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Dürre in Deutschland 2018

Hier ist Platz für alles was auf dem Acker wächst ;-).
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Re: 1648 - warum nicht gleich 3000 Jahre

Beitragvon Botaniker » So Jun 27, 2021 22:21

adefrankl hat geschrieben:
heico hat geschrieben:2018 war unser bestes Jahr seit 1648 :) .

Also ich bezweifele, dass sich heico bis zum Jahr 1948 erinnern kann oder wenigstens bis dahin durchgehende Aufzeichnungen zur Verfügung hat.
Andererseits, war von den Erkenntnissen von Justus von Liebig und der Erfindung des Haber-Bosch Verfahrens die Erträge um Welten geringer. Alle Rekordernten vor 1900 dürften deutlich schlechter ausgefallen sein als die größte Missernte in den letzten 50 Jahren. Wobei mit diesen Argumenten könnte man auch sagen, dass das das beste Jahr der letzten 3000 Jahre war. (Wobei die heutigen Betriebsflächen von heico da wahrscheinlich noch bewaldet waren, sofern da nicht gerade ein Waldbrand oder der Borkenkäfer diesen dort vernichtet hatte.
Zu diesen Ertragsanstieg haben natürlich auch die Züchtung, die bessere Technik (Bodenbearbeitung), der verbesserte Pflanzenschutz und der gestiegene CO2 Gehalt in der Luft beigetragen. Wobei letztere sogar den Wasserbedarf der Pflanzen senkt.


Könnte es sein, dass Heico den westfälischen Frieden von 1648 meint? :D
Das war sicher nicht das schlechteste Ereignis.
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Re: Dürre in Deutschland 2018

Beitragvon tyr » So Jun 27, 2021 22:29

1947 war auch ein sehr schweres Dürrejahr :klug:
Anfang bis Ende der 1930iger auch, so schlimm, das die Wassermühlen mit Dieselaggregaten ausgerüstet wurden
Nimm das Recht weg, was ist der Staat noch anderes als eine große Räuberbande. (Augustino von Hippo, 354 bis 430)
Unbedingter Gehorsam setzt bei den Gehorchenden Unkenntnis voraus.
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Re: Dürre in Deutschland 2018

Beitragvon T5060 » So Jun 27, 2021 22:54

Bis 1900 waren die Erträge oft genug geringer als der Saatguteinsatz. Dann kam durch Globalisierung und den beginnenden Kalibergbau Dünger auf die Flächen und die Erträge stiegen so auf 15 dt - 25 dt. Da blieben die bis nach dem WK II. Dann kam der chem. Pflanzenschutz, leicht besseres Saatgut und mehr Düngung so das bis 1980 die Erträge auf 40 / 55 dt stiegen. Der Turbo kam erst durch die neuen Sorten nach 1980 und durch eine sich stetige Bodenverbesserung. Von 1980 bis heute haben wir den Zuckerertrag um 100 - 150 % gesteigert, ohne das wäre die Zuckerrübe heute gar nicht mehr konkurrenzfähig. Wir haben 1970 4 Mrd. Menschen nicht satt bekommen, heute bekommen wir 7,8 Mrd. Menschen satt. Wer diese Leistung der heutigen Landwirtschaft nicht honorieren will, gefährdet global die innere Sicherheit.

So mein Hater-Fanclub will Quellen, die habe ich hier :

Stephan : Grundzüge der Agrargeschichte (Band 1-3) Gebundene Ausgabe
Kuhlmann : Entwicklung der Landwirtschaft in Deutschland: Eine Reise durch die Zeit von 1850 bis zur Gegenwart Gebundene Ausgabe
[ :klee: Ein Botaniker ist sowas wie ein Cowboy, der auf einem Pony reitet :-) :klee: ]
[ :klee: Man muss nicht den Rechtsradikalismus bekämpfen, sondern die Blödheit von CDU, Grünen, SPD und FDP :klee: ]
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Re: Dürre in Deutschland 2018

Beitragvon heico » Mo Jun 28, 2021 5:33

Ja nach den allgemeinen Aufzeichnungen gab es vor 1900 nur kleine Getreideerträge. Da lebten die sowieso nur von der Viehhaltung, eigentlich bis 1970.
Damit konnte man gerade die Wende vom Pferd zum Schlepper finanzieren.
Trockenheit gab es 1911. Da holte meine Oma die Buschbohnen, die sie im Mai gepflanzt hatte, im September wieder trocken aus dem Boden.
Nächste extreme Trockenheit war 1959. Die Zuckerrüben waren so groß wie Möhren geworden und ließen sich biegen wie Gummi.
Beregnung war nur mit Rohren und den meisten Betrieben unbekannt. Das änderte sich nach der Sommertrockenheit 1976.
Jetzt haben hier sogar Kartoffelanbauer eine Beregnung.
2018 konnte die Anlage das ganze Jahr genutzt werden, weil immer beregnungswürdige Früchte vorhanden waren.
Wenn Kapazität frei waren, bekam sogar der Klee eine Dusche.

Ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn und so kam es, dass ein Sonderfruchtbetrieb mal so viel verdient wie ein Schweinemastbetrieb.
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Re: Dürre in Deutschland 2018

Beitragvon tyr » Mo Jun 28, 2021 7:28

T5060 hat geschrieben:Bis 1900 waren die Erträge oft genug geringer als der Saatguteinsatz. Dann kam durch Globalisierung und den beginnenden Kalibergbau Dünger auf die Flächen und die Erträge stiegen so auf 15 dt - 25 dt. Da blieben die bis nach dem WK II. Dann kam der chem. Pflanzenschutz, leicht besseres Saatgut und mehr Düngung so das bis 1980 die Erträge auf 40 / 55 dt stiegen. Der Turbo kam erst durch die neuen Sorten nach 1980 und durch eine sich stetige Bodenverbesserung. Von 1980 bis heute haben wir den Zuckerertrag um 100 - 150 % gesteigert, ohne das wäre die Zuckerrübe heute gar nicht mehr konkurrenzfähig. Wir haben 1970 4 Mrd. Menschen nicht satt bekommen, heute bekommen wir 7,8 Mrd. Menschen satt. Wer diese Leistung der heutigen Landwirtschaft nicht honorieren will, gefährdet global die innere Sicherheit.

So mein Hater-Fanclub will Quellen, die habe ich hier :

Stephan : Grundzüge der Agrargeschichte (Band 1-3) Gebundene Ausgabe
Kuhlmann : Entwicklung der Landwirtschaft in Deutschland: Eine Reise durch die Zeit von 1850 bis zur Gegenwart Gebundene Ausgabe



Kleiner als der Saatgutaufwand lag er nicht. Die ERträge lagen größer 1:20, je nach betrieb, Boden, Wetter, aber seit Wiederentdeckung der integrierten Viehhaltung ab dem 17Jh nie unter 1:10.
Ohne diese Erträge wäre die Urbaniiserung, und damit die Industrialisierung nicht möglich gewesen.
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Re: Dürre in Deutschland 2018

Beitragvon countryman » Mo Jun 28, 2021 8:10

Richtig, die Wende kam schon im 18. Jh. (späte 1700er Jahre) mit der Einführung eines geregelten Futterbaus (Klee...) und der Kartoffel als Alternative zum Brotgetreide.
Dass die Viehhaltung generell eine große Rolle spielte ist nicht ganz richtig. Im Mittelalter war es vielmehr so, dass alles vom Brotgetreide abhing. Das Vieh wurde in die Wälder und "gemeinen Marken" getrieben, ohne geregelte Futterwirtschaft. Entsprechend verhungert kam es oft durch den Winter. Die Äcker wurden oft periodisch brach gelassen und ebenfalls Vieh aufgetrieben, mit magerem Ergebnis. Es war nicht immer eine Dreifelderwirtschaft, die Abstände konnten auch anders sein. Es lief aber alles auf eine Auszehrung der Böden und entsprechend arme Erträge hinaus - dass das Saatgut nicht erwirtschaftet werden konnte, wird vorgekommen sein.
Besser sah es aus wo gutes natürliches Grünland vorhanden war oder wo Plaggenwirtschaft betrieben wurde. Im ersteren Fall gab es bessere Leistungen vom Vieh (auch großrahmigere Rassen!), im zweiten bessere Erträge vom Brotgetreide.
Nicht zufällig ging die Modernisierung der Landwirtschaft von England aus, wo schon früher die Industrialisierung eine Freisetzung von bisher lw. gebundenen Arbeitskräften erforderte. Der erste nennenswerte deutsche Agrarwissenschaftler, Albrecht Thaer, bezog dort Anregungen. Die von ihm geforderte Beachtung der organischen Düngung und Humuswirtschaft, in Verbindung mit der Einführung der Kartoffel und Stickstoff bindenden Futterfrüchten brachte bereits große Erfolge. Die von Liebig begründete Mineraldüngung setzte Ende des 19. Jh. breit ein.
Dass die deutsche Landwirtschaft erst in den 1960er Jahren Anschluss an die Technisierung etwa in den USA fand lag daran dass vorher für gewisse Regierungen das edle Kriegshandwerk Priorität vor Ernährungsfragen hatte.
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Re: Dürre in Deutschland 2018

Beitragvon tyr » Mo Jun 28, 2021 12:08

countryman hat geschrieben:Richtig, die Wende kam schon im 18. Jh. (späte 1700er Jahre) mit der Einführung eines geregelten Futterbaus (Klee...) und der Kartoffel als Alternative zum Brotgetreide.
Dass die Viehhaltung generell eine große Rolle spielte ist nicht ganz richtig. Im Mittelalter war es vielmehr so, dass alles vom Brotgetreide abhing. Das Vieh wurde in die Wälder und "gemeinen Marken" getrieben, ohne geregelte Futterwirtschaft. Entsprechend verhungert kam es oft durch den Winter. Die Äcker wurden oft periodisch brach gelassen und ebenfalls Vieh aufgetrieben, mit magerem Ergebnis. Es war nicht immer eine Dreifelderwirtschaft, die Abstände konnten auch anders sein. Es lief aber alles auf eine Auszehrung der Böden und entsprechend arme Erträge hinaus - dass das Saatgut nicht erwirtschaftet werden konnte, wird vorgekommen sein.
Besser sah es aus wo gutes natürliches Grünland vorhanden war oder wo Plaggenwirtschaft betrieben wurde. Im ersteren Fall gab es bessere Leistungen vom Vieh (auch großrahmigere Rassen!), im zweiten bessere Erträge vom Brotgetreide.
Nicht zufällig ging die Modernisierung der Landwirtschaft von England aus, wo schon früher die Industrialisierung eine Freisetzung von bisher lw. gebundenen Arbeitskräften erforderte. Der erste nennenswerte deutsche Agrarwissenschaftler, Albrecht Thaer, bezog dort Anregungen. Die von ihm geforderte Beachtung der organischen Düngung und Humuswirtschaft, in Verbindung mit der Einführung der Kartoffel und Stickstoff bindenden Futterfrüchten brachte bereits große Erfolge. Die von Liebig begründete Mineraldüngung setzte Ende des 19. Jh. breit ein.
Dass die deutsche Landwirtschaft erst in den 1960er Jahren Anschluss an die Technisierung etwa in den USA fand lag daran dass vorher für gewisse Regierungen das edle Kriegshandwerk Priorität vor Ernährungsfragen hatte.


Was das Mittelalter betrifft, ist das so auch nicht richtig, was Du beschreibst, ist die frrühe Neuzeit seit dem 15Jh bis ins 17Jh, vor allem in Mitteleuropa und auf den britischen Inseln.
Im Mittelalter, vor allem im Hochmittelalter, war Ackerbau und Fleischproduktion, vor allem Rindfleischproduktion, zwei völlig getrennte Bereiche. Reines Milchvieh gab es so gut wie gar nicht. Die meisten Bauern ackerten ohne Vieh, oder mit wenigen Zugvieh, meist Ochsen oder Pferden und hielten vor allem Kleinvieh und Schweine.
Rinder wurden vor allem in den Tiefebenen und in den Vorgebirgen in großer Zahl gezüchtet. Quellen berichten, das es auf dem damals größten mitteleuropäischen Viehmarkt, in der Nähe von Weimar, wöchentlich bis zu 20.000 Stück Vieh aus ganz Europa durchgetrieben wurde. Der Fleischkonsum im Hochmittelalter war, pro Kopf, deutlich höher als heute quer durch alle Schichten. Rindfleisch das Standardfleisch.
Fisch wurde so gut wie gar nicht verzehrt, sondern galt als Schweinefutter. Die Schichten ab dem Handwerksmeister bevorzugte vor allem Geflügel und Wild. Arme Leute aßen Schwein, und selbst der Lanstreicher, so zeitgenössische Quellen, ernährten sich vorwiegend von Schlachtnebenprodukten, wie Schweineschmalz und Innereien.
dadaurch, das es im Hochmittelalter keine integrierte Viehaltung mehr gab, also auch kaum organische Dünger, sanken die Ertzräge auf 1:3 bis 1:5 beim Weizen, dem damaligen Hauptgetreide.
da es aber die zeit des Mittelalterlichen Klimaoptimums war, wurde diese Mindererträge mit bis zu drei Ernten im Jahr kompensiert.
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Re: Dürre in Deutschland 2018

Beitragvon countryman » Mo Jun 28, 2021 12:31

tyr hat geschrieben:...
Rinder wurden vor allem in den Tiefebenen und in den Vorgebirgen in großer Zahl gezüchtet. Quellen berichten, das es auf dem damals größten mitteleuropäischen Viehmarkt, in der Nähe von Weimar, wöchentlich bis zu 20.000 Stück Vieh aus ganz Europa durchgetrieben wurde. Der Fleischkonsum im Hochmittelalter war, pro Kopf, deutlich höher als heute quer durch alle Schichten. Rindfleisch das Standardfleisch.
Fisch wurde so gut wie gar nicht verzehrt, sondern galt als Schweinefutter. Die Schichten ab dem Handwerksmeister bevorzugte vor allem Geflügel und Wild. Arme Leute aßen Schwein, und selbst der Lanstreicher, so zeitgenössische Quellen, ernährten sich vorwiegend von Schlachtnebenprodukten, wie Schweineschmalz und Innereien. ...


Danke für die interessante Ergänzung.
Der Verzehr von Schweinefleisch wird bei mangelnder Hygiene wegen der Parasitengefahr nicht ganz unbedenklich gewesen sein, daher das schlechtere Ansehen. Den Religionen der Schrift ist Schweinefleisch nicht umsonst verboten, nur das Christentum hat diese Regel fallen gelassen. Wahrscheinlich war sie bei den Völkern Europas einfach nicht durchsetzbar.
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Re: Dürre in Deutschland 2018

Beitragvon T5060 » Mo Jun 28, 2021 12:35

Grünlandnutzung, Milchwirtschaft, Rinderzucht und Silage - und Güllewirtschaft war von 1880 - 1933 ein großes Thema der Industrie, damit ihre Leute was vernünftiges zu Essen hatten. Dann kam der Reichsnährstand und das Thema mit einem Turbo gezündet. Die LWK´s und die "Verbände" waren ja mit lauter Leuten besetzt, denen es zu wider war unter einer Kuh Platz zunehmen und die Milch rauszuwringen. Technisch waren wir ab 1930 schon gut am Start. 1920 / 1930 ging das dann auch schon mit "BIO" los. Im Reichsnährstand gab es sogar eine ganz starke BIO-Strömung "Artland-Bewegung". Die haben dann aber immer eine ins Maul bekommen, dann war wieder mal ne zeitlang Ruhe.

Den Vegan-Herstellern gehen übrigens gerade die Rohstoffe aus. Die kommen mit dem Regenwald abbrennen nicht hinter her.
RÜGENWALDER ist deshalb schon bächtig Möse. Wer so agiert wie die Vegankonzerne, weis dann auch wie weit es dort mit dem QM ist.
Aktuell vor 10 Jahren war ja auch der "biovegane Sprossenmord von Bienenbüttel".
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Re: Dürre in Deutschland 2018

Beitragvon heico » Mo Jun 28, 2021 12:43

In den 1950ern waren trotz geringer Mechanisierung gute Bedingungen (hohe Marge) bei wenig Umsatz.
Von den Margen können wir heute nur träumen.
Es war auch üblich, dass mittlere (25 bis 35 ha)und größere Betriebe ab (40 ha) einen Teil Acker und Weiden an Kleinbauern verpachteten.
Wenn sich da Jemand erlaubt hätte, am Sonntag (außer Heu oder Getreideernte) zu arbeiten, wäre wohl nicht mehr lange Pächter gewesen.
Warum sollte man Flächen an Leute verpachten, die ihre Arbeit in der Woche nicht schaffen. :mrgreen:

Ich beobachte die Szene ja schon viele Jahrzehnte und sag mal, dass man heute an größeren Rädern drehen kann als früher.
Somit ist das Risiko heute höher aber die Gewinnchance ist auch 10 x höher bei 100 fachem Umsatz.
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Re: Dürre in Deutschland 2018

Beitragvon countryman » Mo Jun 28, 2021 12:49

Der sogenannte Reichsnährstand war mit Leuten besetzt die man heute als Verschwörungstheoretiker und Aluhut-Träger bezeichnen würde. Die Überschneidungen solcher Leute zu den Esoterik-Szenen zeigen sich ja gerade mal wieder. Daneben gab es natürlich auch jede Menge Opportunisten, die einfach für sich persönlich was rausholen wollten.
Von einem Turbo für die Landwirtschaft ab '33 kann jedoch keine Rede sein. Vorhandene technische Entwicklungen wurden vielmehr gezielt ausgebremst zugunsten der Rüstung. Claas etwa stand mit der Entwicklung des Mähdreschers jahrelang allein da, konnte nur weitermachen weil die Firma unbedeutend genug war um unter dem Radar zu fliegen. Den Bauern wurden "Volksschlepper" versprochen, geliefert wurden dann untaugliche Holzgas-Umrüstungen, wenn überhaupt etwas. Die Landtechnik konnte erst nach der Währungsreform wieder an frühere Entwicklungen anschließen. Zwischen 1914 und 1945 reihte sich quasi Krise an Krise und der Motor lief buchstäblich sehr stotternd.
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Re: Dürre in Deutschland 2018

Beitragvon tyr » Mo Jun 28, 2021 22:26

countryman hat geschrieben:
tyr hat geschrieben:...
Rinder wurden vor allem in den Tiefebenen und in den Vorgebirgen in großer Zahl gezüchtet. Quellen berichten, das es auf dem damals größten mitteleuropäischen Viehmarkt, in der Nähe von Weimar, wöchentlich bis zu 20.000 Stück Vieh aus ganz Europa durchgetrieben wurde. Der Fleischkonsum im Hochmittelalter war, pro Kopf, deutlich höher als heute quer durch alle Schichten. Rindfleisch das Standardfleisch.
Fisch wurde so gut wie gar nicht verzehrt, sondern galt als Schweinefutter. Die Schichten ab dem Handwerksmeister bevorzugte vor allem Geflügel und Wild. Arme Leute aßen Schwein, und selbst der Lanstreicher, so zeitgenössische Quellen, ernährten sich vorwiegend von Schlachtnebenprodukten, wie Schweineschmalz und Innereien. ...


Danke für die interessante Ergänzung.
Der Verzehr von Schweinefleisch wird bei mangelnder Hygiene wegen der Parasitengefahr nicht ganz unbedenklich gewesen sein, daher das schlechtere Ansehen. Den Religionen der Schrift ist Schweinefleisch nicht umsonst verboten, nur das Christentum hat diese Regel fallen gelassen. Wahrscheinlich war sie bei den Völkern Europas einfach nicht durchsetzbar.


Außerhalb der jüdischen religion, und er darauf aufbauenden islamischen im orient, war und ist Schweinefleisch zu aller Zeit eines der meist gegesenen Fleischarten. Und das ziemlich überall auf der Welt und seit Urzeiten. Die antik- griechischen Schweinswürstel waren über tausende jahre Legende...
Die Zustände im Mittelalter sind da nicht so sehr entscheidend, das Hochmittelalter ist in vieler Hinsicht eine Ausnahme, die Folge der zivilisatorischen Großkatastrophe des Untergangs der Antike.
es hat rd 1500jahre gebraucht, um das Niveau der Antike wieder zu erreichen, und in mancher Hinsicht haben wir das heute noch nicht.
Nimm das Recht weg, was ist der Staat noch anderes als eine große Räuberbande. (Augustino von Hippo, 354 bis 430)
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Re: Dürre in Deutschland 2018

Beitragvon Paule1 » Mo Jul 12, 2021 20:06

Dürre in Deutschland---Es war einmal, jetzt saufen wir wohl ab und die Ernte ist in akuter Gefahr :klug:
„Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will. “
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Re: Dürre in Deutschland 2018

Beitragvon dappschaaf » Mo Jul 12, 2021 20:12

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Re: Dürre in Deutschland 2018

Beitragvon böser wolf » Di Jul 13, 2021 4:33

Paule1 hat geschrieben:Dürre in Deutschland---Es war einmal, jetzt saufen wir wohl ab und die Ernte ist in akuter Gefahr :klug:



Man schau mal über deinen tellerrand hinaus !

Wir leben im Bezug auf Wasser hier von der Hand in den Mund
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