Woife hat geschrieben: Keine Ahnung, wie die Preise in England( niedrig? ) sind aber ich glaub alles wird sich zwischen 26- 28 cent einpendeln. jeder hat da so seine eigene schätzwerte.
Hallo Woife,
ich wollte den Preis noch mal nachschlagen, hab den Artikel auf die schnelle aber nicht gefunden. Ich denke es sind derzeit so 22 Cent.
Nach meiner Schätzung wird der Preis nach Wegfall der Quoten 2013 auf dieses Niveau durchrutschen. Die Versuche, die Produktionsmenge durch Selbstbeschränkungen der Molkereien zu begrenzen, dürften die Privaten unterlaufen. Die weitere Marktöffnung im Rahmen der WTO-Verhandlungen wird uns nicht erspart bleiben. Neuseeland und Brasilien können schon für 15 Cent produzieren. In Südosteuropa ist ähnliches zu erwarten. Durch die hohen Investitionskosten in der Intensiven Milchviehaltung und wegen steigender Pachtpreise in Ackerbauregionen (Biotreibstoffe), dürfte sich die Milchproduktion auf Dauer in die Grünlandgebiete zurückziehen. Die Neuseeländer machen uns ja schon lange vor wie es geht, und in 10 oder 20 Jahren kann man evtl. auch in Bayern die nötigen arrondierten Flächen für solche Betriebsformen mit intensiver Grünlandführung zusammenpachten.
Intensiv heißt in Neuseeland nicht Milch/Kuh sondern Milch/Fläche. Richtwert etwa 10.000 l/ha.
In der aktuellen topagrar findet sich schon wieder ein erschreckender Bericht, wie wenige (und nur die allerbesten) Milcherzeuger derzeit noch ihre Vollkosten decken können. Aber wer investiert hat, muss wohl auf Teufel komm raus melken, um wenigstens die Kredite abzahlen zu können, auch wenn er schon lange keine Kapitalverzinsung und keinen Stundenlohn mehr erzielt.
Gerade in Süddeutschland wird m.E. zu wenig gerechnet. Wenn meine Hofstelle am Dorfrand schon Bauland für 1 bis 2 Millionen Euro belegt, und auch für sonstige Flächen völlig realitäts(wirtschaftlichkeits-)ferne Preise erziehlbar sind, muss ich mir gut überlegen, ob meine Landwirtschaft nicht in Wirklichkeit ein sehr teueres Hobby ist.
VG Manfred