Als Mecklenburger mit eigenem Wald reihe ich mich mal in die sehr geistreichen Kommentare ein...
- Nach der Wende wurden im Laufe der Modernisierung viele Holzheizungen (auch viele intakte, hochwertige Kachelöfen) rausgerissen und mit modernen Gas-/Ölheizungen ersetzt. Solange diese noch funktionieren, nimmt man die hohen Preise der fossilen Energieträger eine Weile in Kauf. Der typische Mecklenburger hat zwar Strom und fliessend Wasser, aber oftmals keinen finanziellen Spielraum für eine komplette Heizungsumstellung.
- Gerade ältere Personen in den neuen Bundesländern haben ihr ganzes Leben mit Holz/Kohle heizen müssen, weil es keine andere Möglichkeit gab. Da nimmt man sich jetzt auch mal den Luxus, auf den zugehörigen Aufwand und Dreck zu verzichten.
- Zumindest in unserer Gemeinde (max. 5% Miethäuser/-wohnungen) heizt jeder zweite Zweite mittlerweile wieder mit Holz, selbst wenn es nur ein Kamin im Wohnzimmer ist.
- In vielen Gegenden gibt es mehr Wald, als Brennholz benötigt wird - aufgrund der geringen Einwohnerdichte. Industrieholzpreise sind unten, da lohnt allgemein keine Bewirtschaftung.
- Aufgrund der Enteignungen in der Nachkriegszeit (insbesondere Großbauern mit entsprechend großen Waldflächen) und der Rückübertragung nach der Wende können viele Erben kaum etwas mit dem Wald anfangen, mit "Verwilderung" als Konsequenz.
- Als einzelne Partei im Mietshaus ist es in Mecklenburg nicht üblich, sich seine Wunschheizung auszusuchen.
- Der typische Mecklenburger sieht Kiefernholz nicht unbedingt als Brennholz erster Wahl.
- Der typische Mecklenburger ist selbst in Plattenbauten pflegeleicht zu halten und kann (sofern nüchtern) bis 20 und sogar darüber hinaus zählen.