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ackerdiesel hat geschrieben:Gutwein hat geschrieben:...ohne jetzt alles gelesen zu haben, scheint mir viel zu wenig klar zu sein, wo denn in einer dichten Wohngegend, wo es schwer ist überhaupt einen Parkplatz zu finden, die E-Autos geladen werden können?
Stolpern dann Fußgänger über Kabel? Werden dann die Ladekabel gerne geklaut / beschädigt? ...und woher kommt die notwendige, saubere Energie?!
Das E-Auto ist ein populistischer Irrweg, der "schön" geredet wird. Die wahren Absichten der "Befürworter" sind mir rätselhaft. So dumm und kurzsichtig kann man eigentlich nicht sein, oder?
...eigene Erfahrung vor ein paar Tagen, ca 700 gefahrene Km, ein moderner 6-Zylinder von BMW, Durchschnitt von ca 105 km/h (75 % BAB) teils über 200 km/h - Verbrauch (gelitert) rd 6,55 ltr/100 km Diesel.
Das Auto soll doch aus den Städten raus. Wenn die Bürgermeisterin in Paris wieder gewählt wird, geht es da los und dann braucht man auch keine Parkplätze in der Stadt mehr und auch keine Ladestationen.
Ich für meinen Teil, benötige in der Stadt auch kein Auto. Wir fahren 1-2 mal nach Berlin oder Hamburg übers Wochenende und da fahre ich mit der Bahn. In Berlin kostet der Parkplatz am Hotel in dem ich immer bin, 25 Euro pro Tag / Nacht. Da ist die Bahnfahrt schon bezahlt und stressfreier ist es auch.
weissnich hat geschrieben:auf dauer müssen alle mal aufhören soviel durch die gegend zu fahren und soviel "auto" zu benötigen.
weissnich hat geschrieben:was mich an diesem thread echt immer wieder wundert.. es wird nicht wirklich objektiv auf die fakten geschaut.
weissnich hat geschrieben:aber warum da so gebasht wird ist eigentlich unverständlich, ist es nur die angst vor dem "neuen"? oder liegt es nur an den ganzen halb- und unwahrheiten die in den letzten jahren übers eauto verbreitet wurden?
langer711 hat geschrieben:Und auch wenns nicht viel ausmacht:
Der CO2 Verbrauch für die Bereitstellung des Diesel oder Benzin ist ja auch der nackte Verbrauch in den Tabellen.
Nach meinem Verständnis müssen zum Ausgleich der Kraftwerksverluste, Leitungsverluste etc. auch hier entsprechend mehr kWh Kohle-Energie umgesetzt werden, ähnlich beim "Tanken" des Akkus.
Wenn ich beim e-Auto also 4 kWh Kohle verbrennen muss für 1 kWh im Akku, muss ich auch für die Rohölpumpen und die Bohrgeräte mindestens 3kWh Kohle kalkulieren (Verluste im Ladegerät fallen ja weg)
Natürlich wird die ganze Kette nicht nur elektrisch betrieben.
Thermische Energie wird eher per Gas-Verbrennung erzeugt, auch klar.
Aber erzählt mir jetzt bitte nicht, das diese Pumpen per Diesel betrieben werden.
Die Dinger werden damit betrieben, was günstiger ist.
Wäre Diesel günstiger, dann würden in der Industrie auch überall Dieselmotoren laufen, statt E-Motoren.
Vario_TA hat geschrieben:Also fangen wir vorne mal an.
Ölfelder werden heutzutage in der Regel per reflexionsseismik ausgemacht. Es werden also Vibrationen erzeugt, die ähnlich wie bei Ultraschall über geophone aufgezeichnet werden. Damit lassen sich recht präzise Modelle der erdschichten erstellen und damit Lagerstätten finden.
Energieeinsatz geht dabei kaum über Null hinaus. Das fällt absolut nicht ins Gewicht. Aber nehmen wir von mir aus mal 1% an (was bedeuten würde, dass die Erforschung von mittelplate über 5TWh Energie gekostet haben müsste, was natürlich utopisch ist.
Als nächstes wird also gebohrt.
Laut deiner eigenen Aussage braucht das 80MWh am Tag und dauert 3 Monate, was dann 5,6GWh sind. Meinetwegen können wir das als "Sicherheit" auch noch verzehnfachen, macht sowieso keinen Unterschied. Also 56GWh für eine Bohrung.
Exemplarisch nehme ich mal das ölfeld mittelplate, dazu kommt man gut an Infos und es gehört definitiv nicht zu den am effizientesten genutzten Ölfeldern.
An das Vorkommen gibt es insgesamt 27 Bohrungen und nach heutigem Stand sind insgesamt über 50mio to Erdöl wirtschaftlich gewinnbar. Das entspricht etwa 550TWh Heizwert, der mit Faktor 10 überhöhte Energieeinsatz macht also schlappe 0,27% davon aus.
Wie man also sieht, ist die Bohrung komplett vernachlässigbar.
Das hatte ich zwar auch schon so geschrieben, aber ich hatte ja gesagt, dass ich ALLES zusammenfasse.
Die benötigte Energie zur Förderung selbst ist nicht so einfach zu beziffern, da sie über die förderzeit stark schwankt. Übern Daumen sind die ersten 10-30% eines vorkommens komplett ohne pumpen gewinnbar, weil die Vorkommen natürlicherweise unter Druck stehen, das erste Öl kommt von selbst ans Tageslicht. Später muss dann mit pumpen nachgeholfen werden, in der Regel werden zusätzlich noch verschiedene Stoffe runtergepumpt, um das Öl besser zu lösen und gut fließfähig zu machen (da wird übrigens unter anderem co2 runtergepumpt).
In dem gleichen erdölfeindlichen Artikel wo auch der Energieeinsatz der bohrung genannt wird, werden für die Förderung 0,36% der geförderten energiemenge benötigt. Das können wir von mir aus wegen des stromeinsatzes noch verfünffachen, auch das fällt nicht nennenswert ins Gewicht. Sind also 1,8% "Verlust".
Dann kommt der Transport per Pipeline oder Schiff.
Für Schiffe mit einem Weg von 15.000km (Durchschnitt sind unter 10.000km) ergeben sich bei 300.000to Fracht und einem Verbrauch bei hoher Geschwindigkeit von rund 45km/h ca 12-13to/h ein Verlust von 4.300to bzw 1,4%. Da das Schiff auch noch zurückfahren muss und dabei im schlimmsten Fall leer ist, schlagen wir für den worst case noch 50% auf, macht also 2,1%. Bei der üblicherweise etwas langsameren Fahrt lässt sich das problemlos halbieren, aber wir nehmen ja den worst case.
Pipelines sind im Schnitt deutlich unter 5.000km lang.
Die SEPL transportiert jährlich über 20 Mio to Öl über 700km und braucht dabei nur 100GWh Strom. Das entspricht gerade mal 0,05% des Durchsatzes. Für 6.000km (also wie auch beim Seeweg eigentlich viel zu lang gewählt) und einem "sicherheitsfaktor" von 5 (wegen Einsatz von Strom) kommt man da auf schlappe 2,1% Verlust.
Im Schnitt kann man für den Transport wohl deutlich unter 2% annehmen, aber nehmen wir ruhig mal 3%, wir wollen ja pessimistisch rechnen.
Das Öl ist also jetzt in der raffinerie. Dort haben wir einen durchschnittlichen eigenverbrauch von 5,6% (Angabe AGEB) und einen strombezug von dritten von 0,13% (angabe raffinerie Ingolstadt, mit Faktor 5 wegen Strom dann halt 0,65%). Macht für die gesamte raffinerie 6,15%
Und selbst wenn ab der raffinerie nur noch per LKW transportiert würde und wenn diese LKW 500km fahren würden, wären das bei 30.000l und hohen 40l/100km sowie 30l/100km auf der leeren Rückfahrt gerade mal 1,2% des Umsatzes.
Laut Aral benötigt eine durchschnittliche Tankstelle 200MWh im Jahr und das natürlich nicht nur für die Zapfsäulen. Aber selbst wenn man das komplett auf den verkauften Kraftstoff von 70mio Litern umlegt und mit 15.000 Tankstellen in Deutschland sowie dem Faktor 5 wegen stromeinsatz rechnet, liegt man gerade mal bei 2,4% des Umsatzes.
Über alles kommt man also im worst case
Auf 98,73%*98,2%*97%*93,85%*98,8%*97,6%=85,11%
Da sind schon die Faktoren für stromeinsatz und völlig übertriebene Annahmen für transportenergie drin.
langer711 hat geschrieben:
Schafft der Akku 200km sicher, und du fährst täglich 150km, sind das bei 200 Tagen Einsatz im Jahr 30.000 km
Mit Deinem Diesel (1000km Reichweite) fährst Du mindestens 30 mal im Jahr tanken - eher 40 mal.
Mit An- und Abfahrt, Bezahlen und allem drum und dran sind das jedes mal rund 10 Minuten.
Manchmal liegts auf dem Weg, manchmal fährt man auch extra los.
Macht 300 Minuten im Jahr (oder 150, wenn Du auf Deine 5 Minuten bestehst)
Das E-Auto wird zuhause "getankt".
Dazu muss nur der Stecker ein-, bzw. abgesteckt werden.
Das dauert zusammen 20 sek, muss aber täglich erledigt werden.
Also 200 Tage mal 20 sek = 4000 sek oder 67 Minuten
Ich hab also über eine Stunde Zeit gespart, selbst wenn ich schlecht rechne.
Diese gesparte Zeit kann ich gegenrechnen, für die Wartezeit am Schnellader.
In 60 Minuten könnte ich z.B. 3 mal 20 Minuten mit 100kw laden, was etwa 100 kWh entspricht oder 500km
Matz hat geschrieben:Wunderschöne theoretische Betrachtungen.
In der Praxis allerdings kenne ich aus dem Stegreif jede Menge Leute, die weder in ihrem Wohnumfeld noch an der Arbeitsstelle die Möglichkeit hätten, ein E-Auto zu laden. Und wenn man sich die Infrastruktur und die baulichen Situationen in z.B. den Innenstädten bzw. Wohngebieten der Ruhrgebietsstädte, Köln, Düsseldorf oder Hamburg anschaut, bekommt man eine leise Ahnung davon, was für ein nicht nur finanzieller Kraftakt die Schaffung entsprechender Lademöglichkeiten wäre.
germane hat geschrieben:Matz hat geschrieben:Wunderschöne theoretische Betrachtungen.
In der Praxis allerdings kenne ich aus dem Stegreif jede Menge Leute, die weder in ihrem Wohnumfeld noch an der Arbeitsstelle die Möglichkeit hätten, ein E-Auto zu laden. Und wenn man sich die Infrastruktur und die baulichen Situationen in z.B. den Innenstädten bzw. Wohngebieten der Ruhrgebietsstädte, Köln, Düsseldorf oder Hamburg anschaut, bekommt man eine leise Ahnung davon, was für ein nicht nur finanzieller Kraftakt die Schaffung entsprechender Lademöglichkeiten wäre.
Muss man im Norden anfangen, wenn die Leitungen in Süden fehlen. Im Süden bauen wir neue AkW´s , dann brauchen wir die Trassen gar nicht.
Allerdings will ich von den Windstromfirmen mal Geld für meine Trockenheitsschäden.
Neben einigen Hinterlassenschaften aus der Zeit des ehemaligen Gaswerkes – einige tausend Tonnen belasteter Boden waren zu entsorgen - hat auch der Corona-Virus die Bauarbeiten erschwert.
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