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Futtersituation 2022

Fragen und Antworten rund um die Rindviehhaltung.
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41 Beiträge • Seite 2 von 3 • 1, 2, 3
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Re: Futtersituation 2022

Beitragvon langholzbauer » Mo Aug 15, 2022 15:06

Neuland79 hat geschrieben:
langholzbauer hat geschrieben:Zum Beitrag von @Jörken kursieren ja schon Meldungen über Notschlachtungen wegen Futtermangel in der Schweiz in den Medien rum. :oops:

Sind das die, die wegen der massiven Gletscherschmelze Hochwasser haben und darüber klagen, dass Talsperren überlaufen? Es aber nicht schaffen, das Wasser über bestehende oder provisorische Leitungen in der Gegend zu verwässern/sprengen.

Vermutlich nicht.
Denn wo Talsperren überlaufen,herrscht keine Dürre!

Auch die kleine neutrale Schweiz hat mehrere Klimazonen! :klug:
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Re: Futtersituation 2022

Beitragvon Neuland79 » Mo Aug 15, 2022 15:29

langholzbauer hat geschrieben:Denn wo Talsperren überlaufen,herrscht keine Dürre!

Die Talsperren laufen ja nicht wegen Regen über sondern wegen massiver Hitze und Sonnenschein. Der Gletscher befeuchtet die Wiesen der Schweiz nicht durch abschmelzen, maximal die im Gletscherabfluss liegen.

Deswegen alles Wasser in der Gegend (auf den Wiesen, ggf. Acker) versprengen. Nicht weg fließen lassen. Dazu braucht man natürlich ein Konzept. USA bewässern ja im großen Stil.
Genauso wie in Deutschland das Schmelzwasser einfach weg fließt. Alles nach Nordbayern und Brandenburg pumpen, umleiten und überall z.B. im Wald verrieseln lassen, damit der Grundwasserspiegel nicht weiter absackt. Und die ganzen Entwässerungsgräben und Fischtreppen nur bei echtem Bedarf öffnen! Lasst das Wasser im Land. Fische laichen nicht das ganze Jahr! Und Entwässerung braucht man auch max. im Frühjahr.
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Re: Futtersituation 2022

Beitragvon Südheidjer » Mo Aug 15, 2022 16:04

Neuland, Beregnungs-Infrastruktur schüttelt man nicht aus dem Handgelenk. Wie sieht das überhaupt mit den rechtlichen Strukturen aus? Gibt es flächendeckend Beregnungsverbände die z.B. das Wasserkontingent verwalten könnten?

Der Harz mit seinen Talsperren leidet übrigens seit Jahren unter Wasserknappheit. Da ist nichts großartig mit Entnehmen von Wasser. Wenn da nicht langsam mehr Wasser vom Himmel kommt oder generell der Verbrauch gesenkt wird, dann sitzt Braunschweig & Co bald auf dem Trockenen.

Die USA beregnen zwar schön, aber gehen an die Substanz, indem sie die Grundwasserkörper ausbeuten.
Irgendwann ist da finito.

Schau dir mal das Ogallala-Reservoir in den Great Plains an:

https://de.wikipedia.org/wiki/Ogallala-Aquifer#Grundwasserentnahme

Ähnlich wie LUV bereits schrieb: Der Mais steht bei uns noch halbwegs gut da, aber das aufgrund der Beregnung. Ein Großteil des Wiesen sind schon lange ohne Kühe, weil nichts zum Futtern draufsteht. Alles dröge. Zum Beregnen des Grünlandes wird das Kontingent nicht reichen. Dann wird lieber der Mais halbwegs gerettet.

Ach ja, Beregnung kostet auch Geld. Die Pumpen laufen z.B. nicht mit Luft und Liebe.
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Re: Futtersituation 2022

Beitragvon Neuland79 » Mo Aug 15, 2022 16:16

Deswegen ist es so wichtig, das Schmelzwasser zu halten. Brandenburg hat genügend Seen und Wälder, wo man Wasser ohne Ende rein pumpen kann, um den Grundwasserspiegel oben zu halten. Flächendeckend wird man es natürlich nie schaffen, aber das machen, was geht, sollte man doch erwarten? Genauso wie ich nicht verstehe, warum Tesla nicht das geklärte (fast saubere) Berliner Abwasser als Brauchwasser für die Produktion erhält.

Zum Ogallala-Aquifer. Das gleich passiert in anderen trockenen Gebieten des Mittelmeerraumes und Afrika. Auch Deutschland benutzt meines Wissens Tiefenwasser zur Trinkwasserabfüllung. Einfach irre, wenn man weiß, dass in Sachsen Trinkwassertalsperren wie z.B. Gottleuba quasi ungenutzt verbleiben. Denn wie du sagst, bildet sich in den trockenen Regionen kaum bzw. gar kein Grundwasser nach. Das kann man 20Jahre machen (je nachdem wieviel Wasser vorhanden ist auch länger), aber dann ist Schluß und das ist das, was wir unseren Kindern hinterlassen.
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Re: Futtersituation 2022

Beitragvon Südheidjer » Mo Aug 15, 2022 17:09

In Seen würde das Wasser verdunsten, was es jetzt auch schon macht.
Dann könnte man das Wasser lieber gleich in die Erde verpressen. Energieaufwand der Pumpen?

Mir sind so 80,- Euro/ ha im Kopp für einen Beregnungsdurchgang. Ich denke ein nicht unerheblicher Teil der Kosten geht bei der Pumpe drauf.

Man wird sich zukünftig sicher mehr um wassersparende Beregnungstechnik kümmern müssen, aber die tolle Super-Lösung sehe ich nicht in naher Zukunft. Z.B. Plastik-Schläuche mit in die Kartoffeldämme legen ist ja erstmal ganz sinnig, aber wenn man die Dinger nur eine Saison nutzen kann, dann kann das noch nicht der Weisheit letzter Schluß sein.

Wald bewässern? Pflanzungen vielleicht, aber irgendwann muß der Wald alleine klar kommen, also ohne künstliches Wasserzufuhr. Der Wald muß sich anpassen. Künstlich am Leben erhalten wird man nicht schaffen.

Die Landwirtschaft wird zukünftig Kulturen brauchen, die Trockenstreß besser wegstecken. Die Züchtung ist ja an dem Thema dran, kann aber nicht zaubern.
Humusaufbau halte ich auch für ganz wichtig. Die Wasserhaltefähigkeit des Bodens muß verbessert werden. Da gibt's aber Leute, die viel, viel mehr Ahnung davon haben als ich.

Und was den Starkregen und das Wasser aus den Winterniederschlägen anbelangt. Ja, das muß man zurückhalten in der Fläche.
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Re: Futtersituation 2022

Beitragvon Jörken » Mo Aug 15, 2022 17:31

Bewässerung wird wie Neuland schreibt eine Schlüsseltechnologie, sonst muss man einige Standorte aufgeben.

Anfang Juli war ich nahe Bologna. Um den Mais irgendwie zu retten wurde mit großen Wasserwerfern (min 50 Meter Radius) bewässert. Der Verlust bei so einer Maßnahme liegt irgendwo um die 50%, klar, das war ein Notfall, sonst gäbs gar nichts mehr zu ernten. Aber so kanns nicht weiter gehen. Die Südtiroler verwenden ihr Wissen im Obstbau mittlerweile auch im Grünland. Oft wird die Verrohrung für die Bewässerung gleich mit der Gülleausbringung kombiniert. Das spart auf Dauer Kosten, die Investition ist hoch, keine Frage.
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Re: Futtersituation 2022

Beitragvon langholzbauer » Mo Aug 15, 2022 18:54

Halo Neuland79!
Deine Träume in allen Ehren.
Möglichst viel Wasser in der Landschaft zu halten ist auch keine neue Erfindung.
In den richtig alten Flurkarten sind ähnlich viele Entwässerungs- wie Bewässerungsgräben eingezeichnet.
Aber wie soll das funktionieren?
Bei uns wollte der Staatsforst 2 von 5 vorhandenen Teichen zum Nulltarif als Löschwasserreserve nur ertüchtigen aber die dekadente Umweltbehörde war komplett dagegen, statt dem Schutzziel entsprechend die Maßnahmen zu begleiten.
Günstiger für die Eigentümer und den Umweltschutz wird das wohl nie wieder möglich sein...
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Re: Futtersituation 2022

Beitragvon Hosenträger » Mo Aug 15, 2022 19:41

Also was ich mit erholen der Grundfutterpreise meinte:
Im Frühjahr war es bei uns(bayr. Wald) nur möglich Heurundballen ~5€ über den Presskosten los zu werden. Von dem Niveau sind wir schon sicher weg gekommen.
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Re: Futtersituation 2022

Beitragvon 210ponys » Mo Aug 15, 2022 19:50

Hosenträger hat geschrieben:Also was ich mit erholen der Grundfutterpreise meinte:
Im Frühjahr war es bei uns(bayr. Wald) nur möglich Heurundballen ~5€ über den Presskosten los zu werden. Von dem Niveau sind wir schon sicher weg gekommen.

haben auf dem weg zur Elbe in Niederaula einen Zwischenstopp gemacht. Dort erzähle mir ein Landwirt 2021 gab es für den Ballen Heu 9.-
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Re: Futtersituation 2022

Beitragvon 4911 » Mo Aug 15, 2022 20:35

Die allermeisten Rinderhalter können wohl noch von den üppigen Grünlanderträgen von 2021 zehren. Sonst wär die Futterversorgung in vielen Betrieben ein Problem.
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Re: Futtersituation 2022

Beitragvon motzlarerbauer » Mo Aug 15, 2022 20:35

langholzbauer hat geschrieben:Im Frühjahr hatten wir noch über die betriebswirtschaftlich viel zu billige Abgabe von Aufwuchs , in einem Faden vom gleichen TE (Preis Gras ab Halm)diskutiert. :oops:
Nix gegen den Motzlarerbauer.
Aber ich kann mir ein" Ich hab' s Euch doch geschrieben!" nicht verkneifen.
:


Bei mir ist die Situation immer noch ziemlich entspannt.
Ich hab Viel Zuviel Futter für meine vorhandenen Tiere, wie haben nur ca. 0,3 GV/ha Grünland plus Ackerfutter.
Ich habe auch noch genug Weide.

Der Tread sollte einfach dazu dienen, sich mal auszutauschen und abzuklopfen wie es Deutschlandweit aussieht.
Es stehen ja auch Absetzerverkäufe an und Heu/Silo steht auch zum Verkauf
Wer Bier trinkt,
unterstützt die Landwirtschaft :prost:
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Re: Futtersituation 2022

Beitragvon Bonifaz » Mo Aug 15, 2022 21:56

Wir halten hier knapp 2,0 GV/ha außer Silomais, der etwa knapp 50 % in der Mk-Ration ausmacht und etwas Luzerne bauen wir kein Ackerfutter, gemeint jetzt als ZW-Frucht, an. 1.Schnit war besser als erwartet (9.Mai) 2.Schnitt war richtig gut (10. Juni) 3.Schnitt war nicht zum Jammern (16.Juli) und 4. Aufwuchs sieht (noch) gut aus.
Haben noch ca. 4 Wochen an 2021er Grasilage. Mein Wohnort.... siehe links
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Re: Futtersituation 2022

Beitragvon langholzbauer » Mo Aug 15, 2022 22:06

motzlarerbauer hat geschrieben:
langholzbauer hat geschrieben:Im Frühjahr hatten wir noch über die betriebswirtschaftlich viel zu billige Abgabe von Aufwuchs , in einem Faden vom gleichen TE (Preis Gras ab Halm)diskutiert. :oops:
Nix gegen den Motzlarerbauer.
Aber ich kann mir ein" Ich hab' s Euch doch geschrieben!" nicht verkneifen.
:


Bei mir ist die Situation immer noch ziemlich entspannt.
Ich hab Viel Zuviel Futter für meine vorhandenen Tiere, wie haben nur ca. 0,3 GV/ha Grünland plus Ackerfutter.
Ich habe auch noch genug Weide.
...

Sei foh und rechne selber nach! :wink:
Andererseits bedeutet zuviel Futter auch zu wenig Vieh für den Standort...
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Re: Futtersituation 2022

Beitragvon DWEWT » Mo Aug 15, 2022 22:40

4911 hat geschrieben:Die allermeisten Rinderhalter können wohl noch von den üppigen Grünlanderträgen von 2021 zehren. Sonst wär die Futterversorgung in vielen Betrieben ein Problem.


Das gilt aber nur für die Stallfütterer. Für viele andere spielt das Futter aus 2021 keine Rolle mehr. Die Rinder laufen hoffentlich auf guten Weiden und deshalb gibt es keine Futterprobleme. Der erste Aufwuchs dürfte allerdings bei den meisten Betrieben quantitativ kein Problem gewesen sein. Ausnahmen bestätigen die Regel.
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Re: Futtersituation 2022

Beitragvon Jenny 956 » Di Aug 16, 2022 6:27

Bei uns (westliches Rheinland) gab es 21 viel Gras und 22 war der erste Schnitt sehr gut. Der Zweite normal, der Dritte nur ein par Halme und seit dem wächst nichts mehr. Der Mais wird immer mehr zur Katastrophe, nicht beregneter Zweitfruchtmais wird nächste Woche gehäcksellt. Hier sind einige schon 2-3 mal durch den Mais beregnet, und der Mais sieht immer noch bescheiden aus. Die Sonneneinstrahlung hat alles verbrannt.
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