@Mensch
Das man Sie kaum wird "bekehren" können war doch von Anfang an klar. Ich meine aber an Hand Ihrer Beiträge doch eher eine theoretische Veranlagung zu erkennen. Fromme Wünsche nach einer Neugestaltung des Systems zu formulieren, bringt aber gar nichts. Die Entscheidung in welche Richtung sich ein System entwickelt wird in erster Linie über das Einkaufsverhalten der Verbraucher entschieden. Politische Vorgaben, die bestimmte Bereiche unrentabel machen, sorgen nur dafür, dass diese Bereiche in entsprechender Zeit aufhören zu existieren oder ins Ausland verlagert werden.
Wenn Sie den Artikel gelesen haben, den ich hier eingestellt habe, dann müssten sie erkannt haben, dass die Bio-Landwirtschaft an den hohen Lohnkosten in Deutschland krankt. Um einen Anreiz zu schaffen, trotz der anbautechnischen Probleme in diesen Bereich zu gehen müsste die Förderung verdoppelt werden, was ich für sehr zweifelhaft halte. Ca. 5% der Kunden in Deutschland kaufen Öko-Lebensmittel, 95% nicht. In meinen Augen ist das eine relativ klare Stellungnahme der Konsumenten. Dabei geht es nicht darum, was die Leute in Umfragen erzählen, sondern nur um das was sie wirklich kaufen.
Interessant finde ich es ja auch immer, wenn Mama dann mit dem Porsche Cayenne beim Reformhaus vor fährt, um eine Packung Bio-Shrimps aus Vietnam zu kaufen.
Ein besserer Geschmack oder deutliche Qualitätsvorteile bei Bio-Lebensmittel konnten bisher nicht nachvollziehbar belegt werden. Leider ist Wiso - Das Duell -Ist Bio wirklich besser? nicht mehr abrufbar. Bei kam seiner Zeit heraus, dass Bio nur marginal besser abschnitt. Nicht was wirklich belegbar wäre. Bei der Blindverkostung entschieden sich 14 Test für Bio und 26 für Konvi. Es gab 2 gleiche Buffets, nur halt bei einem die Zutaten Bio und beim andern Konvi.
es gibt auch keinerlei Belege, dass Bio-Konsumenten eine höhere Lebenserwartung hätten.
Meine Meinung nach, sind Sie halt sehr in der Theorie verhaftet und sind bisher nicht wirklich mit der knallharten Realität konfrontiert worden. Sie man ja auch recht gut beim Thema Wolf. Den meisten Landwirten geht es in erster Linie um den Erhalt ihres Betriebes. Um die Sicherung des Viehs und des Familieneinkommens. Da würde kaum eine auf die Idee kommen es einfach ab zunicken, wenn der Wolf ein paar Stück Vieh reißt. Sie sitzen in Ihrem Elfenbeinturm und formulieren Ihre Postulate, wir stehen in der ersten Reihe und kämpfen jeden Tag. Man kann Ihnen eigentlich gar keinen Vorwurf machen, Sie sind einfach viel zu weit weg von der eigentlichen Basis und aus Ihrer Sicht mag das was Sie schreiben ja auch Sinn machen, aber für uns stellt sich eben vieles anders da.
Mir kommt da das Bild des Generals im warmen Hauptquartier, weit hinter der Front in den Sinn. Er sitzt im warmen und raucht sein Pfeifchen und seniert über seiner Lagekarte, die doch nur eine grobe Nährung an die Realität darstellt. Der Soldat im Graben soll stürmen und den Kopf hinhalten, während sich der General den Bauch streichelt.