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Durchforstung oder Flächenrodung?

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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47 Beiträge • Seite 1 von 4 • 1, 2, 3, 4
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Durchforstung oder Flächenrodung?

Beitragvon Bushman » Di Sep 10, 2013 12:10

Hallo,
ich würde im Winter gerne unseren 50 jährigen Fichtenbestand durchforsten. Da hier seit etlichen Jahren nichts mehr gemacht wurde sind die Bäume lang und dünn und stehen sehr dicht beieinander. Ich hatte letztes Jahr schon einmal angefangen, aber kein einziger Baum ist gefallen und ich musste alle mit der Winde umziehen, was eine Tortur war (alleine). Ich dachte jetzt mal an eine teilweise Rodung des Bestandes (wird alles Hackgut und Scheitholz), da es erstens viel einfacher ist- und zweitens glaube ich, dass bei den langen dünnen Stämmen die Stabilität bei einer Durchforstung extrem leiden würde (Windwurf, Schnee). Darf man überhaupt roden- bzw. wie würdet ihr es machen? Oder ist das regional verschieden und ich sollte mich lieber ans Forstamt wenden?

Gruß
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Re: Durchforstung oder Flächenrodung?

Beitragvon Ugruza » Di Sep 10, 2013 13:00

1. ist es wenig sinnvoll alles zu Brennstoff zu machen - höherer Ertrag bei Ausformung als Sägerund, Industrie etc. Holz.
2. solltest du ja grade um die Stabilität zu erhöhen deinen Bestand durchforsten.
3. wenn dir die Arbeit zu beschwerlich ist, lass es sein

Nichts für Ungut,

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Re: Durchforstung oder Flächenrodung?

Beitragvon yogibaer » Di Sep 10, 2013 13:02

Hallo Bushmann,
Du hast Dich sicher in der Wortwahl geirrt. Rodung bedeutet eigentlich Wald in eine andere Nutzungsform zu überführen. Das geht nur mit
Genehmigung. Wenn es sich, wie ich annehme, um einen Kahlschlag handelt mußt Du mal in das Waldgesetz des betreffenden Bundeslandes schauen.
Dort findest Du etwas über Definition, Größe und Anrechnung von Nachbarflächen. Das habe ich jetzt für Deutschland geschrieben. Wie es in Österreich zugeht weiß ich nicht.
Gruß Yogi
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Re: Durchforstung oder Flächenrodung?

Beitragvon Bushman » Di Sep 10, 2013 16:07

Ugruza hat geschrieben:1. ist es wenig sinnvoll alles zu Brennstoff zu machen - höherer Ertrag bei Ausformung als Sägerund, Industrie etc. Holz.
2. solltest du ja grade um die Stabilität zu erhöhen deinen Bestand durchforsten.
3. wenn dir die Arbeit zu beschwerlich ist, lass es sein

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Spitzentip, die Nummer 3. Muss ich mir merken!


@Yogibaer: Genau dann habe ich mich eben nicht in der Wortwahl der Nutzungsform geirrt, denn ich würde den "Kahlschlag" wieder mit Laubbäumen aufforsten. :prost:
Bei uns ist viel mit Tourismus und deshalb gab es mal vor Jahren Programme, um aus den Fichten- Monokulturen Mischwald zu machen. Anbei noch ein Foto.
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Re: Durchforstung oder Flächenrodung?

Beitragvon Renault551.4 » Di Sep 10, 2013 20:24

Auf dem Bild sieht es jetzt nicht unbedingt aus als würde eine Durchforstung Probleme machen. Vielleicht kannst du ja ne Firma finden die dich unterstützt die Dinger auf den Kopf zu legen.

Aber bei Vollbaumentnahme wie du sie angesprochen hast, hängst du die Bäume doch eh gleich ins Seil und ziehst sie zum Weg. Da sollte die Sache mit der Winde doch nicht mehr Arbeit machen?

Kahlschlag würde ich nicht machen. Die wachsen jetzt erst langsam ins Geld, da bist du am Ende der Verlierer. Und wenn nach der Durchforstung der Wind oder Schnee zum Problem wird, kannst du ja dann ein Kahlschlag überlegen.
Wer zuletzt lacht, hat's nicht eher kapiert . . .

Fällt der Baum beim ersten Streich, war bestimmt der Baumstamm weich.
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Re: Durchforstung oder Flächenrodung?

Beitragvon Renault551.4 » Di Sep 10, 2013 20:26

Ach und wenn du am Ende ne Kalamität im Bestand hast, kannst du das Holz zum ermäßigten Steuersatz verkaufen.

Will damit sagen dass du mit ner Durchforstung besser aufgestellt bist.
Wer zuletzt lacht, hat's nicht eher kapiert . . .

Fällt der Baum beim ersten Streich, war bestimmt der Baumstamm weich.
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Re: Durchforstung oder Flächenrodung?

Beitragvon Kreidlerfahrer » Di Sep 10, 2013 20:55

Ist der Bestand erschlossen?
Ansonsten hau erstmal Gassen rein, da fallen auch die Bäume um :roll:
Die Deutsche Rechtschreibung ist Freeware, sprich, du kannst sie kostenlos nutzen. Allerdings ist sie nicht OpenSource, d.h. du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.
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Re: Durchforstung oder Flächenrodung?

Beitragvon MF Atze » Di Sep 10, 2013 21:03

Auf den Bildern kann man sich mit der Stärke verschätzen. Eventuell kannst Du auch einen Harvester durchlassen. Wirst nicht reich damit, denke es müsste zumindest eine schwarze null raus kommen. Wenn die Stämmchen nicht zu schwach sind kann auch noch was übrig bleiben.
Kahlschlag, da würdest Du, insbesondere, wenn Du alles zu Brennholz machst, fünfzig Jahre zum Fenster rausschmeißen. :shock:
Wie die Kollegen schon geschrieben haben, die wachsen jetzt ins Geld. Spätestens bei der nächsten Durchforstung bleibt finanziell was hängen.
Übrigens Bäume können sich beim fällen immer mal auf hängen, die kleinen kannst Du dafür noch recht leicht abziehen. :wink:

Grüße aus Unterfranken
Das Wichtigste ist, nicht dumm zu sterben. Der Rest ergibt sich von alleine.
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Re: Durchforstung oder Flächenrodung?

Beitragvon Brotzeit » Di Sep 10, 2013 21:17

Hier im Forum gibt es etliche sehr gute Beiträge über Durchforstungen von solchen Beständen. Wenn deine Eigeninitiative so gering ist, dass du sie nicht findest, rate ich auch zu Punkt Nr. 3 von Ugruza.

Nix für Ungut
Brotzeit, der es für ein Unding hält, so einen Bestand "platt" zu machen
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Re: Durchforstung oder Flächenrodung?

Beitragvon Ugruza » Di Sep 10, 2013 22:16

Bushman hat geschrieben:
Ugruza hat geschrieben:1. ist es wenig sinnvoll alles zu Brennstoff zu machen - höherer Ertrag bei Ausformung als Sägerund, Industrie etc. Holz.
2. solltest du ja grade um die Stabilität zu erhöhen deinen Bestand durchforsten.
3. wenn dir die Arbeit zu beschwerlich ist, lass es sein

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Spitzentip, die Nummer 3. Muss ich mir merken!


@Yogibaer: Genau dann habe ich mich eben nicht in der Wortwahl der Nutzungsform geirrt, denn ich würde den "Kahlschlag" wieder mit Laubbäumen aufforsten. :prost:
Bei uns ist viel mit Tourismus und deshalb gab es mal vor Jahren Programme, um aus den Fichten- Monokulturen Mischwald zu machen. Anbei noch ein Foto.
Gruß


Genau hast du dich vertan - auch mit Laubbäumen aufzuforsten ist Kahlschlag und Neupflanzung und hat mit Rodung nichts zu tun. Aber wie auch immer - es ist sowieso Unsinn das zu machen, also durchforste mehrmals behutsam und du wirst am Ende auch finanziell was davon haben. Lass dich in der Auszeige von einem Förster unterstützen!

Lg Ugruza
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Re: Durchforstung oder Flächenrodung?

Beitragvon langholzbauer » Di Sep 10, 2013 22:25

Ugruza hat alles gesagt!

Von solchen Beständen träumt fast jeder, der gerne Waldbau (und nicht nur Ertragsforstwirtschaft)betreibt. Es gibt gnügend ausgereifte Verfahren, die Bäume sicher und bestandsschonend zu Fall zu bringen und bei dem Alter ist normalerweise jede Pflegemaßnahme auch wirtschaftlich. Selbst bei Unternehmereinsatz.
Aber weil der Bestand so dunkel steht, ist dabei viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung erforderlich!
Da ist es gut, wenn Du z.B.einen älteren Förster oder ähnlich erfahrene Leute aus Deiner Umgebung zu Rate ziehen kannst. Denn die neuen Bwirtschaftungsrichtlinien mit Schwerpunkt Hochdurchforstung würden so einen Bestand ruinieren. Davon habe ich die letzten 20Jahre genug ansehen müssen.
Bauer aus Leidenschaft für Land und Wald...
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Re: Durchforstung oder Flächenrodung?

Beitragvon Kormoran2 » Di Sep 10, 2013 22:40

@ Bushman: Wir haben auch vom Schwiegervater einen Wald übernommen, der in den letzten 40 Jahren nicht durchforstet wurde trotz aller Ratschläge aller Forstleute. SV hat alles ignoriert an Ratschlägen. Quittung war, daß bei Kyrill 80 ha Fichtenmonokultur komplett umgekippt sind. Wie die Dominosteine.

Nun sind wir dabei, sehr vorsichtig die restlichen Bestände zu durchforsten. Uns hilft dabei ein Förster, der auszeichnet. Immer wieder schlagen wir bei diesen Entnahmen die Hände über dem Kopf zusammen, wenn wir die Schnittflächen betrachten. Jahresringe von vielleicht 1 Millimeter. Unglaublich. Und das über -zig Jahre hinweg. Hundertjährige Fichten, die kaum 50 cm Durchmesser am Boden (!) haben. Siehe Foto.
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Re: Durchforstung oder Flächenrodung?

Beitragvon MikeW » Mi Sep 11, 2013 0:13

Wenn Interesse des Eigentümers an sinnvoller nachhaltiger Bewirtschaftung besteht, dann => Durchforsten - NICHT Kahlschlag :klug:
und schrittweißer Umbau zu Mischwald.

Grüße
Mike
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Re: Durchforstung oder Flächenrodung?

Beitragvon Bushman » Mi Sep 11, 2013 7:18

Hallo zusammen,

ich sage schon einmal Danke bis hierher und denke, dass es dann doch die Durchforstung werden wird. Ich denke mit anschließender Bepflanzung mit Laubbäumen, das wird nichts, weil der Bestand einfach zu dunkel ist und ich ihn auch nicht zu "licht" machen kann, denn wenn man an den Bäumen hochschaut, sieht man dass viele sich einige biegen, aufgrund der Länge und gleichzeitiger Dünne. Harvester ist für mich kein Thema, da ich es lieber selbst mache. Ich bin die meiste Zeit des Jahres nicht zuhause und das ist für mich ein Ausgleich. Anbei nochmal ein Foto, auf dem man die Bäume besser sieht, als auf dem Oberen. Im Vordergrund sind Stämme aus Windwurf zu sehen und eben davor graut es mich, dass nicht alles zusammenfällt.

Gruß
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Re: Durchforstung oder Flächenrodung?

Beitragvon raga » Mi Sep 11, 2013 7:23

die Windwurfgefahr wirst so und so nicht los ..

ich würde auch durchforsten .. eventuell überlegen die Bäume als ganzes "nach vorne" auf die freie Fläche zu seilen und dann mit einem Harvester asten bzw. ablängen zu lassen (bei uns gibts da einige Radbagger die einen Harvesterkopf angebaut haben .. die verlassen den Waldweg nicht)

.. lg raga
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