Der TA hat es heute mittag behandelt, aber dennoch sehe ich ehrlich gesagt schwarz denn es trinkt zwar wenn ich es ans Euter führe, aber selbst wenn es liegt, sich also im Ruhezustand befindet, ist es extrem am Pumpen. In den letzten 25 Jahren habe ich bei meinen 8 Mutterkühen immer alle Kälber die lebend zur Welt kamen "durchbekommen" aber ich fürchte dieses Mal werde ich scheitern. Vermutlich hat schon während der Geburt ein Sauerstoffmangel eingesetzt und es hat größere Mengen an Fruchtwasser inhaliert, anders kann ich mir es nicht erklären. Auch der TA meinte, dass nach knapp drei Tagen noch keine Infektion bzw. Lungenentzündung zu erwarten ist. Ich habe die Kuh mit dem Kalb nach dem Regen wieder auf die Weide gelassen und werde sie da heute Nacht wohl auch belassen, da es trocken bleiben soll und die Temperatur auch nicht unter 10°C fallen soll. Vielleicht hilft die frische Luft ein wenig, aber meine Hoffnung ist nur noch minimal.
Warum holst du den Ta erst nach drei Tagen wenn du schon weißt das die Geburt stressig war und das Kalb nicht fit ist... Das waren jetzt drei verlorene Tage für ein Neugeborenes Kalb. Wie lange sollte laut deinem Tierarzt eine Infektion brauchen um sich zur Lungenentzündung zu entwickeln? Mfg
Und der Herr sprach: "Lächle und sei froh es könnte schlimmer kommen. Und er lächelte und er war froh. UND es kam schlimmer.
Die komplizierte Geburt und die darauffolgende schnelle Atmung hatte ich ja schon beschrieben. Als der TA dann da war und es behandelt hat meinte er, dass die Lunge sich verhältnismäßig normal anhört und sie zumindest nicht stark entzündet sei. Die nächsten Tage war das Kalb auch sehr munter, hat gut getrunken und ich dachte es hätte es geschafft. Doch ein paar Tag später verhielt es sich auf der Weide plötzlich ganz merkwürdig, lief nur sehr wackelig, trat sich gegen den Bauch bzw. wälzte sich, so dass ich befürchtete dass es vielleicht einen Darmverschluss hat. Daraufhin habe ich dann wieder den TA gerufen der meinte, dass der Nabel leicht entzündet sei und es wieder behandelte. Ob das wirklich die Ursache war wage ich aber zu bezweifeln, da der Nabel eigentlich gut abgetrocknet war. Nachdem der TA da war und es behandelt hatte bekam es dennoch abends hohes Fieber. Am nächsten Tag wurde es dann aber wieder besser und wieder dachte ich, dass es nun über den Berg sei. Dann bekam es aber starken Durchfall der bis heute anhält und trotz Behandlung nicht wirklich kuriert ist. Ich habe mittlerweile die Hoffnung aufgegeben, dass ich es durchbekomme, denn es ist mittlerweile auch sehr schlapp und liegt sehr viel. Momentan scheint es auf Siechtum ohne Heilung hinauszulaufen. Bei meinen Mutterkühen bzw. den Kälbern hatte ich bisher so gut wie nie Probleme mit Durchfall und wenn dann hatte ein Kalb vielleicht mal einen bzw. max. zwei Tage Durchfall und war danach wieder komplett genesen.
Bei häufiger Problemen mit Durchfall eine Kotprobe einschicken und Erreger herausfinden, aber ich denke hier bei deinem Kalb sind einige Faktoren die zusammenspielen.
Bei Mutterkuhkälbern kenne ich mich nicht aus, aber wenn es schon sehr schwach ist vielleicht zusätzlich Elektrolyttränke mit Nuckelflasche geben, gibt auch Bi Pill , das ist vielleicht etwas einfacher zu verabreichen und hilft gegen Übersäuerung. Wobei Flüssigkeit auch immer wichtig ist.
Oft hilft auch ein Schmerzmittel wie Novasul damit das Kalb etwas fitter ist und selber Milch von der Kuh trinkt, Novasul ist auch gut gegen Bauchschmerzen. Da am besten mit dem Tierarzt mal absprechen.
Wenn das Kalb verendet ist dann vielleicht sezieren lassen wenn es dich interessiert was da alles los war.