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Harald hat geschrieben:Hier in meiner Ecke ist gefühlt jeder zweite Aktive Landwirt (im Sinne des Gesetzes) so ein Durchhaltebetrieb, der seine paar Hektar Eigentumsfläche noch selbst bewirtschaftet, wohl wissend, dass er nicht wirklich zukunftsfähig ist.
Die wissen natürlich auch, dass sie bei einer Vollkostenrechnung von der Substanz leben.
Da aber die alten Maschinen ohnehin bezahlt sind, Gebäude eh erhalten werden müssen und kaum anders genutzt werden können und die eigene Arbeitszeit äh Freizeit nichts kostet, bleiben doch ein paar Euro mehr hängen als bei ortsüblicher Verpachtung. Zumindest wenn man sich halbwegs geschickt anstellt. Und solange die Pachtpreise nicht weiter steigen (dafür sind hier mangels Biogaser vor allem die agressiv zupachtenden Bio-Betriebe zuständig ).
Allerdings wird eben jeder Maschinenersatz und jede größere Reparatur zur Existenzfrage. Wenn dann auch noch der Schlepper ersetzt werden muss, driftet das Ganze endgültig in eine quersubventionierte Liebhaberei ab.
Die nächste Aufgabewelle bei den Ackerbauern erwarte ich 2020, wenn nur noch Düngerstreuer mit Grenzstreueinrichtung zugelassen sein werden. Die haben hier bisher nur wenige der Durchhaltebetriebe.
Dass Landhändler, Werkstätten usw. auch weniger werden und somit die Fahrtwege immer länger und die Logistik somit auch komplexer, und auch die spärlich vorhandenen Lohnunternehmer immer mehr auf größere Einheiten getrimmt sind, macht es auch nicht einfacher.
Fossi hat geschrieben:Harald hat geschrieben:Hier in meiner Ecke ist gefühlt jeder zweite Aktive Landwirt (im Sinne des Gesetzes) so ein Durchhaltebetrieb, der seine paar Hektar Eigentumsfläche noch selbst bewirtschaftet, wohl wissend, dass er nicht wirklich zukunftsfähig ist.
Die wissen natürlich auch, dass sie bei einer Vollkostenrechnung von der Substanz leben.
Da aber die alten Maschinen ohnehin bezahlt sind, Gebäude eh erhal
Genau so sieht's aus!!!
Aus Idealismus / Hobby ok - aber Kohle verdienen: nein.
Es sei denn der Opa vererbt Dir die 20ha und Du brauchst keine Pacht zahlen... Aber auch dann würdest Du Dich besser stehen, wenn Du weiter verpachtest.
Falke hat geschrieben:Wie alt bist du jetzt? 20?
Du kannst die ersten 20 Jahre durch Versuch und Irrtum, gute und schlechte Investitionen, gute und schlechte Ratschläge dich bemühen, die echten Erträge aus dem
Ackerbau so weit zu bringen, dass du die darauffolgenden 20 Jahre ein wenig damit verdienst. Wenn du dann 60 bist, bleibt +/- Null übrig. Ist das das Hobby wert?
Ich finde, ohne ausgezeichnete Ausbildung und schon gemachte Erfahrungen und ohne die Erfahrungen des Vaters und ohne auf dessen Betriebsaustattung
zurückgreifen zu können (die Opas haben idR schon zu lange nichts mehr investiert ...) ist aus Ackerbau auf paar ha kein nennenswerter Gewinn zu erwirtschaften.
Verpachte den Acker und bewirtschafte den Wald - so wie ich es mach'. Bei mir wirft das so viel ab, dass ich nur noch nebenbei im alten Beruf arbeite ...
Falke