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Extensive Mutterkuhhaltung: Wie geht es bei euch weiter?

Fragen und Antworten rund um die Rindviehhaltung.
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36 Beiträge • Seite 1 von 3 • 1, 2, 3
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Extensive Mutterkuhhaltung: Wie geht es bei euch weiter?

Beitragvon Manfred » Do Sep 22, 2022 13:54

Mich würde interessieren, wie andere extensive Mutterkuhhalter ihre Zukunftsperspektive sehen.
Die Flächenprämien werden von der Inflation gefressen und teils sogar gekürzt.
Investitionen in diesen Betriebszweig sind, evtl. mit Ausnahme von Betrieben mit großen, arrondierten Flächen, wirtschaftlich nicht mehr darstellbar.
Wie geht ihr damit um? Intensivierung? Ausstieg? Neue Konzepte?
„Alles, was wir hören, ist eine Meinung, keine Tatsache. Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit.“ Mark Aurel
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Re: Extensive Mutterkuhhaltung: Wie geht es bei euch weiter?

Beitragvon Mastiff » Do Sep 22, 2022 15:17

Mutterkuhhaltung ist, so weit ich es in meinem Umfeld betrachte, oft ein Betriebszweig im Nebenerwerb. Die meisten Betriebe betreiben dies mit einer persönlichen Leidenschaft, lieben den Umgang mit Rindern,haben mit Maß in den Betrieb investiert und dadurch in der Vergangenheit alle Höhen und Tiefen überstanden. Alle mir bekannten betriebswirtschaftlichen Berechnungen über die Mutterkuhhaltung, die in den letzten 20 Jahren veröffentlicht wurden haben aber doch eines eindeutig gezeigt, Mutterkuhhaltung ist unwirtschaftlich. Daneben gibt es aber, so wie in der allen Bereichen der Landwirtschaft immer wieder Betriebe die zeigen, daß man damit durchaus Geld verdienen kann. Mal ganz ehrlich, da es anscheinend allen in der Branche schwer fällt zuzugeben das man auch in der Landwirtschaft Geld verdient, aber gleichzeitig sich viele Betriebe weiter entwickeln und auch investieren ist es unwahrscheinlich , dass sich hier auf diese Frage jemand meldet und sagt, ich mache weiter, weil ich eigentlich gutes Geld damit verdiene. Es werden viele Antworten kommen die sich einig sind, damit ist kein Geld zu verdienen ich höre bald auf.
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Re: Extensive Mutterkuhhaltung: Wie geht es bei euch weiter?

Beitragvon langholzbauer » Do Sep 22, 2022 16:05

Hier!
Mit ext. Mutterkühen sind kaum die laufenden Kosten des voll bezahlt gut ausgerüsteten Betriebes zu decken!
Aber bevor ich ganz hin schmeiße, steige ich aus der Agrarbürokratie aus, kündige alle Pachtfächen und betreibe das als reines Hobby auf meinen Eigentumsflächen, bis ich nicht mehr kann.

- Bauer halt.....

Für's Einkommen , habe ich mir vor Jahren im Kuhstall einen guten Start im Lohnunternehmen ermolken.
Da darf die LW jetzt auch mal einige Jahre rote Zahlen schreiben.
Bauer aus Leidenschaft für Land und Wald...
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Re: Extensive Mutterkuhhaltung: Wie geht es bei euch weiter?

Beitragvon DWEWT » Do Sep 22, 2022 19:50

Aus meinem Betrieb kann ich zu dem Thema nichts sagen. Ich bin ein Intensivmutterkuhhalter.
Ich kenne aber einige Betriebe mit Extensivhaltung aus meiner Beratung. Betriebe die aus intensiven Betriebssystemen, z.B. der Milchviehhaltung, gekommen sind und die mit wenig Aufwand, falls überhaupt nötig, Stallanlagen nutzen können und eigenes GL in ausreichender Größe nutzen können, die haben bisher und werden wohl auch in Zukunft, mit entsprechenden Rassen noch etwas verdienen können. Wo allerdings Flächennutzungskosten (Pacht u.a.) anfallen, war es schon immer eng und wird es zukünftig kaum lukrativer werden. Ein Abschmelzen der öffentlcihen Förderung und eine zunehmende Dokumentation/Bürokratie, wird die Aufgabeentscheidung leicht machen. Dazu kommen noch Gefahren durch den Wolf und die ständige Beobachtung durch unsere Restgesellschaft, mit hervorragendem Kontakt zu den Behörden. Selbst wenn das alles irgendwie händelbar sein sollte, stellt sich die Frage nach der Vermarktung der Erzeugnisse. An Extensivrassen haftet auch ein Hauch von Exklusivität. Wer keinen guten Fleischer hat oder eine wirklich gut laufende Direktvermarktung, also auf den Handel angewiesen ist, der sollte seinen Laden abschließen. Dort hat man keine Interesse an ursprünglicher Qualität und straft solche Erzeuger noch mit Preisabzügen, wenn man die Rinder überhaupt abnimmt.
Zur funktionierenden extensiven Mutterkuhhaltung gehören, Manfred hatte es schon geschrieben, große geförderte Flächen ohne Nutzungskosten, pflegeleichte, gut händelbare und genügsame Fleischrinder, ein an die Exclusivität der Haltung angelehntes Vermarktungssystem und einen Tierhalter, für den schon die Freude, beim Anblick seiner Tiere, ein nicht unerheblicher Teil seiner Entlohnung ist. Wer sich diesem System allein mit dem Rechner nähert, der sollte es lassen! :wink:
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Re: Extensive Mutterkuhhaltung: Wie geht es bei euch weiter?

Beitragvon Manfred » Fr Sep 23, 2022 8:21

Wobei deine Faktorentlohnung ja auch nicht so prickelnd ist.
Gewinn gemacht habe ich mit den Mutterkühen bisher noch jedes Jahr. Aber die Faktorentlohnung lässt zu wünschen übrig und das wird absehbar nicht besser.
Der Verkaufserlös für die Tiere ist in der (Input-)extensiven Haltung ein untergeordneter Einfluss auf den Erfolg.
Viel relevanter sind die Kosten für die Überwinterung und da ist idR der größte Block das konservierte Futter + dessen Vorlage + Mistausbringung etc.
International reduzieren die erfolgreichen Kollegen diesen Block gegen null. Das muss auch hier das Ziel sein, wenn es weitergehen soll.
Leider sind die Bürokratie und die Regelungen für die Flächenprämien in D dabei alles andere als hilfreich.
In Regionen mit verstreuten Flächen können viele Flächen nicht wirtschaftlich beweidet werden, man muss für diese als Biobetrieb aber trotzdem einen Mindest-GV-Besatz halten, was die Winterkosten erheblich treibt.
Hier wäre zu überlegen, diese Flächen in einen getrennten, viehlosen Betrieb auszulagern, um im Hauptbetrieb den GV-Besatz senken und die zufütterungsfreie Weideperiode verlängern zu können, im Idealfall auf 365 Tage.
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Re: Extensive Mutterkuhhaltung: Wie geht es bei euch weiter?

Beitragvon DWEWT » Fr Sep 23, 2022 10:16

Manfred hat geschrieben:Wobei deine Faktorentlohnung ja auch nicht so prickelnd ist.
Gewinn gemacht habe ich mit den Mutterkühen bisher noch jedes Jahr. Aber die Faktorentlohnung lässt zu wünschen übrig und das wird absehbar nicht besser.
Der Verkaufserlös für die Tiere ist in der (Input-)extensiven Haltung ein untergeordneter Einfluss auf den Erfolg.
Viel relevanter sind die Kosten für die Überwinterung und da ist idR der größte Block das konservierte Futter + dessen Vorlage + Mistausbringung etc.
International reduzieren die erfolgreichen Kollegen diesen Block gegen null. Das muss auch hier das Ziel sein, wenn es weitergehen soll.
Leider sind die Bürokratie und die Regelungen für die Flächenprämien in D dabei alles andere als hilfreich.
In Regionen mit verstreuten Flächen können viele Flächen nicht wirtschaftlich beweidet werden, man muss für diese als Biobetrieb aber trotzdem einen Mindest-GV-Besatz halten, was die Winterkosten erheblich treibt.
Hier wäre zu überlegen, diese Flächen in einen getrennten, viehlosen Betrieb auszulagern, um im Hauptbetrieb den GV-Besatz senken und die zufütterungsfreie Weideperiode verlängern zu können, im Idealfall auf 365 Tage.


Die Faktorentlohnung ist nur da von Bedeutung, wo es Alternativen gibt. Welche sollten das für extensives GL sein?
Da wo die Lebensmittelerzeugung nicht Priorität hat, besteht auch keine Landwirtschaft. Da sind wir dann im Hobbybereich!
Wer die Kosten für seine Nutztierhaltung nicht erwirtschaften kann, der sollte es ganz einfach lassen!
Die Bedeutung internationaler Märkte und das sehen wir augenblicklich auch hier in der EU, könnte in Zukunft für das Rindfleisch irrelevant bleiben.
Warum betreibt man im Westen nicht eine Zusammenlegung der Flächen? Das geht hier im Osten ganz hervorragend. Wahrscheinlich muss der Druck noch wachsen. :wink:
Ich wüsste keinen Grund, warum die Bewirtschaftung nicht an die Haltung raufutterfressender Nutztiere gebunden werden soll, wenn der Tierhalter/Flächenbewirtschafter für sein Handeln eine Förderung bekommen will.
Wir müssen mal ganz klar unterscheiden zwischen Landwirtschaft, die immer noch die Priorität der Lebensmittelrohstofferzeugung zum Ziel hat und dem Naturschutz, mit Zusatznutzen Lebensmittelerzeugung. Letzteres gehört für mich ganz klar in den ungeförderten Hobbybereich!
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Re: Extensive Mutterkuhhaltung: Wie geht es bei euch weiter?

Beitragvon tyr » Fr Sep 23, 2022 11:46

Die Zusammenlegung von Flächen, die ja meist die LPG´n verzappt haben, bringen allerdings die nächsten Probleme mit sich, vor allem Erosions-, und Schädlingsprobleme.
Nimm das Recht weg, was ist der Staat noch anderes als eine große Räuberbande. (Augustino von Hippo, 354 bis 430)
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Re: Extensive Mutterkuhhaltung: Wie geht es bei euch weiter?

Beitragvon Frankenbauer » Fr Sep 23, 2022 11:54

Bei extensiv bin ich raus, ich bin wieder zurück zur Färsenmast, die aber auch nur funktioniert, wenn entweder selbst oder über einen zuverlässigen Metzger, der die Qualität bezahlt vermarktet wird. Große Markenfleischprogramme gibt es hier nicht. Vermarkten wird aber auch zunehmend schwerer, gerade in der jetzigen Zeit.
Kosten muss man ständig kritisch betrachten, was aber auch zunehmend schwieriger wird, sowohl auf Käuferseite als auch beim Landhandel und den Lohnunternehmen, bzw. Arbeiten ausführenden Kollegen wird die Decke immer dünner.
Bleibt noch die Frage der Flächenzusammenlegungen zu beantworten: Hier hat 2012 die Zuteilung einer Flurbereinigung stattgefunden, größte Fläche und die als Acker 4,5ha, Flächengrößen gehn runter bis auf 15ar.
Warum? Die kleinen Flächen sind entweder im Besitz eines Verpächters oder es sind sog. "Gefangene Lagen". Beim ersten Punkt ist die Bindung an das Erbe noch recht groß (kann sich in der nächsten Generation ändern). Beim zweiten Punkt war kein Verhandeln möglich, selbst Versetzungen von Strukturen wurden oft von Amtsseite abgelehnt oder mussten fürstlich ausgeglichen werden, Komplettentfernungen waren gar nicht drin. Was wir jetzt in rauhen Mengen haben sind Wasserrückhaltungen und Biotope, natürlich finanziert aus dem Abzug der Teilnehmer. Fächen zusammenpachten ist auch schwierig und wennmal was geht steht da schon wieder eine massive Struktur im Weg.
Fazit, wenn überhaupt dann weiter so, für teure Neubauten kommt das Geld nicht wieder rein, Umbauten muss man kritisch und mit spitzem Bleistift angehen und als letzte Hürde ist dann noch die Nachfolgerfrage zu sehen.


Gruß

Werner
frech, frecher, FRÄNKISCH!
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Re: Extensive Mutterkuhhaltung: Wie geht es bei euch weiter?

Beitragvon Manfred » Fr Sep 23, 2022 13:56

DWEWT hat geschrieben:Die Faktorentlohnung ist nur da von Bedeutung, wo es Alternativen gibt. Welche sollten das für extensives GL sein?


Auf den schlechteren Standorten in Bayern, in Regionen wo die Milchviehhaltung schon so weit weggebrochen ist, dass sie die Flächen nicht mehr freihalten kann, sind das viehlose Prämienoptimierung (die halt die Flächen ökologisch zerstört, der Aufwuchs wird hier zunehmend entsorgt, da nicht mehr verkaufbar, aber es lässt sich noch immer als "Naturschutz" verkaufen) oder Aufforstung.

Warum betreibt man im Westen nicht eine Zusammenlegung der Flächen? Das geht hier im Osten ganz hervorragend. Wahrscheinlich muss der Druck noch wachsen. :wink:

Mein Reden seit mehreren Jahren, dass das aus ganzheitlicher Sicht die mit Abstand sinnvollste Maßnahme im Agrarbereich wäre.
Aber der politische Trend geht nach wie vor in die Gegenrichtung. Das kann noch lange dauern, bis das kippt.
Bis dahin bleibt nur mühsame einzelbetriebliche Arrondierung.

Ich wüsste keinen Grund, warum die Bewirtschaftung nicht an die Haltung raufutterfressender Nutztiere gebunden werden soll,

Ich auch nicht. Aber dann müsste halt gleiches Recht für alle gelten.
In Bayern wären dann mit Beginn der nächsten Förderperiode 70 bis 80% der Grünlandbetriebe verschwunden, also fast alle, die keine Tiere halten, und auch die Arrondierung wäre dann deutlich leichter.
Mit einem Mindest-GV-Besatz wird aber nur ein Bruchteil der Betriebe gegängelt und das pauschal landesweit, egal ob du auf einem Gunststandort im Voralpenland oder auf den schlechtesten Flächen sitzt.
Und was für den einen lachhaft wenig ist, ist für den anderen halt zu viel.
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Re: Extensive Mutterkuhhaltung: Wie geht es bei euch weiter?

Beitragvon Manfred » Fr Sep 23, 2022 13:59

tyr hat geschrieben:Die Zusammenlegung von Flächen, die ja meist die LPG´n verzappt haben, bringen allerdings die nächsten Probleme mit sich, vor allem Erosions-, und Schädlingsprobleme.


Das kann man so nicht stehen lassen.
Diese Probleme werden durch die Art und Weise der Bewirtschaftung verursacht, nicht durch die Flächengröße.
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Re: Extensive Mutterkuhhaltung: Wie geht es bei euch weiter?

Beitragvon tyr » Fr Sep 23, 2022 20:22

Natürlich kann man das stehen lassen. Wenn ich im großen Stil Flächen zusammenlege, und dazu ist es notwendig die Landschaft auszuräumen, so wie man es ja in der DDR gemacht hat, entstehen automatisch die Probleme durch Korrosion. Wir haben damit jahrzehntelange Erfahrungen, udn die sind nicht gut.
Weiterhin benötigen immer größere Flächen, um sie effizient zu bewirtschaften, immer größere udn damit schwerere, Maschinen, die sich wiederum nicht gut auf den Boden auswirken.
Nimm das Recht weg, was ist der Staat noch anderes als eine große Räuberbande. (Augustino von Hippo, 354 bis 430)
Unbedingter Gehorsam setzt bei den Gehorchenden Unkenntnis voraus.
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Re: Extensive Mutterkuhhaltung: Wie geht es bei euch weiter?

Beitragvon Otto Mohl » Fr Sep 23, 2022 21:28

Endlich wieder ein Manfred-Faden!
Deine Beiträge hier und in der Weidewelt.org waren für mich immer voranbringend und inspirierend.

Ich habe ja nur kleine Wiederkäuer, aber viel bisher übernommen. Die Kosten für die Mistausbringung habe ich durch bale-grazing auf Null gefahren.

Die Winterfütterung ohne Ballen traue ich mich aber nicht. Früher, als nicht-bio, war durch das Abhüten von Zwischenfrüchten mehr drin - aber das macht auch viel Arbeit.

Probleme beim bale-grazing: mehrmaliges herumfahren der Ballen. Weil wenn ich das nicht mache, holt ein anderer meine Ballen weg.

Zur Tierhaltung sehe ich auch keine Alternative. Ich will das Eigenland nicht ruinieren, also brauche ich geschlossene Nährstoffkreisläufe.

Tatsächlich will ich jetzt eine kleine Ecke aufforsten. Hoffentlich drifte ich dann geistig nicht so ab wie Fuchse hier. Bäume haben scheinbar auch nicht den besten Einfluss auf die Psyche.

Der Wolf ist wie überall der Sargnagel der Grünlandnutzung.

Ich sehe es nicht so wie ihr. Ich sehe in der neuen GAP große Vorteile beim Grünland. Fast vierstellige Möglichkeiten gibt es jetzt. Ja, es macht Arbeit und der Stundenlohn ist mies, aber ich mache es ja auch weil ich Spaß daran habe. Ich versuche das ganze Geld immer wieder in den Hof zu stecken. Ich will nicht Steuern zahlen, sondern Werte schaffen.

Alternative Verpachtung? Ich pachte selbst 2 ha für 0 Euro. So siehts hier für kleine Flächen aus.
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Re: Extensive Mutterkuhhaltung: Wie geht es bei euch weiter?

Beitragvon Otto Mohl » Fr Sep 23, 2022 21:30

Ab nächstem Jahr brauche ich 0,2 GV/ha. Da war ich vorher schon ungefähr. Bei der Stärke ist die Dürre auch kein Problem.
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Re: Extensive Mutterkuhhaltung: Wie geht es bei euch weiter?

Beitragvon langholzbauer » Fr Sep 23, 2022 22:22

tyr hat geschrieben:Natürlich kann man das stehen lassen. Wenn ich im großen Stil Flächen zusammenlege, und dazu ist es notwendig die Landschaft auszuräumen, so wie man es ja in der DDR gemacht hat, entstehen automatisch die Probleme durch Korrosion. Wir haben damit jahrzehntelange Erfahrungen, udn die sind nicht gut.
Weiterhin benötigen immer größere Flächen, um sie effizient zu bewirtschaften, immer größere udn damit schwerere, Maschinen, die sich wiederum nicht gut auf den Boden auswirken.

Großflächige Mutterkuhhaltung und Errosion? :oops: ?
Wir schreiben über Grünlandnutzung.

Mal ernsthaft:
Da, wo die Flächen groß genug und mechanisierbar sind, ist Biogas oder Futterverkauf der MuKuhaltung weit überlegen!
Aber was soll aus den vielen schmalen Kerbtälern oder Bergwiesen werden, die nicht mechanisierbar sind?
Da bleibt eben nur MuKu oder Schafhaltung über!
Technische Landschaftspflege ist dort deutlich teurer und produziert null Nahrung bei deutlich höheren Emissionen!
Das wissen auch die Verwaltungen und Behörden schon.
Aber der bürokratische Aufwand, um an die nötigen und teilweise auch zur Verfügung stehenden Förderprogramm zu kommen, steigt jedes Jahr an.
Dadurch werden oft genau diejenigen Bewirtschafter aus dem System gedrückt, welche noch die kleinstrukturierte nachhaltige Bewirtschaftung betreiben...
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Re: Extensive Mutterkuhhaltung: Wie geht es bei euch weiter?

Beitragvon tyr » Sa Sep 24, 2022 7:45

Große zusammenlegbare Gründlandflächen gibt es in den meisten Teilen Deutschlands gar nicht. Wir haben keine Steppenlandschaft, sondern vor allem Mittelgebirge,
Dort wo es geht, in den deutschen Tiefebenen ist das Thema schon längst erledigt...
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