Südheidjer hat geschrieben:Rohana hat geschrieben:Südheidjer hat geschrieben:Und dafür, daß der Landschülerrat in Niedersachsen die Schreibschrift abschaffen möchte, gibt's erstmal gleich eine glatte Sechs! Was geht bei denen im Koppe vor? Demnächst wollen die Schüler Mathe und Physik abschaffen, weil zu schwierig. Die laufen doch alle nicht mehr ganz rund die kleinen verzogenen Blagen!
Tja, wer bist du zu bewerten was die heutige Jugend will? DIE sind Experten für ihre Lebensrealität, nicht du! Und wenn fast nur noch am PC, Tablet und Handy geschrieben wird, dann ist es eventuell sinnvoller gescheites 10Finger-System an der Schule zu lernen und dafür die Schreibschrift auszulassen und händisch Druckschrift zu schreiben... kann man doch mal dran lang überlegen, oder nicht? Das Leben ist halt nicht statisch. Die aktuellen Lehrpläne sind hoffnungslos veraltet und haben nur noch wenig mit dem zu tun, was im LEBEN gebraucht wird (das Studium gehört da nicht zwingend dazu).
Das meinst du doch ironische, oder?
Mit der Hand-schreiben fördert motorische Fähigkeiten und macht Super-Verknüpfungen in den grauen Zellen im Kopf, die für vieles andere genutzt werden! Höre dir mal die Vorträge von Prof. Manfred Spitzer an. Genau, der Kritiker der übermäßigen Smartphone-Nutzung! Wir steuern auf eine fatale Zukunft zu. Wir begehen ein Verbrechen an der jungen Generation, wenn wir nicht gegensteuern und die Smartphone-Nutzung einschränken.
Die Kinder, die beim Auto-Fahren auf der Rücksitzbank sitzen und mit einem Tablet ruhiggestellt werden, die finden sich später nicht mehr ohne Navigationsgerät zurecht. Die Kinder müssen rausgucken in die Landschaft, um ihre Umgebung wahrzunehmen. Und mit ihren Eltern reden und kommunizieren über ihre Eindrücke, die sie auf der Fahrt sammeln, statt stumpf auf Tablet oder Smartphone zu gucken.
Meine ich tatsächlich nicht ironisch, nein. Ich hab auch nicht gesagt dass man übermässig Bildschirme nutzen soll. Nur, wer schreibt heutzutage noch wann mit der Hand? Und warum muss es Schreibschrift sein (und wenn ja, welche)? Die Zeit *hat* sich geändert, daran ist nichts zu leugnen. Wenn die Kinder der Welt von heute die Lehrpläne von vor 50 Jahren auferlegt bekommen, ist es kein Wunder dass sie ausserhalb der Schule lernen müssen, ihr Leben zu regeln.
Die jungen Generation kann noch gar nicht wissen, was sie mal im Leben an Wissen und Kompetenzen brauchen werden.
Hat die "alte" Generation eine zuverlässige Glaskugel? NEIN. Die hat nur einen Erfahrungsschatz aus *ihrem* Leben (und der kompletten Historie die wir verfügbar haben...). Im Endeffekt weiss niemand was unsere Kinder mal wirklich brauchen. Klar, Grundkenntnisse in den Hauptfächern, Grundlagen um sich darauf aufbauend weiterzubilden oder weiterbilden zu lassen, die muss es haben. Aber darüber hinaus? Was verlangt denn die Zeit? Man kann ja ein ganz bisschen was absehen, was in den nächsten 10, 20, 50 Jahren aktuell wird... und da sehe ich verdammt viel was (meines Wissens nach) nirgendwo in Lehrplänen enthalten ist.
Und: Warum nicht die Kinder fragen nach dem was sie wissen wollen, nach dem was *jetzt* in ihrem Leben aktuell ist oder was sie meinen das sie brauchen? Es geht doch nicht um die Würde der Lehrer und Altvorderen, es geht um die Zukunft der Kinder und es wird höchste Zeit dass die Schule nach Kindern ausgerichtet wird und nicht immer wieder Kinder in Formen geklopft um in dieses verdammt verstaubte System zu passen, was in seiner Ausrichtung aus dem Mittelalter stammt! Das Abi ist doch eh nur noch ein Gradmesser für Beharrungs- und Anpassungsvermögen und Bulimielernen. Ganz ehrlich, welcher Mensch braucht schon Abistoff unmittelbar für seinen Beruf... das einzig tolle an der Oberstufe war Kunst und Musik. Und Chemie

Hättest du mich zu meiner Schulzeit gefragt, was man an Lerninhalten streichen könnte, dann hätte ich zumindest Deutsch und Englisch unverzüglich gestrichen. Könnte ich dann hier im Landtreff halbwegs vernünftig schreiben? Könnte ich mich im Internet bzgl. Software-Entwicklung weiterbilden ohne bzw. mit nur geringen Englisch-Kennnissen? Ne, garantiert nicht!
Und warum nicht? Ich HABE mein Englisch abgewählt so bald ich konnte (in der 10. Klasse). Tja, so habe ich Anfang des Studiums aus eigenem Antrieb nicht nur Englisch sondern auch Französisch bis auf Muttersprachlerniveau gelernt. Es gibt heute mehr noch als damals genug Möglichkeiten um sich selbst weiterzubilden! Die Welt ändert sich nicht nur zum Negativen

In den 197er gab es die Antiautoritäre Erziehung. Ein Konzept, was überwiegend in der linken Studentenbewegung entwickelt und praktiziert wurde.
Was hat das jetzt mit Antiautoritärer Erziehung zu tun, wenn man Kindern mal zuhört statt ständig pauschal zu entscheiden was gut für sie ist? Weisst schon, es gibt noch mehr als schwarz und weiss.
Ich bestreite ja gar nicht, daß man Unterrichtskonzepte und -inhalte überdenken sollte. Unterricht soll und muß Spaß machen. Dann lernt es sich von ganz alleine. [...]
Ich bin übrigens der festen Überzeugung, daß es viele Lehrer im Land gibt, die hervorragende Unterrichtskonzepte in der Schublade haben und wenn man diesen Lehrern mehr Freiraum geben würde, wir einen Gewinn für die Schulen hätten.
Viele Lehrer hätten mehr Freude an ihrem Job, wenn sie sehen würden, daß die Lernerfolge bei den Schülern größer werden würden. Das macht einem doch selbst mehr Spaß.
So aber haben so einige Lehrer resigniert und machen frustriert Dienst nach Vorschrift und warten auf die Pension.
Wunderbar, da sind wir uns ja einig.
