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Bullenmast im Vollerwerb

Fragen und Antworten rund um die Rindviehhaltung.
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Bullenmast im Vollerwerb

Beitragvon ecb97 » Mo Okt 22, 2012 19:18

Mein onkel hat 65 ha Land und geht bald in rente. Ich möchte den betrieb im vollerwerb weiterführen und plane einen bullenmaststall mit ca. 130 bullen zu bauen. Was meint ihr? Lohnt das oder soll man das lieber sein lassen? Derzeit kostet das kilo ja um die 3.70€.
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Re: Bullenmast im Vollerwerb

Beitragvon Manfred » Mo Okt 22, 2012 20:33

Hängt natürlich von deinen einzelbetrieblichen Zahlen ab. Die Aussichten sind aber mau.
Schau mal da:
http://www.lwk-niedersachsen.de/index.cfm/portal/6/nav/360/article/19336.html

Die errechnen bei Neubau eines 200ter-Stalles mit Mast ab Fresser einen DB von 220 Euro pro Mastplatz. Lass am Ende einen Gewinn von 100 bis 150 Euro vor Sozialversicherung und Steuer übrig bleiben.
Bei Mast ab Fresser verkaufst du bei 130 Plätzen 115 (?) Bullen im Jahr.
Wenn die Preise so bleiben und die Kosten nicht davonlaufen, bleiben dir für den Betriebszweig irgendwas zwischen 11.000 und 15.000 Euro im Jahr, von denen du noch Vesicherung und Steuern abdrücken darfst.
Dafür würde ich so viel Geld und Risiko nicht in die Hand nehmen.
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Re: Bullenmast im Vollerwerb

Beitragvon Vinyard » Di Okt 23, 2012 14:06

Bei den derzeitigen Preisen würde ich eher zu Ackerbau tendieren. Da sind die Investitionen deutlich kleiner und die DB sind derzeit auch sehr ordentlich!
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Re: Bullenmast im Vollerwerb

Beitragvon Manfred » Di Okt 23, 2012 15:50

Ackerbau ist eh klar. Die Frage ist ja, was die Bullen auf den Ackerbau oben drauf einbringen.
Man darf sich als Bullenhalter dann aber selber nichts vorlügen, wo im Betrieb das Geld verdient wird.
Ich muss dann schon realistische Preise für die Futtermittel vom eigenen Acker ansetzen und die Betriebszweige einzeln bewerten zu können.
Wenn ein durchschnittler Süddeutscher Bullenhalter 35.000 Euro gesamtbetrieblichen Gewinn macht, stammt halt oft der Großteil davon vom Acker, taucht aber nur verdeckt im Verkaufserlös der Bullen auf. Wenn man die beiden Betriebszweige dann finanziell trennt kommen erschreckend niedrige Eigenkapitalverzinsung und Arbeitszeitwertung für die Bullenhaltung raus. Wenn abgeschriebene Ställe auf dem Hof stehen, kann die Rechnung schon wieder eine ganz andere sein. Bei einem Neubau muss man sehr scharf rechnen, ob man sich nicht nur einen Haufen Arbeit kauft.
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Re: Bullenmast im Vollerwerb

Beitragvon ecb97 » Di Okt 23, 2012 18:45

Mein problem ist nur, dass von den 65 ha land etwa 20 ha grasland sind.
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Re: Bullenmast im Vollerwerb

Beitragvon Manfred » Di Okt 23, 2012 18:55

Welche Gegend? Arrondiert oder Streuflächen?
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Re: Bullenmast im Vollerwerb

Beitragvon ecb97 » Di Okt 23, 2012 20:11

Region Hannover/Niedersachsen Keine streuflächen
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Re: Bullenmast im Vollerwerb

Beitragvon Juwel » Di Okt 23, 2012 23:32

[quote="ecb97"]Mein onkel hat 65 ha Land und geht bald in rente. Ich möchte den betrieb im vollerwerb weiterführen und plane einen bullenmaststall mit ca. 130 bullen zu bauen. Was meint ihr? Lohnt das oder soll man das lieber sein lassen? Derzeit kostet das kilo ja um die 3.70€.[/quote]

Bewirtschaftest Du noch einen eigenen Betrieb, oder hast Du einen anderen Beruf?

Ich an Deiner Stelle würde nur das Ackerland weiterbewirtschaften, und das mit der Viehhaltung sein lassen.
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Re: Bullenmast im Vollerwerb

Beitragvon Manfred » Mi Okt 24, 2012 7:34

Zu der Region kann ich wenig sagen. Da kenn ich mich nicht aus.
Eure Agrarumweltprogramme sind sehr unattraktiv. Würde trotzdem mal einige Zahlenspiele als Alternative zu den Bullen anstellen:
-Grünland umbrechen soweit vom Standort her und rechtlich möglich
-Verpachtung des Grünlands
-Optimierung des Grünlands zur Mitnahme von Agrarumweltprogrammen. Aufwuchs als Heu vermarkten. Als Pensionsweide für die Färsen eines Milchviehhalters? Evtl. Kleinballen für Pferdehalter, die werden zunehmend gesucht)? Oder mit einer eigenen kleinen Mutterkuhherde in ganzjähriger Freilandhaltung mit Unterstand (an der unteren Besatzgrenze, also so wenige Tiere wie möglich)?
-Einrichtung für Weideflächen und Weidehütten zur Vermietung an private Pferdehalter (Kleine Ställe/Unterstände für je 2 bis 4 Pferde mit Wasserversorgung und Weidefläche passender Größe. Du stellst nur das Inventar mit dem großen Vorteil, dass du solche Hütten im Außenbereich bauen darfst. Die Pferdehalter mieten die Dinger und betreuen ihre Tiere selbst.)
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Re: Bullenmast im Vollerwerb

Beitragvon ecb97 » Mi Okt 24, 2012 18:13

An mutterkühe habe ich auch schon gedacht, aber an denen verdient man ja noch weniger als an bullen. Was ich nicht verstehe ist, warum man so wenig mutterkühe wie möglich halten sollte?
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Re: Bullenmast im Vollerwerb

Beitragvon Manfred » Mi Okt 24, 2012 19:07

Was ich nicht verstehe ist, warum man so wenig mutterkühe wie möglich halten sollte?


Genau deswegen:
An mutterkühe habe ich auch schon gedacht, aber an denen verdient man ja noch weniger als an bullen.


Die rentieren sich nur, wenn sie für Einnahmequellen des Betriebes nötig sind (Gelder für Kulturlandschaftspflege, Vertragsnaturschutz etc.) und mit minimalem Aufwand das verwerten, was übrig ist (stehendes Gras).
D.h. wenn fur den Erhalt der Landschaftspflegegelder mind. 0,3 GV / ha nötig sind, dann hältst du einen Bestand knapp darüber und versuchst den den größten Teil des Jahres mit Weidegras zu ernähren. Gras mechanisch ernten und konservieren und dann wieder verfüttern kostet Geld und Zeit. Also versuchst du das so wenig wie möglich zu machen. Wenn du eine arronderte Weidefläche hast und die für Mutterkühe passend führst, dann brauchst du nur einen einzigen Heu- oder Silageschnitt fürs Winterfutter zu machen und hast bis in den Winter hinein halbwegs gutes Futter in ausreichender Menge auf der Weide stehen. :=

Wenn du natürlich meinst, alle deine Grünlandflächen mehrfach im Jahr mähen oder nach dem Abweiden nachmähen/mulchen zu müssen, um evtl. die eine oder andere Kuh mehr füttern zu können, verfrühstückst du mit den Maschinenkosten die Ausgleichszahlungen und Landschaftspflegegelder und übrig bleiben dir die paar Euro, die dir die Mutterkühen nach Abzug der Kosten einbringen. :regen:

Dann fährst du besser, wenn du nur die Ausgleichszahlungen beantragst und die Flächen 1 x im Jahr mulchst.
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Re: Bullenmast im Vollerwerb

Beitragvon Meini » Mi Okt 24, 2012 20:31

Irre ich ,oder Kosten die Bullen nicht schon über 4,20€ ??

Charolais Fresser,300Kg/LG kosten zur Zeit 1000€ inkl.alles, die dürften etwa in 10-12 Monaten schlachtreif sein 450kg/Sg mal 4,00€ denke schon das da was überbeibt. Nur von null auf 200 tja schwierig und du musst sehr viel Geld in die Hand nehmen bevor wieder was reinkommt und was Bullen sagen wir in zwei Jahren kostet weiß kein Mensch.
Nur was mit Grünland machen ????
Pessimisten suchen nach Gründe, Optimisten finden Wege.
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Re: Bullenmast im Vollerwerb

Beitragvon ecb97 » Mi Okt 24, 2012 20:42

Zitat:
Die rentieren sich nur, wenn sie für Einnahmequellen des Betriebes nötig sind (Gelder für Kulturlandschaftspflege, Vertragsnaturschutz etc.) und mit minimalem Aufwand das verwerten, was übrig ist (stehendes Gras).
D.h. wenn fur den Erhalt der Landschaftspflegegelder mind. 0,3 GV / ha nötig sind, dann hältst du einen Bestand knapp darüber und versuchst den den größten Teil des Jahres mit Weidegras zu ernähren. Gras mechanisch ernten und konservieren und dann wieder verfüttern kostet Geld und Zeit. Also versuchst du das so wenig wie möglich zu machen. Wenn du eine arronderte Weidefläche hast und die für Mutterkühe passend führst, dann brauchst du nur einen einzigen Heu- oder Silageschnitt fürs Winterfutter zu machen und hast bis in den Winter hinein halbwegs gutes Futter in ausreichender Menge auf der Weide stehen.


Ich hab nen bekannten der betreibt ein sehr intensive mutterkuhzucht mit etwa 40 herdbuchkühen. Die absetzer werden dann auf einer auktion versteigert. Im sommer sind diese auf der weide und im winter kommen sie in einen abbezahlten stall. Er wird davon zwar nicht reich aber er kann davon leben.
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Re: Bullenmast im Vollerwerb

Beitragvon Manfred » Mi Okt 24, 2012 20:59

Mir fällt im Bekanntenkreis auf Anhieb nur ein Mutterkuhbetrieb ein, der instensiv wirtschaftet. Und der lebt hauptsächlich von Zuchtviehverkauf und einer sehr umtriebigen Direktvermarktung. Weiß nicht, ob dem was überbleiben würde, wenn er nur Absetzer zur Mast verkaufen wollte.
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Re: Bullenmast im Vollerwerb

Beitragvon moneymaker » Do Nov 01, 2012 18:35

Mit dem Acker ist das doch gar keine so schlechte Grundlage! Ich fang mit weitaus weniger an. Und bei 20ha Grasland, dass dicht zusammen hängt, kann man ja schon über Freilandhaltung nachdenken, oder halt im Stall mit Silage und Co. Verpachten würde ich das nicht, bei uns will keiner mehr für Grasland zahlen. Und sonst Mutterkühe rauf, das bringt auch gutes Geld.
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