gefällt dir der Mog nicht? Ist übrigens wahrscheinlich ein U 80 (Bj. `69-`71) oder U 84 (`71-88 ).
Problem: Der 80 fährt nur 71 km/h und der 84 hat die 4PS mehr.
Der Motor ist in jedem Fall der OM 352, weil alle 406er, außer dem "prototypischen" U 65, diesen Motor haben. Es ist ein rel. großer Motor, 6 Zylinder, Direkteinspritzer bei ca. 5,7L Hubraum.
Vorteil dennoch: Der Motor stammt aus der MB LKW-Produktion und wurde in sehr großen Stückzahlen gebaut. Man kann ihn somit praktisch überall reparieren lassen. So wurde der Om 352 u.a. auch als Schiffsdiesel auf Motorbooten und Jachten benutzt.
Vom 406, mit dem der ultimative Durchbruch des Unimog, auch im Baugewerbe geschafft wurde, entstanden über 40.000 Einheiten. Es sind, abgesehen vom 404.S mit Benzinmotor, die ersten Mogs mit vergrößerter Leistung. Der 406, der ab `73 mit Scheibenbremsen ausgerüstet wurde, begünstigte außerdem die flächendeckende Einführung der schweren Leistungsklasse 416 (ebenfalls OM 352) und ist somit als mittlere Baureihe anzusprechen.
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Mit dem prototypischen U 65, der nur von `63 -`66 gebaut wurde und anfangs noch mit dem alten OM 314 -Vorkammer ausgesattet war, gelingt der Durchbruch auch im Baugewerbe. Der 406 ist als Universalmotorgerät mit bis zu 3 Zapfwellen und leistungsstarker Hydraulikanlage für den kombinierten Einsatz ausgelegt. Das GG lag irgendwo im Dickicht zwischen 5 und 7,5to. Der Allrad war übrigens lastschaltbar und ebenso freundlich zu bedienen, wie die pneumatischen Diff.sperren.
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Der U 70 war der Nächste aus der Baureihe 406. Es gab ihn in vielen Ausführungen. Neben der anderen Sonderversionen "Triebkopf" eben auch als "Schienen-Mog". Dabei ersetzte der nur 70PS starke Transportschlepper mit einer amtlich zugestandenen Anhängelast von 300to(!) eine 12to-Rangierlock, die doppelt so teuer gewesen wäre. Seine Spezialreifen waren mit inwärtigen Eisenringen versehen, die ein Abrutschen vom Geleis verhindertenn. Weitere Ausrüstung: Waggonbremsanlage, Drucklufthorn, Warnglocke, Eisenbahnbeleuchtung, Zugstange und Trittbretter mit Haltegriffen.
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Nach dem U 80, der nur 2 Jahre in Produktion war, wurde die Baureihe 406 mit dem U 84 zügig erweitert. In der LoF-Version standen 2 Zapfwellen und die Hydraulikanlage mit 3-Seiten-Kippritsche zur Verfügung. Außerdem war das Ganzstahlfahrerhaus noch nicht Serie, wie man hier sieht. Eine weitere Sonderausstattung ist der Schnorchel, der bei diesem Einsatz auf moorgigem Boden selbst dann noch ein Weitermachen gestattet hätte, wenn der Mog bis ca. Oberkante Verdeck eingesunken wäre.
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Auf diesem Farbbild sieht man nochmal die hohe Bodenfreiheit bei entsprechender Großbereifung, hier mit "Pisten"-Profil. Wie man diese Reifen im vorangegangenen Bild benutzen konnte, geht mir nicht rein. Na ja: Wahrscheinlich ist es eh nur eine Showeinstellung gewesen. Sieht dem Stern-Konzern ähnlich! Gegen weiteren Mehrpreis übrigens auch Zusatzbeleuchtung. Hier sieht man auch nochmal schön das harte Haus mit Kurbelfenstern und die Frontzapfwelle sowie die ausladende Haube, die stilbildend war für die 70er-Jahre-Mogs, wie sie teilweise bis in die 80s gebaut wurden.
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Den U 84 gab es u.a. auch als Zugmaschine "Luftwaffe". Tja, was hätte der Uni bloß ohne BW für eine Marktchance gehabt? Wohl keine ganz so Rosige! Für diesen Einsatz war er mit Drehmomentwandler ausgestattet, der ein kupplungsloses Anfahren mit schwerem Gedüse ebenso gestattete, wie auch den erforderlichen Lastwechsel beim Abbremsen mit diesen Stahlvögeln. So eine Phantom F-4 wog auch im "verschossenen" Zustand immerhin noch an die 15to. Voll beladen mit Muni und Zusatztanks hatte sie allerdings ein Startgewicht von ca. 26to; 10to davon rein für das teure Kerosin.
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Der U 70 wurde ebenfalls nur 3 Jahre lang als "Schiene" gebaut und in 1969 vom U 110 aus der großen Baureihe 416 abgelöst. Hier kam jetzt ein hydr. aushebbares Scheinenführungsgerät zum Zuge, womit die "Rangierlok" schnell auf ein anderes Gleis verlegen konnte. Außerdem konnte man ihn jetzt zum Bierholen einsetzen.
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In dieser verschlafenen Szene mit einem U 52 (4-Zylinder-Vorkammer OM 616) aus der leichten Baureihe 421 (Achtung: Kommunalfahrzeug!) wird nochmal die Funktion der gebogenenen Frontbauschwingen, wie sie das Ebay-Fahrzeug aufweisen, ersichtlich. Das Ding nimmt eben nicht nur den FL auf, sondern bildet auch eine "Anbauplatte" für zapfwellengetriebene Geräte. Für alle, die nur Wald sehen: Der ZW-Abtrieb erfolgt rechts unterhalb des Sterns und führt per Kegelradkonstruktion direkt nach Unten. Von dort erfolgt die Vorverlegung und die erneute Brechung, diesmal nach Links in Fahrersichtrichtung.
