Vergangenheit finden, gebe ich dir Recht. Hat aber nichts mit der Bodenbearbeitung zu tun. Ganz klar von Nix kommt Nix. Wer genügend Flächen (womöglich ohne Pachtkosten) hat kann durchaus auf Ertrag verzichten. Wer aber einen Stall voll Tiere hat und die gut und gerne viel Futter verspeisen, der ist Wohl oder übel dazu verdammt die Mäuler zu stopfen. Das geht(3-5GVE/ha) auch über Jahrzehnte.
Eins ist aber schon Auffallend, die Betriebe die in unserer Gegend ohne Tiere Ackerbau betreiben wollen haben spätestens nach 5 Jahren deutlich sichtbare Ertragseinbußen. Und das unabhängig von Düngerintensität und Pflanzenschutz. Bei uns kann man gar nicht so viel organische Substanz in den Boden bringen dass es zu viel wäre.
Wie stellst du dir den Kartoffelanbau Spargelanbau Möhrenanbau Schwarzwurzelanbau Rettichanbau Rübenanbau Meerrettichanbau.... ohne Bodenbearbeitung vor?
Wenn es passt ist ja Minimalbodenbearbeitung schön und gut. Aber eine Pflugfurche ist halt eine Pflugfurche! Dann kann man das Arbeiten beginnen!
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Re: Zwischenfrucht für Stoppelweizen

Beitragvon Lonar » Fr Aug 23, 2019 21:24

Also du musst dich schon entscheiden, entweder gibts Winderosion oder der Boden trocknet aus und heizt sich auf. Das Pulver das wir hier ackern bildet nach dem Pflug mit Packer eine 3cm Staubschicht und die Isoliert dann.
Bei Verdacht auf Winderosion kann man auch 20m3 Rindergülle frisch und langsam mit der Garezinkenegge einschleppen dann ist erstmal Ruhe. Die klebt das dann gut zusammen. Funktioniert auch mit nur 10m3 auf den gelegten Mais, wenn Dvo und die Nachbarn nicht wären. Früher in der reudlosen Zeit hat man das oft gemacht, heute muss das dann der Regen machen.
Und gerade weil wir nur Pulver ackern müssen kann ich mir von Wurzeln und Regenwurmgängen nichts kaufen. Ein Reifen und das ist einfach Geschichte.
Wenn man sowas machen will, dann muss man das wirklich wie der Klümper mit Ctf, Reifenregeldruck und angepasster Fruchtfolge sowie langen Feldpausen machen und da ist ein anderes Pachtniveau. Das macht es erträglicher wenn da mal nicht das maximum kommt.
Direktsaat passt halt nicht überall hin. Der Pflug aber auch nicht.
Strip Till ist auch so eine Geschichte für sich, wenn man bei der Roggenernte die ehemaligen Strips deutlich vorm Drescher sieht, weil da der Roggen länger ist.
Mir können die ganzen Gelehrten da viel erzählen solange da am Ende das Ergebnis nicht passt wirds nicht gemacht.
Flächenrotte ein Hype? Machen wir schon seit Ewigkeiten bei viel Grünmasse so. Aber wie beim Fräsen da so viel Pflanzensaft austreten soll weiß ich nicht so recht. Die Fräse erwischt bei dem kurzem Gras doch nun wirklich nicht viel.
Ich mach sowas mit Frontmulcher und Kurzscheibenegge bei Ccm Stroh. Früher kam vorher noch eine dünne Lage Rindergülle drauf und dann war da in einer Woche schon richtig Party drin, könnte man damals mit dem Kverneland Pflug und Dungeinleger sehr sauber einpflügen und das heißt schon was bei 40cm Schnittbreite und dem Stützrad. :mrgreen:
So jetzt könnt ihr mit dem achten Weltwunder *hier bitte Direktsaat/Pflug/Flächenrotte* einfügen* weitermachen ;-)
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Re: Zwischenfrucht für Stoppelweizen

Beitragvon Hosenträger » Fr Aug 23, 2019 22:13

Lonar hat geschrieben:So jetzt könnt ihr mit dem achten Weltwunder *hier bitte Direktsaat/Pflug/Flächenrotte* einfügen* weitermachen ;-)

Ja bei richtigen Blickwinkel ist die Welt wirklich ein Wunder! :wink:
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Re: Zwischenfrucht für Stoppelweizen

Beitragvon DWEWT » Sa Aug 24, 2019 8:16

johndeere820 hat geschrieben:
Die Nachteile des Pfluges gelten auf allen Böden unter allen Bedingungen. Es gibt quasi keinen Standort, an dem es nicht zu Wind- oder Wassererosion kommen kann oder wo die Bodenbiologie den Pflug überlebt.

Nackter Boden bedeutet immer auch, dass viel Wasser verdunstet. Im Sommer heizt sich der Boden auf, was dazu führt, dass das Bodenleben abstirbt.
Auch wenn der Ertrag kurzfristig mit dem Pflug am höchsten sein kann, bedeutet das nicht, dass der Gewinn auch am höchsten ist. Wir müssen uns langsam mal vom Höchstertrag als erstrebenswertes Ziel lösen und stattdessen daran arbeiten, mit weniger Input (also weniger Kosten) langfristig ein stabiles Ertragsniveau zu halten, was vielleicht nicht im Bereich des maximal möglichen Ertrags liegt. Dabei hilft der Fokus auf den Boden, der sich mittelfristig richtig auszahlen kann: no-till, Zwischenfrüchte, weitere Fruchtfolgen, guter Kompost, gezielte Beweidung (Mob Grazing, holistic management) usw. können dazu beitragen, den Input in Form von Dünger und PSM nach einigen Jahren deutlich zu verringern.

Das Problem mit den kalten Böden erledigt sich teilweise mit zunehmender Aktivität des Bodenlebens, kann aber auch durch Maßnahmen wie Bio-Strip-Till optimiert werden. Es gibt kein Problem, für das es keine Lösung gibt, aber einen Haufen vermeidbarer Probleme, die der Pflug und auch intensive Bodenbearbeitung mit Grubber, Scheibenegge und Co. mit sich bringen. Mit Bodenbearbeitung, hohen Düngemengen und intensivem chemischen Pflanzenschutz bekämpft man immer nur Symptome, nie die eigentliche Ursache der Probleme: die geringe Bodenfruchtbarkeit und ein schlechtes Bodenleben (kleines Pilz:Bakterien-Verhältnis, Fäulnisprozesse, schlecht funktionierende Nährstoffkreisläufe usw.).


Eigentlich sollte man Beiträge die mit Pauschalisierungen und Verallgemeinerungen beginnen, gar nicht lesen. Leider verstärkt sich dieser Eindruck noch, wenn man trotzdem weiterliest.
Die verheerenden Winderosionen auf den bestellfertigen Ackerflächen nahe Rostosck vor einigen Jahren, waren gar nicht gepflügt worden! Es kommt weniger auf die Grundbodenbearbeitung als mehr auf die Krümelung an der Bodenoberfläche an. Wir arbeiten heute zunehmend mit Bodenbearbeitungsgeräten, die den alten Grundsatz von der Notwendigkeit der aufliegenden Krümelstruktur vernachlässigt. Da wird gewalzt was das Zeug hält, nur weil man etwas gegen Schnecken machen möchte. Dabei schafft man eine Oberfläche die sich schon beim geringsten Windchen in Bewegung setzt.
Bei heftigen Regenfällen mit zig mm in kürzester Zeit, wird es jeden nicht ganzflächig bewachsenen Boden in Schräglage, hinwegraffen. Egal wie er bearbeitet wurde. Ein optimales Saatbett zu Mais, ist hier natürlich extrem gefährdet. Auch hier würde das Arbeiten und die Aussaat quer zur Hangneigung schon erheblich zur Risikominderung beitragen.
Seit wann wird im Hochsommer gepflügt? Oder wie sonst sollte es zu einem "nackten Boden" kommen? Auch gepflügte Böden liegen in der Vegetationszeit unter einer Pflanzendecke, die Schatten spendet. Bei Böden mit hohem Grundwasserstand ist man bisweilen dankbart für hohe Verdunstungsraten, damit die Bodenbearbeitung unter optimalen Bodenbedingungen stattfinden kann. Unter hohen Temperaturen stirbt nur ein sehr geringer Teil des Bodenlebens ab. Zumal "hohe Bodentemperaturen" sich gerade mal im Bereich von weit unter 30 Grad C bewegen.
Die Definition von Maximalertrag und Optimalertrag, kann auch hier als bekannt vorausgesetzt werden.
Was soll der Begriff "Beweidung" in deinem Beitrag?
Kalte Böden erwärmen sich im Frühjahr am besten, wenn sie gepflügt sind. Angereichert mit organischer Substanz, die zur Lockerung beiträgt, wird die Erwärmung noch gefördert. Hier an meinem Standort (Auentonboden), setzt das Wachstum auf den gepflügten Böden im Frühjahr einige Tage früher ein als auf den minimal bearbeiteten Flächen. Außerdem beginnt, aufgrund von Luft- Wasser und Wärme, die Mikroorganismentätigkeit früher. Für Biobetriebe ist das ein ganz wesentlicher Aspekt.
Ich finde es verwunderlich, dass du den intensiven Düngemittel- und PSM-Einsatz geißelst. Es ist doch hinlänglich bekannt, dass mit abnehmender Bodenbearbeitung gerade der PSM-Einsatz zunimmt. Auch wenn das von den Minimalbodenbearbeitern immer wieder heftigst dementiert wird.
Ich bin der Meinung, jeder sollte die für seinen Boden, seinen Betrieb, seiner Überzeugung beste Form der Bodenbearbeitung realisieren. Dabei sollte es weder Tabus noch ideologische Verblendungen geben.
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