The Judge hat geschrieben:wastl90 hat geschrieben:Ok - dann ist mein 1,x Master in Betriebswirtschaft nichts wert.
Sorry, war nicht böse gemeint. Aber die Fähigkeit, z.B. einen Jahresabschluss zu lesen und zu interpretieren, hat nichts mit dem Bildungsabschluss zu tun. Du wärst nicht der erste, mit einem akademischen Abschluss, der das nicht kann
Aber ich glaube dir jetzt mal, dass es bei dir anders ist. Dann solltest du dich aber dennoch nicht nur auf die Informationen im Bundesanzeiger verlassen. Ich weiß zwar nicht, welche Informationen das betroffenen Lohnunternehmen eingestellt hat, aber bei solch relativ kleinen Unternehmen ist es ja oftmals nur die GuV, und dann oftmals nur in stark verkürzter Form. Diese Daten sind aber oftmals nur die halbe Wahrheit, und sagen zum Beispiel nichts über die Finanzkraft eines Unternehmens aus.
Und um auf deine eigentliche Frage zurück zu kommen: Bei uns in der Gegend gibt es solche und solche. Manche haben einen gesunden Betrieb vom Vater übernommen, und wenn sie sich nicht allzu dämlich anstellen, läuft der Betrieb auch immer noch sehr gut. Andere haben selber als Mitt-Zwanziger ein Lohnunternehmen aus dem Boden gestampft, dafür das mittlerweile verpachtete Ackerland der Eltern mit Hypotheken bis in die übernächste Generation belastet, und stehen nach wenigen Jahren vor einem riesigen Scherbenhaufen.
Keine Angst ich habe es jetzt auch nicht so böse gemeint wie geschrieben.
Die Beschreibung des Abschlusses lässt auch darauf schließen, dass es anscheinend nicht ganz so rosig läuft (und das über mehrere Jahre bzw. auch schon bei den anderen Lohnunternehmern gesehen). Von Bürgschaften, Beleihung des Anlagevermögens, Foderungsabtretungen etc. ist alles dabei.
Ich habe relativ viel mit Lebensmittelgroßhändlern bzw. privaten Einzelhändlern zu schaffen. Ein Blick in den Bundesanzeiger schafft schon mal überblick (eben wie sind die Verbindlichkeiten abgesichert etc.). Ich habe auch schon einige Forderungsausfälle zu beklagen - insgesamt ein mittlerer vierstelliger Betrag aber trotzdem ärgerlich. Da wir aber auch Kunden mit regelmäßigen Forderungen im sechsstelligen Betrag haben ist mir das Risiko einfach zu groß, blind zu liefern und dann mein Geld abzuschreiben. Menschenkenntnis gehört natürlich auch dazu und ich würde dieses noch vor bzw. neben die Zahlen platzieren.
Es geht hier ja nicht um jeden Cent den man hier analysieren muss sondern um den Gesamteindruck. Ein Jahr kann schon mal durch irgendwelche positiven oder negativen Ereignisse herausragen, aber im Schnitt bzw. die Tendenz muss passen.