Hat der ösi verein-
http://www.topagrar.com/news/Rind-News-Lieferanten-Flucht-bei-der-Freien-Milch-Austria-884525.html
auch was mit dem bdm/abl/emb/komische milch usw. geschmeiss zu tun?
Wäre nicht verwunderlich.
Aktuelle Zeit: Fr Apr 26, 2024 16:06
Jupp1303 hat geschrieben:Nun H.B. und ich haben es schon immer gewusst .... jetzt haben wir es schwarz auf weiss
http://www.topagrar.com/news/Rind-Rinde ... 87700.htmlHand in Hand wollten sie die faire Milch nach vorne bringen, jetzt fechten sie vor Gericht: Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM), Initiator der fairen Milch und die Milchvermarktung Süddeutschland (MVS), Vermarkter des Produkts, sind heftig zerstritten und werden wohl wieder getrennte Wege gehen.
Der Grund: Der MVS ist es bisher nicht gelungen, die faire Milch über Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen hinaus auszudehnen. Nur ein Bruchteil der Milch wird höherpreisig verkauft. Zudem befindet sich die MVS offenbar in massiven finanziellen Schwierigkeiten. Der nicht gedeckte Fehlbetrag beläuft sich auf satte 641.000 €.
Auch der Auszahlungspreis spricht Bände: Die MVS hat im Mai in NRW einen Grundpreis von nur 25,0 Cent/kg (4,0 % Fett) gezahlt. Deshalb haben mehre Lieferanten gekündigt. In NRW soll die MVS zuletzt 10 Mio. kg verloren haben.
Damit die faire Milch nicht komplett vor die Wand fährt, will der BDM den Geschäftsbetrieb übernehmen. Zunächst müssen aber die Lizenzrechte vor Gericht geklärt werden. Bis dahin ist die MVS weiter für den Vertrieb zuständig.
BDM-Chef Romuald Schaber verspricht gegenüber top agrar bereits: "Mit der fairen Milch wird es nach vorne gehen!" Wie er das erreichen will, verrät er nicht. BDM-Mitglieder berichten, dass die faire Milch auf mehrere Bundesländer ausgedehnt und Produkte mit höherer Wertschöpfung produziert werden sollen. Deshalb wolle der Verband extra einen Molkereiexperten einstellen.
MVS-Chef Jakob Niedermaier wollte sich gegenüber top agrar nicht äußern.
http://www.topagrar.com/news/Rind-Rindernews-Streit-um-faire-Milch-wird-schaerfer-887700.html
leider haben Sie eine Seite gefunden, die nicht existiert...
Nun H.B. und ich haben es schon immer gewusst .... jetzt haben wir es schwarz auf weiss
JORA hat geschrieben:Nun H.B. und ich haben es schon immer gewusst .... jetzt haben wir es schwarz auf weiss
Jupp ihr dürft euch über eure weitreichende Voraussicht freuen, H.B. sieht ihn schon schwarz auf weiß auf seiner Milchgeldabrechnung, nachdem es seiner Molkerei gelungen ist, genügend Bauern von Allgäuland zu übernehmen. Weiter so, der Markt und die Molkereien regeln bestimmt alles zum Guten.
Mein Respekt gilt aber den Landwirten die für einen besseren Milchpreis gekämpft haben
Jupp1303 hat geschrieben:rägemoli hat geschrieben:Schaut an so rum in der Landschaft gibts noch einige die die BDM Fahnen hochhalten ............
viele verliessen seidem das "Schlachtfeld " oder tun es nach und nach und kehren sogar wieder zum Bauernverband zurück .
Ich finde es weis Gott nicht alles richtig was im BV in Sachen Milch läuft. Nach meinem Geschmack haben dort auch zuviele Nicht-Milchbauern das sagen. Ich wünschte mir da schon mehr Leben in diesem Laden, aber nach aussen eine Meinung !
rägemoli hat geschrieben:Schaut an so rum in der Landschaft gibts noch einige die die BDM Fahnen hochhalten ............
Jupp1303 hat geschrieben: Die MVS hat im Mai in NRW einen Grundpreis von nur 25,0 Cent/kg (4,0 % Fett) gezahlt.
Marxistisch-leninistische Partei Deutschlands hat geschrieben:
http://www.mlpd.de/aktiv/termine-inhalt ... 2dda114c28BDM
Landesvorstand
Landesvorst. Nordrhein-Westf.
Karl-Josef Vermöhlen
Geldener Str. 87
47665 Sonsbeck
Nordrhein-Westfalen
IV. Karl-Josef Vermöhlen (53), Bauer
"Ein fairer Milchpreis. Das haben wir geschafft. Mit unseren paar Männekens."
180 Milchkühe. Das bedeutet morgens vier Stunden melken. Und abends noch einmal vier Stunden. Dazwischen füttern, die Nachzucht aufpäppeln, den Stall reparieren. Auch samstags und sonntags. "Ich arbeite bis zu 80 Stunden die Woche und komme auf einen Stundenlohn von sieben Euro", sagt Karl-Josef Vermöhlen, Milchbauer aus Sonsbeck am Niederrhein. "Das ist doch Ausbeutung." Nur zweimal sei er in seinem Leben in den Urlaub gefahren. Immer nur Arbeit. "Dafür will ich einen anständigen Milchpreis, aber den gibt's nicht."
Mit 18 Jahren hat Vermöhlen den Hof vom Vater übernommen. Jahrzehntelang hat er mitgespielt: Milch ist für Handelskonzerne eine Lockware und muss billig sein. Sie pressen die Molkereien, die geben den Preisdruck an die Milchbauern weiter. "Die bekommen dann, was übrig bleibt", sagt Vermöhlen, "gerade so viel, dass sie nicht aufgeben. Aber das ist keine Basis."
Deshalb hat er sich ausgeklinkt, zumindest teilweise. Aus dem Bauern, der nur Milch produzierte, wurde ein Bauer, der die Vermarktung in die eigenen Hände nahm. Weshalb er seit Oktober 2010 für ein Viertel seiner jährlich 1,4 Millionen Liter Milch 40 Cent pro Liter bekommt. "Das ist fair", sagt Vermöhlen, "und deswegen heißt sie auch ,faire Milch'. Weil es sie gibt, kann ich Milchbauer bleiben, ohne nur der Knecht zu sein."
Zunächst hat es Vermöhlen mit Politik versucht. In den neunziger Jahren kämpfte er mit den rebellischen Bauern vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) für seine Interessen. Höhepunkt war der Milchstreik 2008, als Bauern bundesweit ihre Ware in Gullys schütteten oder mit großen Sprengwagen auf ihren Feldern verteilten. "An der systematischen Ausbeutung hat sich nichts geändert", sagt Vermöhlen. Aber es gäbe Vermöhlens faire Milch ohne diese Auseinandersetzung nicht. Denn er erkannte: Solange nicht die Bauern selbst mehr Einfluss auf die angebotene Milchmenge bekommen, wird sich nicht wirklich etwas ändern. "Das aber dauert 20 Jahre und länger. Mir wurde klar, dass wir sofort etwas für uns tun mussten."
Was Vermöhlen nicht wollte, war ihm ebenfalls klar: nicht wachsen auf etwa 500 Kühe, wegen des Flächenverbrauchs und weil er kleinere Bauern nicht noch mehr unter Druck setzen wollte. Seine Kühe mit Medikamenten und Kraftfutter zu höherer Leistung bringen? "Kam nicht infrage - meine Kühe sollen ihre Milch freiwillig geben. Und ich will nicht dreimal am Tag melken, vielleicht noch mithilfe rumänischer Billiglöhner. Das ist keine Art."
Vermöhlen dachte lieber über seine Ware nach. "Wir brauchen ein Produkt, über das der Kunde selbst entscheiden kann, wir müssen den Leuten etwas bieten." So kommt er im Frühjahr 2010 auf die "faire Milch", ein Konzept, das die mit dem BDM assoziierte Milchvermarktungsgesellschaft MVS kurz zuvor in Süddeutschland umgesetzt hatte.
Seine Milch wird von der Molkerei nun ordentlich bezahlt. Im Gegenzug füttert er seine Kühe lieber mit Gras als mit Kraftfutter, wobei das Gras bienen- und kleintierfreundlich wächst und gemäht wird, und gentechnikfrei muss ohnehin alles sein. Verarbeitet und verkauft wird die Milch nur in dem Bundesland, in dem sie auch erzeugt wird. Die Milch hat einen besonders hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren, und jeder Bauer muss sich ein kleines Projekt suchen, das der Umwelt nützt.
Klingt gut, ist für einen Bauern jedoch eine ziemliche Hürde. Denn er braucht andere, die mitmachen: eine Molkerei zur Verarbeitung, Händler für den Verkauf und Kunden, die für einen Liter Milch zwischen 89 Cent und 1,09 Euro ausgeben. "Das haben wir alles geschafft", sagt Karl-Josef Vermöhlen, "wir stinkige Bauern. Nicht schlecht, oder?"
Halb zieht es sie, halb werden sie getrieben. Acht andere Bauern zu finden fällt Vermöhlen nicht schwer - es sind Anführer des Milchstreiks zwei Jahre zuvor. Ihre Molkereien haben ihnen die Verträge gekündigt - "von wegen ihre Höfe würden nicht mehr in die Abholtour passen, dabei wollten die doch nur diejenigen zur Strecke bringen, die aufmuckten". Statt ihrer alten Molkerei "in den Hintern zu kriechen", gründen sie nun lieber ihre eigene "Milcherzeugergemeinschaft NRW". Und sie stellen ihre Produktion um, trotz der Angst, dass ihre Kühe dadurch womöglich weniger Milch geben. Sie füttern mehr Gras, spritzen weniger, lassen die Tiere länger draußen. Um den erhöhten Fettsäureanteil zu erreichen, experimentieren sie beim Futter mit Rapsschrot und Leinsaat, jede Woche gleichen sie ihre Ergebnisse ab.
Sie stellen fest, dass sich die Mühe allein deshalb lohnt, weil Gras deutlich billiger ist als Kraftfutter. Weil die Tiere wegen der robusten Haltung seltener krank werden. "Wir sparen 80 Prozent der Tierarztkosten. Insgesamt ist das viel wirtschaftlicher als die alte Art. Das hätten wir vorher nie gedacht." Und die Kühe geben nicht wesentlich weniger Milch als zuvor.
Mit steigendem Selbstbewusstsein suchen sie sich eine Molkerei. Wiederholt werden sie abgewiesen, denn sie gelten als Konkurrenten, wollen sie der Molkerei doch nicht die Vermarktung überlassen. Schließlich finden sie eine kleine Privatmolkerei, die sich die Kooperation allerdings auch gut bezahlen lässt.
So weit bewegen sich die Bauern im gewohnten Kosmos. Anders wird das, als sie die Handelsketten für sich gewinnen wollen. Mit dieser Welt hatten sie zuvor nie etwas zu tun: "Wir hatten doch gar keine Connections." Deshalb suchen sie sich einen Fachmann bei der MVS aus Süddeutschland - den schicken sie vor zu Rewe in Köln und Dortmund. Der Mann schafft es, die ersten Deals einzufädeln, wohl auch, weil Rewe bereits in Süddeutschland bei der fairen Milch mitmacht. Nun springen die Bauern selbst über ihren Schatten. Mit jeweils zwei Mann klappern sie die regionalen Edeka-Märkte ab, "immer schön zwischen den Melkzeiten", stellen sich mit ihrer Milch in den Gang, reden mit den Leuten, und manchmal nehmen sie ihre Frauen mit. Nach und nach gewinnen sie so elf Edeka-Märkte für ihre faire Milch. "Ist doch erstaunlich, was wir als Bauern so alles können", meint Vermöhlen, "wir mit unseren paar Männekens."
Jetzt im Winter ziehen sie wieder los, hin zu den Edeka-Märkten ihrer Region. Schließlich reicht der Absatz bislang nur für ein Viertel der Gesamtmenge, und erst wenn sie 50 Prozent erzielen, wollen sie ihre Erzeugergemeinschaft vergrößern. Karl-Josef Vermöhlen denkt derweil an faire Butter und an einen Profi, den sie einstellen müssten. Für die Kontaktpflege, für Werbung im Radio und im Fernsehen. Bauer sucht Markt. "Klar", sagt Vermöhlen, "denn wenn man sich nicht verändert, kann man das Buch doch gleich zuklappen." (brandeins)
Mitglieder: Bing [Bot], dirk0406, Google Adsense [Bot], sebastianmaly, tyr