euro hat geschrieben:Naja, die Inder haben sich dort groß eingemietet, ähnlich wie die Chinesen in Madagaskar.
700mm Regen ist schon ein Pfund und die politische Stabilität ist weit besser als zB im Kongo.
In den Gebieten, wo in Äthiopen Ackerbau betrieben wird, sind es in der Regel sogar viel mehr als 700mm Niederschlag, oft 1500mm und mehr durchschnittlicher Jahresniederschlag. Denn Anbau findet im wesentlichen nur in höhergelegenen Landesteilen statt und dort sind die Niederschläge erheblich höher als im Flachland.
Allerdings ist die Schwankung der Niederschlagsmenge von Jahr zu Jahr gross und es ist eine Tendenz zu beobachten, dass die Niederschläge in den letzten Jahren deutlich zurückgehen.
Siehe hierzu auch:
http://www.reliefweb.int/w/rwb.nsf/UNID ... 5100071E16
Äthiopien hat nach diversen Quellen mittlerweile grosse Landflächen an ausländische Gesellschaften verpachtet. Leider habe ich bislang noch nirgendwo genaue Informationen über die genauen Standorte dieser Investitionen finden können, vielleicht weiss hier ja jemand dazu genauere Quellen.
Wäre schon interessant, mal genaue Örtlichkeiten zu erfahren, weil in Äthiopien eigentlich nur das Hochland für intensiven Anbau in Frage kommt und dieses eigentlich recht dicht besiedelt ist (ca. 110 Ew/km²)
Was mich zusätzlich skeptisch macht bezüglich der Eignung Äthiopiens für solche Projekte, ist die Topographie, das Relief Äthiopiens. Wenn man sich mal topographische Karten oder Satellitenbilder des äthiopischen Hochlandes ansieht, erkennt man unschwer, das es nicht viele einigermassen ebene Flächen gibt und grosse Flächen Neigungen aufweisen, die mechanisierten Ackerbau ausschliessen.
Das gilt noch viel mehr in tropischen Gebieten mit Starkregenereignissen, weil da die Erosionsprobleme auf nicht ebenen Flächen viel grösser werden als in unserem Klima. Schon 8% Geländeneigung machen Ackerbau in den Tropen beinahe unmöglich; es sei denn es werden massive und teure Massnahmen gegen Erosion getroffen.
Generell frage ich mich schon, wo ausländische Investoren grössere zusammenhängende Flächen erwerben wollen, die auch wirklich weitgehend für Ackerbau nutzbar sind
Mike