Hallo zusammen,
gleich im Voraus: ich bin (noch) kein Landwirt, sondern habe mich bisher eher mit Fahrzeug- und Maschinenbau befasst. Man möge mir also ggf. etwas unprofessionelle Formulierungen nachsehen. Bei Antworten bitte ich um Erklärungen, die ich als Laie verstehe. Danke!!
Also: ich befasse mich seit einiger Zeit mit dem Thema erneuerbare Energien aus Biomasse und bin beim Anbau von Weiden gelandet. Habe auch schon ein kleines Quartier (ca. 1 ha) angelegt. Allerdings ist der Anbau sehr zeit- und arbeitsintensiv, fast egal, nach welche der konventionellen Methoden man anbaut. Das macht die Sache auch recht teuer. Weil ja auch irgendwann ein finanzieller Ertag kommen soll, darf die Pflanzung nicht zu teuer sein. Dementsprechend habe ich mir selbst folgende Maßstäbe gesetzt: möglichst wenig von allem – d.h. voll maschinelle Pflanzung, einfache und wenig spezialisierte Technik (z.B. Kleintraktor, wenig PS), Bodenvorbereitung und Pflanzung ein einem Arbeitsgang, keine Unkrautbekämpfung, Bodenstruktur nicht großflächig zerstören, wenig bis gar keine Düngung und – ganz wichtig!! – Wasser im Boden halten bzw. auf natürlichem Wege zuführen z.B. durch die Nutzung der Nachtfeuchte (Tau). Es gäbe sicher noch mehr Dinge, die man nennen könnte, würde aber zu weit führen.
Nach langem Überlegen, wie ich das Vorgenannte umsetzen kann, bin ich folgender Idee verfallen:
Einen Pflanzgraben fräsen, etwa 50 cm breit und 20 cm tief, kurze Steckhölzer (15-20 cm) einlegen, etwas Erde wieder drauf (ähnlich der Zuckerrohrpflanzung) und eine passende Begleitvegetation mit einsäen. Diese soll ein Austrocknen des Bodens verhindern, nicht höher als 30 cm werden und anderes Zeug für eine gewisse Zeit unterdrücken. Die Triebe der Stecklinge können dann durch diesen Teppich durchwachsen und der Boden bleibt feucht. Ich dachte da schon an Klee. Da ich mich aber zu wenig auskenne, weiß ich nicht, ob es für meine Zwecke besseres Grünzeug gibt.
Wie ich auf solche Ideen komme? Nun, ich versuche aus meinen Beobachtungen etwas abzuleiten – ob ich damit richtig liege, weiß ich nicht. Letztes Jahr haben wir auf etwa 0,7 ha Grünland (schöne fette, saftige Wiese) Weidenstecklinge unterschiedlicher Länge gepflanzt. Die Stecklinge, die die wenigste Sonne abbekommen hatten, wuchsen am besten an. An Stellen, wo nur niedriges „Steppengras“ stand und die Sonne voll draufknallte, ist alles eingegangen. An anderen Stellen wächst schilfähnliches Zeug bis auf 1,8 m – dort sind die Weiden teilweise bis auf die gleiche Höhe mitgewachsen. Das ist natürlich auch nicht optimal, aber immerhin – sie sind zwar dünn, aber leben noch. Dann ist mir auch aufgefallen, dass an den Stellen mit einem schönen dichten Kleeteppich schon in den frühen Abendstunden der Tau ausfällt und ich nach 20 m nasse Füße hatte. Wasser ist fast das Wichtigste bei Weiden.
Vielleicht hat sich hier ja jemand schon ähnliche Gedanken gemacht, oder hat Ideen zu der Problematik.
Natürlich bin ich auch offen für Ideen in ganz anderer Richtung.
Bin für jeden Hinweis sehr dankbar und freue mich über eine angeregte Diskussion.
Ach ja, bin hier im schönen, trockenen und sandigen Brandenburg, etwas südlich von Berlin.
Danke schon mal im Voraus an alle, die ihr Hirnschmalz für mich (oder vielleicht auch für andere) zum Kochen bringen.
Grüße te-con