Über eine solche unförmige Masse zu mitteln zerstört natürlich sehr viel Informationsgehalt.
Ob ich 100 ha Bauland bei München, 100 ha Börde oder 100 ha sumpfige Kerbtalwiese im Thüringer Wald habe, macht auch einen geringfügigen Unterschied und der Erdbeerbaron mit 150 Saisonarbeitskräften ist schlecht mit dem extensiven Mutterkuhhalter zu vergleichen.
Hier geht es ja um die Gesamtsituation.
Und wenn der Mittelwert in einem Spitzenjahr schon keine angemessene Faktorentlohnung erlaubt, dann hat in dem Jahr evtl. 1/3 halbwegs vernünftig verdient und 2/3 hätten besser etwas anderes getan.
Und wenn Betriebe regelmäßig zwischen diesen Gruppen wechseln, was ja schon wegen der Investitionsschritte und Abschreibungen passiert, wird auch ein guter Teil des "guten" Drittels im langjährigen Mittel tiefer in den Sumpf gezogen.
Es ist wirtschaftlich der Wurm drin und die wuchernde Bürokratie zerstört auch noch die Lebensqualität.
Muss halt jeder seine Schlüsse ziehen, wie er damit umgeht.
Perspektivisch, wenn es keine massiven politischen Wandel gibt, wird sich der deutsche Staat die "Ausgleichszahlungen" langfristig nicht mehr leisten können.
Und wenn es den politischen Wandel gibt, wird er sie sich evtl. nicht mehr leisten wollen.
Auf unserem Standort hier scheint mir, von Nischen abgesehen, die einzige langfristige Perspektive ohne staatliche Zahlungen eine relativ intensive tierische Veredelung auf arrondierten Flächen zu sein.
Aktuell können wir unsere Arbeitszeit außerhalb der Landwirtschaft besser verwerten als in der Landwirtschaft. Gleichzeitig möchten den Betrieb erhalten und für die Zukunft besser aufstellen.
Also halten wir den Ball flach, versuchen aber die betrieblichen Voraussetzungen in Richtung der langfristigen Perspektive zu lenken.
Und wenn wir ganz übermütig werden, schlucken wir evtl. irgendwann einen 150er Melkstandbetrieb ohne Nachfolger und machen da einen überschaubaren 50er Roboterbetrieb + etwas Gewerbefläche draus.
Letztlich kommt es drauf an, dass eine bis zwei Familien ihr Auskommen haben und dass mögl. für alle, Mensch wie Vieh, die Lebensqualität passt.
Dafür muss nicht das gesamte Einkommen aus der Landwirtschaft kommen, außer die Lebensqualität aller Beteiligten erfordert es.