@Rumpi
Ist mir schon klar, das nur zugefüttert wird. Aber dadurch wird genau der natürliche Selektionsdruck, der dafür sorgen würde, das alte, kranke und schwache Tiere (ja, auch Jungtiere) wegsterben, ausgeschaltet. Aber das ist die Natur, die ist nunmal grausam! Und genau in dem ihr den natürlichen Tod verhindert, handelt ihr in meinen Augen ähnlich den üblicherweise städt. Bambianhängern, die die Rehlein vor euch schützen wollen. Eine natürliche Regulation wäre in meinen Augen aber absolut sinnvoll, um einen gesunden, fitten Restbestand zu erhalten. Nebenbei aus Waldbesitzersicht sinnvoll, um die Gesamtanzahl zu reduzieren und so das Hochkommen einer natürlichen Verjüngung ermöglichen, die eben nicht nur aus Fichte+Kiefer besteht, sondern aus den eher natürlich vorkommenden Baumarten in ihrer vollen Vielfalt. Es würden ja auch nicht 90% wegsterben, ich würde eher auf 10-20% tippen.
Und ja, wir Förster+Waldbesitzer haben in der Vergangenheit den Fehler gemacht, Fichte + Kiefer übermäßig zu fördern und anzupflanzen. Und wir sehen ja jetzt die Folgen (massive Windwürfe, Käfer, Verbiss an allem, was nicht Fi+Ki ist etc.). Wir wollen das aber ändern (ein großer Teil der Forstverwaltungen und auch ich zumindest) und wieder mehr Baumartenmischung haben. Und dafür brauchen wir einen niedrigeren Schalenwildbestand, da sonst der Zeit- und Geldaufwand für Zaunbau/einzelschutz usw. zu hoch wäre. Ich seh es bei uns, im Zaun wächst von Hainbuche über Eiche, Ulme, Vogelbeere, Birke, Linde, Ahorn, Kirsche und Dougl. alles super, außerhalb habe ich Eichen, Hainbuchen und Ulmen, die nur Blaubeerstrauchgröße haben und nicht hochkommen.
Die Gemischteren Bestände der Zukunft, in denen auch ohne Zaun alle möglichen Baumarten hochkommen, wäre nebenbei auch für die Rehlein eine gesündere Futtermischung als nur Fichtenknospen und ab und zu mal ne Eiche oder Buche.
Grüße, Robert