bei uns ist eine Betriebserweiterung geplant.
Derzeit wird ein Doppel-5-er Fischgräten verwendet.
Mit der Aufstockung auf 110 Kühen rechnen wir mit etwa 2,5 h pro Melkzeit, das ist sind fast 2 h am Tag mehr als bisher....
Eine komplette Umstellung auf Roboter endet im typischen Generationenkonflikt - daher kein Diskussionsthema.
Anstelle nun der Doppel-5er rauszureißen spiele ich mit dem Gedanken eine einzelne Melkbox einzusetzen und dort "nur" die besten 45 Kühe laufen zu lassen.
Folgende "Thesen" die zu solchen Überlegungen führten:
- Eine Melkbox schafft keine 110 Kühe, zwei sind zu teuer UND Generationenkonflikt (das ist auch NICHT Diskussiongegenstand)
- Die Melkzeit im Melkstand bleibt gleich bzw. verringert sich ggf. sogar leicht (da ja 45 der 110 im Robo laufen --> 65 im Melkstand)
- Der freie Kuhverkehr ist mit einer "Unterbelegung" des Roboters sehr gut machbar und spart bauliche Maßnahmen, so dass wir relativ einfach und kostengünstig Liegeflächen erweitern könnten.
- Die besten 45 Kühe machen keine Probleme im Melkroboter, wenn doch eine Kuh öfters Probleme macht, kommt diese in den Melkstand und eine andere an den Roboter
- Bei den besten 45 Kühen rechne ich nur ausnahmsweise mit einem Nachtreiben zum Roboter einer einzelnen Kuh.
- Bei 45 Kühen am Roboter muss ich nicht sofort raus, wenn der Roboter steht. Eine Standzeit von 10h ist absolut verkraftbar (wg. der geringen Auslastung). Eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung des Roboters (bei Auslastungsgrenze notwendig) will und kann ich mir nicht leisten.
- Bei Totalausfall des Roboters gibt es ja den guten alten Melkstand noch (für die ältere Generation sehr sehr wichtig

- Erfahrungen mit Roboter können gesammelt werden und ggf. auch noch ein zweiter Roboter später angeschafft werden (Wenn ALLE davon restlos überzeugt sind - NICHT Diskussionsgegenstand)
Der Roboter würde dann natürlich von der gleichen Firma kommen (DeLaval) damit die Transponder passen, der Milchtank einfach umgerüstet werden kann, etc....
Bei der Tierbeobachtung der "Robotergruppe" erwarte ich eher keine Schwierigkeiten.
Knackpunkt könnte das hin- und hertreiben zwischen der Melkstand- und Roboter-Gruppe sein.
Ich hätte geplant, die Auswahl der am besten für den Roboter und freien Verkehr geeigneten Kühe 1x pro Woche zu haben. In dieser Zeit möchte ich natürlich nicht jeden Tag ein Tier zum Roboter quälen müssen, sondern NUR ausnahmsweise.
Daher folgende gezielte Fragen:
- Ich lese von Nachtreibe-Zahlen um 5%: Sind diese 5% dann aus der schlechteren Teil der Herde? Also generelle Problemkühe oder die Tiere mit wenig Milchleistung (weil am Ende der Laktation)...
- Demzufolge: Ist dem so, dass die besten 50% einer Herde einer langen Periode ihrer Laktation absolut KEINE Probleme am Robotor machen?
Eure Meinung - wie gesagt, Totalumstellung ist derzeit außer Diskussion.
Grüße und Danke.