Wie schon in anderen Beiträgen angesprochen wude, plant Ciolos die Einführung der Definition "aktiver Landwirt".
Wenn die Dirketzahlungen an eine Person oder juristische Person weniger als 5% Ihres Außerlandwirtschafltichen Einkommens ausmachen, sollen die Direktzahlungen gestrichen werden.
Gleichzeitig wird die Basisprämie auf 70% gekürzt.
Geht man von einem mittleren Wert der ZA 2013 von 300 Euro pro ha aus, abzüglich 30% Greening, bleiben 210 Euro pro ha.
Die Freigrenze liebt bei 5000 Euro, also 23,8 ha.
Hat also z.B. ein Mediziner, Selbständiger, Antestellter in leitender Position etc. ein Erwerbseinkommen ab ca. 100.000 Euro und einen kleinen Nebenerwerbsbetrieb, droht ihm ständig die Streichung der Ausgleichszahlungen.
Er muss den Betrieb entweder schrumpfen auf unter 5000 Euro Direktzahlungen oder massiv vergrößern um die Ausgleichszahlungen zu erhöhen, oder er muss in seinem Hauptberuf reduzieren.
Klassischer Fall:
Niedergelassener Arzt. 150.000 Euro Gewinn aus der Praxis. 5% sind dann 7500 Euro.
20 ha Mutterkuhbetrieb mit 300 Euro Prämie pro ha -> 6000 Euro Betriebsprämie.
Die Prämie würde also gestrichen.
Hört sich für die Masse der Landwirte klasse an. Sind sie die Zecken endlich los.
In der nächsten Agrarrunde wird dann der Satz auf 10% erhöht. Dann können sämtliche Facharbeiter Ihre Nebenerwerbshöfe dicht machen.
Verkaufen will man uns das damit, dass die bösen großen Flughäfen und Golfplätze keine Betriebsprämien mehr erhalten sollen. Die gründen aber einfach eine Landwirtschafts-GmbH, die nur Betriebsprämien als Einnahme hat und dafür die Flächen mäht und kassieren weiter.
Der Privatpersion hilft so ein Konstrukt nichts. Die würden die Zahlen aus der GmbH wohl der Person zugerechnet.
Also lieber Bauernverbände: Lasst euch nicht über den Tisch ziehen. Es geht schlicht und einfach um die Existenz der Nebenerwerbslandwirtschaft.